Forum: Offtopic Meine größte Leuchte


von Bernd F. (metallfunk)


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Ab und zu baue ich Leuchten.

Hier ist meine bisher größte im werden. 3,5 m x 2,7 m x 2,5 m.

ca. 100 m Led Streifen sorgen für die dezente Hinterleuchtung
der mattierten Glasscheiben, auf die aber noch ein ca. 1 mm
dickes Schieferfurnier geklebt wird.( transluzent )

( Das mach mir etwas Sorgen, da ich noch kein Orginalmuster
in den Fingern hatte. Es wird erst geliefert, wenn ich mit der
Tragekonstruktion längst fertig bin :(

Egal, da muss ich durch.

Das große Loch rechts kriegt eine Schott " Beamsplitter "
Scheibe. ( Verdammt teuer das Zeug ).

Hier wird ein großer Bildschirm installiert.( Hinter der Scheibe ).

Die Öffnung links ist für die Aufzugstür.
Gesamtdicke der Konstruktion sind ca. 8 cm.

So, das muss für heute reichen.


Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Bernd Funk schrieb:
> Ab und zu baue ich Leuchten.

Jaja... der Bernd... unsere alte "Lichtgestalt"  ;)

Wie kommst Du nur immer an diese interessanten Aufträge?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Transluzentes Schieferfurnier?

Was soll man sich darunter vorstellen?

von Bernd F. (metallfunk)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Transluzentes Schieferfurnier?
>
> Was soll man sich darunter vorstellen?

Es gibt Schiefer, der lässt sich unglaublich fein spalten.
Wenn man den vorher mit einer Trägerfolie laminiert, lassen
sich Schichtdicken von unter 1 mm erreichen.

Das könnte man natürlich auch ohne Laminierung, allerdings wäre das
Ergebniss für die Tonne.


http://www.slate-lite.de/?page_id=1988&lang=de

Grüße Bernd

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Oh. Eine Designerdroge.

Cool. Kann man das Zeug als Normalsterblicher auch irgendwo kaufen?

Diese "slate-lite"-Seite scheint eine typische deutsche Gewerbewebseite 
zu sein: Produkt anpreisen, aber bloß nicht verkaufen wollen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Oh. Eine Designerdroge.
>
> Cool. Kann man das Zeug als Normalsterblicher auch irgendwo kaufen?
>
> Diese "slate-lite"-Seite scheint eine typische deutsche Gewerbewebseite
> zu sein: Produkt anpreisen, aber bloß nicht verkaufen wollen.

Man kann. Telefonieren reicht. Der deutsche Verkäufer scheint
recht o.k.

Es gibt sogar einen Online- Shop.

Grüße Bernd

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Diese "slate-lite"-Seite scheint eine typische deutsche Gewerbewebseite
> zu sein: Produkt anpreisen, aber bloß nicht verkaufen wollen.

Die Seite dürfte eher Designer und Fachbetriebe ansprechen wollen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Magnus M. schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Ab und zu baue ich Leuchten.
>
> Jaja... der Bernd... unsere alte "Lichtgestalt"  ;)
>
> Wie kommst Du nur immer an diese interessanten Aufträge?

Einfach.

Ich bin seit über 30 Jahren in bestimmten Architektenkreisen
als unerschrockener Problemlöser bekannt.

Wenn also Alle abwinken, kommen die zu mir.
( Es gibt natürlich einige Architekten, die fragen sofort bei mir an.:)

Diese Exotenprojekte haben natürlich auch Haken.

Meist ist es der Endkunde, der rückwärts den Stuhl runterfällt,
wenn er den Preis erfährt.

Dazu kommt ein irres Kalkulationsrisiko.
Eine Sache genau zu rechnen, die auf dieser Welt noch nie
gemacht wurde ?

Aber: Das macht doch erst richtig Spaß und fordert die Hirnzellen.

