Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Nur mehr Gurkentruppen in Großkonzernen?


von Markus (Gast)


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Hatte beruflich mit den "Entwicklungsabbteilungen" von 2 "renomierten" 
Großkonzernen zu tun. Trotz einer Doktorendichte wie in der Uniklinik 
waren die kaum in der Lage, ihre sauteuren Messgeräte korrekt zu 
bedienen. Bei jedem gröberen Problem wird sofort ein "externer" 
dazugeholt.
Dafür haben sie wunderschöne (und viele) Powerpoint-Präsentationen 
erstellt.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder wr das einfach Pech?

von Ich (Gast)


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Seit wann müssen Doktoren sauteure Messgeräte bedienen können?

von Zocker_41 (Gast)


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> Autor: Markus (Gast)
> Datum: 05.12.2014 07:57

> Bei jedem gröberen Problem wird sofort ein "externer" dazugeholt.

Der ist dann noch vom Subunternehmer des Unterlieferanten über eine 
Leihfirma in Ost-Europa rekrutiert worden.

Was glaubst du denn warum mich das ganze so ankotzt !

von Ich (Gast)


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Zocker_41 schrieb:
> Der ist dann noch vom Subunternehmer des Unterlieferanten über eine
> Leihfirma in Ost-Europa rekrutiert worden.

Muss noch nicht mal so extrem sein.

Nur wird der Externe schon gerufen, wenn es über das Einschalten nur 
wenig hinausgeht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Markus schrieb:
> "renomierten" Großkonzernen
Du meinst also Konzerne mit Renomme mit Doppel-m?

> Trotz einer Doktorendichte wie in der Uniklinik waren die kaum in
> der Lage, ihre sauteuren Messgeräte korrekt zu bedienen.
Letztlich sind viele dieser Doktoren doch auch nur Abiturienten, die 
weiter zur (Hoch-)Schule gegangen sind. Und dort lernt man eben nur wie 
man von Wikipedia schön auf Powerpoint bzw. Impress umformatiert...

Manchmal liegt das Problem aber auch darin, dass die Software solcher 
Geräte völlig tuitiv(*) und ohne externe Hilfestellung nicht erlernbar 
ist.

(*) tuitiv ist das Gegenteil von intuitiv, wie bei tolerant-intolerant 
oder akzeptabel-inakzeptabel


Dieses Recruiting und Consulting ist mir bei IT-Abteilungen schon 
wesentlich mehr aufgefallen. Da wird für jeden kleinen Serverscript ein 
externer Spezialist eingeflogen...

von Ernst O. (ernstj)


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Überlegt doch mal in die andere Richtung.

Angenommen es stellt sich heraus, dass ein Mitarbeiter mit einem 
bestimmten Gerät zurechtkommt. Für seinen Boss ist klar: der darf da 
nicht mehr weg. Das war es dann mit der Karriere. Und wenn das Gerät 
seine Pflicht und Schuldigkeit getan hat, werden Gerät und Mitarbeiter 
zusammen entsorgt. So etwas braucht nur einmal zu passieren, das 
verwandelt die nachfolgenden Generationen in das was du "Gurkentruppen" 
nennst.

von Ernst O. (ernstj)


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Lothar Miller schrieb:
> (*) tuitiv ist das Gegenteil von intuitiv, wie bei tolerant-intolerant
> oder akzeptabel-inakzeptabel

damit ist auch klar, was "telligent" bedeutet.

von Ich (Gast)


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ernst oellers schrieb:
> Für seinen Boss ist klar: der darf da
> nicht mehr weg. Das war es dann mit der Karriere.

Wenn der aber noch nicht mal halbwegs mit diesem Gerät umgehen kann, was 
will ich mit dem promovierten Typen, wenn es mal darauf ankommt und 
keine Zeit da ist einen Externen zu holen?

Man muss auch delegieren können, der Doktor muss nicht alles selbst 
machen.

In einem Großkonzern geht das einfacher, mal eben einen Externen 
einfliegen zu lassen als in einem mittelständischen Unternehmen.

von Dr. im Konzern (Gast)


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Bei uns ist es genau umgekehrt. Die Doktoren (inkl. mir) haben mit 
Abstand die höchste Kompetenz und dementsprechend das höchste Gehalt.

Es gibt eine Korrelation Großkonzern ~ wirtschaftlicher Erfolg ~ beste 
Mitarbeiter.

