Hallo, ich habe vor einen Geiger Zähler bauen. Dafür muss ich aus 3.3V =>400 V gewinnen. Ich habe bisher keine Erfahrung mir hohen Spanungen gehabt, und 400V scheint mir einwenig gefährlich zu sein. Sind diese 400 V wirklich so gefährlich, auch wenn diese aus 3.3V Batterie generiert werden, oder ist der Strom dann so gering, dass man nichts spüren wird?
Immer nicht... Wenn man sich z.B. elektroststisch auflädt und beim Anfassen eines Heizkörpers einen Schlag bekommt können das auch ein paar kV sein.
@Strom (Gast) >ich habe vor einen Geiger Zähler bauen. Warum willst du die Geiger zählen? ;-) Herr Müller hat doch gar keine Geige! >Dafür muss ich aus 3.3V =>400 V gewinnen. Im Lotto? >Ich habe bisher keine Erfahrung mir hohen Spanungen gehabt, und 400V >scheint mir einwenig gefährlich zu sein. Kann es auch, wenn man es dumm anstellt. >Sind diese 400 V wirklich so gefährlich, auch wenn diese aus 3.3V >Batterie generiert werden, Kommt drauf an. Wenn man nur minimal kleine Kondensatoren benutzt (ein paar nF), überlebt man einen Schlag, auch wenn es weh tut. > oder ist der Strom dann so gering, dass man >nichts spüren wird? Nur, wenn ein großer Vorwiderstand diesen begrenzt. 4,7MOhm sind so ein typischer Wert, das kribbelt dann bestenfalls.
Es kommt auf Dauer, Strom, Spannung und Frequenz an. Prinzipiell: - Elektrostatische Entladung im kV Bereich für wenige Bruchteile von Sekunden ok - Weidezaun ~ 7kV aber stark strombegrenzt ok - Teslatrafo mit mehreren Megavolt auf Grund der hohen Frequenz (Skinneffekt) ungefährlich (nur die Ein- und Austrittsstellen von den Blitzen sind ziemlich heiß und führen zu Verbrennungen). - Ansonsten führ auf Grund des Ohmschen Gesetz U=R*I eine hohe Spannung meist auch zu einem hohen Strom. (Wenn man den Körperwiderstand mal konstant nimmt).
Der Strom bringt dich um, nicht die Spannung, die 400V sind ungefährlich solange kein Strom von 50mA durch dich fließt
Wie oben schon von paar Leuten geschrieben hängt es davon ab wie "groß" der Kondensator ist, also die darin gespeicherte Energie. Und von dem Vorwiderstand. Wenn du natürlich ans falsche Ende vom Widerstand fasst bringt der Widerstand auch nix :) Aber: So wie ich das gelesen habe willst du das ganze mit einer Batterie versorgen. Das ist gut - zumindest wenn der Zähler sonst nirgends irgendwie mit einem andern Gerät verbunden ist. Weil dann hast du da nämlich 400V isolierten Gleichstrom. D.h. wenn du da mit einer Hand drankommst merkst du gar nichts solange du nicht gleichzeitig irgendwo ein anderes Potential berührst. Und da gehts dann noch weiter: Wenn du nur mit einer Hand 400V und ein anderes Potential (z.B. GND) berührst tut das vielleicht weg, ist aber ziemlich ungefährlich weil der Strom nur durch die Hand und nicht durch den Oberkörper fließt. Nur wenn du mit der einen Hand an die 400V und mit der andern Hand an ein anderes Potential kommst dann kann das gefährlich sein, hängt dann von Kondensator und Widerstand ab.
Marco schrieb: > Es kommt auf Dauer, Strom, Spannung und Frequenz an. Dazu hätte ich noch eine Frage. Gestern habe ich an meinem Schaltnetzteil 36V/10A den Lüfter entfernt, um zu sehen ob es reicht denn auch wegzulassen bei niedrigen Strömen. Dann nach einer gewissen Zeit habe ich halt mal die Wärme an den Transistoren geprüft. War ok. Am 2. Transistor hab ich ich ein leichtes kribeln bekommen. Dann hab ich da mal gemessen. Von Gleichrichter + oder - ist egal auf den Transistor (kühlende Seite) 163V Gleichsspannung und 63V Wechselspannung mit ca. 18khz (was ich gemessen hatte). Phasenprüfer hat ebenfalls beleuchtet. Einwirkdauer ca. 1 sec. 50/120 sind ja "erlaubt". Dann bin ich jetzt quasi 13/43 drüber. "Macht" das was oder ist das "so" ungefährlich?
