Hatte beruflich mit den "Entwicklungsabbteilungen" von 2 "renomierten" Großkonzernen zu tun. Trotz einer Doktorendichte wie in der Uniklinik waren die kaum in der Lage, ihre sauteuren Messgeräte korrekt zu bedienen. Bei jedem gröberen Problem wird sofort ein "externer" dazugeholt. Dafür haben sie wunderschöne (und viele) Powerpoint-Präsentationen erstellt. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder wr das einfach Pech?
Seit wann müssen Doktoren sauteure Messgeräte bedienen können?
> Autor: Markus (Gast) > Datum: 05.12.2014 07:57 > Bei jedem gröberen Problem wird sofort ein "externer" dazugeholt. Der ist dann noch vom Subunternehmer des Unterlieferanten über eine Leihfirma in Ost-Europa rekrutiert worden. Was glaubst du denn warum mich das ganze so ankotzt !
Zocker_41 schrieb: > Der ist dann noch vom Subunternehmer des Unterlieferanten über eine > Leihfirma in Ost-Europa rekrutiert worden. Muss noch nicht mal so extrem sein. Nur wird der Externe schon gerufen, wenn es über das Einschalten nur wenig hinausgeht.
Markus schrieb: > "renomierten" Großkonzernen Du meinst also Konzerne mit Renomme mit Doppel-m? > Trotz einer Doktorendichte wie in der Uniklinik waren die kaum in > der Lage, ihre sauteuren Messgeräte korrekt zu bedienen. Letztlich sind viele dieser Doktoren doch auch nur Abiturienten, die weiter zur (Hoch-)Schule gegangen sind. Und dort lernt man eben nur wie man von Wikipedia schön auf Powerpoint bzw. Impress umformatiert... Manchmal liegt das Problem aber auch darin, dass die Software solcher Geräte völlig tuitiv(*) und ohne externe Hilfestellung nicht erlernbar ist. (*) tuitiv ist das Gegenteil von intuitiv, wie bei tolerant-intolerant oder akzeptabel-inakzeptabel Dieses Recruiting und Consulting ist mir bei IT-Abteilungen schon wesentlich mehr aufgefallen. Da wird für jeden kleinen Serverscript ein externer Spezialist eingeflogen...
Überlegt doch mal in die andere Richtung. Angenommen es stellt sich heraus, dass ein Mitarbeiter mit einem bestimmten Gerät zurechtkommt. Für seinen Boss ist klar: der darf da nicht mehr weg. Das war es dann mit der Karriere. Und wenn das Gerät seine Pflicht und Schuldigkeit getan hat, werden Gerät und Mitarbeiter zusammen entsorgt. So etwas braucht nur einmal zu passieren, das verwandelt die nachfolgenden Generationen in das was du "Gurkentruppen" nennst.
Lothar Miller schrieb: > (*) tuitiv ist das Gegenteil von intuitiv, wie bei tolerant-intolerant > oder akzeptabel-inakzeptabel damit ist auch klar, was "telligent" bedeutet.
ernst oellers schrieb: > Für seinen Boss ist klar: der darf da > nicht mehr weg. Das war es dann mit der Karriere. Wenn der aber noch nicht mal halbwegs mit diesem Gerät umgehen kann, was will ich mit dem promovierten Typen, wenn es mal darauf ankommt und keine Zeit da ist einen Externen zu holen? Man muss auch delegieren können, der Doktor muss nicht alles selbst machen. In einem Großkonzern geht das einfacher, mal eben einen Externen einfliegen zu lassen als in einem mittelständischen Unternehmen.
Bei uns ist es genau umgekehrt. Die Doktoren (inkl. mir) haben mit Abstand die höchste Kompetenz und dementsprechend das höchste Gehalt. Es gibt eine Korrelation Großkonzern ~ wirtschaftlicher Erfolg ~ beste Mitarbeiter. Die Externen sind oft ihr Geld nicht wert, aber dafür kann man sie schnell wieder loswerden.
