Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Spürbare Spannung mit USB erzeugen


von Timo K. (timok)


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Hallo zusammen!

Ich arbeite wieder an einem Projekt und möchte zu ein paar Ideen 
sammeln, bevor es ans Eingemachte geht. Ich wäre sehr dankbar über 
Anregungen und Hilfen! Danke im voraus :)


Das Projekt:

Mein Kommilitone und ich möchten eine Schaltung realisieren, mit der wir 
einen leicht spürbaren (aber nicht schmerzenden!) Strom über definierte 
Punkte auf dem Körper fließen lassen können. Diese Ströme sollen an den 
Punkten einen Reiz auslösen. Es sollen an 5 Punkten Reizströme fließen.
Des weiteren soll jede Elektrode einzeln angesteuert werden.


Die Ansteuerung für die Elektroden steht bereits.
Sie wird mit einem ATmega8 realisiert, welche durch UART angesteuert 5 
Transistoren schaltet, welche die einzelnen Elektroden schaltet.


Meine Probleme und Fragestellungen an euch:

1.Wie bekomme ich die Spannung für die Elektroden am besten?

Meine Ansätze:
-Ein Gerät kaufen, welches solche Spannungen generiert (z.B. einen von 
diesen elektrischen Muskeltrainern oder ähnliches). Den 
Reizstromgenerator an meine Platine klemmen und fertig.

Diesen Ansatz würde ich sehr ungerne umsetzen, da ich kein teures Teil 
kaufen möchte ohne dann zu wissen, ob ich das Gerät ohne Probleme 
benutzen kann.

-Mit der Spannung vom USB-Port meines Rechners eine spürbare Spannung 
generieren.

Der USB-Port ist sowieso an der Platine angeklemmt, so habe ich dann 
weniger externe Bauteile. Ich frage mich nun, ob und wie ich das am 
besten realisieren könnte.

Zum einen habe ich an eine Kaskadenschaltung von Kondensatoren gedacht. 
Diese benötigen allerdings eine Wechselspannung und ich frage mich, ob 
diese auch mit Pulsweitenmodulation zum schwingen gebracht werden 
können? Hat jemand hier vielleicht Erfahrung mit PWM und 
Kaskadenschaltungen und kann mir ein paar interessante Links oder 
Literaturen empfehlen?



2.Welche Spannung/Strom ist für einen spürbaren Reiz geeignet?

Meine Ansätze und Gedanken:
-Laut VDE liegt die Grenze zu gefährlichen Körperspannungen bei 50V (mit 
1000 Ohm idealisiertem Körperwiderstand => 50mA). Meine Spannung sollte 
daher unter 50V bleiben.

Hat jemand ein paar Werte für leicht spürbare Spannungen?

-Wenn ich mit dem USB Port arbeite, habe ich maximal 5V bei 500mA. Das 
heißt: Sollte ich die Spannung versehentlich zu hoch generieren, hat die 
Spannungsquelle nicht genügend Leistung für gefährliche Ströme.

BSP: 5V 500mA kann maximal gewandelt werden  zu -> 50V 50mA 
(Wirkungsgrad nicht mit eingerechnet)

-Die Spannung sollte auf der Platine stellbar sein, damit unsere 
folgenden Experimente besser funktionieren. Vielleicht kann ich mithilfe 
eines Potis oder der PWM die Reizspannung zwischen 0-50V einstellen.





Nun sovielt erstmal zu meinen Ansätzen!
Ein paar Kommentare und Meinungen wären wirklich gut bei der 
Realisierung.
Eine bitte noch: Bitte unterlasst solche Kommentare wie "Spannung am 
Körper ist Lebensgefährlich!!!", "Lasst das sein!!!", "Wollt ihr euch 
umbringen?!?" Wir werden uns nicht leichtfertig an das örtliche 
Stromnetz anschließen :D

Vielen Dank für alle Antworten!

von spess53 (Gast)


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Hi

>Mein Kommilitone und ich möchten eine Schaltung realisieren, mit der wir
>einen leicht spürbaren (aber nicht schmerzenden!) Strom über definierte
>Punkte auf dem Körper fließen lassen können. Diese Ströme sollen an den
>Punkten einen Reiz auslösen. Es sollen an 5 Punkten Reizströme fließen.
>Des weiteren soll jede Elektrode einzeln angesteuert werden.

Was für einen Reiz? Juckreiz, Brechreiz, ... ?

MfG Spess

von Dr. Frankenstein (Gast)


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Spannung am Körper ist Lebensgefährlich!!!

von Stephan S. (outsider)


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Das hängt auch von der Einwirkzeit ab. Ich frag mich schon lange ab wann 
das überhaupt relevant wird. Was ist wenn ich z.B. 1 µs an 1000 V lange, 
spürt man das? Was wäre bei 100 ns oder bei 10?

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Timo K. schrieb:
> Mein Kommilitone und ich möchten eine Schaltung realisieren, mit der wir
> einen leicht spürbaren (aber nicht schmerzenden!) Strom über definierte
> Punkte auf dem Körper fließen lassen können. Diese Ströme sollen an den
> Punkten einen Reiz auslösen. Es sollen an 5 Punkten Reizströme fließen.
> Des weiteren soll jede Elektrode einzeln angesteuert werden.

