Hallo,
Ich habe vor kurzem mein Informatikstudium abgeschlossen.
Die einzige Sprache, in der ich vorzeigbare Kenntnisse besitzte, ist
Java. Von Frameworks bzw. dem JEE-Bereich habe ich jedoch keine Ahnung!
Dinge wie PHP, Android-Entwicklung, Embedded etc. habe ich nur mal
angefasst, aber nie wirklich durchgezogen. Kenntnisse habe ich in diesen
Bereichen keine (was nicht heißt, dass sie mich nicht interessieren!)
Die einzige realistische Perspektive sehe ich also, wenn ich im
Java-Bereich einsteige. Bei Java drehen sich jedoch zu 99% aller Stellen
um JEE.
Ich habe schon oft gelesen, dass JEE nicht so toll sein soll, langweilig
ist, und eher das Karriereende als der Karriereanfang wäre?!
Inwiefern stimmt das? Was ist so schlimm an JEE?
Reines Java und das dazugehörige Designen von Software gefällt mir.
Und was wären denn meine alternativen? Mit Interesse an der
Android-App-Entwicklung gibt mir keiner eine Stelle, sofern ich keine
Android-App-Enwticklungskenntnisse besitzte. Reine Java-Kentnisse
reichen da wohl kaum aus. (Mal davon abgesehen, dass es in dem Bereich
nahezu keine Stellen gibt).
Gerüchteweise kann man auch Dinge lernen, ohne in einem Hörsaal zu
vermodern. Lern dir App-Programmierung oder was auch immer dich
interessiert selber an und bewerb dich auf entsprechende Stellen...
Dr. Sommer schrieb:> Gerüchteweise kann man auch Dinge lernen, ohne in einem Hörsaal zu> vermodern. Lern dir App-Programmierung oder was auch immer dich> interessiert selber an und bewerb dich auf entsprechende Stellen...
Die Android-App-Entwicklung finde ich spannend.
Natürlich kann man sich das problemlos selber beibringen. Aber um dort
entsprechende Kenntnisse zu erlangen, mit denen man auch einen
Einstellungstest/Bewerbungsgespräch für solch eine Position bestehen
würde, braucht es sicher einige Monate. Und wenn ich mich mal umschaue,
wie wenig Android-Stellen es gibt, dann lohnt sich das ganze nicht. Im
Raum NRW finde ich vielleicht 3-5 Android-App-Enwtickler-Stellen. Und
davon eigentlich alle aus Startups, welche wirklich schon Kenntnisse und
Referenzen erwarten.
Peter Blub schrieb:> Aber um dort> entsprechende Kenntnisse zu erlangen, mit denen man auch einen> Einstellungstest/Bewerbungsgespräch für solch eine Position bestehen> würde, braucht es sicher einige Monate.
Ja und? Du hast gerade (mindestens) 3 Jahre studiert und jetzt sind dir
ein paar Monate zu viel? Eigentlich sollte einem so etwas vor dem
Abschluss auffallen, sodass man während des Studiums sich auf das
spezialisiert, was einen interessiert (auch privat wenn die Uni das
nicht anbietet).
Peter Blub schrieb:> Im> Raum NRW finde ich vielleicht 3-5 Android-App-Enwtickler-Stellen.
Dann sind die wohl alle auf meinem Dorf, denn so viele sind an meiner
Dorf-FH ausgeschrieben. Oder du hast nicht richtig geguckt.
Aber in der Tat bietet Android-App-Entwicklung vermutlich nicht die
steilste Karriere, denn der ganze App-Hype wird vermutlich bald abflauen
und sich die Mobile-Entwicklung noch drastisch wandeln. Da bist du
vermutlich mit soliden Dingen wie "JEE" und/oder Datenbank-Gedöns besser
dran. Oder, wo wir doch auf mikrocontroller.net sind, Embedded
Entwicklung.
Im Allgemeinen ist es doch so, dass man im Informatik-Studium genau 1
Sprache und 1 Tool-Stack kennenlernt. Für eine konkrete Anstellung muss
man dann das noch lernen, was man dort braucht...
Mark Brandis schrieb:>> Mal davon abgesehen, dass es in dem Bereich nahezu keine Stellen gibt.>> Falsch.
da hat er schon recht, im reinen Java Bereich gibt es nicht so viel
Stellen. Wenn Java, dann entweder sowas wie J2ME oder Webentwicklung,
was halt oft auch JEE ist.
nun wem es spass macht, warum nicht, muss jeder selber wissen.