Dr. im Konzern schrieb: > Bei uns ist es genau umgekehrt. Die Doktoren (inkl. mir) haben mit > Abstand die höchste Kompetenz und dementsprechend das höchste Gehalt. > > Es gibt eine Korrelation Großkonzern ~ wirtschaftlicher Erfolg ~ beste > Mitarbeiter. > > Die Externen sind oft ihr Geld nicht wert, aber dafür kann man sie > schnell wieder loswerden. So sollte es sein. Ist es aber nicht überall. Was nicht daran liegen muss, dass die Leute alle strunzdumm sind -- vielleicht sind sie einfach nur schlau. Letztlich ist es eine Frage der Führungskultur. Wenn man solche Phänomene sieht, lohnt es meist nachzuforschen warum die Dinge so sind wie sie sind. Und man sollte sich gut überlegen ob und warum man sich auf so etwas einlassen sollte oder ob sich (später?) etwas besseres finden liesse.
Ach, das übliche Gejammer. Fakt ist, man hält sich keinen Doktor um ein Gerät zu bedienen. Dafür gibt es Techniker oder Hilfsarbeiter. Sollen die Techniker und Hilfsarbeiter doch froh sein, dass sie dadurch eine Beschäftigung bekommen und nicht H IV beantragen müssen. Natürlich sind die Damen und Herren Doktoren gut in Powerpoint. Das machen die seit ihren Uni-Zeiten und Powerpoint ist in Konzernen eigentlich dass einzige Mittel die Ergebnisse von Denkprozessen darzustellen.
Ich schrieb: > Nur wird der Externe schon gerufen, wenn es über das Einschalten nur > wenig hinausgeht. In einem Unternehmen, in dem ich früher arbeitete, gab es morgens immer die Durchsage: "Herr Müller(*), die 131. Die 131, Herr Müller!", und wir fragten uns, was diese Durchsage sollte. Irgendwann lernte ich dann den gewissen Herrn Müller(*) und den Grund der morgentlichen Durchsage kennen. Er war ein Mitarbeiter des internen IT-Supports. Die Durchsage bedeutet, dass der Vorstandsvorsitzende sein Büro betreten hatte und Herr Müller vorbeischauen musste, um den PC einzuschalten. Nicht mehr und nicht weniger. zu (*): Name geändert
Markus schrieb: > Bei jedem gröberen Problem wird sofort ein "externer" > dazugeholt. verständlich. So ein Arbeitsplatz im Großkonzern mit Luxuskomplettversorgung (6+x Wochen Urlaub, Betriebsrente,...) und gutem Gehalt kostet nunmal viel Geld. Da ist oft wirtschaftlicher ein externes Ingenieurbüro zu beauftragen.
Peterprinzip http://www.briegert-hochgeschurtz.com/Umsetzungshilfen/UH48-Vermeiden-Sie-das-Peter-Prinzip/
Ich schrieb: > Seit wann müssen Doktoren sauteure Messgeräte bedienen können? Für was sind die überhaupt zu gebrauchen wenn sie nicht mal das können?
>Für was sind die überhaupt zu gebrauchen wenn sie nicht mal das können?
Um solche Neidhansel wie dich zu führen.
Bildungsbürgerlicher Ingenieur schrieb: > Ich schrieb: >> Seit wann müssen Doktoren sauteure Messgeräte bedienen können? > > Für was sind die überhaupt zu gebrauchen wenn sie nicht mal das können? Doktoren müssen wissen, was sie messen wollen und ob das Ding das kann. Wie das funkt, dafür gibt es "Messhansel".
