Diese Frage richtet sich hauptsächlich an DDR-Bastler mit profunden Kenntinssen der DDR Bauteilproduktion. Wäre es denkbar gewesen, dass man mit RFT Bauelementen (IC´s, Spulen, Kernmaterialien, Transistoren und Kondensatoren), sagen wir um 1989 herum, einen Class-D Verstärker hätte bauen können? (mit dem Wissen von heute natürlich) Von mir aus auch dirkret wenn die Controller das Problem dargestellt hätten. Pattex
Ja, prinzipiell kannst du fast alles aus DDR Bauteilen aufbauen, ob das allerdings Sinn macht sich ADCs und DACs diskret aufzubauen ist wieder ne andere Frage
Ich selbst nutze auch DDR-Logikgatter wenn ich den entsprechenden Typ gerade nicht hier habe (was eher selten vorkommt durch ehemalige Grundig Laborbestände)
@Refadu (Gast): für einen Class-D Verstärker sind ADCs und DACs nicht unbedingt nötig. Im Prinzip braucht man Endstufentransistoren, die sich gut als Schalter nutzen lassen, sollten schnell genug sein, um die Schaltverluste klein zu halten, man braucht Spulen und Kondensatoren für das Ausgangs-Filter, und als 'Controller' genügt, bei einem Minimalkonzept, ein Komparator, und etwas Logik-Kram. Auch wenn ich nicht in der DDR gelebt habe, ich denke, es wäre machbar gewesen. Mit freundlichen Grüßen - Martin
Naja wenn man es genau nimmt ist ein Analog Komparator ja auch mehr oder weniger ein 1 Bit ADC.
Ich war mir eben nicht sicher ob statt Leistungs Mosfet´s auch normale Transitoren gehen. Ich fand bislang keine RFT Leistungs MOSFETs. Das Kernmaterial sollte es doch bestimmt schon gegeben haben. Alles andere ist ja eigentlich Standardkram. Lohnen wird sich´s bestimmt nicht, das stimmt. Ich fände nur das Gedankenexperiment spannend weil es ja immer hieß das wir im Osten nichts haben und sich aus verschiedenen Gründen auch daran nichts ändern wird. Nur für den Fall das der Bau meiner Zeitmaschine mal voran geht....:-)
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Patrick Müller schrieb: > sagen wir um 1989 > herum, einen Class-D Verstärker hätte bauen können Ich vermute, dass du NF-Endstufen meinst? Wenn du auf Teile aus dem militärischen Bereich zugreifen konntest: Vielleicht. Sonst eher nicht, denn der technologische Rückstand betrug doch etliche Jahre, und nach meiner Erinnerung kamen selbst im Westen entsprechende ICs erst etwas später auf den Markt, und die wenigen Hersteller (TI, NSC) zündeten mit NDAs noch einige Nebelkerzen Letzlich bedeutet das, daß auch hier noch längst nicht jeder diese Technik beherrschte.
Refadu schrieb: > Ja, prinzipiell kannst du fast alles aus DDR Bauteilen aufbauen, ob das > allerdings Sinn macht sich ADCs und DACs diskret aufzubauen ist wieder > ne andere Frage Es gab da einige obiger IC. Ob sie sich geeignet haben, weiß ich nicht. Weitere gab es aus russischer Produktion und von Tesla.
Na ja, meine Frage war vielleicht etwas mißverständlich formuliert. Da ja im Westen auch erst vor ca. 15 Jahren Class-D Technik in den NF-Verstärkermarkt einzog (Tripath-Module etc.) meinte ich natürlich ob es prinzipiell denkbar gewesen wäre sowas zu bauen, so etwa wie es im Westen auch nur in diversen Projekten geplant wurde nur um dann 10 Jahre später marktreif zu werden. Wenn ich mir immer so anhören muss das im Westen alles viel, viel weiter war schwillt mir ganz schön der Hals. Nur weil´s etwas aus Ermangelung von Produktionsressourcen oder unverständlicher Entscheidungen nicht im Handel gab bedeutet das doch noch lange nicht das es in der DDR nicht machbar war und wir zu blöde dafür waren.