Als einer der JEE schonmal angefasst hat: Lass es. Das ist keine
Softwareentwicklung im klassischen Sinne mehr. Alles passiert
"irgendwie" (orig. Zitat eines Berufserfahrenen), man kommt sich als
Entwickler vor, als setze man Legobausteine zusammen. Man braucht nach
einer Zeit gewissermaßen keine Hintergründe mehr kennen, sondern
überlässt vieles dem 'Container'. Ausraster bei der Fehlersuche sind
garantiert.
Zumal viele Informatiker in deiner Situation eben diesen Weg gehen,
würde ich es nicht empfehlen. Bei dem Bullshitbingo täglich platzt dir
irgenwann der Kopf..
(Viele FIA sind aus der JEE-Schiene an die HS geflüchtet, um was
'Anständiges' zu machen)
Falke schrieb:> Als einer der JEE schonmal angefasst hat: Lass es.
Aber mal ehrlich:
Was sind denn die Alternativen als Informatikabsolvent?
- App-Entwicklung:
Erfordert Spezialkenntnisse. Zudem gibts so gut wie keine Stellen dafür
im Raum NRW, abgesehen von 3-5 kleine 10-Mann Startup-Kitschen wo man
dann 60h/Woche arbeiten darf für 30k€ oder so.
- Webentwicklung mittels PHP:
Da gilt eigentlich das gleiche wie für die App-Entwicklung. Es gibt
jedoch etwas (!) mehr Stellen. (Exoten wie Node.js, Python etc. lasse
ich weg, da es wirklich Exoten sind im Bezug auf die Stellenanzahl)
- Embedded-SW-Entwicklung:
Das ist eher ein Bereich für E-Techniker, die gut programmieren können.
Als Informatiker muss man da wenn schon einige Referenzen und auch
spezielles Wissen mitbringen. Zudem auch nur sehr wenig Stellen (von
Leihbuden mal abgesehen)
Das waren im Grunde auch schon die "Alterativen". Wenn man dann noch
bedenkt, dass ein Informatikstudium heutzutage sehr stark auf Java (SE)
fokussiert ist, dann führt eigentlich für 90% der Absolventen kein Weg
an JEE vorbei. Nur die wenigsten eignen sich während des Studiums
Spezialwissen an.
Vorallem muss man auch erstmal darauf kommen, dass niemand in der
Wirtschaft mehr "GUI-Programme mit Java" entwickelt und sich im
Java-Bereich alles nur um JEE dreht. Im Studium dreht sich zumidnest
alles um GUI-Programme mit Java.
Peter Blub schrieb:> - Embedded-SW-Entwicklung:> Das ist eher ein Bereich für E-Techniker, die gut programmieren können.
Und erst recht für Informatiker, die das mit der Software-Entwicklung iA
besser als E-Techniker können. An einigen Hochschulen wird sich sogar
darauf spezialisert. Und mehr als 5 freie Stellen in NRW gibts
definitiv...
Peter Blub schrieb:> Nur die wenigsten eignen sich während des Studiums> Spezialwissen an.
Bei uns an der FH eignen sich alle Spezialwissen an, da das Teil des
Studiums ist. Es heißt schließlich "Informatik" und nicht "Java lernen".
Peter Blub schrieb:> Im Studium dreht sich zumidnest> alles um GUI-Programme mit Java.
Totaler Käse. Vielleicht wird das 1x als Übungsaufgabe gemacht.
Es gibt jede Menge Unternehmen die Informatiker suchen, auch in NRW. Das
sind häufig Industrieunternehmen, die gar nicht primär Software
herstellen. Dort geht es um allgemeine Datenverarbeitung, viel
Datenbanken, etwas GUI, etwas J2EE. Wenn man mit Java und den
entsprechenden Tools umgehen kann (ohne alle 5 Minuten dumme Fragen
stellen zu müssen), findet man dort definitiv etwas.
Ist ja eine ähnliche Problematik wie bei mir (s. Thread mit den "guten"
Dienstleistern).
Ich denke schon, dass Java / JEE zum Einstieg empfehlenswert ist. Die
Technologie ist schon Jahrzehnte gereift und wird so schnell nirgendwo
hingehen. Dass der Bereich nicht total überlaufen ist, sieht man ja an
den Stellenausschreibungen. Es werden sehr viele Junior- und
Senior-Java-Entwickler gesucht. Nicht nur in Deutschland.
Man kann (bzw. sollte) sich ja auch spezialisieren, um seinen Wert zu
erhöhen und die Ersetzbarkeit zu reduzieren. Z.B. im Bereich
JEE-Sicherheit.
Und mal ehrlich: Leute die sich wirklich sehr gut mit dem gesamten
Technologiestack (low bis high level) auskennen, sind eher rar gesät.