Die Externen sind oft ihr Geld nicht wert, aber dafür kann man sie 
schnell wieder loswerden.

von Ernst O. (ernstj)


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Dr. im Konzern schrieb:
> Bei uns ist es genau umgekehrt. Die Doktoren (inkl. mir) haben mit
> Abstand die höchste Kompetenz und dementsprechend das höchste Gehalt.
>
> Es gibt eine Korrelation Großkonzern ~ wirtschaftlicher Erfolg ~ beste
> Mitarbeiter.
>
> Die Externen sind oft ihr Geld nicht wert, aber dafür kann man sie
> schnell wieder loswerden.

So sollte es sein. Ist es aber nicht überall. Was nicht daran liegen 
muss, dass die Leute alle strunzdumm sind -- vielleicht sind sie einfach 
nur schlau.

Letztlich ist es eine Frage der Führungskultur. Wenn man solche 
Phänomene sieht, lohnt es meist nachzuforschen warum die Dinge so sind 
wie sie sind. Und man sollte sich gut überlegen ob und warum man sich 
auf so etwas einlassen sollte oder ob sich (später?) etwas besseres 
finden liesse.

von Dumdi D. (dumdidum)


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Ich schrieb:
> was will ich mit dem promovierten Typen,

Der macht 'Requirement Management'.

von Udo S. (urschmitt)


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ernst oellers schrieb:
> damit ist auch klar, was "telligent" bedeutet.

You made my day :-)

von Heute mal nicht angemeldet (Gast)


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Ach, das übliche Gejammer. Fakt ist, man hält sich keinen Doktor um ein 
Gerät zu bedienen. Dafür gibt es Techniker oder Hilfsarbeiter.

Sollen die Techniker und Hilfsarbeiter doch froh sein, dass sie dadurch 
eine Beschäftigung bekommen und nicht H IV beantragen müssen.

Natürlich sind die Damen und Herren Doktoren gut in Powerpoint. Das 
machen die seit ihren Uni-Zeiten und Powerpoint ist in Konzernen 
eigentlich dass einzige Mittel die Ergebnisse von Denkprozessen 
darzustellen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ich schrieb:
> Nur wird der Externe schon gerufen, wenn es über das Einschalten nur
> wenig hinausgeht.

In einem Unternehmen, in dem ich früher arbeitete, gab es morgens immer 
die Durchsage: "Herr Müller(*), die 131. Die 131, Herr Müller!", und wir 
fragten uns, was diese Durchsage sollte.

Irgendwann lernte ich dann den gewissen Herrn Müller(*) und den Grund 
der morgentlichen Durchsage kennen. Er war ein Mitarbeiter des internen 
IT-Supports. Die Durchsage bedeutet, dass der Vorstandsvorsitzende sein 
Büro betreten hatte und Herr Müller vorbeischauen musste, um den PC 
einzuschalten. Nicht mehr und nicht weniger.

zu (*): Name geändert

von Schreiber (Gast)


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Markus schrieb:
> Bei jedem gröberen Problem wird sofort ein "externer"
> dazugeholt.

verständlich. So ein Arbeitsplatz im Großkonzern mit 
Luxuskomplettversorgung (6+x Wochen Urlaub, Betriebsrente,...) und gutem 
Gehalt kostet nunmal viel Geld. Da ist oft wirtschaftlicher ein externes 
Ingenieurbüro zu beauftragen.

von Joachim B. (jar)


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von Bildungsbürgerlicher Ingenieur (Gast)


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Ich schrieb:
> Seit wann müssen Doktoren sauteure Messgeräte bedienen können?

Für was sind die überhaupt zu gebrauchen wenn sie nicht mal das können?

von Doktor (Gast)


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>Für was sind die überhaupt zu gebrauchen wenn sie nicht mal das können?

Um solche Neidhansel wie dich zu führen.

von Ich (Gast)


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Bildungsbürgerlicher Ingenieur schrieb:
> Ich schrieb:
>> Seit wann müssen Doktoren sauteure Messgeräte bedienen können?
>
> Für was sind die überhaupt zu gebrauchen wenn sie nicht mal das können?

Doktoren müssen wissen, was sie messen wollen und ob das Ding das kann.
Wie das funkt, dafür gibt es "Messhansel".

von Bildungsbürgerlicher Ingenieur (Gast)


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Heute mal nicht angemeldet schrieb:
> Ach, das übliche Gejammer. Fakt ist, man hält sich keinen Doktor um ein
> Gerät zu bedienen. Dafür gibt es Techniker oder Hilfsarbeiter.