Patrick Müller schrieb: > Wenn ich mir immer so anhören muss das im Westen alles viel, viel weiter > war schwillt mir ganz schön der Hals. Nur weil´s etwas aus Ermangelung > von Produktionsressourcen oder unverständlicher Entscheidungen nicht im > Handel gab bedeutet das doch noch lange nicht das es in der DDR nicht > machbar war und wir zu blöde dafür waren. Tja, ob dir dann die oben gegebene Antwort: "Die Bauteile wären geeignet gewesen" gefällt? Aber wenns dir hilft, die großen Hersteller von HiFi-Komsumertechnik kamen damals wie heute aus Ländern, die im allgemeinen dem "fernen Osten" zugeordnet werden. Nix Westen... Oliver
Im Prinzip kann man einen Klasse D Verstärker sogar mit Röhrentechnik aufbauen. So etwas ähnliches gab es sogar als magnetischer Verstärker - zwar nicht aus der DDR, aber Technik, die man auch in der DDR wohl schon in den 60er, ggf. sogar 50er Jahren schon hatte. Die schwierigen Teile beim Klasse D Verstärker sind schnelle Schalttransistoren und Dioden. Mit Abstrichen in der Leistung und Wirkungsgrad war das sicher Möglich: das geht z.B. mit TTL Logic gatter mit offenem Kollektor und schnellen Diode ähnlich der 1N4148, ggf. auch Germanium Typen.
Ob das gegangen wäre ist vor allem eine Frage wie hoch man die Messlatte hängt. Irgendwie wäre es sicher gegangen, aber dann wohl nicht mit 500kHz Schaltfrequenz, Übertemperaturabschaltung, Überstromabschaltung und einem Klirrfaktor von <0,1% - das ist heutiger Stand der integrierten Class-d-Amps. Irgendwann bin ich mal auf einen class-d-Verstärker in Röhrentechnik aus den 60er-Jahren gestoßen. Sir Clive Sinclair hat auch mal einen (ziemlich miserablen) class-D-Verstärker auf den Markt gebracht, schätzungsweise in den 70er Jahren. Also im Prinzip ja, aber....
Das war damals meine erste Berührung mit dem Thema Digitale NF-Verstärker: http://www.jugend-forscht.de/projektdatenbank/impulsbreitenmodulation-fuer-nf-verstaerker/nf-verst%C3%A4rker.html Wurde m.W. damals auch in der "Funkschau" thematisiert, aber (noch) nicht richtig ernst genommen.
Der Artikel "Jugend forscht" ist aber Hamburg. DDR war gefragt, oder? ISBN 3-327-00362-9 TRANSISTOR-UND-SCHALTKREISTECHNIK "Amateur Bibliothek" in der ersten Auflage ist ne Schaltung drinn. 20 Watt mit SF137 und SF129 in der Endstufe. Kann man ja gern mit je 2xSD349-350 und höherer Betriebsspannung erweitern. Als Treiber kann man auch KT904/914 nehmen. "Manifer" Kernmaterial gab es auch passendes. Wurde also alles angetestet, gab es alles. "LVO" wäre förderlich gewesen, ging aber auch so. Mindestens einen kannte man immer, der was besorgen konnte. Genau wie 4Watt bei 14GHz versucht wurde, mit russischen Leistungshalbleitern zu erzeugen. Man hat dann im Abschlußplädoier(?) doch auf Motorola-Typen aus der Original Applikation zurück gegriffen. hehe - so war das damals. Sch... ist das lange her! Alles ging also nicht zur damaligen Zeit. Aber NF-Kram mit HF zu zerhacken, war damals neu, aber nicht unbekannt. Wir haben trotzdem lieber die typischen Class-AB 240 Watt Mono Blöcke "gebastelt" und für 2000 DDR-Mark verscherbelt. (Nicht nur einen) Axelr. LVO "Verordnung über Lieferungen und Leistungen an die bewaffneten Organe - Lieferordnung (LVO) - vom 15. Oktober 1981. In: GBl.I03.03.95 Nr. 31, S. 357."
