Hallo, angenommen man möchte als Unternehmen ein Forschungsprojekt in Auftrag geben, das einen bestimmten Aufwand (messbar in Arbeitsstunden von einem Professor, Doktorand, etc.) bedeutet. Die Kosten für Geräte, Material, etc. sind ebenfalls bekannt (oder null). Wie teuer wird so ein FOrschungsprojekt?
Ohne genauere Angaben kann man nur sagen: "Das kommt darauf an..." Gruß!
Pro vollbeschäftigtem Mitarbeiter (Promotionsstudent) darfst du ca. 80.000-115.000€/Jahr rechnen, wobei du aber davon ausgehen musst dass der Mitarbeiter nebenbei auch noch ein bisschen Lehre macht.
(Stundenlohn Professor + Stundenlohn Doktorand + etc.) * Arbeitsstunden + Materialkosten + Gerätekosten (falls Anschaffung notwendig) = Kosten für Projekt
Diplom, bzw Masterarbeiten können "kostenneutral" sein. Der Aufwand für eine Betreuung und ggf. Kosten für benötigtes Material bleibt. Sobald du damit einen wiss. Mitarbeiter beschäftigst musst du das Geld für die Stelle zahlen. Frage direkt an passenden Instititen an, die machen sowas öfter und kennen die Varianten.
M. B. schrieb: > Ohne genauere Angaben kann man nur sagen: > "Das kommt darauf an..." > > Gruß! Genau
Man "bezahlt" da nicht für das Projekt, sondern "finanziert" die Stellenprozente. Also schau dir an, was diese Leute verdienen. Das dürfte ziemlich genau die Grössenordnung sein. So richtig Auftragsforschung wird an Unis aber nicht betrieben. An den Unis wird eher langfristig, freier, grundlagenorientierter gearbeitet. Du wirst kaum hingehen können und jemand forscht dann 3 Monate für dich. Da müsstest du wohl mindestens eine Postdoc-Stelle oder eine Dissertation finanzieren können, also 1-5 Jahre. Aber auch da ist nichts mit einem genauen Auftrag.
Frag einfach mal die KFA in Jülich oder eine ähnliche Einrichtung. Auch wenn die das nicht machen können, kriegst du die Größenordnung raus. Grüße Bernd
Ich hab mal ein interessante Definition gehört. Entwicklung ist, etwas machen, wo man weiß was dabei rauskommt. Forschung ist, wenn man nicht weiß was dabei rauskommt. Da sollte man Fragen, ob man WIRKLICH FORSCHUNG haben will oder doch eher Entwicklung.
Meist entscheidet sich erst im Laufe eines Projektes, ob es Forschung oder Entwicklung war ;)
> (Stundenlohn Professor + Stundenlohn Doktorand + etc.) * Arbeitsstunden > + Materialkosten + Gerätekosten (falls Anschaffung notwendig) = Kosten > für Projekt Leider nicht richtig. Zumindest in Bayern ist es so, dass zu Vermeidung einer unfairen Konkurrenzsituation (Uni-MAs als billige Arbeitskraft für Industrieprojekte missbraucht) jetzt auf Vollkostenbasis gearbeitet werden muss. D.h. neben den offensichtlichen Arbeitgeberkosten (RV, KV, PV) kommen noch Infrastrukturkosten dazu (Strom, sonstige Energie, Büro, Verwaltung, ...). Zusätzlich wird dazu oft noch von der Verwaltung ein Overhead (10-20%) vorgeschrieben, was dem Uni-Etat allgemein zugutekommt. Damit kommt man dann für einen Doktoranden tatsächlich auf die scheinbar unglaublichen 100kEUR/Jahr (typischer Ansatz für Projektanträge). Davon sieht der Doktorand selbst nur ca. 40kEUR. Desweiteren sind die Unis vom Rechnungshof jetzt auch gehalten, auf positive Verwertung durch die Uni zu achten. D.h. die juristischen Randbedingungen (Erfindungen, Patente, Lizenzen, etc.) werden ziemlich anstrengend. An der TUM geht kein Projektvertrag mehr ohne die sehr ausführliche und penibelste Begutachtung durch die Juristen der zentralen Verwaltung durch. Früher waren die Lehrstühle da ja teilweise recht blauäugig.
> Ich hab mal ein interessante Definition gehört.
Ich auch, von einem Doktoranten aus Kroatien:
"Wenn du nimmst eine Idee, ist das Diebstahl. Wenn du nimmst viele
Ideen, ist das Wissenschaft."
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