Das erinnert mich an einen Arzt bei dem ich mal war als ich beruflich 
unterwegs war. Als er mich untersucht hatte, sass er am Tisch mit 
Rechner (so ein fahrbares EDV-Tischen, die niedriger als ein normaler 
Tisch sind) wo dann die Diagnose, Schreibkram eingegeben wird, das hat 
aber nicht er gemacht sondern die Arzthelferin, im Stehen, der Arsch ist 
nicht mal aufgestanden oder rückte ordentlich zu Seite, sass chefmässig 
daneben und hat zugeschaut. Die drei Wörter hätte er schneller eintippen 
können, ich hätte noch was gesagt aber naja wenn man krank ist und 
dringend ein Rezept braucht. Der Knaller war dann er ist raus, hat den 
Stuhl mitgenommen und die Arzthelferin düfte weiter nach vorne gebückt 
rumtippen. Die Arzthelferin habe ich darauf angesprochen, da meinte sie 
das wäre noch harmlos, der mache noch ganz andere Sachen.

von Bildungsbürgerlicher Ingenieur (Gast)


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Ich schrieb:
> Doktoren müssen wissen, was sie messen wollen und ob das Ding das kann.
> Wie das funkt, dafür gibt es "Messhansel".

Ah ja und für jeden Handgriff muss dann der Messaffe antanzen, weil der 
Dr. zu doof/faul ist. Wo gibts den sowas heute noch? Kenne ich nur von 
Ärzten, s.o.

von Joachim B. (jar)


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Heute mal nicht angemeldet schrieb:
> Fakt ist, man hält sich keinen Doktor um ein
> Gerät zu bedienen.

oder Direktor stellt einen Dr. ein den er billig bekam und weil es sein 
erster ist ist der Direktor mächtig stolz, um Fähigkeiten gehts da 
selten.

von Südling (Gast)


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... vielleicht wollte er sehen, wie sich die Assistentin über das 
niedrige Tischchen bückt.

von Bildungsbürgerlicher Ingenieur (Gast)


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Doktor schrieb:
>>Für was sind die überhaupt zu gebrauchen wenn sie nicht mal das
> können?
>
> Um solche Neidhansel wie dich zu führen.
Bei uns fliegt sowas gleich raus was so ein Gehabe drauf hat oder zu 
doof für einfachste Aufgaben ist und dafür jedesmal nen Sklaven braucht. 
Solche unproduktive Trottel kann man vielleicht in einer Uni oder 
Grosskonzern durchfüttern aber nicht bei uns.

von Doktor (Gast)


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>Bei uns fliegt sowas gleich raus

Stellt sich die Frage, warum stellt ihr sowas überhaupt ein?

>...aber nicht bei uns.

Wieso bist dann noch da.

von Mark B. (markbrandis)


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Bildungsbürgerlicher Ingenieur schrieb:
> Ah ja und für jeden Handgriff muss dann der Messaffe antanzen, weil der
> Dr. zu doof/faul ist. Wo gibts den sowas heute noch? Kenne ich nur von
> Ärzten, s.o.

Firmen, die clever handeln, lassen komplexe Arbeiten von teueren Leuten 
durchführen und weniger komplexe Arbeiten von günstiger bezahlten 
Leuten.

Warum sollte man für das Durchführen einer Messung ein Dokotorengehalt 
bezahlen, wenn es auch günstiger geht?

von Richtiger Ingenieur (Gast)


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Ich schrieb:
> Seit wann müssen Doktoren sauteure Messgeräte bedienen können?
Das sind aber doch vielfach solche "Doktoren", die nichts gescheihtes 
können und deshalb einen Dr gemacht haben - dort aber auch nicht zur 
Elite zählen und deshalb nicht Foschung sondern Entwicklung machen. Die 
sind keine Bespiele für Topentwickler. Da sollte man sich nicht wundern.

von Zocker_41 (Gast)


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> Autor: Ich (Gast)
> Datum: 05.12.2014 08:14

> Zocker_41 schrieb:
> Der ist dann noch vom Subunternehmer des Unterlieferanten über eine
> Leihfirma in Ost-Europa rekrutiert worden.

> Muss noch nicht mal so extrem sein.

So habe ich es im vergangenen Jahr im Kohlekraftwerk der RWE in 
Eemshaven, Holland, so erlebt. Da waren nur noch Krawattenträger, da war 
überhaupt niemand mehr der was gearbeitet hat.

