Forum: Haus & Smart Home Schuko-Stecker drehen


von Michael L. (maddimini)


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Guten Abend,

ich habe schon einmal im Internet gesucht, aber keine wirklich 
vernünftige Antwort gefunden, zu einem sehr interessanten Thema:

Wir haben größere Heizlüfter. Nachdem ich diese ganz normal an die 
Steckdose angeschlossen hatte und sich nichts getan hat, dachte ich, 
dass der Verkäufer mich übers Ohr gehauen hat und sie kaputt sind.

Dann habe ich den (Schuko-)Stecker aber einfach mal herumgedreht und es 
hat funktioniert! Die Maschinen sprangen an. Genau das gleiche bei den 
anderen Geräten, sprich es wird sich vermutlich nicht um falsche 
Verkabelungen handeln, sondern das ist gewollt.

Aber wieso ist das so? Was steckt dahinter?

Bin über Antworten sehr gespannt und dankbar!

von keinPlan (Gast)


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Hallo,

ist das an allen Steckdosen so?

von 0815 (Gast)


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Das Ganze muss sich dann irgendwie auf den Schutzleiter beziehen. So 
könnte eine interne Elektronik schon detektieren, wo die Phase anliegt, 
und entsprechend ein- oder ausschalten. Wo da aber der Sinn liegt? Evtl. 
waren die Geräte mal für Festanschluss gedacht, und man hat einen 
Schukostecker drangebaut?

von OldMan (Gast)


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Heute ist aber nicht 1. April, oder?

;-)

von Till (Gast)


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Hier eine Beispielschaltung:

http://www.mosfetkiller.de/?s=canttouchthis

Solche Geräte hatte ich auch schon. Bei mir waren es in der Schule die 
EIB-Netzteile, die zu Lernzwecken auf diesen senkrecht einhängbaren 
Laborplatten sind.

von Michael L. (maddimini)


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keinPlan schrieb:
> Hallo,
>
> ist das an allen Steckdosen so?

Ja, an jeder beliebigen.


Die beiden Phasen liegen doch -sofern ich da richtig informiert bin- auf 
den beiden silbernen Metallstäben und auf den Kontaktklemmen der sog. 
Nullleiter. Woher weiß dann die "Maschine" wie herum der Stecker 
anliegt, wenn er doch quasi symmetrisch ist?

von BOOSTER (Gast)


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Vielleicht bracht die Heizung den Nulleiter um dem Leckstrom zum 
geerdetem Gehäuse zu kompensieren, damit der FI Schalter nicht dauernd 
rauspringt.
Ne art abschirmung der Heizwendel.

von MaWin (Gast)


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Michael Lenzen schrieb:

> Die beiden Phasen liegen doch -sofern ich da richtig informiert bin- auf
> den beiden silbernen Metallstäben und auf den Kontaktklemmen der sog.
> Nullleiter.

Ähm, von welchen Steckern redest du ?

Mit dem deutschen Stromnetz hat DAS jedenfalls nichts zu tun.

von 0815 (Gast)


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Michael Lenzen schrieb:
> Woher weiß dann die "Maschine" wie herum der Stecker
> anliegt

Wie schon gesagt, der Schutzleiter ist die "Referenz" dazu. Es muss sich 
dann aber tatsächlich noch z.B. ein Relais o.ä. im Gerät befinden, das 
nur einschaltet, wenn die Phase an der richtigen Seite detektiert wird.

von Ewald (Gast)


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Hallo,
warum denn an irgendeine komplizierte Elektrik in einem primitiven 
Heizlüfter denken.
ich habe eine funktionierende Erklärung dafür.
Schukosteckdosen ganz korrekt verdrahtet, kein FI.
Erstes Beispiel:
Schutzisolierung der Heizlüfter,keine Gefahr für den Betreiber, . L1 
-Draht im Stecker an einem Stift richtig angeschlossen, N-Draht am 
Pe-Anschluss angeschlossen, somit normale Netzspannung für den Lüfter in 
einer Position des Steckers, bei der anderen Position keine Netzspannung 
am Lüfter, da nur N und Pe
Zweites Beispiel:
Heizlüfter mit Blechgehäuse, Schutzleiter wird benötigt, gleiche 
Funktion wie vorher, aber? Gerät funktioniert auch nur bei einer 
Position, in der anderen ist dann Spannung am Gehäuse!!!
Die Falsche Verdrahtung kann auch im Gerät sein, oder in einer 
vorgeschalteten Verlängerung.
Ewald

von Possetitjel (Gast)


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Michael Lenzen schrieb:

> Die beiden Phasen liegen doch -sofern ich da richtig
> informiert bin- auf den beiden silbernen Metallstäben
> und auf den Kontaktklemmen der sog. Nullleiter.