Heute mal nicht angemeldet schrieb: > Ach, das übliche Gejammer. Fakt ist, man hält sich keinen Doktor um ein > Gerät zu bedienen. Dafür gibt es Techniker oder Hilfsarbeiter. Das erinnert mich an einen Arzt bei dem ich mal war als ich beruflich unterwegs war. Als er mich untersucht hatte, sass er am Tisch mit Rechner (so ein fahrbares EDV-Tischen, die niedriger als ein normaler Tisch sind) wo dann die Diagnose, Schreibkram eingegeben wird, das hat aber nicht er gemacht sondern die Arzthelferin, im Stehen, der Arsch ist nicht mal aufgestanden oder rückte ordentlich zu Seite, sass chefmässig daneben und hat zugeschaut. Die drei Wörter hätte er schneller eintippen können, ich hätte noch was gesagt aber naja wenn man krank ist und dringend ein Rezept braucht. Der Knaller war dann er ist raus, hat den Stuhl mitgenommen und die Arzthelferin düfte weiter nach vorne gebückt rumtippen. Die Arzthelferin habe ich darauf angesprochen, da meinte sie das wäre noch harmlos, der mache noch ganz andere Sachen.
Ich schrieb: > Doktoren müssen wissen, was sie messen wollen und ob das Ding das kann. > Wie das funkt, dafür gibt es "Messhansel". Ah ja und für jeden Handgriff muss dann der Messaffe antanzen, weil der Dr. zu doof/faul ist. Wo gibts den sowas heute noch? Kenne ich nur von Ärzten, s.o.
Heute mal nicht angemeldet schrieb: > Fakt ist, man hält sich keinen Doktor um ein > Gerät zu bedienen. oder Direktor stellt einen Dr. ein den er billig bekam und weil es sein erster ist ist der Direktor mächtig stolz, um Fähigkeiten gehts da selten.
... vielleicht wollte er sehen, wie sich die Assistentin über das niedrige Tischchen bückt.
Doktor schrieb: >>Für was sind die überhaupt zu gebrauchen wenn sie nicht mal das > können? > > Um solche Neidhansel wie dich zu führen. Bei uns fliegt sowas gleich raus was so ein Gehabe drauf hat oder zu doof für einfachste Aufgaben ist und dafür jedesmal nen Sklaven braucht. Solche unproduktive Trottel kann man vielleicht in einer Uni oder Grosskonzern durchfüttern aber nicht bei uns.
>Bei uns fliegt sowas gleich raus Stellt sich die Frage, warum stellt ihr sowas überhaupt ein? >...aber nicht bei uns. Wieso bist dann noch da.
Bildungsbürgerlicher Ingenieur schrieb: > Ah ja und für jeden Handgriff muss dann der Messaffe antanzen, weil der > Dr. zu doof/faul ist. Wo gibts den sowas heute noch? Kenne ich nur von > Ärzten, s.o. Firmen, die clever handeln, lassen komplexe Arbeiten von teueren Leuten durchführen und weniger komplexe Arbeiten von günstiger bezahlten Leuten. Warum sollte man für das Durchführen einer Messung ein Dokotorengehalt bezahlen, wenn es auch günstiger geht?
Ich schrieb: > Seit wann müssen Doktoren sauteure Messgeräte bedienen können? Das sind aber doch vielfach solche "Doktoren", die nichts gescheihtes können und deshalb einen Dr gemacht haben - dort aber auch nicht zur Elite zählen und deshalb nicht Foschung sondern Entwicklung machen. Die sind keine Bespiele für Topentwickler. Da sollte man sich nicht wundern.
> Autor: Ich (Gast) > Datum: 05.12.2014 08:14 > Zocker_41 schrieb: > Der ist dann noch vom Subunternehmer des Unterlieferanten über eine > Leihfirma in Ost-Europa rekrutiert worden. > Muss noch nicht mal so extrem sein. So habe ich es im vergangenen Jahr im Kohlekraftwerk der RWE in Eemshaven, Holland, so erlebt. Da waren nur noch Krawattenträger, da war überhaupt niemand mehr der was gearbeitet hat. Sollte die Prozessleittechnik in Betrieb nehmen, das Problem war nur, da waren nach fünf Jahren überhaupt noch keine Kabel verlegt. Zustände wie beim Berliner Flughafen.
Aber zum Glück gibts ja die uC.net Forumselite, die den Karren weltweit aus dem Dreck ziehen kann. Deutschland dankt euch für euren Einsatz! Wirklich!