Sollte die Prozessleittechnik in Betrieb nehmen, das Problem war nur, da 
waren nach fünf Jahren überhaupt noch keine Kabel verlegt. Zustände wie 
beim Berliner Flughafen.

von A. B. (funky)


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Aber zum Glück gibts ja die uC.net Forumselite, die den Karren weltweit 
aus dem Dreck ziehen kann.

Deutschland dankt euch für euren Einsatz! Wirklich!

von Ausbeuter (Gast)


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Markus schrieb:
> Hatte beruflich mit den "Entwicklungsabbteilungen" von 2
> "renomierten"
> Großkonzernen zu tun. Trotz einer Doktorendichte wie in der Uniklinik
> waren die kaum in der Lage, ihre sauteuren Messgeräte korrekt zu
> bedienen. Bei jedem gröberen Problem wird sofort ein "externer"
> dazugeholt.
> Dafür haben sie wunderschöne (und viele) Powerpoint-Präsentationen
> erstellt.
> Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder wr das einfach Pech?

Doktoren sind halt intelligent. Sie selbst beziehen nur das Gehalt und 
sind fest angestellt, die Arbeit machen andere für weniger und ohne 
vertragliche Sicherheit. Wo ist das Problem, alles richtig gemacht!

von Paul B. (paul_baumann)


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A. B. schrieb:
> Deutschland dankt euch für euren Einsatz! Wirklich!

Das kam nicht von Herzen, gib es zu!
;-)

MfG Paul

von Elo (Gast)


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> Sollte die Prozessleittechnik in Betrieb nehmen, das Problem war nur, da
> waren nach fünf Jahren überhaupt noch keine Kabel verlegt. Zustände wie
> beim Berliner Flughafen.
@ Zocker_41 , ganz klare Lage von nicht zu Ende gebracht, warum aber 
wohl?

Mann kann so viele Bauauschreibungen im E-Technik Bereich finden, wo 
noch die Installation beendet oder weitergeführt werden soll! Von 
anderen Gewerken konnte ich das noch nicht so Lesen.

Wenn ich als AN ein Projekt bekomme und anfange, muß man als gescheiter 
Planer schon mal wissen wo man was anfängt, nicht dass man das ganze 
Zeug einbaut und leer ausgeht!

Ohne Kabel die sauteure Technik verkauft und hingestellt, ist doch auch 
ein gutes Geschäft. Danach war wahrscheinlich das Budget alle? Oder der 
AG hat geldmäßig rumgezickt, da bleibt dann nicht mehr viel übrig was 
man machen kann > Zelte abbrechen und weg.
Und ann kommst du ins Spiel schaust recht seltsam!

von Hanns (Gast)


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Ich schrieb:
> Muss noch nicht mal so extrem sein.
>
> Nur wird der Externe schon gerufen, wenn es über das Einschalten nur
> wenig hinausgeht.

Ich kenne einen Fall, da musste einer von Hamburg nach München fahren, 
um dort den Stecker vom Computer in die Steckdose zu stecken.

Das ist kein Scherz.

von DrTech (Gast)


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Hanns schrieb:
> Ich kenne einen Fall, da musste einer von Hamburg nach München fahren,
> um dort den Stecker vom Computer in die Steckdose zu stecken.
>
> Das ist kein Scherz.

Wenn die meinen Stundenlohn als Senior Manager Consultant, Spesen, 
Firstclass zahlen mache ich das. Als gratis Zusatzleistung gibt's dann 
dort von mir noch eine aufs Maul.

von Thomas (Gast)


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Das klingt nach einer Neiddebatte. Wenn die internen Mitarbeitern so 
inkompetent wären, wie hier gesagt wird, dann wären diese Firmen schon 
längst pleite.
Anscheinend haben sie doch die richtigen Ideen, können Projekte gut 
leiten und können ihre Arbeitskraft gewinnbringend in die Firma 
einbringen.

Ein Externer sieht oft nur einen kleinen Ausschnitt, z.B. einen 
bestimmten Prüfstand, der Konzernmitarbeiter muss das in den 
Gesamtkontext einordnen können.