Du bist leider nicht richtig informiert :)

Auf dem einen "silbernen Metallstab" (=Kontaktstift) des
Steckers liegt die Phase, auf dem anderen der Neutralleiter
(=Nullleiter). Auf den beiden Blechstreifen außen am Stecker
liegt der PE (=Schutzleiter, Schutzerde).

Da PE und N nominell auf gleichem Potenzial (=Erde) liegen,
sind Stecker und Steckdose nicht wirklich symmetrisch, und
das Gerät kann feststellen, wo die Phase ist.

N führt im Normalbetrieb Strom ("aktiver Leiter") und ist
vom Laien als gleich gefährlich wie die Phase anzusehen.

von Mani W. (e-doc)


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Hallo Michael!

Ich hatte auch schon Benutzer von elektrischen Bohrmaschinen,
die behauptet haben, daß die Maschine dann in die andere Richtung
dreht, wenn der Netzstecker um 180 Grad verdreht wird...

Ich höre auch zig-Mal im Jahr, daß 400 Volt nicht so gefährlich sind
wie 230V...

Ich an Deiner Stelle würde Geräte, die mit "Stecker umdrehen" 
funktionieren,
einen konzessionierten Elektriker prüfen lassen und nicht auf des 
Nachbars
"Hausverstand" vertrauen, der ja sein Haus und viele andere 
"elektrifiziert"
hat...

Gruß

Mani

von Thomas (Gast)


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Hallo,

genau den Fall hatte ich gerade.
Habe ein altes, langes Schukokabel an eine Bauleuchte montiert.
Bisserl neben dem Fernsehen, Licht war gedimmt, ich blöderweise 
unkonzentriert und das Schukokabel hat rot,braun und gelb.

Rot hab ich als komisches Blau gesehn,...

Angeschlossen, , eingesteckt, nix, gedreht hell, gedreht nix,...

Jetzt nachgelesen, durchgephast und gelb ist ein Schuko-Pin-Kontakt, rot 
ist PE,...

Ich Depp, beim nächsten mal pass ich besser auf.

Danke Ewald.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas schrieb:

> das Schukokabel hat rot,braun und gelb.

Solch eine Farbgebung bei Netzkabeln hat es nie gegeben.
Da hast Du wohl irgendwelche,  für  diesen  Zweck unge-
eignete Steuerleitung genommen.

von Tim (Gast)


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Ich hab das mal vor >20 Jahren bei der Stehlampe, die man durch Antippen 
mit den Fingern am Metallehäuse ein- und ausschalten konnte, erlebt. Der 
Besitzer meinte, die wäre schon immer defekt gewesen, aber sie sähe 
dennoch schön aus. Was war er happy, als jemand vorschlug, doch mal den 
Stecker um 180Grad zu drehen und das Ding plötzlich funktionierte.
Ich hab aber nie hinterfragt, warum das so ist... Dabei war es die Lampe 
vom Physik LK Lehrer bei einem Kurstreffen bei ihm zu Hause. :D

von augenarzt (Gast)


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8-9% der Männer haben eine Farbenfehlsichtigkeit
https://de.wikipedia.org/wiki/Farbenfehlsichtigkeit

von michael_ (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> das Schukokabel hat rot,braun und gelb.
>
> Solch eine Farbgebung bei Netzkabeln hat es nie gegeben.

Rot war früher mal der Schutzleiter!

von Harald W. (wilhelms)


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michael_ schrieb:

>>> das Schukokabel hat rot,braun und gelb.
>>
>> Solch eine Farbgebung bei Netzkabeln hat es nie gegeben.
>
> Rot war früher mal der Schutzleiter!

Ja, aber die anderen beiden waren dann schwarz und grau.

von corben002 (Gast)


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Michael L. schrieb:
> Wir haben größere Heizlüfter.

Wie groß? Seeehr groß oder doch nich ganz so groß?

von Andreas Domnick (Gast)


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michael_ schrieb:
> Harald W. schrieb:
>>> das Schukokabel hat rot,braun und gelb.
>>
>> Solch eine Farbgebung bei Netzkabeln hat es nie gegeben.
>
> Rot war früher mal der Schutzleiter!

