GUten Morgen ;) ich hab eine Frage zur Funktion des Emitterkondensators: Wenn ich ein zu verstärkendes Signal in die Emitterschaltung einspeise, dann überlagern sich die Größen die zur Arbeitspunkteinstellung gedacht sind, also die Gleichgrößen mit den Wechselgrößen. Am Basispotenzial geht mein Wechselsignal ein und am Emitterpotenzial verursacht der Emitterstrom einen Spannungsabfall, sodass mein Signal um diesen Spannungsabfall verringert ist, die Verstärkung nimmt ab. Schalte ich nun einen Emitterkondensator parallel zum Emitterwiderstand mit einer hohen Kapazität, dann will ich ja damit die Abnahme der Verstärkung kompensieren und die Gleichstromgegenkopplung beibehalten. Kondensatoren wirken wie eine Unterbrechung für den Gleichstrom also bleibt die Gleichstromgegenkopplung problemlos erhalten. Der Wechselstrom allerdings wird über den Emitterkondensator kurzgeschlossen und hier fängt mein Problem an: Wenn das Eingangssignal, das ich verstärken möchte "nahezu widerstandslos" mit der Masse verbunden wird, dann fließt der gesamte Wechselstrom doch wieder zurück zur Signalquelle. Irgendwie kann ich diesen Widerspruch nicht auflösen. Denn wenn ich den Pfad kurzschließe, wie soll dann jemals das verstärkte Signal an der Last ankommen?
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Das funktioniert nur in der Emitter-Schaltung. Denn dort hast du den Spannungsabgriff über dem Kollektor. Ist das Eingangssignal maximal ist dort die Spannung am kleinsten und umgekehrt. Auch wenn der Transistor voll ausgesteuert wird, so fallen über ihm immer noch eine kleine Spannung ab. Da der Widerstand am Emitter ja auch das Eingangssignal (Wechselstrom) belastet reduziert er die maximal mögliche Verstärkung. Schaltet man den Kondensator parallel, dann passiert genau das, was du beschrieben hast und man hat den Arbeitspunkt stabilisiert UND man kann eine hohe Verstärkung realisieren.
> dann fließt der gesamte Wechselstrom doch wieder zurück zur Signalquelle.
Ströme fließen immer im Kreis. Wo ist da Problem?
Da ich gerade nicht editieren kann: Durch die Emitter-Schaltung wird das Signal also invertiert. Eingangsspannung maximal, Spannung an der Läßt minimal. Eingangsspannung minimal, Spannung an der Läßt ist maximal. Versuch das mal mit LTSPICE zu simulieren, das hilft oftmals auch bei gedanklichen Blockaden.
spontan schrieb: >> dann fließt der gesamte Wechselstrom doch wieder zurück zur Signalquelle. > > Ströme fließen immer im Kreis. Wo ist da Problem? Denke, nach seiner Logik sollte bei maximaler Spannung am Eingang auch die maximale Spannung am Ausgang anliegen. Da verweise ich an meine Erklärungen...
Ich versuch es mal kürzer zu fassen, vielleicht versteht man mich dann besser: Wenn das gesamte Wechselsignal kurzgeschlossen wird und die Last von Gleichspannung abgekoppelt ist, weil man das Wechselsignal verstärken will, wie kommt dann eine Verstärkung an der Last an? Irgendwie kann ich diesen Widerspruch nicht auflösen, der Wechselstrom würde sich dann doch im Kreis drehen
> der Wechselstrom würde sich dann doch im Kreis drehen
.. irgendwie fehlt da ein Stueck Theorie. Ein grosses stueck Theorie.
Vergiss es, vielleicht nach ein paar Semestern Studium dann.
Tamer M. schrieb: > Wenn das Eingangssignal, das ich verstärken möchte "nahezu > widerstandslos" mit der Masse verbunden wird, dann fließt der gesamte > Wechselstrom doch wieder zurück zur Signalquelle. Irgendwie kann ich > diesen Widerspruch nicht auflösen. Denn wenn ich den Pfad kurzschließe, > wie soll dann jemals das verstärkte Signal an der Last ankommen? Du musst hier beachten, dass sich im Emitterkreis 2 verschiedene Wechselströme überlagern, nämlich der Eingangswechselstrom, der von der Quelle durch die Basis und den Emitter zurück zur Quelle fließt und der Lastwechselstrom, der von der Versorgung durch den Kollektorwiderstand in den Kollektor und durch den Emitter wieder zur Versorgung zurück fließt.
Erstmal danke für die Antworten und: Sorry, ich glaub ich war heute morgen etwas verwirrt. Also ich denke ich habs jetzt raus: Der Emitterkondensator stellt sicher, dass die Stromgegenkopplung nur mit statischen Größen an der Steuerstrecke erfolgt, also an der Basis-Emitter-Diode. Die Wechselspannung wird durch die hohe Kapazität kurzgeschlossen, sodass der Wechselstrom zur Quelle zurückfließt. Und jetzt hab ich da auch den Dreh raus: Der Kollektorstrom wird ja durch die Basis gesteuert (der von der Kollektorstrecke kommt). Das heißt der Kollektorstrom der in den Kollektor reinfließt, dürfte dann nur ein Gleichstrom sein, da bei der Inbetriebnahme des Verstärkers der Kondensator sich auf eine bestimmte Gleichspannung auflädt und den Gleichstrom nicht mehr durchlässt, aber für den Wechselstrom einen Kurzschluss darstellt, muss sich der dynamische Anteil in die Last oben aufteilen und der statische Anteil fließt weiter über die Kollektor-Emitter-Strecke bis zur Masse. So ... ich hoffe jetzt hab ich alles richtig verstanden! Ist das so in Ordnung?
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Nicht ganz. Die Theorie dahinter ist etwas komplizierter. Du solltest dir die Gleichungen reinziehen. zB vom Tietze-Schenk oder aehnlich.
Beim Überfliegen lese ich gerade, was ich für einen Mist geschrieben habe: Also klar ist, dass der statische Kollektorstrom nach dem der Kondensator ihn nicht mehr durchlässt in den Kollektor reinfließt, dem muss aber natürlich noch ein Wechselstrom überlagert sein. Die Last die mit dem verstärkten Signal gespeist wird, ist ein Teil des Kollektorstroms (Stromteiler) der nur ein Wechselstrom ist. Außerdem sollte der Kollektorwiderstand RC möglichst hochohmig sein, damit der größte Anteil des verstärkten Signalstroms die Last speisen kann. So ... ich denke das war der einzige Fehler, oder? Edit: Ich hab hier die Reihe von Schmusch, ist die in Ordnung?
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