Ich kenne beide Welten persönlich, aber bei den Dienstleistern, 
Zulieferbetrieben gibt es deutlich mehr Flaschen als in den Konzernen.

von Joachim B. (jar)


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Thomas schrieb:
> Wenn die internen Mitarbeitern so
> inkompetent wären, wie hier gesagt wird, dann wären diese Firmen schon
> längst pleite.

nu erklär mir, die intern QS baut Geräte die funktionieren aber 
angeblich zu teuer sind, ein "Cheffchen" meint das draussen billiger zu 
bekommen das Teil wird gekauft und weil es nicht funktioniert in die 
Ecke geschoben Tuch drüber und nicht mehr drüber geredet, der interne 
muss dann schnell doch selber bauen, natürlich wie immer zu teuer nur 
das eben schnell mal das 1,5-fache ausgegeben wurde danach wurde die Fa. 
abgewickelt, wer ist Schuld der interne der das bauen konnte oder der 
der das Gerät von ausserhalb gekauft hat was nicht funktionierte?

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder wr das einfach Pech?

Ja , der Trend geht schon in diese Richtung ..

von Antimedial (Gast)


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Thomas schrieb:
> Das klingt nach einer Neiddebatte. Wenn die internen Mitarbeitern so
> inkompetent wären, wie hier gesagt wird, dann wären diese Firmen schon
> längst pleite.

Ein Konzern kann sich aufgrund der hohen Produktivität der unteren 
Mitarbeit eine Menge Inkompetenz leisten. Ein Konzern entsteht meistens 
durch eine erfolgreiche Kernfirma, die genug Kapital zur Verfügung hat, 
um sich durch Akquisition zu vergrößern. Geld wird dann mit der 
Massenproduktion verdient. Durch die hohen Stückzahlen und der geringen 
Fertigungstiefe (meist wird nur noch die Endmontage selbst erledigt) 
kann man problemlos und ohne großen Aufwand die Produktivität erreichen. 
Allein die Einkaufsmacht trägt dazu bei, da kann man wunderbar die 
Zulieferer ausquetschen. Das gilt übrigens nicht nur für Automotive!

Der Vorteil ist, dass man nur Firmen akquiriert, die schon gute laufende 
Produkte hat und diese kann man dann durch seine Einkaufsmacht 
optimieren und mehr Gewinn raus quetschen. Die Weiterentwicklung kann 
dann über Jahre oder Jahrzehnte auf Sparflamme laufen bzw. es fällt 
überhaupt nicht ins Gewicht, wenn man das 3-5fache an Aufwand rein 
stecken muss. Da ist sehr viel Spielraum für Inkompetenz, und der wird 
in Konzernen sehr großzügig ausgenutzt.

von Walter T. (nicolas)


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Markus schrieb:
> Hatte beruflich mit den "Entwicklungsabbteilungen" von 2 "renomierten"
> Großkonzernen zu tun. Trotz einer Doktorendichte wie in der Uniklinik
> waren die kaum in der Lage, ihre sauteuren Messgeräte korrekt zu
> bedienen. Bei jedem gröberen Problem wird sofort ein "externer"
> dazugeholt.
> Dafür haben sie wunderschöne (und viele) Powerpoint-Präsentationen
> erstellt.
> Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder wr das einfach Pec

Es gibt Menschen, die es als Schwäche auslegen, wenn sie um Hilfe 
gefragt werden. Das kann dann so weit gehen, daß sich das in "Höhö, der 
Doktor weiß noch nicht einmal, wo unser Super-Britzel-Speziator 
überhaupt steht. Den lasse ich jetzt erst einmal auflaufen und erzähle 
dann allen, wie dumm der eigentlich ist!"

Normalerweise sind das Menschen mit einem niedrigen Bildungsstand und 
sozialer Inkompetenz. Alle anderen sehen es als Vorteil, wenn eine 
Person ihre Grenzen kennt und rechtzeitig um Hilfe bittet. Am besten 
sogar, bevor irgendein Schaden entsteht.

: Bearbeitet durch User
von Snief (Gast)


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Auch ich wundere mich immer wieder wie in unsrer Firma so viel Geld 
verdient wird. Weit mehr als die hälfte arbeitet nur noch als Power 
Point Engineer. Ab einem gewissen alter wollen alle nur noch 
Projektleiter sein und mit etwas technischer Arbeit nichts mehr zu tun 
haben. Von unserer gesamten Abteilung Teile ich mir mit einem Kollegen 
unsere Lötstation. Die andern wollen/können nichts damit anfangen. Ich 
sehe allerdings auch das Problem für meine Karriere, dass allein mit 
technischer Expertise kein fortkommen zu machen ist. Folien zu malen und 
sich beim höherem management bekannt zu machen ist eben das einzige was 
einen weiter bringt. Das frustriert mich in gewisserweise, denn ständig 
Frage ich  mich wieso ich so viel Zeit damit verbracht habe mich für die 
Technik fit zu machen, wenn jetzt jeder Power Pointer an mir 
vorbeizieht... Grüße aus einem Daxkonzern.

von Marx W. (Gast)


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Ich schrieb:
> Seit wann müssen Doktoren sauteure Messgeräte bedienen können?