Angiemerkel schrieb im Beitrag #3904728:
> Peter Blub schrieb:>> Was sind denn die Alternativen als Informatikabsolvent?>> Für wirklich IT-interessierte Absolventen?> Jede Menge! In der IT kommt es auf vieles an, das Studium ist hier nur> ein Türöffner.>> Für die wo nur Informatik studieren, weil da gibt es ja viel Geld und> sonst nix können, tja Pech gehabt.
Geht es noch vager? Vielleicht gibst du mal eine konkretere Antwort,
wenn du so allwissend bist.
Ich würde die Embedded Schiene wählen. Pack evt. nen Master Technische
Informatik drauf und ab gehts! Dass der Bereich für ETechniker immer
dünner wird, da die Softwarekomplexität steigt, wird dir hier natürlich
keiner zugeben..
> Den reinen JEE-Track würde ich meiden wie die Pest, ausser du hast eine> Katholen/Sklaven-/Masochistenmentalität, eben wenn du es geil findest> wenn ein Dritter von deinem Lohn runterfrisst und dich anpeitscht immer> mehr zu arbeiten für noch weniger Geld.
Welche "Dritte" denn? Leihbuden kämen für mich nicht in Frage. Wenn dann
nur direkt angestellt. Da gibts dann keinen "Dritten".
Und einen gerechten Lohn und eine interessante Tätigkeit dürfte es sonst
wohl nur im Embedded-Bereich geben.
Was macht man denn auch sonst schon spannendes als PHP-Entwickler? Mit
PHP wird die Webseite für den Bäcker von nebenan realisiert oder sogar
direkt mittels eines CMS erstellt, wo dann fast garnichts mehr gecodet
wird. Dafür wäre einerseits das Studium verschwendet und andererseits
dürfte die Bezahlung für sowas unterirdisch sein.
eine Frage: wie sind den so die Stundensätze im JEE Umfeld? und was
kassiert davon der Vermittler? oben wurden mal 10% genannt.
bei JEE ist halt das Problem, dass man fast an jeder Hochschule im
Studium zumindest Java lernt. Nicht wenige Hochschulen behandeln sogar
JEE zum Beispiel im Rahmen von Software Engineering Veranstaltungen und
Übungen. Selbst wenn das nicht der Fall war, gibt es viele Studenten die
Java können und darum sich einen Werkstudentenjob oder ein Praktikum im
Java Umfeld suchen und das heißt halt dann oft in der freien Wirtschaft
JEE.
ich persönlich finde den JEE-Bereich super spannend, solange man in ein
Porjekt kommt, was nicht 10 Jahre auf dem Buckel und zig Entwickler- und
Architektengenerationen durchleben musste. In Kombination mit all denn
Paradigmenwechseln und zum Teil engstirnigen und vorbelasteten
Philosophien.
Hat man dagegen die Chance, etwas modernes damit zu machen, kommt man
recht schnell zum Ziel, ohne andauernd das Rad neuerfinden zu müssen.
(Aber gerade das macht scheinbar vielen Architekten einen heiden Spaß).
Empfehlenswert sind die Bücher und Beiträge von Adam Bien.
Um vielleicht noch etwas breiter aufgestellt zu sein, sollte man sich
mit javascript und den unendlichen Frameworks auseinander setzen.
AngularJS sei hier mal als Beispiel genannt - und Webappentwicklung
hybrider Natur mit apache cordova bzw. phonegap.
du bist doch der Dipl.Inf(Uni) der für ca. 40k via Dienstleister im
Bankenumfeld in FFM arbeitet? und gleichzeitig hängen 3 Vermittler
dazwischen und der Endkunde zahlt über 100 Euro für dich? oh man warum
tust du dir das an?? da würd ich lieber als Freelancer arbeiten und die
Kohle selbst einstreichen. Gerade in FFM und im Bankenumfeld solltest
doch was besseres finden.
naja, die Bedingungen sind nicht unbedingt optimal, allerdings musste
ich schon bald einem Jahr nicht mehr extern, also direkt beim Kunden vor
Ort, sondern kann vom Büro meines Arbeitgebers aus arbeiten. Das ist
praktisch, da ich einen sehr kurzen Anfahrtsweg habe und die Strecke
auch gut mit dem Fahrrad fahren kann. Auch musste ich wegen dem neuen
Job nicht auch noch umziehen.
Die Banksachen sind stinklangweilig, Prozesse unendlich langsam. Von den
Aufgaben her primitive Routine. (Da mal ein neues Feld, da mal was
umbauen oder mal wieder nen Bug fixen) Das einzig unterhaltsame ist das
bürokratiebedingte Chaos, was bei fast jeder Gelegenheit ausbricht.