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Dieses Teil gäbe es auch nicht, wenn ich sagen würde: Das haben
wir noch nie gemacht, das geht nicht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Glaskubus_(Mahnmal_in_Mannheim)

https://www.mannheim.de/tourismus-entdecken/mahnmal-juedischen-opfer-des-nationalsozialismus


Das Leben ist nicht nur Geldverdienen, ein wenig Reiz muss
sein.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> ca. 100 m Led Streifen sorgen für die dezente Hinterleuchtung
> der mattierten Glasscheiben

Das Problem mit solchen "perfekten" Lösungen ist, dass die nur solange 
perfekt aussehen, wie alles funktioniert. Lass mal einen LED-Streifen 
ausfallen, sofort sieht das schei..e aus... ;-)

Meine bisher größte mehrfarbige hat 6m Durchmesser und 3m Höhe. Es sind 
zwar nur 40m LED verbaut, aber es wirkt trotzdem "geil".

Die größte mehrfarbige Leuchte, die ich bisher gesehen habe, war ein 
Hotel in Indien, wo die komplette Fassade mit farbigen LED gekachelt 
war, die zyklisch ihre Farben wechselten. Klingt nach Spielerei, sah 
aber gut aus. Aber einige fehlende Farben in wenigen Streifen, und schon 
war der perfekte Eindruck "im Ar...".

von Bernd F. (metallfunk)


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Timm Thaler schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> ca. 100 m Led Streifen sorgen für die dezente Hinterleuchtung
>> der mattierten Glasscheiben
>
> Das Problem mit solchen "perfekten" Lösungen ist, dass die nur solange
> perfekt aussehen, wie alles funktioniert. Lass mal einen LED-Streifen
> ausfallen, sofort sieht das schei..e aus... ;-)
>
> Meine bisher größte mehrfarbige hat 6m Durchmesser und 3m Höhe. Es sind
> zwar nur 40m LED verbaut, aber es wirkt trotzdem "geil".
>
> Die größte mehrfarbige Leuchte, die ich bisher gesehen habe, war ein
> Hotel in Indien, wo die komplette Fassade mit farbigen LED gekachelt
> war, die zyklisch ihre Farben wechselten. Klingt nach Spielerei, sah
> aber gut aus. Aber einige fehlende Farben in wenigen Streifen, und schon
> war der perfekte Eindruck "im Ar...".

Deswegen ist meine Konstruktion durchaus aufwändig:

Die Glas-Scheiben sind eingehängt und lassen sich entfernen um die
Led- Streifen auch nach Jahren zu erreichen.

Mein Vertrauen in die Haltbarkeit von Halbleiterelementen ist begrenzt.

Das mag hier übervorsichtig erscheinen, aber ich habe die
Entwicklung der Led- Technik komplett erlebt, mein Vertrauen
in die Haltbarkeit ist sehr begrenzt.

Grüße Bernd

von Timm T. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Die Glas-Scheiben sind eingehängt und lassen sich entfernen um die
> Led- Streifen auch nach Jahren zu erreichen.

Dann leg genug auf Lager, die Wahrscheinlichkeit, dass Du den gleichen 
Farbton in gleicher Helligkeit genau so wiederbekommst, ist reziprok zur 
Zeitdauer ab Kaufdatum. (von der sinkenden Helligkeit im Vergleich zu 
neuen Streifen ganz abgesehen).

Auch solltest Du - je nachdem wo Du gekauft hast - einen Praktikanten 
anstellen, die Streifen nach Farbstich zu testen und zu sortieren. (Ich 
nehm mal an, es ist alles Weiß).

Ich will das nicht schlechtreden, ich mach auch viel mit LED. Es sind 
Sachen möglich, an die vor Jahren nicht mal zu denken war. Aber man muss 
die Grenzen kennen.

von Uwe R. (aisnmann)


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Bernd Funk schrieb:

> Die Glas-Scheiben sind eingehängt und lassen sich entfernen um die
> Led- Streifen auch nach Jahren zu erreichen.