Axelr. schrieb: > Der Artikel "Jugend forscht" ist aber Hamburg. > > DDR war gefragt, oder? Ja sicher, aber mein Hinweis sollte dazu dienen, mal einen Pflock zu setzen, wie weit der "Westen" damals (1987) war. Wenn die Industrie das schon entwickelt gehabt hätte, wäre das wohl kaum zum Wettbewerb zugelassen worden.
hk_book schrieb: > Ja sicher, aber mein Hinweis sollte dazu dienen, mal einen Pflock zu > setzen, wie weit der "Westen" damals (1987) war. Wenn die Industrie das > schon entwickelt gehabt hätte, wäre das wohl kaum zum Wettbewerb > zugelassen worden. Der SONY TA-N88 kam im November 1977 auf den Markt (20kHz Schaltfrequenz). http://www.thevintageknob.org/sony-TA-N88B.html Gruß John
Die oben erwähnten 20kHz beziehen sich auf das Schaltnetzteil. Die Endstufe lief mit 500kHz.
Axelr. schrieb: > TRANSISTOR-UND-SCHALTKREISTECHNIK > "Amateur Bibliothek" Ich war noch am Suchen und Bild machen.Ist mit meiner Web_Cam leider nicht so gut geworden. Bitte um Nachsicht .. : ( .. In dem Schaltplan werden für die Endstufe russ. P601I vorgeschlagen. (Germanium Schalttransistoren),soll bis 25W gehen. Meine Buchausgabe ist von 1978 (Redaktionsschluss). Ich behaupte mal, das es in der DDR auch Leute gab, die auch was konnten, entgegen der allgemeinen Bildzeitungsmeinung. deka65
Axelr. schrieb: > Der Artikel "Jugend forscht" ist aber Hamburg. > > DDR war gefragt, oder? > > ISBN 3-327-00362-9 > TRANSISTOR-UND-SCHALTKREISTECHNIK > "Amateur Bibliothek" > > in der ersten Auflage ist ne Schaltung drinn. 20 Watt mit SF137 und > SF129 in der Endstufe. Grübel... SF129 hatte einen maximalen Kollektorstrom von 600mA, SF137 wenn ich recht erinnere 300mA. Wie bitte baut man damit bitte eine 20 Watt D-Endstufe?? Ausgangstrafo? 10Stück parallel??? Besagtes Buch von Fischer / Schlegel liegt hier, habe auf die schnelle nichts gefunden? Welche Seite?
Detlef Kahrmann schrieb: > Axelr. schrieb: >> TRANSISTOR-UND-SCHALTKREISTECHNIK >> "Amateur Bibliothek" > In dem Schaltplan werden für die Endstufe russ. P601I vorgeschlagen. > (Germanium Schalttransistoren),soll bis 25W gehen. > Meine Buchausgabe ist von 1978 (Redaktionsschluss). Ok, ich habe die dritte Auflage, da wurde der Blödsinn glücklicherweise entfernt. P601 war nun nicht wirklich im Einzelhandel erhältlich! Außerdem ist der fast noch schlimmer als SF129. http://www.qedata.se/bilder/nonsens/p601datablad_sida2.jpg Vce max = 20 Volt Ic max =1,5 Amp 25 Watt, alles klar!
