Eine einfache Sache, die ich nicht verstehe: In vielen Schaltungen zur stabilisierung/filterung von Spannungen (insbesondere in Anwesenheit von Schaltreglern) sehe ich einen LC-Tiefpass UND Ferrite (meist auch nochmal mit C). Ferrite werden zur Entstörung im hohen (MHz) Bereich verwendet. Wenn ich nun aber bereits einen LC-Tiefpass 1.ordnung mit einer Grenzfrequenz von sagen wir 20kHz habe (also sagen wir 3.3µH und 22µF)- sollte der doch ausreichen (sagen wir mit 40dB Dämpfung im einstelligen MHz Bereich)? Wozu zusätzlich Ferrite? Weitere Frage: Macht es Sinn mit LC/Ferrit-Filtern auch die GND-lane zu entstören? Oder ist das generell unklug, weil man über die mOhm DC-Widerstände der L/Ferritbauteile nur Spannungsgefälle auf der Ground Leitung erzeugt?
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Alex v. L. schrieb: > sollte der doch > ausreichen (sagen wir mit 40dB Dämpfung im einstelligen MHz Bereich)? Und was ist bei 100MHz ? Schlagen die wegen der Wicklungskapazitäten vielleicht ungebremst durch?
Alex v. L. schrieb: > Ferrite werden zur Entstörung im hohen (MHz) Bereich verwendet. Wenn ich > nun aber bereits einen LC-Tiefpass 1.ordnung mit einer Grenzfrequenz von > sagen wir 20kHz habe (also sagen wir 3.3µH und 22µF)- sollte der doch > ausreichen (sagen wir mit 40dB Dämpfung im einstelligen MHz Bereich)? Dann schauen Sie sich doch mal an, bis zu welcher Frequenz die entsprechende Induktivität überhaupt als solche nutzbar ist. Dementsprechend ist auch die Filterwirkung in der Realität nicht so, wie ideal angenommen... > Wozu zusätzlich Ferrite? Weil die genau in dem Bereich wirken, der anscheinend problematisch war und bedämpft werden musste. > Weitere Frage: Macht es Sinn mit LC/Ferrit-Filtern auch die GND-lane zu > entstören? Oder ist das generell unklug, weil man über die mOhm > DC-Widerstände der L/Ferritbauteile nur Spannungsgefälle auf der Ground > Leitung erzeugt? Wie soll GND denn Ihrer Meinung nach "entstört" werden? Schaltplan? Zu den Spannungsabfällen: Ja, die sind dann auch nicht schön.
In Ordnung, dachte ich mir schon, dass es da eine einfache Antwort zu gibt. Danke. def schrieb: > Wie soll GND denn Ihrer Meinung nach "entstört" werden? Daher ja meine Frage: Ich habe bislang AGND/DGND immer möglichst ohne loops und als GND planes ausgelegt - aber sonst nichts weiter. Ich habe mich eben nur gefragt, wie man z.B. verhindert, dass ein Schaltregler oder eine Ladungspumpe beim umschalten auch das GND potenzial stört. Beispiel: +5V, -5V (aus inv. charge pump + LDO). Gibt es die Gefahr, dass sich die CP über die gemeinsame Masse auf die +5V rail auswirkt?
Alex v. L. schrieb: > Ich habe mich eben nur gefragt, wie man z.B. verhindert, dass ein > Schaltregler oder eine Ladungspumpe beim umschalten auch das GND > potenzial stört. Indem man die verschiedenen Massen nur in einem einzigen Punkt verbindet und ansonsten getrennt führt.
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Sternförmig, ja ok das habe ich schon gelesen. Was bedeutet denn "verschiedene Massen" in diesem Fall? AGND DGND oder bereits A(+5V)GND, A(-5V)GND und DGND - oder noch weiter aufgeteilt z.B. nach Sensitivität der daran hängenden Bauteile?
Einen interessanten Artikel bezüglich AGND/DGND gibt's von Henry W. Ott. http://www.hottconsultants.com/pdf_files/june2001pcd_mixedsignal.pdf Das Fazit des Artikels ist das es meistens besser ist, nur einen guten Groundplane zu haben und sehr vorsichtig beim setzen der Bauteile zu sein.
Kuck in das Datenblatt der Drossel, da ist eine Eigenresonanzfrequenz angegeben. Diese gibt an, wann die Drossel als Schwingkreis arbeitet. Das ist exakt jener Punkt, an dem sich das Verhalten von induktiv auf kapazitv ändert. Effektiv ist die Drossel von da ab dann ein Kondensator :-) Beispiel: http://en.tdk.eu/inf/30/db/ind_2008/b82432t.pdf Die 1mH wirkt bei > 2,3MHz als Kapazität, nicht mehr als Induktivitä. Selbes Spiel beim Kondensator, der dreht irgendwann auf induktiv um. https://en.wikipedia.org/wiki/Ceramic_capacitor#/media/File:MLCC-Imp-versus-Freqenz.engl.png Der 100n ist bei >10MHz effektiv eine Spule, weil dann das induktive Verhalten dominant ist. --> Dein TP ändert sein Verhalten von Tiefpass zu Hochpass, wenn es blöd läuft. Das Ferritbead dagegen wird bei hohen Frequenzen ohmsch. Richtig ausgewählt frisst das die HF-Leistung quasi auf (durch Umwandlung in Wärme). Damit das aber wirklich wirkt, braucht es einen Kondensator dahinter, und nicht irgendeinen, sondern einen, der auch kapazitiv ist (bei der gewünschten Frequenz). Ein 100nF tut da nicht mehr viel! Dafür ist das Ferritbead bei niedrigen Frequenzen induktiv, das wird gerne vergessen :-)
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