Endlich mal jemand mit Vernunft, was red' ich mir immer den Mund 
fusslig...

Das interessante ich ja ausserdem, das man nicht nur bei Defekt (mit dem 
ich eigentlich keine Probleme habe) sondern nach 10 oder 20 Jahren 
rankommen muss. Ein Möbel (oder ein Aufzug) hat eine andere Lebensdauer 
als ein "Gerät".

bye uwe

von Uwe R. (aisnmann)


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Timm Thaler schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Die Glas-Scheiben sind eingehängt und lassen sich entfernen um die
>> Led- Streifen auch nach Jahren zu erreichen.
>
> Dann leg genug auf Lager, die Wahrscheinlichkeit, dass Du den gleichen
> Farbton in gleicher Helligkeit genau so wiederbekommst, ist reziprok zur
> Zeitdauer ab Kaufdatum. (von der sinkenden Helligkeit im Vergleich zu
> neuen Streifen ganz abgesehen).

Ich hab da ein beschriftetes Archiv. Allerdings hab ich das in den 
letzten 5 Jahren nur ein einziges mal benutzt (war aber fehlerhafte 
Montage, die haben vor Ort die stromkreise geändert und so war ein 
Steckerli überlastet).

Inzwischen wird nur noch was von der Charge aufgehoben, unbeschriftet 
(Projektnummer). Im Notfalle käme das Spektrometer oder das geschulte 
Auge zum Einsatz (wahrscheinlich letzteres).

bye uwe

von Timm T. (Gast)


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Uwe R. schrieb:
> Allerdings hab ich das in den
> letzten 5 Jahren nur ein einziges mal benutzt

Meiner Erfahrung nach: Wenn die LED vernünftig betrieben werden (Strom 
im zulässigen Bereich, Vorwiderstände bei Parallelschaltung - sind ja in 
den Streifen eigentlich drin -, keine Überhitzung, ordentliches Netzteil 
mit Überspannungsschutz), dann fallen sie entweder relativ schnell aus 
(Verarbeitungsfehler) oder halten zuverlässig.

Wenn LED erst nach längerem Betrieb aussteigen, dann wegen zu hohem 
Strom, auch durch Parallelschaltung ohne Widerstand, oder zu knapp 
bemessener Kühlung. Das betrifft aber eigentlich nur Einschraub-LED, 
nicht die Streifen.

Leider gewährleistet teuer nicht gleichzeitig vernünftige Beschaltung, 
da nehmen sich die Hersteller nichts...

von Uwe R. (aisnmann)


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Timm Thaler schrieb:
> Uwe R. schrieb:
>> Allerdings hab ich das in den
>> letzten 5 Jahren nur ein einziges mal benutzt
>
> Meiner Erfahrung nach: Wenn die LED vernünftig betrieben werden (Strom
> im zulässigen Bereich, Vorwiderstände bei Parallelschaltung - sind ja in
> den Streifen eigentlich drin -, keine Überhitzung, ordentliches Netzteil
> mit Überspannungsschutz), dann fallen sie entweder relativ schnell aus
> (Verarbeitungsfehler) oder halten zuverlässig.

Sprechen wir mal nur von den LED-Streifen 24V Konstantspannung. Produkte 
mit Vorwiderständen benutzen wir da garnicht, unter anderem weil man 
keine definierte Lichtmenge hat (mal 50cm Zuleitung, mal 1,5m).
Ausschliesslich solche mit Linearregler werden verwendet.

Und natürlich, richtig, was die Wärme betrifft wird die Hose mit der 
Kneifzange angezogen.

> Leider gewährleistet teuer nicht gleichzeitig vernünftige Beschaltung,
> da nehmen sich die Hersteller nichts...

Von den verarbeiteten Teilen kann man sich ja gut ein Bild machen.

bye uwe

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Bernd Funk schrieb:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Glaskubus_(Mahnmal_in_Mannheim)

Hast du damals eigentlich herausgefunden woher die wiederkehrenden 
Einschläge in der oberen Glasscheibe kamen?

von J. A. (gajk)


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Kannst du kein Stern am Himmel sein, so sei eine Leuchte im Haus.

