Forum: PC Hard- und Software Kamera-Netzwerk "abtrennen"


von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Ich habe hier folgende Aufgabenstellung:

Auf einem Betriebsgelände befinden sich 2 Firmen. Beide haben 
unabhängigen Zugang zum Internet.

An dem Firmen-Netz von Firma 1 sind Netzwerk-Kameras aufgeschaltet, 
welche das Betriebsgelände überwachen. Eine Aufzeichnungs-Software läuft 
im Hintergrund mit auf dem Server, an dessen Netz auch die Kameras 
hängen. Ein seperater "Aufzeichnungs" PC wird derzeit grade 
gergerichtet.

Nun möchte Firma 2 auch zusätzlich Zugriff auf die Kameras haben. Aber 
natürlich soll weder Firma1 noch Firma 2 sich wechselweise "ins 
Rest-Netz" gucken lassen.

-> Gibts da irgendwas zu beachten, oder läßt sich das mit den 
vorhandenen (derzeit unbekannten) Router lösen, den einen PC komplett 
auszugrenzen?

von Lars R. (lrs)


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Eine Skizze, welche die Netzwerkverbindung(kabel) zeigt, wäre hilfreich.
Beinhaltend:
. 2 PCs Netzwerk Firma 1
. Rounter Firma 1
. Internet Anschluss Firma 1
. 2 Kameras
. Pc mit Kameraaufzeichnung
. 2 PCs Netzwerk Firma 2
. Rounter Firma 2
. Internet Anschluss Firma 2
. Geplante Verbindung Firma1<>Firma2 zwecks Kameras

von Max M. (jens2001)


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Das Zauberwort heist "VLAN"

von g457 (Gast)


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> Gibts da irgendwas zu beachten, [..]

Ja, wie fast immer :-)

> [..] oder läßt sich das mit den vorhandenen (derzeit unbekannten) Router
> lösen [..]

Möglicherweise. Stichwort VLAN wurde ja schon genannt. Ein eigenes 
Subnetz für die Kameras und den Aufzeichner, das von beide Netzen 
erreichbar ist (Router regelt), wobei selbiger aber nicht zwischen jenen 
beiden vorhandenen Netzen routet, ist möglicherweise einfacher, geht 
aber nur, wenn die beiden vorhandenen Netze disjunkt sind.

von Christian B. (casandro)


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Ja, per VLAN ein neues Netz aufbauen, in dem sind dann nur die Kameras 
und der Aufzeichnungsrechner drin. Idealerweise gibts dann in diesem 
Netz kein Internet und alle Rechner auf die man auf die Aufzeichnungen 
zugreift sollten auch in diesem Netz, und nur in diesem Netz sein.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Lars R. schrieb:
> Eine Skizze, welche die Netzwerkverbindung(kabel) zeigt, wäre hilfreich.

ich denke, ich werde erst mal die vorhandene (DSL-) Routertechnik 
"identifizieren".

Ja, das Netzwerk sieht so ählich aus wie von dir beschrieben.

Firma_1:
5 PCs, 2 Server (der eine ist der noch drehende alte Server, auf dem das 
Kamera-Zeugs läuft), 2 Netzwerkdrucker. Büroetage mit KAT5, irgendwo im 
Heizungskler ist ein Switch der alle Bürostänge zusammen fasst. Nach 
draußen gehts mit ??? (DSL)

Kamera-Technik:
1 Kamera ist direkt an den Switch von Firma_1 drangeklemmt. 3 weitere 
Kameras speisen über "Strom-LAN-Adapter" vom anderen Ende des Geländes 
ihre Signale ebenfalls in den Switch von Firma_1 ein. Das geht soweit 
auch alles ruckelfrei etc.

Firma_2:
2 PCs, 1 Netzwerkdrucker. Nach draußen gehts mit ??? (DSL)


Max Mustermann schrieb:
> Das Zauberwort heist "VLAN"

Ja, in der Richtung werd ich wohl mal stöbern.

Christian Berger schrieb:
> Alle Rechner auf die man auf die Aufzeichnungen
> zugreift sollten auch in diesem Netz, und nur in diesem Netz sein.

Zugriff soll von allen vorhandenen PCs (Firma_1, Firma_2) "von innen" 
als auch "von außen" möglich sein, z.B. mittels Teamviewer

: Bearbeitet durch User
von tmomas (Gast)


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Just curious: Wie funktioniert VLAN, wenn beide Firmen unabhängig 
voneinander Internetzugang haben?

Ich versuche mich gerade an etwas ähnlichem und bin auf 
Informationssuche.

von Lars R. (lrs)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Eine Skizze, welche die Netzwerkverbindung(kabel) zeigt, wäre hilfreich.
>
> ich denke, ich werde erst mal die vorhandene (DSL-) Routertechnik
> "identifizieren".

Ist für die Skizze nicht so wichtitg...

von Christian B. (casandro)


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tmomas schrieb:
> Just curious: Wie funktioniert VLAN, wenn beide Firmen unabhängig
> voneinander Internetzugang haben?