Genau, reicht doch, dass die die nur durch`s Anfassen zerstören!

von fill_out (Gast)


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Bekanntermassen werden in Konzernen sehr viel Ressourcen fuer 
Synchronisation und Wissensaustausch über die Hierarchiestufen hinweg 
aufgewendet. Stichwort: Meetings. Mit Web 2.0, 3.0. 4.0, x.0 erhoffen 
sich viele eine "direktere" Kommunikation. Meiner Erfahrung nach endet 
das in einer Informationsüberflutung der Mitarbeiter mit 
Facebook-ähnlichen internen Kommunikationsplattformen. Zusätlich zu den 
Meetings.

Und was gibt es nicht für Ansätze Meetings/Powerpointpräsentationen 
abzusägen: Maximal 6 Teilnehmer. Keine Stühle, nur Stehtische. Nur 3 
Slides wo alles gesagt wird. Keine Slides. Funkioniert!
Aus Bequemlichkeit der Leute und (leider) Unfähigkeit vieler Menschen 
Sachen gekonnt auf den Punkt zu bringen (oder schlimmer: bringen zu 
WOLLEN - die taktischen Rauszoegerer!) versanden diese Massnahmen leider 
wieder rasch.

Aus meiner Sicht sollte die gesamte Arbeitsleistung eines Projektes 
sein: 75% daran arbeiten, 25% kommunizieren der Arbeitsleistung. Zu oft 
wird das Kommunizieren der Arbeitsleistung aber auch schon als Arbeit an 
sich betrachtet (was aus hoeherer Sicht nicht unbedingt falsch scheint, 
aber eben zu der Flut an Meetings/Präsentationen führt).

von Christian B. (casandro)


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Snief schrieb:
> Ab einem gewissen alter wollen alle nur noch
> Projektleiter sein und mit etwas technischer Arbeit nichts mehr zu tun
> haben. Von unserer gesamten Abteilung Teile ich mir mit einem Kollegen
> unsere Lötstation.

Naja, da kommt ein generelles Problem in solchen Unternehmen zu tragen. 
Das obere Management wurde da üppig bezahlt, und um das zu begründen 
muss man halt das mittlere und untere Management auch üppiger bezahlen 
als die Leute die wirklich was direkt produktiv machen.
Das führt dazu, dass jeder der sich nicht für Technik interessiert 
Teamleiter werden will. Dadurch hast Du eine Menge Teamleiter die wenig 
Ahnung haben, was die Leute die noch Ahnung haben aus dem Unternehmen 
treibt, weil sie mitbekommen, dass selbst wenn sie ihr Teamleiter ernst 
nimmt, doch nicht gegen eine Horde von inkompetenten Teamleitern 
ankämpfen können.
Manche stumpfen dann ab, mit einer "Leck mich am Arsch" Attitüde, oder 
sie versuchen das richtige zu tun und sie werden entlassen, oder sie 
springen einfach bei der nächsten Gelegenheit ab.

Nur ganz wenige schaffen es mit Sachkompetenz nach oben. Das ist 
vermutlich auch so gewollt, denn es ist schwierig Macht auf jemanden 
auszuüben, der es, zumindest in Teilen, besser weiß.
Bei ganz guten "Machthabern" ist das aber sogar ungewollt. Man kann nur 
die Sachen "Erfinden" die man sich vorstellen kann. Und die wollen dann 
zum Beispiel eigentlich X, können sich aber nur Y vorstellen. Deshalb 
sagen sie sie wollen Y. In solch einer Situation wäre es richtig zu 
erkennen, dass X gewollt ist, und X vorzuschlagen. Ich hab das mal 
gemacht und in meinem Arbeitszeugnis steht deshalb:
"...Insbesondere mit der oben erwähnten Auswertesoftware hat er unserem 
Schlüsselprodukt zu einem absoluten Alleinstellungsmerkmal verholfen, 
von dem unser Unternehmen sehr profitiert. Mit bemerkenswerter 
Kreativität und Engagement hat er in seiner Abteilung wichtige Impulse 
für neue Entwicklungsprojekte gegeben..."