Das Prinzip "schaltender Verstärker" bis in den NF-Bereich (im Westen "Class-D-Amplifier" genannt) war auch in der DDR schon lange bekannt. Es gab - wenn ich mich recht erinnere - sogar in der rfe einen ausführlichen Beitrag dazu. Viele der "Privatentwickler" haben sich mit diesem Thema beschäftigt, aber zu richtigen Produkten ist es m.W.n. damals nicht gekommen - obwohl in Grundlagen-Forschungsthemen, z.B. im ZRF Dresden offiziell auch an solchen Themen gearbeitet wurde. Dabei ging es nicht nur um NF-Leistungsverstärker mit digitaler Signalverarbeitung, sondern auch um allgemeine Fragen dazu - so z.B. zur digitalen Signalmanipulation (Digital-elektronisches Hallgerät). Damit hatte ich mich in den 1980er Jahren beschäftigt - siehe http://www.ps-blnkd.de/ApplBerichte.pdf. Ja, natürlich gab es damals auch noch keine speziellen ICs dazu, weder im Osten (RGW) noch im Westen. Das wurde alles noch diskret aufgebaut. Die technischen Probleme waren jedoch immens (z.B. Störstrahlung), so dass es in der Regel bei Versuchsaufbauten blieb. In der Industrie war das auch kein Thema, erst nach 1990 - siehe "Musikelektronik Klingenthal" - http://www.kme-sound.de/. Zur BE-Situation: Es gab zwar Ende der 1980er Jahre schon ein recht ansehnliches Sortiment Si-Leistungstransistoren (SU...-Serie aus Stahnsdorf) - bis zu Ic = 100A. Die Initiative zur Entwicklung von Si-Leistungstransitoren entgegen allen Spezialisierungsvorgaben in der DDR kam von mir - siehe http://www.ps-blnkd.de/Hochspannungstransistor.htm. Entwicklungsvorhaben zu Leistungs-MOSFETs standen erst in den Perspektivplänen bis 1995 (siehe http://www.ps-blnkd.de/Letzte_KME-Strategie.pdf), d.h. es gab sie bis zum Ende der DDR nur aus der großen Sowjetunion. Diese BE (KP900er Serie) waren i.d.R. für militärische Zwecke entwickelt worden, dementsprechend teuer und kaum verfügbar. Trotzdem fand der eine oder andere den Weg in die diversen Bastlerläden. Man konnte also, wenn man denn wollte und Ahnung davon hatte... Grüsse aus Berlin PSblnkd
Ok, 1978 vielleicht noch nicht, doch der TS fragte ja nach 1989. Ich behaupte, das war ganz sicher möglich! Schalttransistoren gab es diverse (KD und SD-typen) zumindest sollten diese zum schalten taugen. Die ganze Mimik davor ist Standardkram. Die Ausgangsfilter hätte man wohl auch hinbekommen, Ferrite gabs (theoretisch) auch in der DDR. Theoretisch, weil die Verfügbarkeit für Otto Normalbastler natürlich ein Witz war. Zumindest wurden Fernseher und Computer schon ab 1980 teilweise mit Schaltnetzteilen ausgestattet, dort brauchts die gleichen Teile. Old-Papa
In diesem Kontext sollte die Frage nach der geforderten Ausgangsleistung und NF-Bandbreite gestellt werden - selbstverständlich wäre es gegangen, wenn weder exorbitante Leistumngen noch 50 kHz obere Grenzfrequenz gefordert sind. Eine elegante Lösung wäre es aber keinesfalls geworden.
Im RGW hat ja nicht jedes Mitgliedsland alles produziert. Leistungstransistoren hatte die CSSR produziert, z.B. KD607/KD617 (80V, 10A, 70W).