In der Tat, aber da war dann kein gelb dabei sondern grau.

von Hubert M. (hm-electric)


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Tim schrieb:
> Ich hab das mal vor >20 Jahren bei der Stehlampe, die man durch
> Antippen
> mit den Fingern am Metallehäuse ein- und ausschalten konnte, erlebt. Der
> Besitzer meinte, die wäre schon immer defekt gewesen, aber sie sähe
> dennoch schön aus. Was war er happy, als jemand vorschlug, doch mal den
> Stecker um 180Grad zu drehen und das Ding plötzlich funktionierte.
> Ich hab aber nie hinterfragt, warum das so ist... Dabei war es die Lampe
> vom Physik LK Lehrer bei einem Kurstreffen bei ihm zu Hause. :D

So eine Lampe hatte ich vor kurzem hier zur Reparatur. Da war die 
Elektronik kaputt. Weiter verfolgt hab ich es nicht. Am Stecker war ein 
Zettel: Bei nicht Funktion Stecker drehen. Ich hab die Elektronik 
getauscht....

von Mani W. (e-doc)


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Hubert M. schrieb:
> So eine Lampe hatte ich vor kurzem hier zur Reparatur. Da war die
> Elektronik kaputt. Weiter verfolgt hab ich es nicht. Am Stecker war ein
> Zettel: Bei nicht Funktion Stecker drehen. Ich hab die Elektronik
> getauscht....

War wahrscheinlich ein sinnloser Tausch, denn solche Lampen sind
abhängig von L und N, damit der Sensoreffekt funktioniert...

von michael_ (Gast)


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Bei den neueren aber nicht.
Wir haben so eine Lampe, ca. 5Jahre alt.
Die muß sich die Steckdose mit dem Handy teilen.
Die hat noch niemals nicht funktioniert.

von Hubert M. (hm-electric)


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Mani W. schrieb:
> Hubert M. schrieb:
>> So eine Lampe hatte ich vor kurzem hier zur Reparatur. Da war die
>> Elektronik kaputt. Weiter verfolgt hab ich es nicht. Am Stecker war ein
>> Zettel: Bei nicht Funktion Stecker drehen. Ich hab die Elektronik
>> getauscht....
>
> War wahrscheinlich ein sinnloser Tausch, denn solche Lampen sind
> abhängig von L und N, damit der Sensoreffekt funktioniert...

Nö, war es nicht, denn auf der Elektronik war ein dreibeiniges Objekt, 
dass es Zerrissen hatte. Der Aufdruck war nicht mehr lesbar, und ob es 
ein Triac oder Transistor war, keine Ahnung. Für kleines Geld bei ebay 
neues geholt und eingebaut.

von Mani W. (e-doc)


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Hubert M. schrieb:
> auf der Elektronik war ein dreibeiniges Objekt,
> dass es Zerrissen hatte. Der Aufdruck war nicht mehr lesbar, und ob es
> ein Triac oder Transistor war, keine Ahnung. Für kleines Geld bei ebay
> neues geholt und eingebaut.

Gut, war sicher ein Triac, aber getestet hast Du nicht, ob es mit
Umdrehen des Steckers doch anders oder nicht funktioniert...

Die Chancen sind 50:50 das es funktioniert oder nicht, genau so wie
ein Drehstrommotor nach links oder rechts läuft, wenn man die
Phasen nicht kennt...

von Paul B. (paul_baumann)


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Mani W. schrieb:
> Die Chancen sind 50:50 das es funktioniert oder nicht...

Die Chance, daß es nicht funktioniert hätte -egal wie rum der Stecker 
steckt ist hier 100% gewesen, weil:

Hubert M. schrieb:
> Nö, war es nicht, denn auf der Elektronik war ein dreibeiniges Objekt,
> dass es Zerrissen hatte. Der Aufdruck war nicht mehr lesbar, und ob es
> ein Triac oder Transistor war, keine Ahnung.