Das bezieht sich auf eine kleine Software die Zeitreihen von Messwerten 
darstellt. Der Chef wollte das auf .net-Basis mit komplexen 
Binärformaten machen, ich hab das ganz klein mit Lazarus gemacht und mit 
Textdateien. Von den Kunden gab es bislang nur spontanes Lob.

von Marx W. (Gast)


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fill_out schrieb:
> (was aus hoeherer Sicht nicht unbedingt falsch scheint,
> aber eben zu der Flut an Meetings/Präsentationen führt).

O.k ,
Dann ist das obere Management das Problem.
Den die haben es ned geschaft ein Managementführungssystem einzuführen!

von fill_out (Gast)


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Christian Berger schrieb:
> Dadurch hast Du eine Menge Teamleiter die wenig
> Ahnung haben, was die Leute die noch Ahnung haben aus dem Unternehmen
> treibt, weil sie mitbekommen, dass selbst wenn sie ihr Teamleiter ernst
> nimmt, doch nicht gegen eine Horde von inkompetenten Teamleitern
> ankämpfen können.

das ist wohl überspitzt. Denn es gibt genug Team/Gruppenleiter die 
Know-How hatten zum Zeitpunkt des Teamleiter/Gruppenleiter-werdens. Dann 
aber in ihrer alltaeglichen Arbeit nicht mehr die Zeit finden sich zu 
vertiefen (geht per Definition nicht). Nach 2-3 Jahren bist du dann aus 
den Details die du wusstest draussen, nach 5 Jahren hast du "nur" noch 
den Überblick. Was du aber immer noch hast ist die Gabe zu hinterfragen 
und den Dingen blitzschnell auf den Grund zu gehen. Das, in Verbindung 
mit den richtigen Leuten unter dir denen du vertraust (!) kann schon ein 
gutes Team ausmachen.

Worauf du hinauswolltest waren wohl die "Edelkarrieristen", die sich 
ihrer Inkompetenz bewusst sind im Vergleich zu den Kollegen. Deswegen 
gleich aufs Management konzentrieren (Raeume, Kaffee, etc.). Hier ist 
ein guter Trick die Meetingprotokolle anzufertigen (will sonst eh keiner 
machen). Damit bist du immer namentlich erwaehnt, hast den Ueberblick 
UND - sehr wichtig ! - das letzte Wort (schwarz auf weiss). Mit ein 
wenig Geschick geht es dann dahin.

von Kolophonium (Gast)


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>Hier ist ein guter Trick die Meetingprotokolle anzufertigen (will sonst
>eh keiner machen). Damit bist du immer namentlich erwaehnt, hast den
>Ueberblick UND - sehr wichtig ! - das letzte Wort (schwarz auf weiss).

Du scheinst noch nicht viele Meetings mitgemacht zu haben, wenn du 
glaubst, daß diese Protokolle irgendeine Relevanz haben und außer zur 
Korrektur noch von irgend jemandem später noch einmal gelesen werden.

von Marx W. (Gast)


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Kolophonium schrieb:
>>Hier ist ein guter Trick die Meetingprotokolle anzufertigen (will sonst
>>eh keiner machen). Damit bist du immer namentlich erwaehnt, hast den
>>Ueberblick UND - sehr wichtig ! - das letzte Wort (schwarz auf weiss).
>
> Du scheinst noch nicht viele Meetings mitgemacht zu haben, wenn du
> glaubst, daß diese Protokolle irgendeine Relevanz haben und außer zur
> Korrektur noch von irgend jemandem später noch einmal gelesen werden.

Und du hast keine Ahnung.

von Kolophonium (Gast)


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>Und du hast keine Ahnung.

Ach, du mußt auch die Meeting-Tippse spielen.

von fill_out (Gast)


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Kolophonium schrieb:
>>Und du hast keine Ahnung.
>
> Ach, du mußt auch die Meeting-Tippse spielen.

bleib lieber beim haessig sein und an der Loetstation.

Nur weil deine Mitschriften offensichtlich fuer andere uninteressant 
sind schliess bitte nicht auf den Rest der Welt.
 Faktisch sind Protokolle nach 1-2 Jahren die einzige Chance noch 
rauszubekommen wer wie wo was getan hat.
 Und fuer den Edelkarrieristen ohne technisches Knowhow ist es DIE 
Chance Schritt zu halten (was haben die gesagt?) und trotzdem im System 
. Weiters bringt er sich auch "ein", und darum gehts. Er muss nuetzlich 
sein, und sei es nur als Protokollfuehrer der dann die anderen durchs 
Meeting treibt!

von Kolophonium (Gast)


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>Nur weil deine Mitschriften offensichtlich fuer andere uninteressant
>sind schliess bitte nicht auf den Rest der Welt.

