Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Pegelwandlung 1,228V in 200mV/47k


von tubie (Gast)


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Hallo,

ich stehe hier vor einem kleinen Problem und hoffe, ihr könnt mir 
helfen. Ich möchte eine alte Bandmaschine an einen Verstärker 
anschließen. Diese gibt jedoch einen Studio Pegel von 1,228V aus. Das 
ist zu viel für den Amp - der Vorverstärker des Amps übersteuert.

Kann man jetzt einfach einen Spannungsteiler in den Stecker einlöten 
oder ist hier gerade wegen den Impedanzen noch etwas zu beachten?

der Verstärker hat ja einen 200mV/47k Eingang. Ich würde jetzt ein 
Kombination aus 47k und 220k in den Stecker löten. Jedoch habe ich keine 
Ahnung welchen Widerstand das Tonband am Ausgang sehen will. 270k als 
Gesamtwiderstand scheinen mir aber etwass hoch zu sein.

Wer kann mir hier weiterhelfen?


Vielen Dank im Voraus,

tubie

von Route_66 H. (route_66)


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tubie schrieb:
> 270k als
> Gesamtwiderstand scheinen mir aber etwass hoch zu sein.

Zu hoch ist besser, als zu tief. So ein Ausgang einer Bandmaschine ist 
ja leerlauffest.

EDIT: Durch den Eingangswiderstand des Verstärkers  (47k) stimmt 
natürlich das Spannungsteilerverhältnis nicht mehr genau. Es würde also 
je ein 220k in Serie in der Leitung genügen.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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tubie schrieb:
> 270k als
> Gesamtwiderstand scheinen mir aber etwass hoch zu sein.

Ist auch viel zu hoch, hier gehts ja nicht um Leistungsanpassung. 
Dimensioniere den Spannungsteiler auf einen Gesamtwiderstand von 
5-10kOhm, dann passt das wunderbar zur Norm.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Route 66 schrieb:
> tubie schrieb:
>> 270k als
>> Gesamtwiderstand scheinen mir aber etwass hoch zu sein.
>
> Zu hoch ist besser, als zu tief.

Eher anders herum.

> EDIT: Durch den Eingangswiderstand des Verstärkers  (47k) stimmt
> natürlich das Spannungsteilerverhältnis nicht mehr genau. Es würde also
> je ein 220k in Serie in der Leitung genügen.

Und das würde ich schon gar nicht machen.

Hochohmige Vorwiderstände oder Spannungsteiler in Audio-Signalleitungen 
bringen zwei Probleme mit sich:

1. Brummeinstreuungen. Da Brummen hochohmig (mit geringer Energie) 
ankommt, hat es auf hochohmige Schaltungsteile mehr Einfluß.

2. Klangverfälschung durch Kabel- und Anschlußkapazitäten. Audiokabel 
haben oft recht große Kapazitäten bis 100pF pro Meter. Ein 220K 
Widerstand bildet mit dem Kabel einen schönen Tiefpaß und verschluckt 
dann die Höhen.

Ich würde eher einen Spannungsteiler bei 1..10K Impedanz vorsehen. Der 
hat dann auch den Vorteil, daß der Eingangswiderstand des 
angeschlossenen Verstärkers den Teilerfaktor kaum beeinflußt. Um von 
1.2V auf 0.2V zu kommen, also z.B. 10K und 2.2K. Und das wenn es geht, 
am verstärkerseitigen Ende des Kabels.

von tubie (Gast)


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Vielen Dank für die Infos!

Ich werde mir jetzt die Kombination 2,2k - 10k verstärkerseitig 
einbauen.

Gruß,
tubie

von Route_66 H. (route_66)


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tubie schrieb:
> Vielen Dank für die Infos!
>
> Ich werde mir jetzt die Kombination 2,2k - 10k verstärkerseitig
> einbauen.
>
> Gruß,
> tubie

Hallo!
Ich hatte Dich so verstanden, daß Du nur gerade die hochohmigen 
Widerstände da hast.

Natürlich würde ich auch immer niederohmiger dimensionieren. Die 
Gründe hat ja Axel Schwenke schon genannt.

Allerdings hätte ich eher an den Einbau in die Bandmaschine mit einem 
Umschalter oder einer separaten Buchse nachgedacht, als über den Umbau 
des Verstärkers.
Ein zweiter, niedelpegeliger Ausgang ist universeller, als wenn das 
Ganze nur an einem bestimmten Verstärker funktioniert.

von tubie (Gast)


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Hallo,

ich habe das ganze jetzt direkt ins Kabel eingelötet und mit 
Schrumpfschlauch isoliert. Ich wollte erst einen Extra Chinch Stecker 
mit den entsprechenden Widerständen bestücken - der Nette Mensch im HiFi 
Geschäft hatte aber keine Stecker mehr. Aussage vom Fachmann: "Danach 
hat bestimmt schon 5 Jahre keiner mehr gefragt"

Die inline Lösung Funktioniert wunderbar, der Verstärker übersteuert 
nicht mehr und der Lautstärke Regler ist wieder im gesunden Bereich.

Viele Grüße,
tubie

von Harald W. (wilhelms)


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tubie schrieb:

> Ich wollte erst einen Extra Chinch Stecker
> mit den entsprechenden Widerständen bestücken - der Nette Mensch im HiFi
> Geschäft hatte aber keine Stecker mehr. Aussage vom Fachmann: "Danach
> hat bestimmt schon 5 Jahre keiner mehr gefragt"

Seltsame Aussage. Chinch Stecker sind m.E. nach wie vor
die in der HiFi-Welt am häufigsten verwendeten Stecker.
Allerdings gibt es wohl immer weniger Menschen, die in
der Lage sind, einen solchen Stecker anzulöten...
Gruss
Harald

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