Für die Gefahr ist primär der Strom verantwortlich. 50mA ist die Gefahrengrenze dabei, wenn es sich um 50Hz-Wechselstrom handelt oder um einen kurzzeitigen Impuls handelt. Bei Kondensatoren ist die Energie entscheidend. 0,5Joule (0,5Ws) Energie im Kondensator ist gefährlich. Bei mit 400V geladenen Kondensatoren dürfen die nicht mehr als 6µF Kapazität haben. Bei Gleichstrom (Batterie, niederohmiger Spannungswandler)kommt es zu Elektrolyse oder Verbrennung. Dann werden die Stoffe gefährlich, die dabei durch Zerstörung des Zellgewebes entstehen. Beim Basteln mit Geigerzähler arbeitet man nicht mit so großen Cs. 0,1µF sind da schon genug. Außerdem verhindern Widerstände in reihe zum Rohr im MOhm Bereich größeren Strom. Gefährlich ist eher der Umgang mit den Strahlungsquellen, vor Allem mit Alphastrahlern. Und zwar stellen da einzelne Staubkörnchen, die sich in Lunge oder sonstwo festsetzen eine dauerhafte Strahlungsquelle dar, die Krebs erzeugen kann. Dabei wirken Dauer der Strahlung und intensiver Kontakt mit dem Strahler eine wichtige Rolle. Allerdings waren solche Schäden eher bei Leuten aufgetreten, die ständig mit radioaktiven Leuchtfarben arbeiteten (vor 1950 erlaubt) oder bei Bergleuten im Uranabbau (Wismut Aue). Man braucht da direkt keine Angst haben, aber sollte eben vorsichtig mit den möglichen Strahlungsquellen umgehen: Nicht mit den bloßen Händen anfassen, keinen Staub/Bruch erzeugen, jede Verschmutzung (Kontamination) des Arbeitstisches vermeiden. Schließlich will man ja feststellen, ob der Geigerzähler wirklich funktioniert. Und das geht nicht ohne Strahlungsquelle.
Marc schrieb: > Dann hab ich da mal gemessen. Von Gleichrichter + oder > - ist egal auf den Transistor (kühlende Seite) 163V Gleichsspannung und > 63V Wechselspannung mit ca. 18khz (was ich gemessen hatte Hier spielt eine wesentliche Rolle: Die Gefährlichkeit ist frequenzabhängig und bei 18khHz nicht so groß wie bei 50Hz. Wenn man nur ein Kribbeln spürt ist wohl nichts Schlimmes passiert. Merks Dir, dass Du Glück gehabt hast, und geh in Zukunft vorsichtiger an Geräte heran: erst nach dem Abschalten des Stroms oder der Batterien in die Eingeweide greifen und auch das erst dann, wenn alle Kondensatoren entladen sind.
Also, meistens werden die 400V ja über PWM und einer Spule generiert (so ungefähr hab ich das in Erinnerung), der Pin am µC stellt meistens nicht mehr als 20mA zur Verfügung. Soll aber nun nicht heißen das du da fröhlich dran rumfummeln solltest! Zum Thema radioaktives Material, so Richtung Pechblende, sei erwähnt das Radon, welches als Gas entweicht, in höheren Konzentrationen gesundheitlich nicht förderlich ist. Auch wenn es da solche Bäder gibt....egal.... Gruß dat Beast
Wenn die Hochspannungsquelle nicht grotesk überdimensioniert ist, ist sie wegen des kleinen Stromes harmlos. Der Step up in meinem Geigerhäler (Flusswandler + Kaskade) liefert ca. 2mA Kurzschlussstrom, das ist nicht gefährlich, vor allem, weil der Strom bei z.B. 200V noch kleiner ist. Den Kondensator kann man so klein machen, dass er ebenfalls ungefährlich ist, weil eine Entladung des Zählrohrs fast nichts verbraucht - nur 1-2nC bei einem LND712. Ich habe bei mir 100nF als Speicherkondensator verwendet. Da bräuchte es 50- 100 Entladungen, um die Spannung um 1V einbrechen zu lassen, ohne dass die Kaskade nachschiebt. Im Kondensator sind 8mJ bei 400V drin, das ist jetzt kein Elefantenkiller. Radioaktive Sachen gefunden habe ich viel weniger als gedacht, nur eine alte Taschenuhr. Die Uhr ist rattert dafür gleich richtig los (100 Zerfälle / Sekunde), sie hat Radiumleuchtziffern. Mein Uropa hat die immer getragen, der Arme. Er ist aber nicht an Krebs gestorben.
Marc schrieb: > Am 2. Transistor hab ich ich ein leichtes > kribeln bekommen. Dann hab ich da mal gemessen. Solche Messungen sollte man grundsätzlich mit einem parallelem Widerstand von ca. 100kOhm machen. Nur dann sind sie aussagekräftig.
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