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@PSblnkd Sehr sehr interessante PDF-Dateien. Danke dafür. PSblnkd schrieb: > Die Initiative zur Entwicklung von Si-Leistungstransitoren > entgegen allen Spezialisierungsvorgaben in der DDR kam von mir Ach, Du warst das. :-) Das hat mich damals sehr gefreut, denn ich konnte eine Hochspannungs- zündung für Schweißgeräte erst dadurch bauen. Peter Dannegger schrieb: > Im RGW hat ja nicht jedes Mitgliedsland alles produziert. Ja, und das fand ich auch richtig so und ökonomisch. ------------------------------------------------------- Da in Rechnern des K1520-Systems jede Menge "bullige" Schaltnetzteile verbaut waren, hat es offenbar auch nicht an Ferritkernen (VEB keramische Werke Hermsdorf), Leistungstransitoren (Halbleiterwerk Stahnsdorf, Tesla Roznov) gefehlt. Ich habe vorhin mal alles umgestülpt, weil mir so war, als ob in der Zeitung "Radio Fernsehen Elektronik" die Schaltung eines so aufgebauten Leistungsverstärkers drin war. Ich find es nicht wieder... MfG Paul
Und den guten alten 2N3055 gabs aus Ungarn (Tungsram). Damit hatte ich mir 50W Endstufen gebaut. Mit SD349/SD350 als Darlington-Treiber. Die DDR hatte sich auf Transistoren für Schaltnetzteile spezialisiert, z.B. SU510 (1000V/30A).
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Peter Dannegger schrieb: > Mit SD349/SD350 als > Darlington-Treiber. M.E.n. waren die SD349/SD350 "normale Transistoren", keine Darlington. Hast Du Dich eventuell vertan und meintest Komplementär-Treiber, so daß es eine Quasi-komplementär-Endstufe war? MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > M.E.n. waren die SD349/SD350 "normale Transistoren", keine Darlington. Mit den 2N3055 als Darlington geschaltet.
Peter Dannegger schrieb: > Mit den 2N3055 als Darlington geschaltet. Ach so! Ich nun erst noch... ;-) MfG Paul
Ooh, schande über mich. Ich bin vor wenigen Minuten FEST davon ausgegangen, dort diese Schaltung vor meinem geistigen Auge gesehen zu haben. Da habe ich mich geirrt - tut mir leid! Das war aber in diesem typischen Schaltungsdesign. Ich bin mir sicher, das die Schaltung dort drinn ist. ( Obwohl ich ja nun weiss, das es nicht so ist )... Ich suche mal, ob ich das richtige Buch finde. Solong Axelr. Wir haben die BU208 in Stahnsdorf in GasChromatografen "untersucht". Sehr spannende Sache (um 1985 rum). Die Kennlinienschreiber in der F/E waren von Motorola :)) Das Haus 97a (Reinsträume) wurde auch gerade fertig gestellt.
Mein erster großer Bassverstärker hatte auch nur 2N3055 auf dem Kühlkörper, 4 als Treiber und 24 für die Leistung. Das ganze wurde aus einem alten 60er-Jahre-Olympia-Rechnernetzteil gebaut, ca. 2kW Trafo. Über 3000Hz war das Dingen aber stumm. Leider hatten sich damals hohe Ströme und hohe Frequenzen bei den als Bastler erhältlichen Transistoren noch ausgeschlossen, auch im Westen ;) Aber für Kleinleistung hätte es mit DDR-Mitteln schon Schalt-NF-Verstärker geben können. Irgendwann 83 oder 84 in der ersten Ausbildung mal so ein Ding zusammengestöpselt mit LM393 und 4010B als "Ausgangsstufe", die entsprechenden Bauteile gabs doch in der DDR auch. War halt nur in der Nähe kein Radio mehr möglich, und HIFI war's nit.
2N3055 gabs auch von TESLA. Hat der Pollin nach der Wende in den frühen 90ern vertrieben (sehr günstig). Einige davon sind bis heute in meinem HiFi Verstärker (Edwin) verbaut. Ich habe noch eine kleine Menge da, werde mich daher hüten China Versionen zu bestellen. Alle bis jetzt verbauten funktionieren bis heute.
Die Tungsram 2N3055 waren aber kompletter Schrott, soweit ich erinnere.. Oder ich hatte einfach Pech? KU605/607 waren meine Favoriten. KD503 hatte schon fast was magisches, wenn man sie denn mal bekam.