Markus schrieb: > Hatte beruflich mit den "Entwicklungsabbteilungen" von 2 > "renomierten" > Großkonzernen zu tun. Trotz einer Doktorendichte wie in der Uniklinik > waren die kaum in der Lage, ihre sauteuren Messgeräte korrekt zu > bedienen. Bei jedem gröberen Problem wird sofort ein "externer" > dazugeholt. > Dafür haben sie wunderschöne (und viele) Powerpoint-Präsentationen > erstellt. > Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder wr das einfach Pech? Doktoren sind halt intelligent. Sie selbst beziehen nur das Gehalt und sind fest angestellt, die Arbeit machen andere für weniger und ohne vertragliche Sicherheit. Wo ist das Problem, alles richtig gemacht!
A. B. schrieb: > Deutschland dankt euch für euren Einsatz! Wirklich! Das kam nicht von Herzen, gib es zu! ;-) MfG Paul
> Sollte die Prozessleittechnik in Betrieb nehmen, das Problem war nur, da > waren nach fünf Jahren überhaupt noch keine Kabel verlegt. Zustände wie > beim Berliner Flughafen. @ Zocker_41 , ganz klare Lage von nicht zu Ende gebracht, warum aber wohl? Mann kann so viele Bauauschreibungen im E-Technik Bereich finden, wo noch die Installation beendet oder weitergeführt werden soll! Von anderen Gewerken konnte ich das noch nicht so Lesen. Wenn ich als AN ein Projekt bekomme und anfange, muß man als gescheiter Planer schon mal wissen wo man was anfängt, nicht dass man das ganze Zeug einbaut und leer ausgeht! Ohne Kabel die sauteure Technik verkauft und hingestellt, ist doch auch ein gutes Geschäft. Danach war wahrscheinlich das Budget alle? Oder der AG hat geldmäßig rumgezickt, da bleibt dann nicht mehr viel übrig was man machen kann > Zelte abbrechen und weg. Und ann kommst du ins Spiel schaust recht seltsam!
Ich schrieb: > Muss noch nicht mal so extrem sein. > > Nur wird der Externe schon gerufen, wenn es über das Einschalten nur > wenig hinausgeht. Ich kenne einen Fall, da musste einer von Hamburg nach München fahren, um dort den Stecker vom Computer in die Steckdose zu stecken. Das ist kein Scherz.
Hanns schrieb: > Ich kenne einen Fall, da musste einer von Hamburg nach München fahren, > um dort den Stecker vom Computer in die Steckdose zu stecken. > > Das ist kein Scherz. Wenn die meinen Stundenlohn als Senior Manager Consultant, Spesen, Firstclass zahlen mache ich das. Als gratis Zusatzleistung gibt's dann dort von mir noch eine aufs Maul.
Das klingt nach einer Neiddebatte. Wenn die internen Mitarbeitern so inkompetent wären, wie hier gesagt wird, dann wären diese Firmen schon längst pleite. Anscheinend haben sie doch die richtigen Ideen, können Projekte gut leiten und können ihre Arbeitskraft gewinnbringend in die Firma einbringen. Ein Externer sieht oft nur einen kleinen Ausschnitt, z.B. einen bestimmten Prüfstand, der Konzernmitarbeiter muss das in den Gesamtkontext einordnen können. Ich kenne beide Welten persönlich, aber bei den Dienstleistern, Zulieferbetrieben gibt es deutlich mehr Flaschen als in den Konzernen.
Thomas schrieb: > Wenn die internen Mitarbeitern so > inkompetent wären, wie hier gesagt wird, dann wären diese Firmen schon > längst pleite. nu erklär mir, die intern QS baut Geräte die funktionieren aber angeblich zu teuer sind, ein "Cheffchen" meint das draussen billiger zu bekommen das Teil wird gekauft und weil es nicht funktioniert in die Ecke geschoben Tuch drüber und nicht mehr drüber geredet, der interne muss dann schnell doch selber bauen, natürlich wie immer zu teuer nur das eben schnell mal das 1,5-fache ausgegeben wurde danach wurde die Fa. abgewickelt, wer ist Schuld der interne der das bauen konnte oder der der das Gerät von ausserhalb gekauft hat was nicht funktionierte?
> Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder wr das einfach Pech?
Ja , der Trend geht schon in diese Richtung ..
Thomas schrieb: > Das klingt nach einer Neiddebatte. Wenn die internen Mitarbeitern so > inkompetent wären, wie hier gesagt wird, dann wären diese Firmen schon > längst pleite. Ein Konzern kann sich aufgrund der hohen Produktivität der unteren Mitarbeit eine Menge Inkompetenz leisten. Ein Konzern entsteht meistens durch eine erfolgreiche Kernfirma, die genug Kapital zur Verfügung hat, um sich durch Akquisition zu vergrößern. Geld wird dann mit der Massenproduktion verdient. Durch die hohen Stückzahlen und der geringen Fertigungstiefe (meist wird nur noch die Endmontage selbst erledigt) kann man problemlos und ohne großen Aufwand die Produktivität erreichen. Allein die Einkaufsmacht trägt dazu bei, da kann man wunderbar die Zulieferer ausquetschen. Das gilt übrigens nicht nur für Automotive! Der Vorteil ist, dass man nur Firmen akquiriert, die schon gute laufende Produkte hat und diese kann man dann durch seine Einkaufsmacht optimieren und mehr Gewinn raus quetschen. Die Weiterentwicklung kann dann über Jahre oder Jahrzehnte auf Sparflamme laufen bzw. es fällt überhaupt nicht ins Gewicht, wenn man das 3-5fache an Aufwand rein stecken muss. Da ist sehr viel Spielraum für Inkompetenz, und der wird in Konzernen sehr großzügig ausgenutzt.
Markus schrieb: > Hatte beruflich mit den "Entwicklungsabbteilungen" von 2 "renomierten" > Großkonzernen zu tun. Trotz einer Doktorendichte wie in der Uniklinik > waren die kaum in der Lage, ihre sauteuren Messgeräte korrekt zu > bedienen. Bei jedem gröberen Problem wird sofort ein "externer" > dazugeholt. > Dafür haben sie wunderschöne (und viele) Powerpoint-Präsentationen > erstellt. > Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder wr das einfach Pec Es gibt Menschen, die es als Schwäche auslegen, wenn sie um Hilfe gefragt werden. Das kann dann so weit gehen, daß sich das in "Höhö, der Doktor weiß noch nicht einmal, wo unser Super-Britzel-Speziator überhaupt steht. Den lasse ich jetzt erst einmal auflaufen und erzähle dann allen, wie dumm der eigentlich ist!" Normalerweise sind das Menschen mit einem niedrigen Bildungsstand und sozialer Inkompetenz. Alle anderen sehen es als Vorteil, wenn eine Person ihre Grenzen kennt und rechtzeitig um Hilfe bittet. Am besten sogar, bevor irgendein Schaden entsteht.
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Auch ich wundere mich immer wieder wie in unsrer Firma so viel Geld verdient wird. Weit mehr als die hälfte arbeitet nur noch als Power Point Engineer. Ab einem gewissen alter wollen alle nur noch Projektleiter sein und mit etwas technischer Arbeit nichts mehr zu tun haben. Von unserer gesamten Abteilung Teile ich mir mit einem Kollegen unsere Lötstation. Die andern wollen/können nichts damit anfangen. Ich sehe allerdings auch das Problem für meine Karriere, dass allein mit technischer Expertise kein fortkommen zu machen ist. Folien zu malen und sich beim höherem management bekannt zu machen ist eben das einzige was einen weiter bringt. Das frustriert mich in gewisserweise, denn ständig Frage ich mich wieso ich so viel Zeit damit verbracht habe mich für die Technik fit zu machen, wenn jetzt jeder Power Pointer an mir vorbeizieht... Grüße aus einem Daxkonzern.
Ich schrieb: > Seit wann müssen Doktoren sauteure Messgeräte bedienen können? Genau, reicht doch, dass die die nur durch`s Anfassen zerstören!