MfG Paul

von Michael (Gast)


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Wie ich hier und auch schon in anderen Foren festgestellt habe, verhält 
es sich mit kuriosen Erscheinungen im Zusammenhang mit der "Umpolung" 
von Schukosteckern in etwa wie mit UFOs. Man macht sich erstmal zum 
Deppen, da allgemein davon ausgegangen wird, dass es bei Wechselspannung 
egal sein sollte in welcher Position der Stecker steckt.
Ich hätte das auch bislang gedacht, aber man muß erstmal selbst in die 
Lage kommen wo es nicht an dem ist.
Da alle Bewegungsmelder, ob Infrarot oder Radar der letzte Husten sind, 
weil diese bei allem Möglichen ansprechen, habe ich nun meine 
Aussenbeleuchtung auf Funkschalter umgestellt. Da ich nichts für meine 
Zwecke Brauchbares an Fertigprodukten finden konnte, habe ich mir diese 
selbst gebaut. Sie bestehen aus einem kleinen Empfängermodul mit Relais, 
welches primär über einen kleinen 12V-Trafo gespeist wird.
Es fiel mir beim Anschluß von normalen Glühlampen bzw. LED-Strahlern mit 
einer Hochleistungs-LED nicht auf, nun hatte ich jedoch einen 
LED-Strahler mit mehreren SMD-LEDs angeschlossen und stellte fest, dass 
im ausgeschalteten Zustand die Hälfte der LEDs noch glimmte. Eine 
Messung ergab, dass im ausgeschalteten Zustand noch ca. 48V flossen. 
Zufällig polte ich dann den Netzstecker um und siehe da - die 48 V waren 
weg. Dies war nun jedoch keine "Zufallserscheinung", dieses Phänomen 
tritt bei allen drei gebauten Schaltungen auf, mit den gleichen 
Spannungswerten. Nun weiß ich zwar was ich zu beachten habe, an einer 
plausiblen Erklärung dafür wäre mir aber schon gelegen, zumal auch unser 
örtlicher Elektriker dazu nichts wusste.
Bitte aber nur ernsthafte Antworten, denn inzwischen kenne ich wohl so 
ziemlich jeden Elektrikerwitz.

mfG & vielen Dank im Voraus, Michael

von wendelsberg (Gast)


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Leute, die glauben, dass
Michael schrieb:
> dass im ausgeschalteten Zustand noch ca. 48V flossen

sollten die Finger von allem lassen, was mit Netzspannung zu tun hat.
(Und obendrein nicht alte Threadleichen schaenden)

wendelsberg

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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speziell wenn es sich um Elektronik mit "Aufhäng-Potential"
handelt, könnte der Eindruck entstehen, dass ein Steckerumdrehen hilft.

es hätte womoglich ebenfalls ein reines Steckerziehen
und in nicht verdreht wieder Einstecken geholfen.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
den Grundig Tonbandkoffer TK17 habe ich schweren Herzens fachgerecht 
entsorgt, weil ich dem Interessenten keinen Stromschlag zumuten wollte.
Auch trotz zahlreicher Beteuerungen, er werde schon aufpassen.

Denn:
Polte man den Netzstecker um, kitzelte es nicht mehr beim Berühren der 
Metallteile der Trage-Schlaufe.
Die Iso-Prüfung brauchte man erst garnicht mehr zu machen: Der Netztrafo 
hatte irgendwie Schluß mit der Sekundärseite. Der Trafo hat 
Grundig-bauartbedingt keine Wickelkammern, die Drähte sind auf 
Isolierpapier aufgewickelt und mit einem Harz getränkt, das mit der Zeit 
abbröckelt.
Wenn solche Fehler wie hier beschrieben
Michael schrieb:
> Dies war nun jedoch keine "Zufallserscheinung", dieses Phänomen
> tritt bei allen drei gebauten Schaltungen auf, mit den gleichen
> Spannungswerten. Nun weiß ich zwar was ich zu beachten habe, an einer
> plausiblen Erklärung dafür wäre mir aber schon gelegen, zumal auch unser
> örtlicher Elektriker dazu nichts wusste.
auftreten, sollte man zumindest einmal an eine 
Isolationswiderstandsprüfung denken. Auch vermeintlich intakte Geräte 
können einmal einen Fehler haben.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5301285 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Georg M. (g_m)


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Michael schrieb:
> Sie bestehen aus einem kleinen Empfängermodul mit Relais,

Bei einpoligem Relais L schalten, nicht N!

Dann werden auch die LEDs nicht glimmen.


Neutralleiter nie schalten!

https://www.youtube.com/watch?v=RN_2dBTBOQw

Beitrag #5301445 wurde von einem Moderator gelöscht.
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