Immerhin kann man die so fast ständig herrschende Leerlaufzeit für die
eigene Weiterbildung und Experimente nutzen, während man eh auf
Anforderungen und Aufgaben wartet.
paul schrieb:> du bist doch der Dipl.Inf(Uni) der für ca. 40k via Dienstleister> im Bankenumfeld in FFM arbeitet? und gleichzeitig hängen 3 Vermittler> dazwischen und der Endkunde zahlt über 100 Euro für dich? oh man warum> tust du dir das an?? da würd ich lieber als Freelancer arbeiten und die> Kohle selbst einstreichen. Gerade in FFM und im Bankenumfeld solltest> doch was besseres finden.
Das kenne ich von Zürich! Da läufts ähnlich ab, Haufen Externe die in
Banken geknechtet werden, die Vermittler reiben sich die Hände und
verdienen sich ne goldene Nase dran. Moderne Sklaverei?
Im Bereich Informatik kommt man mit Ausbildung zum Fachinformatiker nun
mal am besten. Dort wird gleich das gelernt was im Betrieb auch wirklich
gebraucht wird und nicht dieses ganze Mathe und sonstiges drumherum.
Und genau deswegen sollte man den Bereich als Studierter meiden! Hab
letztens wieder nen IT-Leiter Lagerlogistik getroffen, der in den 2000er
Jahren paar Bücher gelesen hat und jetzt den Laden schmeisst.
Sochin schrieb:> Im Bereich Informatik kommt man mit Ausbildung zum> Fachinformatiker nun> mal am besten. Dort wird gleich das gelernt was im Betrieb auch wirklich> gebraucht wird und nicht dieses ganze Mathe und sonstiges drumherum.
Ein Fachinformatiker hat deshalb mit Informatik in der Regel auch nicht
viel am Hut. Und wer nach dem Studium irgendwo als Codemonkey versifft
hat etwas falsch gemacht.
Ich arbeite jetzt als Dipl.-Inf. seit 17 Jahren in dem Bereich - am
Anfang als PHP-Frickler, dann gab es einen kurzes Intermezzo mit Zope,
danach habe ich lange Zeit JEE-Kram gemacht, wobei ich in den letzten
Jahren immer weniger codiere und zunehmend Konzepte schreibe. Ich bin
bei einer Softwarefirma im Südosten Münchens fest angestellt, die die
üblichen Kunden hat - Siemens, Allianz, etc. pp. Wir haben derzeit etwa
50 fest angestellte Leute, dazu kommt ein ganzer Haufen Freelancer, mit
denen wir ziemlich regelmäßig zusammenarbeiten. Wir machen in der Firma
sowohl JEE als auch Microsoftzeugs mit Sharepoint - halt die gängigen
Enterprise-Sachen.
Um die Spannung rauszunehmen: Ich finde meinen Job grützlangweilig, was
kein Wunder ist, weil Enterprise-Software nun mal nicht sexy ist. Das
Geld stimmt aber, meine Arbeitszeiten sind OK und ich kann guten
Gewissens behaupten, dass ich meine Kollegen und Chefs beruflich und
persönlich bsehr schätze. Die Kunden können manchmal etwas schwierig
sein, aber hey - das ist schließlich ihre Aufgabe im großen Getriebe der
Welt. Sie zahlen jha auch dafür, manchmal etwas schwierig sein zu
dürfen. ;)
Der Job ist durchaus besser, als er in diesem Thread dargestellt wird,
allerdings arbeite ich halt auch bei einer mittelständischen Firma mit
ausgesprochen gutem Arbeitsklima, und das in Festanstellung. Auch die
Freelancer bei uns wirken eigentlich recht zufrieden, das kann ich jetzt
aber nur bedingt bewerten.
Das "Problem" an dem Ding ist halt, dass man so einen Job nur kriegt,
wenn man wirklich etwas kann und in so ein Umfeld auch reinpasst. Das
Büro bei uns ist voll mit Geeks und Chaoten, aber jeder davon ist
wirklich gut in seinem Fach und keiner davon träumt vonm der großen
Karriere - unsere Hierarchie kennt halt nur die Stufen "Firmengründer"
und "alle anderen", was wenig Platz für Status-Aufstiege lässt. Keiner
bei uns fährt einen Porsche, aber für irgendwas in der Größenbordnung
zwischen Smart Brabus und Nissan Qashqai reicht es eigentlich bei jedem.