Bekanntermassen werden in Konzernen sehr viel Ressourcen fuer Synchronisation und Wissensaustausch über die Hierarchiestufen hinweg aufgewendet. Stichwort: Meetings. Mit Web 2.0, 3.0. 4.0, x.0 erhoffen sich viele eine "direktere" Kommunikation. Meiner Erfahrung nach endet das in einer Informationsüberflutung der Mitarbeiter mit Facebook-ähnlichen internen Kommunikationsplattformen. Zusätlich zu den Meetings. Und was gibt es nicht für Ansätze Meetings/Powerpointpräsentationen abzusägen: Maximal 6 Teilnehmer. Keine Stühle, nur Stehtische. Nur 3 Slides wo alles gesagt wird. Keine Slides. Funkioniert! Aus Bequemlichkeit der Leute und (leider) Unfähigkeit vieler Menschen Sachen gekonnt auf den Punkt zu bringen (oder schlimmer: bringen zu WOLLEN - die taktischen Rauszoegerer!) versanden diese Massnahmen leider wieder rasch. Aus meiner Sicht sollte die gesamte Arbeitsleistung eines Projektes sein: 75% daran arbeiten, 25% kommunizieren der Arbeitsleistung. Zu oft wird das Kommunizieren der Arbeitsleistung aber auch schon als Arbeit an sich betrachtet (was aus hoeherer Sicht nicht unbedingt falsch scheint, aber eben zu der Flut an Meetings/Präsentationen führt).
Snief schrieb: > Ab einem gewissen alter wollen alle nur noch > Projektleiter sein und mit etwas technischer Arbeit nichts mehr zu tun > haben. Von unserer gesamten Abteilung Teile ich mir mit einem Kollegen > unsere Lötstation. Naja, da kommt ein generelles Problem in solchen Unternehmen zu tragen. Das obere Management wurde da üppig bezahlt, und um das zu begründen muss man halt das mittlere und untere Management auch üppiger bezahlen als die Leute die wirklich was direkt produktiv machen. Das führt dazu, dass jeder der sich nicht für Technik interessiert Teamleiter werden will. Dadurch hast Du eine Menge Teamleiter die wenig Ahnung haben, was die Leute die noch Ahnung haben aus dem Unternehmen treibt, weil sie mitbekommen, dass selbst wenn sie ihr Teamleiter ernst nimmt, doch nicht gegen eine Horde von inkompetenten Teamleitern ankämpfen können. Manche stumpfen dann ab, mit einer "Leck mich am Arsch" Attitüde, oder sie versuchen das richtige zu tun und sie werden entlassen, oder sie springen einfach bei der nächsten Gelegenheit ab. Nur ganz wenige schaffen es mit Sachkompetenz nach oben. Das ist vermutlich auch so gewollt, denn es ist schwierig Macht auf jemanden auszuüben, der es, zumindest in Teilen, besser weiß. Bei ganz guten "Machthabern" ist das aber sogar ungewollt. Man kann nur die Sachen "Erfinden" die man sich vorstellen kann. Und die wollen dann zum Beispiel eigentlich X, können sich aber nur Y vorstellen. Deshalb sagen sie sie wollen Y. In solch einer Situation wäre es richtig zu erkennen, dass X gewollt ist, und X vorzuschlagen. Ich hab das mal gemacht und in meinem Arbeitszeugnis steht deshalb: "...Insbesondere mit der oben erwähnten Auswertesoftware hat er unserem Schlüsselprodukt zu einem absoluten Alleinstellungsmerkmal verholfen, von dem unser Unternehmen sehr profitiert. Mit bemerkenswerter Kreativität und Engagement hat er in seiner Abteilung wichtige Impulse für neue Entwicklungsprojekte gegeben..." Das bezieht sich auf eine kleine Software die Zeitreihen von Messwerten darstellt. Der Chef wollte das auf .net-Basis mit komplexen Binärformaten machen, ich hab das ganz klein mit Lazarus gemacht und mit Textdateien. Von den Kunden gab es bislang nur spontanes Lob.
fill_out schrieb: > (was aus hoeherer Sicht nicht unbedingt falsch scheint, > aber eben zu der Flut an Meetings/Präsentationen führt). O.k , Dann ist das obere Management das Problem. Den die haben es ned geschaft ein Managementführungssystem einzuführen!