H.Joachim Seifert schrieb: > KD503 hatte schon fast was magisches, wenn man sie denn mal bekam. Die habe ich von den ROBOTRON-Leuten gekullt. KD503 waren zur Ansteuerung der "Fahrmotoren" in den bulgarischen Magnetbandgeräten drin. http://9hal.ath.cx/usr/digital-ag/projekte/technisch/magnetband/AMB_06small.jpg Manchmal gab es sie auch in Erfurt bei der PGH Radio Fernsehen Ekeltronik in der Trommsdorfstraße zu kaufen. MfG Paul
> KD503 hatte schon fast was magisches, wenn man sie denn mal bekam. Da hat einer 96 DDR Mark gekostet! EINER ! Gekauft hat die doch wohl niemand, oder? Man konnte auch Glück haben und 2N3773 erwischen. Wurden in Klingenthal verbaut. Gut, wenn man in jeder Stadt jemanden kannte :) In fast jedem Kuhdorf, wo wir damals unsere tolle mobile Diskoanlage aufbauten, gab es jemanden, der beispilelsweise quasi im Nachbardorf Ringkerntrafos gewickelt hatte, also dort arbeitete. War schon Wild-Wild-Ost. Sonst heute wie früher: Ohne Westgeld - keine Chance. Jetzt haben wir schon Euro. Zu lange. Seitdem das schummeln, schieben und andere tricksereien halbwegs legal geworden ist (Hauptsache man zahlt Steuern) hat es seinen Reiz verloren. Ich bin letztens meine 2N6033 hier noch gut los geworden :) (Die gingen auch gut für Endstufen) machts gut Axelr. Hat jemand Interesse an meiner Sammlung Stahnsdorfer Leistungstransistoren? SU, SD, usw. Irgednein Verein, Museum usw? PN reicht.
Hehe, Ich habe mal 48 Paar Trabant Nebelscheinwerfer für unsere tolle Lichtanlage kaufen wollen. (6stück in Reihe an einer Halbwelle direkt am Netz: KT206/800 autsch) Dazu passende Plastik-Schlossschrauben (für Klo-Deckel). Und nicht zu vergessen: 24V/70Watt Halogen-Brenner. auch so 50 Stück. Verhaften wollten die mich fast. Soviel zu Thema "alle, die man kriegen konnte".
Kauf doch jetzt mal 50X 500g Beutel Natriumpersulfat, da wirst du sicher verhaftet.
Kommt jemand zufällig aus Karl-Marx-Stadt und kennt noch den Verkäufer aus´m RFT Bastelladen auf der Strana? Der mit der dicken Brille... :-)
foo schrieb: > Patrick Müller schrieb: >> sagen wir um 1989 >> herum, einen Class-D Verstärker hätte bauen können > > Ich vermute, dass du NF-Endstufen meinst? > > Wenn du auf Teile aus dem militärischen Bereich zugreifen konntest: > Vielleicht. > > Sonst eher nicht, denn der technologische Rückstand betrug doch etliche > Jahre, und nach meiner Erinnerung kamen selbst im Westen entsprechende > ICs erst etwas später auf den Markt, und die wenigen Hersteller (TI, > NSC) zündeten mit NDAs noch einige Nebelkerzen > Letzlich bedeutet das, daß auch hier noch längst nicht jeder diese > Technik beherrschte. Quatsch. Dazu braucht man weder ne NDA noch einen passenden IC. Ich denke ich habe in irgend einem Bastelbuch eine Schaltung die mir russischem Transistorkram arbeitet, ich vermute daher den Ursprung dieser Schaltung auch in der Russei (Zeitschrift Radio oder so). In der Schaltung gibts einen Taktgenerator, Sägezahngenerator und Trigger für PWM und eine Endstufe mit gewöhnlichen Bipolartransistoren. die angegebenen technischen Parameter waren allerdings nicht berauschend. Das Ding hätte man 1:1 mit DDR Bauteilen nachbauen können. Im Prinzip sind die Dinger Schaltnetzteile mit schneller Regelung und Schaltnetzteile gab es lange bevor spezielle Schaltnetzteil-IC auf den Markt kamen. Gruß, Holm
Patrick Müller schrieb: > Kommt jemand zufällig aus Karl-Marx-Stadt und kennt noch den > Verkäufer > aus´m RFT Bastelladen auf der Strana? Der mit der dicken Brille... :-) ...na prima: Jetzt fühle ich mich richtig alt. Den Laden kannte ich...allerdings sagt mir der Verkäufer nichts mehr. (war wohl zu jung und habe mehr auf den Bastelkram geschaut) ...dann kam lange Zeit nichts und irgendwann der Laden an der Hartmannstraße... ;) Mirko
naja, das war so bis um die Wende rum. Dann war dort Schicht. Mann, hab ich ein Geld in den Laden geschafft....