Wirre Rede, kurzer Sinn: Es ist nichts falsch daran, sich in den Bereich
der Enterprise-Software zu begeben. Man darf sich halt kein superhippes
Technologieumfeld darunter vorstellen und man sollte, je nach
Persönlichkeit, entweder direkt bei irgendeinem Großunternehmen oder bei
so einer Firma wie meinem Arbeitgeber unterkommen. Die Typen von Cap
Gemini, Accenture, Hayes und co., die ich manchmal in Projekten sehe,
scheinen nicht ganz so zufrieden zu sein, aber das ist auch nur eine
Vermutung. Vielleicht werden die ja irgendwann total glücklich, wenn sie
mal einen bestimmten Titel auf der Visitenkarte haben.
Falke schrieb:> nd genau deswegen sollte man den Bereich als Studierter meiden! Hab> letztens wieder nen IT-Leiter Lagerlogistik getroffen, der in den 2000er> Jahren paar Bücher gelesen hat und jetzt den Laden schmeisst.
Deswegen ist es empfehlenswerter Physik, E-Technik, Mathematik....als
Informatik zu studieren, was "echte" Naturwissenschaften sind. Problem
ist nur dass es zu wenige "richtige" Stellen dafür gibt so dass die
meisten auch wieder in der Informatik landen. Und dann gilt wieder:
Studieninhalt != Arbeitsinhalt
> Autor: Sochin (Gast)> Datum: 01.12.2014 08:39> Im Bereich Informatik kommt man mit Ausbildung zum Fachinformatiker nun> mal am besten. Dort wird gleich das gelernt was im Betrieb auch wirklich> gebraucht wird und nicht dieses ganze Mathe und sonstiges drumherum.
Dummschwätzer !
im Gegenteil, es gibt sogar viele Fachinformatiker die ganz ähnliche
Jobs machen wie studierte Informatiker, aber weniger verdienen und viel
schlechtere Karrierechancen haben. Viele IT Führungskräfte haben
studiert. Eher ist es so, dass viele Quereinsteiger aus den Nuller
Jahren heute schon ein Auslaufmodell sind. Viele fanden nur damals Jobs
mit minimalsten Kenntnissen, weil einfach jeder gebraucht wurde. Der
Markt für solche Quereinsteiger ist heute quasi extrem eng bzw. kaum
vorhanden.
Mancher von denen hat sich aber weiterentwickeln und beweisen können,
solche sind immer noch gut im Geschäft.
Ich habe Lochkarten mit meinen Zähnen programmiert schrieb im Beitrag
#3906435:
> um aufsaugt, also> 90% der Abgänger. Die die mit Hängen und Würgen durchs Studium gekommen
du sagst also 90% wären mit hängen und würgen durchs Studium gekommen
und sind Stümer. Von mir aus. Es ist aber so, dass halt nicht jeder "hot
shit" im Silicon Valley machen kann. Das ist wie bei den Ärzten, da sind
90% nach dem Studium auch nur Hausärzte und behandeln Husten, Schnupfen
und Blähungen und erfinden keine neue Medikamente gegen Ebola oder
Krebs.
Völlig egal in welchem Bereich, man braucht auch immer Fußvolk, welchen
den "holy shit" anwendet. Nur alleine mit den Top Forschern und
Erfindern ist kein Staat zu machen.
Würde es keine Entwickler im Bereich Business Software geben, müssten
wir Buchhaltung, Lagerhaltung und sämtliche Geschäftsprozesse noch von
Hand oder mit Papier und Stift bearbeiten. Viel Spaß. Ohne eine
funktionierende Geschäfts IT sind viele Geschäftsmodelle gar nicht
möglich.
Ebenso in der Medizin. Da braucht man auch die Hausärzte die beim
Patienten sind und nicht nur die Top Forscher. Ebenso braucht man aber
auch Pfleger und Krankenschwestern.
@ TE - wenn dich diese Themen interessieren, warum hast du kein selbst
angeeignetes Wissen darin vorzuweisen? Kleine Projekte selbst realisiert
die du ggf. vorstellen könntest?
Die teils drastischen Worte im Thread sind durchaus wahr - 3J studiert
und keine wirkliche Erfahrung? Ich hab 2. Semester gesehen, die
selbstständig in Java Programme mit GUI, Datenbankschnittstelle und SPS
auslesen gebastelt haben (jepp man kann mit JAVA SPS auslesen auch wenn
ich das für Blasphemie halte)
Die Frage ist doch eher, was du beruflich mit dem Abschluss anfangen
willst.