VLAN ist auf Ebene 2 - Ethernet. Im Prinzip hängst Du vor jedes 
Ethernetpaket ein Feld das sagt zu welchem VLAN es gehört. Damit kannst 
Du über Deine bestehende Ethernet Hardware mehrere Ethernetze aufbauen, 
die im Prinzip voneinander getrennt sind.

Das ist also so, wie wenn Du neu Kabel ziehen würdest und neue Switches 
hinstellen würdest, nur halt ohne dass Du neue Hardware anschaffen 
musst.

Eine typische Anwendung wäre zum Beispiel ein Gebäude in dem mehrere 
Abteilungen sind. Jede Abteilung soll ihr eigenes Netz haben. Allerdings 
sind die Abteilungen jetzt so im Gebäude verteilt, dass man nicht 
einfach einen Switch pro Abteilung hinstellen kann. So was gibt es in 
Bürogebäuden die universell nutzbar sein sollen häufig.
Du baust dann einfach ein großes Ethernet in Hardware auf, sprich mit 
Stockwerksverteilern und redundanten "Core Switches", und konfigurierst 
die VLANs und Ports so, dass auf jedem Port nur das Netz an kommt, das 
der Abteilung entspricht. Bekommt eine Abteilung einen neuen Raum, so 
muss man nur die Ports umkonfigurieren.

Wie Du da drüber Internet machst liegt an Dir. Eine simple Möglichkeit 
ist, einen einfachen NAT-Router pro VLAN zu verwenden, der DHCP 
anbietet. Diese NAT-Router hängen dann, ggf. über einen weiteren NAT 
Router im Internet. Wenn man "richtige" Router hat, kann man auch 
selektiv Netzwerkverkehr zwischen den VLANs routen. Das geht dann zum 
Router, so wie Internetverkehr zu Deiner Fritz!Box daheim geht, und der 
leitet dass dann ins andere Netz rüber. Idealerweise sind die 
Netzwerkadressen disjunkt, sonst musst Du NAT machen.

Was manche Firmen auch machen ist Proxyserver zu betreiben. Da kann man 
dann HTTP-Zugriffe nach Domänennamen unterschiedlich umleiten. Bei der 
Firma Bosch Siemens Haushaltsgeräte, sind zum Beispiel die Browser so 
konfiguriert, dass Zugriffe auf Intranetserver von Bosch zu einem 
speziellen Proxy weitergeleitet werden. Dieser Proxy koppelte dann die 
Netze auf Anwendungsschicht wodurch Details wie IP-Adressen egal werden.

von Lars R. (lrs)


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Lars R. schrieb:
> Wegstaben Verbuchsler schrieb:
>> Lars R. schrieb:
>>> Eine Skizze, welche die Netzwerkverbindung(kabel) zeigt, wäre hilfreich.
>>
>> ich denke, ich werde erst mal die vorhandene (DSL-) Routertechnik
>> "identifizieren".
>
> Ist für die Skizze nicht so wichtitg...

Vorschlag:
. Betrachten AufzeichnungsPC als kompromittierbar
. Kameras ins VLAN
. Zwischen AufzeichungsPC und NetzFirma1: Firewall (a.)
. Zwischen AufzeichungsPC und NetzFirma2: Firewall mit NAT oder Port 
forward (b.)

a. und b. müssen bei Firma 1 stehen. Ob Firma 2 zwischen b. und dem 
eigenen Netz noch etwas setzen möchte, ist ihre Sache.

a. und b. können das selbe Gerät sein. Ebenso können a.,b. und der 
Switch-Firma1 das selbe Gerät sein.

Die ausgehenden Internetverbindungen von AufzeichnungsPC im 
Normalbetrieb auf die Update-Server beschränken. Am Internet-Firma1-DSL 
portforward auf AufzeinungsPC. Edit: Idealerweise kein portforward 
sondern mit einem ersten Einwahlpunkt vor dem AufzeichnungsPC. Also z.B. 
wieder VLAN.

Eine andere Variante ist der Zugriff durch Firma2 ausschließlich über 
das Internet. Als Firma2 wäre mir jedoch eine Verbindung ohne Internet 
wichtig.

Prinzipiell kann Firma2 Kontrolle mittels Remotezugang über den 
AufzeichnungsPC (Windows?) samt Kameras und Aufzeichnungen erlangen. Das 
kann ein Sicherheitsrisiko für Firma1 sein oder auch nicht. Falls dies 
so wäre, dürfte Firma1 nur die Aufzeichnungen oder nur Webinterface zur 
Verfügung stellen.

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Gehts darum live auf die Kamerabilder zu glotzen oder im Nachgang 
irgendwelcher Vorfälle die Videos zu betrachten?

Bei Letzterem würde ich empfehlen, die Videodateien z.B. in 
100MB-Häppchen in einer MySQL- oder MariaDB-Datenbank zu speichern und 
z.B. aller 10 Minuten per Replikation zu einem zweiten Server zu 
schieben ...

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