Die Idee eines schaltenden Verstärkers, bzw. eines PWM-Verstärkers (Der Begriff Klasse D kam erst später auf) wurde meiner Ansicht nach in Ost und West vor Aufkommen vollintegrierter Spezialteile dafür mit gleichermaßen mäßigem Erfolg untersucht. Ein ehemaliger Fernsehtechniker aus dem Westteil, inzwischen leider verstorben, erzählte mir, daß seine Kollegen "damals" (also vor schätzungsweise 20 Jahren oder mehr) derartige Versuche unternommen haben, allerdings an den Störabstrahlungen und der eher bescheidenen Klangqualität stets gescheitert sind.
Wenn man sich mal, sofern vorhanden, alte Quelle oder Neckermann Kataloge vom Ende der 80er Jahre ansieht und dort nach deutschen Herstellern sucht findet man eigentlich nur Grundig, Nordmende, Philips(obwohl die aus Holland sind) und vielleicht Metz. Deren Produkte waren meines Erachtens nach nicht signifikant weiter vorn und oder besser. Wenn es damals hieß "willst du einen Recorder von Grundig kaufen ?" kam zumindest bei mir auch nicht grad die große Unruhe auf. Außerdem sah´s designmäßig auch nicht dolle aus. Schade ist nur, dass man erst 20 Jahre später so mitbekommt was damals alles bei uns gebaut wurde und wie dessen Qualität war. Noch erstaunlicher ist aber die Preisentwicklung mancher Geräte von einst. Beispielsweise der PLL Tuner HMK-T 200, die Schaltuhr LZP-111 oder der HMK-TV Sat Tuner die teilweise exorbitante Preise erzielen.
Patrick Müller schrieb: > Mann, hab > ich ein Geld in den Laden geschafft.... Nicht genug -sonst gäbe es den Laden heute noch! ;-) Aber: Ich bin aus dem gleichen Holz, auch ich habe rauhe Mengen an Münzen und Scheinen im "RFT-Amateur" in Erfurt gelassen. MfG Paul
Na ich denke der Amateurladen als solcher wäre sicher überlebensfähig gewesen. Leider war aber dort der ganze "Rattenschwanz" Radios, Fernseher und Reparatur nebst riesiger Ladenflächen und unfreundlichem Personal dran. Das konnte nicht gehen. Die 100 m² im Bastelladen hätten sich bestimmt gerechnet.
Paul Baumann schrieb: > Aber: Ich bin aus dem gleichen Holz, auch ich habe rauhe Mengen an > Münzen und Scheinen im "RFT-Amateur" in Erfurt gelassen. > MfG Paul Willkommen im Club. Ich sehe heute noch die nackten Tastaturen für KC85 oder so dort in der Vitrine liegen. Wohlgemerkt nur die Tastatur. Da war nicht mehr viel vom Monatgehalt übrig. Meine ersten KU607 habe ich 1974 in Prag gekauft. 2 Stück 70Mark. Große Freude kam nicht auf als sich die Endstufe in Rauch auflöste. Lange später in der Lehre in Wernigerode, da gab's auch mal einen Laden der Bauelemente verkaufte, kriegte man 2 Stück für ein halbes Lehrlingsentgeld. (65Mark nach Abzug der Kosten fürs Lehrlinsgwohnheim). Während des Studiums hatte ich mich auch mal an digitalen Endstufen versucht. Aber nur 2 Tage, das hatte ausgereicht um festzustellen, daß es (mir) nicht mal möglich war allein die Treiber für die Endstufentransistoren ausreichend schnell zu machen. Jedenfalls mit den Bauteilen dir mir da zur Verfügung standen. Bestellen konnte man ja sowas auch zu DDR-Zeiten. Elektronikversand Wermsdorf. Wenn die Post dann nach langer Zeit mal was gebracht hat, dann so was wie es hier als Überraschungskiste im Forum im Umlauf ist...