Wenn es Softwareentwicklung ist, dann nimm erstmal eine
Programmiererstelle für 2-3 J egal auf welcher Programmiersprache
(Betonung liegt auf Programmiersprache und nicht wie schon angesprochen
Baukastensystem - hast du Java wirklich verstanden um beruflich darin
Fuss zu fassen, kannst du eine bessere Sprache schnell nachlernen) und
mach dann den Schritt zum Entwickler, ggf. mit Teilprojektverantwortung
oder etwas in der Art.
Java ist wie ein VW Golf - Irgendwie hatte jeder mal was damit zu tun :)
Ich habe Lochkarten mit meinen Zähnen programmiert schrieb im Beitrag
#3906480:
> Javatools bedienen" erfolgreich studiert hat. Heute gibts extra> Kurse wie man Eclipse bedient, an einer UNI! Ich dachte ich höre nicht> recht als mir das mal ein Frischling erzählt hat.
genauso wie ein Chirurg, der medizinische Instrumente bedienen können
muss. Es ist halt ein Werkzeug. Nur mit theorisieren bekommt man halt
nichts zum laufen. Auch die, die "hot shit" machen, brauchen eine
Entwicklungsumgebung, selbst die programmieren nicht mit den Zähnen auf
Lochkarten ;-)
Hi
Ich hab nach dem Studium "hot shit" gemacht, bei ner Firma im Ausland ,
Automatik, Lagerlogistik, viel C/C++ programmiert, dann Senior geworden,
heute in ner FinanzIndustrie und koordiniere Lieferanten, die JEE
entwickeln.
Gregor Ottmann schrieb:> Wir machen in der Firma> sowohl JEE als auch Microsoftzeugs mit Sharepoint
Okay, aber bevor man sich auf M$-ChairPoint™ einlässt, ist man in der
JEE-Welt doch deutlich besser aufgehoben.
Informatiker0815 schrieb:> Okay, aber bevor man sich auf M$-ChairPoint™ einlässt, ist man in der> JEE-Welt doch deutlich besser aufgehoben.
bevor man sich so ausbeuten lässt wie du z.B., ist man mit vielem besser
aufgehoben. Genau das ist das Problem, warum die Gehälter nicht steigen,
weil sich zu viele ausnutzen lassen, statt mal auf den Tisch zu klopfen
oder woanders hin zu gehen.
Lukas K. schrieb:> Ohne jetzt von Java oder JEE wirklich Ahnung zu haben:> http://wiki.jetbrains.net/intellij/Developing_and_...> ist doch schon mal ziemlich abschreckend...
Wow!
Das ist das längste "Hello World!" das ich je gesehen habe. Ist das
Satire oder meinen die das wirklich ernst?
Bernd K. schrieb:> Das ist das längste "Hello World!" das ich je gesehen habe. Ist das> Satire oder meinen die das wirklich ernst?
ich bin schon etwas raus aus JEE, aber so weit ich das beurteilen kann,
ist das schon ernst gemeint. Allerdings muss man sagen, dass in dem
Beispiel sehr viel Konfiguration dabei war, was man eigentlich nur
EINMAL zum Einrichten der IDE macht. Im wesentlichen sind die paar Code
Ausschnitte in der Mitte relevant. Es ist ja immerhin kein ganz
primitives Hello World, wo einfach nur ein String ausgegeben wird,
sondern ein Button mit Benutzerinteraktion, der beim Klick dann den
String ausgibt. Dennoch ja, ist es schon nicht ganz trivial und man muss
sich da schon etwas einarbeiten. Das Hello World Beispiel ist natürlich
etwas abschreckend, allerdings ist JEE ja nicht für solche Pipifax
Geschichten gedacht, sondern für komplexe, verteilte,
komponentenbasierte Software, in MVC Architektur. Es ist natürlich klar,
dass man für ein Hello World Klick Dummy Beispiel eigentlich keine MVC
Architektur
braucht.
genau sowas meinte ich mit "entwickeln Deutsche zu bürokratisch"
vielleicht versteht ihr mich jetzt was ich damals meinte. Von wegen wir
wollen ja nur ein Hello World, bauen aber ein softwaretechnisches
Atomkraftwerk, genau so ein Beispiel wie oben hätte ich damals auch
nennen sollen, damit man mich besser versteht. Das ist es ja, kein
Mensch hat Verständnis wenn ein Entwickler an so einer trivialen Aufgabe
2 Stunden sitz. Befolgt man aber alle obigen Schritte ist man selbst
ohne Probleme gut 2 Stunden beschäftigt. Wehe man macht irgendwo einen
kleinen Fehler, kann es gern mal ein ganzer Tag werden. Und wofür? für
ein popeliges Hello World.
Beitrag "programmieren Deutsche zu bürokratisch ?"