Das kann gar nicht sein, weil ich mich von diesen 
Sekretärinnen-Tätigkeiten fernhalte.

>Faktisch sind Protokolle nach 1-2 Jahren die einzige Chance noch
>rauszubekommen wer wie wo was getan hat.

Da sollten die ach so wichtigen Projekte doch eigentlich fertig sein. 
Oder braucht ihr dann die Mitschriften zur Schuldzuweisung, weil es mal 
wieder nicht so hingehauen hat.

>und sei es nur als Protokollfuehrer der dann die anderen durchs
>Meeting treibt!

Zeigt eigentlich, daß du wirklich keine Ahnung hast. Das "Treiben durch 
das Meeting" übernimmt der Moderator, der genau aus diesem Grunde kein 
Protokoll schreibt.

Bei dir als Protokollführer und Treiber würde ich darauf bestehen, daß 
auch der kleinste Hirnfurz schriftlich ins Protokoll aufgenommen wird.
Du glaubst gar nicht, wie schnell du da müde wirst und froh bist, wenn 
das alles nicht zu schnell für dich geht.

von fill_out (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Bei dir als Protokollführer und Treiber würde ich darauf bestehen, daß
> auch der kleinste Hirnfurz schriftlich ins Protokoll aufgenommen wird.
> Du glaubst gar nicht, wie schnell du da müde wirst und froh bist, wenn
> das alles nicht zu schnell für dich geht.

ok, verstanden. Dont feed the troll.

von Kolophonium (Gast)


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>ok, verstanden. Dont feed the troll.

Bricht jetzt deine berufliche Lebenslüge als Protokollschreiber 
zusammen?

von fill_out (Gast)


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Kolophonium schrieb:
>>ok, verstanden. Dont feed the troll.
>
> Bricht jetzt deine berufliche Lebenslüge als Protokollschreiber
> zusammen?

du hast dich einfach noch zu wenig mit sinngebender Arbeit beschaeftigt. 
Es geht nicht darum die Welt besser zu machen. Vielmehr geht es darum 
die Zeit gut rumzubekommen. Bei Dilbert wird das schoen erklaert:

http://dilbert.com/strips/comic/2004-03-25/

In ein paar Jahren wird aus dir auch noch ein guter Protokollschreiber. 
Die ersten Ansaetze sind schon gut zu erkennnen.

von Marx W. (Gast)


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Zocker_41 schrieb:
> Sollte die Prozessleittechnik in Betrieb nehmen, das Problem war nur, da
> waren nach fünf Jahren überhaupt noch keine Kabel verlegt. Zustände wie
> beim Berliner Flughafen.

Jetzt übertreibst du aber!

Die Kabel waren alle da!
Vor Fünf Jahren allerdings!
Die Abnahmeprotokolle lügen nämlich nicht!

von Marx W. (Gast)


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Christian Berger schrieb:
> Nur ganz wenige schaffen es mit Sachkompetenz nach oben.

Schon mal die Formal 60%, 30% und 10% gehört!

von Kolophonium (Gast)


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>In ein paar Jahren wird aus dir auch noch ein guter Protokollschreiber.
>Die ersten Ansaetze sind schon gut zu erkennnen.

Komisch, erst sind meine Mitschriften für dich so schlecht, daß die 
keiner liest, und jetzt erkennst du gute Ansätze.
Wenn deine Protokolle ähnlich konsistent und logisch aufgebaut sind, 
sind diese eigentlich unbrauchbar.

Was der Dilbert-Link mit dem Thema zu tun hat, erschließt sich 
vermutlich nur dir. Oder schreibst du auch wichtige Protokolle für 
Pre-Meetings? Vorstellen könnte ich es mir.

Wenn du das Gefühl brauchst, als Protokoll-Tipse eine Machtposition zu 
haben, meinen Segen hast du.

von fill_out (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Wenn du das Gefühl brauchst, als Protokoll-Tipse eine Machtposition zu
> haben, meinen Segen hast du.

Ramen. Ich muss jetzt dann sowieso los, das neue Protokollformat fuer 
den Chef adaptieren. Der gruene Trennstrich zwischen den 
Tagesordnungspunkten soll mit der Farbe des Gummibaums abgestimmt 
werden. Und die Schriftgroesse von Header2 muss um 2 Pt rauf, es ist 
sonst einfach nicht deutlich genug als Ueberschrift erkennbar.

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