Patrick Müller schrieb: > Der mit der dicken Brille... :-) Wer kennte den nicht - und hat ihn gehasst. :| Wollte immer wissen wofür etwas gebraucht wird, um es einem dann möglichst auszureden. So als ob die Teile aus seiner privaten Hosentasche wären. Stellenweise hat er den Verkauf vorhandener Halbleiter verweigert, weil ihm der Kunde oder der Verwendungszweck nicht passten... Da ging man doch lieber zu seinem kleineren schielenden Kollegen. :D
...und dann hat er immer gefragt: "ausser Einstellregler noch was?".... weil der Weg zum Regal zu weit war und er erst am Schluss auf dem Weg zur Kasse dort vorbei kam. :-)
...und wehe er musste noch mal hinlatschen... Das waren noch Zeiten. :D
Bis vor kurzen gab es den Laden doch noch? Natürlich modernisiert. Manche sind einem ja näher als man denkt. Ich hatte eine bessere Quelle nicht weit weg, "Krumpe" in Mittweede.
michael_ schrieb: > Bis vor kurzen gab es den Laden doch noch? Nein. Was Du meinst war der "Neumerkel" an der Ecke zur Brückenstraße. Die Ladenmiete wurde mal rasch erhöht, weshalb sie sich zurückzogen. michael_ schrieb: > "Krumpe" in Mittweede Dort "flüchteten" viele Kunden hin, zumal die auch spezielle Ersatzteile beschaffen konnten. :)
mhh schrieb: > Die Ladenmiete wurde mal rasch erhöht, weshalb sie sich zurückzogen. ...mag vielleicht auch daran gelegen haben, das die Preise dort stets deutlich überhöht waren, selbst für CONRAD Verhälnisse. Ich hatte dann meine Quelle beim Numerik Betriebsverkauf. Da gabs sogar eckige LED´s und dicke TRIAC´s für "normales" Geld. :-)
In der Hauptstadt der DDR gab's nicht nur einen Laden - auch da waren wir eben richtig "privilegiert". Aber man hatte dann auch die Mühe nach Feierabend die diversen Läden regelmäßig zu frequentieren - Näheres unter http://www.robotron-net.de/eigenbau.html. Da fehlt noch einer bzw. zwei: Marie-Curie-Allee in Lichtenberg und kurz vor der Wende noch Dircksenstr. - Nähe Alexanderplatz (wird im nächsten Update eingearbeitet). Da ist jetzt ein Restaurant drin... Der RFT-Laden im Haus der Elektroindustrie (ebenfalls Alex) hatte keine Bauelemente, nur Fertiggeräte - siehe http://www.ps-blnkd.de/HdE.pdf. Grüsse aus Berlin PSblnkd
PSblnkd schrieb: > Näheres > unter http://www.robotron-net.de/eigenbau.html. Da fehlt aber noch der Stand in der Markthalle. Da habe ich mal NF-ICs A211, A210 gekauft. Später habe ich den aber nie wieder geöffnet gesehen. In Friedrichshagen gabs günstig die begehrten Baudratenquarze 7,3728MHz usw.
Ich komm zwar nicht direkt aus Karl-Marx-Stadt :-), aber an den Verkäufer mit der dicken Brille kann ich mich noch gut erinnern. Wenn ich daran denke wie oft ich mit einem Freund dort im Laden war um nach Bauelementen zu schauen.... Lang, lang ist's her Cu Oli
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