Bernd K. schrieb:> Das ist das längste "Hello World!" das ich je gesehen habe. Ist das> Satire oder meinen die das wirklich ernst?
Würde mir eher die Beispiele bei netbeans anschauen. Da läuft eigentlich
alles 'erstmal' out-of-the-box. Zumindest sind da viele Grundkonzepte
drin, die für den Anfang erstmal gar nicht so 'falsch' sind. Der
Application-Server samt in-memory Datenbank ist fertig eingerichtet und
man kann direkt loslegen zu hacken. Hinzu kommt die git-Unterstützung um
seinen github-Account mit Leben zu füllen.
Für den 'sauberen' Anfang könnte man sich
http://mvnrepository.com/artifact/com.airhacks/javaee7-essentials-archetype/1.2
anschauen.
Bernd K. schrieb:> Lukas K. schrieb:>> Ohne jetzt von Java oder JEE wirklich Ahnung zu haben:>> http://wiki.jetbrains.net/intellij/Developing_and_...>> ist doch schon mal ziemlich abschreckend...>> Wow!>> Das ist das längste "Hello World!" das ich je gesehen habe. Ist das> Satire oder meinen die das wirklich ernst?
Das ist ungefähr so, als ob man einen ARM Cortex A15 nutzen würde um
eine LED blinken zu lassen.
IDE einrichten macht man nicht so oft, selbst bei MCU kann man viele
Bildchen dafür machen, wenn es nicht gerade der Arduino ist.
Mache JEE seit 2000, finde das nicht so schlimm, aber die AppServer sind
vollkommen übertrieben, geht auch ohne besser & einfacher, Adam Bien
halte ich für nen Vertriebler von Sun/Oracle, JEE ist so Wald und Wiesen
Entwicklung heutzutage,kann alles dabei sein, ausser Bit schubserei.
Ansonsten würde ich dem TO empfehlen nicht nur auf Leute zu hören die
an JEE gescheitert sind.
Bernd K. schrieb:> Das ist das längste "Hello World!" das ich je gesehen habe. Ist das> Satire oder meinen die das wirklich ernst?
Abgesehen vom bereits erwähnten Umstand, dass hier auch die IDE
konfiguriert wird, ist das ein "Hello World", das ein paar komplexere
JEE-Konzepte wie EJB benutzt. Das müsste man alles nicht tun - man
könnte auch eine Datei namens "index.jsp" anlegen und dann die Ausgabe
mit einer einzelnen Anweisung abhandeln. Dann hätte man aber nicht
gezeigt, wie der Zusammenhang zwischen einen EJB und einem Servlet
aussieht.
Es gibt eine Menge Dinge, über die man bei Java schimpfen kann, das gibt
jeder ernsthafte Java-Entwickler gerne zu. Sich darüber aufzuregen, dass
die JEE für die Ausgabe einer einzelnen Textzeile zu fett ist, ist aber
so, als würde man darüber zetern, dass sich ein Leopard 2 eher schlecht
in einem Parkhaus abstellen lässt, ohne Schäden zu verursachen.
Ansonsten gilt natürlich auch für Java das, was auch für alles andere
auf der Welt gilt:
1
public class WisdomSpawner {
2
public static void main(String[] args) {
3
System.out.println("Beschimpfe nur Dinge, mit denen Du Dich auskennst.");
Das Problem ist einfach in ner JEE Branche, dass da alle möglichen Leute
mitprogrammieren, das Knowhow dafür nix besonderes ist, das fachl. und
Lohnniveau tief, das kann sich bald mal wer anlernen.
Wenn man dann auch noch bei nem DL angestellt ist: Oh mei...!
Früher gabs so ne Schwemme an allen möglichen fachfremden Leuten, die
einfach Mal schnell mitentwickelt haben.
Das ist heute zwar besser, aber JEE ist immer noch ein Kraut und
Rübenbereich.
Die meisten klicken sich doch alles aus dem Web zusammen, da es oft
nicht anders geht, am meisten kämpft man mit irgendwelchen idiotischen
Configs.
Also die halbwegs realistische alternative sehe ich als PHP-Entwickler,
wobei ich hierbei nicht reines PHP meine, sondern eher den
Webentwickler, welcher u.a. mit PHP arbeitet. Dazu kann dann auch
JavaScript mit sämtlichen Frameworks zählen.
Dafür gibt es wenigstens noch halbwegs viele Stellen, sodass sich ein
Umstieg darauf lohnen würde.
Das einzige Problem dabei ist eben die Bezahlung, welche schlecht ist.