Christian Berger schrieb: > Dadurch hast Du eine Menge Teamleiter die wenig > Ahnung haben, was die Leute die noch Ahnung haben aus dem Unternehmen > treibt, weil sie mitbekommen, dass selbst wenn sie ihr Teamleiter ernst > nimmt, doch nicht gegen eine Horde von inkompetenten Teamleitern > ankämpfen können. das ist wohl überspitzt. Denn es gibt genug Team/Gruppenleiter die Know-How hatten zum Zeitpunkt des Teamleiter/Gruppenleiter-werdens. Dann aber in ihrer alltaeglichen Arbeit nicht mehr die Zeit finden sich zu vertiefen (geht per Definition nicht). Nach 2-3 Jahren bist du dann aus den Details die du wusstest draussen, nach 5 Jahren hast du "nur" noch den Überblick. Was du aber immer noch hast ist die Gabe zu hinterfragen und den Dingen blitzschnell auf den Grund zu gehen. Das, in Verbindung mit den richtigen Leuten unter dir denen du vertraust (!) kann schon ein gutes Team ausmachen. Worauf du hinauswolltest waren wohl die "Edelkarrieristen", die sich ihrer Inkompetenz bewusst sind im Vergleich zu den Kollegen. Deswegen gleich aufs Management konzentrieren (Raeume, Kaffee, etc.). Hier ist ein guter Trick die Meetingprotokolle anzufertigen (will sonst eh keiner machen). Damit bist du immer namentlich erwaehnt, hast den Ueberblick UND - sehr wichtig ! - das letzte Wort (schwarz auf weiss). Mit ein wenig Geschick geht es dann dahin.
>Hier ist ein guter Trick die Meetingprotokolle anzufertigen (will sonst >eh keiner machen). Damit bist du immer namentlich erwaehnt, hast den >Ueberblick UND - sehr wichtig ! - das letzte Wort (schwarz auf weiss). Du scheinst noch nicht viele Meetings mitgemacht zu haben, wenn du glaubst, daß diese Protokolle irgendeine Relevanz haben und außer zur Korrektur noch von irgend jemandem später noch einmal gelesen werden.
Kolophonium schrieb: >>Hier ist ein guter Trick die Meetingprotokolle anzufertigen (will sonst >>eh keiner machen). Damit bist du immer namentlich erwaehnt, hast den >>Ueberblick UND - sehr wichtig ! - das letzte Wort (schwarz auf weiss). > > Du scheinst noch nicht viele Meetings mitgemacht zu haben, wenn du > glaubst, daß diese Protokolle irgendeine Relevanz haben und außer zur > Korrektur noch von irgend jemandem später noch einmal gelesen werden. Und du hast keine Ahnung.
>Und du hast keine Ahnung.
Ach, du mußt auch die Meeting-Tippse spielen.
Kolophonium schrieb: >>Und du hast keine Ahnung. > > Ach, du mußt auch die Meeting-Tippse spielen. bleib lieber beim haessig sein und an der Loetstation. Nur weil deine Mitschriften offensichtlich fuer andere uninteressant sind schliess bitte nicht auf den Rest der Welt. Faktisch sind Protokolle nach 1-2 Jahren die einzige Chance noch rauszubekommen wer wie wo was getan hat. Und fuer den Edelkarrieristen ohne technisches Knowhow ist es DIE Chance Schritt zu halten (was haben die gesagt?) und trotzdem im System . Weiters bringt er sich auch "ein", und darum gehts. Er muss nuetzlich sein, und sei es nur als Protokollfuehrer der dann die anderen durchs Meeting treibt!