Aus Arabien

von Bernd F. (metallfunk)


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Magnus M. schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> http://de.wikipedia.org/wiki/Glaskubus_(Mahnmal_in_Mannheim)
>
> Hast du damals eigentlich herausgefunden woher die wiederkehrenden
> Einschläge in der oberen Glasscheibe kamen?

Nein.

Ich glaube, es sind Einschläge außerirdischer Körper :)

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Weiter geht's.

Heute Nacht, 10,00 Uhr kam endlich das Steinfurnier.
( Das hing tagelang in Frankfurt auf dem Zoll rum, weil die
Holzpalette nicht den richtigen Stempel hatte )

Erste Tests gemacht. ( Ich hatte noch nie ein Originalmuster )

Mist: Die Ledstreifen sind zu arg sichtbar. Eigentlich kein Wunder,
beträgt die Gesamtdicke der Konstruktion gerade mal 8 cm.

Kopfkratz- Lösung  =  ( Geheim ! :).

Das Zusägen der 40 Elemente wird noch lustig. Die Sägeblätter
vom Multimaster sind schneller stumpf, als man schauen kann.

Da muss ich probieren, aber Stein und Polyester ist eine blöde Mischung
für jegliche Sägeblätter.

Bild 2: Ohne Licht.
Bild 1: Led on.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Ein größeres Problem gab es noch mit dem Klebstoff.

UV-Kleber ist eigentlich super geeignet. Aber: Das ist eher so ein
Mix aus UV und Anaeroben-Kleber.  Nun ist die Rückseite dieser
Steinplatten ( die mit Polyester verstärkt ist ) leicht wellig.

Dort, wo die Sache anliegt, härtet der UV- Kleber in kurzer Zeit aus.
Wo es nicht anliegt, bleibt der Klebstoff flüssig ( wie Wasser ) und
sickert nach unten.

Die Alternative ist MS- Polymer. Auch glasklar, benötigt aber Luft-
feuchtigkeit zum härten. Das klappt also nur, wenn ein Klebepartner
nicht gasdicht ist.

Das habe ich hier nicht. Aber MS- Kleber auftragen, Sprühflasche
mit Wasser, zweites Teil ( Furnier ) draufpressen ( Gewichte ),
und 10 Minuten später ist es fest.

Grüße Bernd

von Uhu U. (uhu)


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Bist du wirklich nur die zweitgrößte Leuchte auf dem Hof?

von Bernd F. (metallfunk)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Bist du wirklich nur die zweitgrößte Leuchte auf dem Hof?

Ich habe manch lichten Einfall auch ganz ohne Strom :)

von Einhart P. (einhart)


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Respekt Bernd,

das sieht ausgesprochen gut aus.

von Guido B. (guido-b)


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Bernd Funk schrieb:
> Die Alternative ist MS- Polymer. Auch glasklar, benötigt aber Luft-
> feuchtigkeit zum härten. Das klappt also nur, wenn ein Klebepartner
> nicht gasdicht ist.

Die Oberfläche vorher anfeuchten (Sprühflasche), das ist für
Acrylcyanatkleber auch notwendig.

Sieht klasse aus!!!

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Eventuell zum Anpressen das Basismaterial mit dem Träger auf eine 
stabile Grundplatte (Stahlplatte) legen, dann Plastikfolie mit Watte 
drunter (damit die Luft überall rausgesaugt wird) luftdicht draufkleben 
und dann die Luft mit einer Drehschieberpumpe raussaugen.

Ergibt vermutlich den gleichmässigsten und höchst möglichen Anpressdruck 
(1kg/cm²). Mein Tip zum Kleber wäre irgendwas 2-komponentiges wie Epoxid 
oder langsam härtendes Polyester

: Bearbeitet durch User
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