Elch im Wald schrieb im Beitrag #3907480:
> Sorry nicht persönlich nehmen
Schlechter Disclaimer, wenn man jemandem gerade Dummheit, Inkompetenz
und Ungebildetheit vorgeworfen hat, was in der Intention schon recht
persönlich rüberkommt. Zum Glück für mich kenne ich meine
Qualifikationen recht genau und muss jetzt nicht in tiefe Depressionen
verfallen.
Rollkoffer schrieb im Beitrag #3907817:
> Peter Blub schrieb:>> Das einzige Problem dabei ist eben die Bezahlung, welche schlecht ist.>> Meine Erfahrung ist eine andere. Wie schon jemand sagte, JEE-Projekte> laufen nur über Vermittler die von deinem Gehalt runterfressen
Aber das gilt doch nur für Freelancer?! Ich habe nicht vor als
Freelancer zu arbeiten, sondern mich wenn bei einer Firma anstellen zu
lassen.
Peter Blub schrieb:> Aber das gilt doch nur für Freelancer?! Ich habe nicht vor als> Freelancer zu arbeiten, sondern mich wenn bei einer Firma anstellen zu> lassen.
Bei einem Dienstleister vielleicht?
Habe da einige Addressen in meinen Manteltaschen falsch du Interesse
hast, Gleitgel und kondome musst du aber selber mitbringen.
Ferchau, ESG, und wie sie alle heissen..
Pimp schrieb:> Peter Blub schrieb:>> Aber das gilt doch nur für Freelancer?! Ich habe nicht vor als>> Freelancer zu arbeiten, sondern mich wenn bei einer Firma anstellen zu>> lassen.>> Bei einem Dienstleister vielleicht?>> Habe da einige Addressen in meinen Manteltaschen falsch du Interesse> hast, Gleitgel und kondome musst du aber selber mitbringen.>> Ferchau, ESG, und wie sie alle heissen..
Nein, keinem Dienstleister, sondern direkt bei einer Firma (soll es ja
auch noch geben).
Java-Kram bei einem Dienstleister kann durchaus ratsam sein, wenn man
sich vielleicht selbstständig machen möchte. Denn nur so lernt man viele
verschiedene Kunden und Kontexte kennen.
Ich hab ein Angebot mit 45k+, ca. 50% Reisezeit (bezahlt und
Arbeitszeit) und Firmenwagen. Finde ich ganz i.O. zum Einstieg.
Technologien sind JEE, Spring, Hibernate, AngularJS, ...
Habt ihr eine Ahnung, bin Java Profi, bereits seit 3 Jahren im Geschäft
und hab schon vieles gesehen.
Bin zwar bei nem DL aber dort arbeiten nur Profis und wir sind cool und
modern. Im Sommer gibt's immer so nen Wassersportevent wo wir uns auch
um Kunden kümmern, im Winter nen Skievent.
Mache auch Zertifikate, lese Bücher die komplex sind.die muss man nicht
nur lesen, auch verstehen.
Das Javawissen hinkt der Komplexität im Vgl. mit der Elektronik in fast
nichts nach.
> Das Javawissen hinkt der Komplexität im Vgl. mit der Elektronik in fast> nichts nach.
Absolut. Aber das hilft einem nichts.
Leichte Tätigkeit für gewisse Branchen (z.B. Automotive, Medizin) zählen
halt viel mehr auf der Vita.
Wenn einer für ein VW-Modell eine Kofferraum-Steuerung gemacht hat, ist
er auf dem Job-Markt der Held.
Linker schrieb:> Das Javawissen hinkt der Komplexität im Vgl. mit der Elektronik in> fast nichts nach.>> Absolut. Aber das hilft einem nichts.> Leichte Tätigkeit für gewisse Branchen (z.B. Automotive, Medizin) zählen> halt viel mehr auf der Vita.> Wenn einer für ein VW-Modell eine Kofferraum-Steuerung gemacht hat, ist> er auf dem Job-Markt der Held.
Ganz genau. So ein Java Furz kann halt heute bald wer machen, hab auch
schon oft die Schnauze voll von dem Webscheis, oft beim Branchenwissen
fangts dann an.
Da brauchts dann gute Entwickler mit techn. als auch Fachkenntnissen und
auch noch "soziale Skills" was das auch immer ist und man ist bald
Applikationschef.
Was greifbares in der Elektronik ist immer noch viel besser als
irgendnen Webformularmüll zu entwickeln, nach ein paar Wochen
interessiert das schon keinen mehr, außer du hast jetzt ne zündende Idee
oder ne Internetneuheit.
Besser ne Steuerung für Automobil oder Medizin oder was weiß ich
entwickeln, das bleibt