>Nur weil deine Mitschriften offensichtlich fuer andere uninteressant >sind schliess bitte nicht auf den Rest der Welt. Das kann gar nicht sein, weil ich mich von diesen Sekretärinnen-Tätigkeiten fernhalte. >Faktisch sind Protokolle nach 1-2 Jahren die einzige Chance noch >rauszubekommen wer wie wo was getan hat. Da sollten die ach so wichtigen Projekte doch eigentlich fertig sein. Oder braucht ihr dann die Mitschriften zur Schuldzuweisung, weil es mal wieder nicht so hingehauen hat. >und sei es nur als Protokollfuehrer der dann die anderen durchs >Meeting treibt! Zeigt eigentlich, daß du wirklich keine Ahnung hast. Das "Treiben durch das Meeting" übernimmt der Moderator, der genau aus diesem Grunde kein Protokoll schreibt. Bei dir als Protokollführer und Treiber würde ich darauf bestehen, daß auch der kleinste Hirnfurz schriftlich ins Protokoll aufgenommen wird. Du glaubst gar nicht, wie schnell du da müde wirst und froh bist, wenn das alles nicht zu schnell für dich geht.
Kolophonium schrieb: > Bei dir als Protokollführer und Treiber würde ich darauf bestehen, daß > auch der kleinste Hirnfurz schriftlich ins Protokoll aufgenommen wird. > Du glaubst gar nicht, wie schnell du da müde wirst und froh bist, wenn > das alles nicht zu schnell für dich geht. ok, verstanden. Dont feed the troll.
>ok, verstanden. Dont feed the troll.
Bricht jetzt deine berufliche Lebenslüge als Protokollschreiber
zusammen?
Kolophonium schrieb: >>ok, verstanden. Dont feed the troll. > > Bricht jetzt deine berufliche Lebenslüge als Protokollschreiber > zusammen? du hast dich einfach noch zu wenig mit sinngebender Arbeit beschaeftigt. Es geht nicht darum die Welt besser zu machen. Vielmehr geht es darum die Zeit gut rumzubekommen. Bei Dilbert wird das schoen erklaert: http://dilbert.com/strips/comic/2004-03-25/ In ein paar Jahren wird aus dir auch noch ein guter Protokollschreiber. Die ersten Ansaetze sind schon gut zu erkennnen.
Zocker_41 schrieb: > Sollte die Prozessleittechnik in Betrieb nehmen, das Problem war nur, da > waren nach fünf Jahren überhaupt noch keine Kabel verlegt. Zustände wie > beim Berliner Flughafen. Jetzt übertreibst du aber! Die Kabel waren alle da! Vor Fünf Jahren allerdings! Die Abnahmeprotokolle lügen nämlich nicht!
Christian Berger schrieb: > Nur ganz wenige schaffen es mit Sachkompetenz nach oben. Schon mal die Formal 60%, 30% und 10% gehört!
>In ein paar Jahren wird aus dir auch noch ein guter Protokollschreiber. >Die ersten Ansaetze sind schon gut zu erkennnen. Komisch, erst sind meine Mitschriften für dich so schlecht, daß die keiner liest, und jetzt erkennst du gute Ansätze. Wenn deine Protokolle ähnlich konsistent und logisch aufgebaut sind, sind diese eigentlich unbrauchbar. Was der Dilbert-Link mit dem Thema zu tun hat, erschließt sich vermutlich nur dir. Oder schreibst du auch wichtige Protokolle für Pre-Meetings? Vorstellen könnte ich es mir. Wenn du das Gefühl brauchst, als Protokoll-Tipse eine Machtposition zu haben, meinen Segen hast du.
Kolophonium schrieb: > Wenn du das Gefühl brauchst, als Protokoll-Tipse eine Machtposition zu > haben, meinen Segen hast du. Ramen. Ich muss jetzt dann sowieso los, das neue Protokollformat fuer den Chef adaptieren. Der gruene Trennstrich zwischen den Tagesordnungspunkten soll mit der Farbe des Gummibaums abgestimmt werden. Und die Schriftgroesse von Header2 muss um 2 Pt rauf, es ist sonst einfach nicht deutlich genug als Ueberschrift erkennbar.
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