Sowas geht mit einem Step-Up-Converter, der entweder mit einem eigenen 
Chip läuft oder von einem Mikrocontroller (z.B. Arduino) gesteuert wird. 
Bei Reizstrom nimmt man gepulste NF (z.B. 40kHz in Bursts zu je 1/10s) 
mit Spannungen um die 60V bei z.B. 5mA ... (also Vorwiderstand um die 
10..12 kOhm).

Beispiel: https://learn.adafruit.com/diy-boost-calc

von D. M. (da_miez)


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Hey

Also dein Gedankengang mit weniger als 50V ist schonmal Quatsch. Normale 
Elektroschocker erzeugen mehrere cm lange Entladungen und sind weit über 
100000V (http://www.security-discount.com/de/Elektroschocker)
Allerdings mit sehr sehr seehr wenigen mA. Auch hier ist wieder die 
Einwirkzeit zu beachten..

Aber vielleicht ist das was für dich -->

http://www.loetstelle.net/projekte2/mini_hv/mini_hv.php

Dann kannst du "möglicherweise" fünf Relais mit 5V Schaltspannung 
nehmen, die du dann je nachdem ansteuerst (natürlich nicht direkt am uC 
sondern mit nem Treiberbaustein ULNxxx oder Transistoren). Vorteil ist 
du brauchst nur einen Elektrisierer. Das mit den Relais sollte trotz der 
hohen Spannung funktionieren.

Ob der USB Port aber überhaupt die Leistung für dein gesammtes Vorhaben 
bringt musst du selber ausrechnen ;) Sehe ich jetzt eher sportlich bei 
2,5W Leistung maximal. Da sich diese ja auf alle USB Ports insgesammt, 
nicht  auf "pro" USB Port beziehen..

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Ihr wollt euch also bestromen. Strom fließt zwischen 2 Punkten. Wenn du 
deinen Satz von Elektroden nit erdfrei ansteuerst, kriegst du dabei 
ziemlich schnell viel Spaß: 1. Du mußt ja für deine Bastelei den Weg des 
Stroms voraussagen, vermute ich. 2. sind Gleichströme bzw. 
Gleichstromanteil recht schnell Auslöser von häßlicher Chemie, und das 
in euren Körpern.

Denke mal über den Einsatz von kleinen Übertragern und passend großen 
Widerständen nach. Dann bist du potentialfrei und vielleicht überlebt 
ihr das Experiment.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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B. R. schrieb:
> Also dein Gedankengang mit weniger als 50V ist schonmal Quatsch. Normale
> Elektroschocker erzeugen mehrere cm lange Entladungen und sind weit über
> 100000V

Es ging nicht um Elektro-SCHOCKER, sondern um Reizstrom - das ist ein 
gewaltiger Unterschied!!!

von Harald (Gast)


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Du schreibst jetzt 100 Mal auf die Tafel : "Ich werde niemals nicht, 
menschliche Körper an Netzgeräte anschließen, Ich werde niemals nicht, 
menschliche Körper an Netzgeräte anschließen, Ich werde niemals nicht, 
menschliche Körper an Netzgeräte anschließen, Ich werde niemals nicht, 
menschliche Körper an Netzgeräte anschließen, ....

Was glaubst Du, warum wohl in der Medizin-Elektronik alles galvanisch 
getrennt wird und Stimulatoren in jeder Form immer Batteriebetrieben 
sind?

von W.A. (Gast)


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Harald schrieb:
> Was glaubst Du, warum wohl in der Medizin-Elektronik alles galvanisch
> getrennt wird und Stimulatoren in jeder Form immer Batteriebetrieben
> sind?

Und an jeden PC/Laptop kommt ein Aufkleber: "USB-Buchse nicht berühren" 
oder wie dachtest du dir das?

von Bernd K. (prof7bit)


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Timo K. schrieb:

> 5V 500mA kann maximal gewandelt werden  zu -> 50V 50mA

50mA sind nicht gefährlich sondern tödlich!

Auch 10mA sind bereits lebensgefährlich, somit also viel zu viel, Du 
wirst also weitaus weniger Strom brauchen, allerdings sind 50V noch zu 
wenig (die 1000 Ohm sind sehr konservativ angesetzt, eher viel höher), 
bei 50V ist noch kaum was zu spüren.

: Bearbeitet durch User
von voltwide (Gast)


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Reizstromgeräte (TENS) arbeiten üblicherweise mit ImpulsAmplituden um 
120V und wenigen mA.Die erzeugt man am einfachsten mit einem kleinen 
Sperrwandler.

von D. M. (da_miez)


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Frank Esselbach schrieb:
> B. R. schrieb:
>> Also dein Gedankengang mit weniger als 50V ist schonmal Quatsch. Normale
>> Elektroschocker erzeugen mehrere cm lange Entladungen und sind weit über
>> 100000V
>
> Es ging nicht um Elektro-SCHOCKER, sondern um Reizstrom - das ist ein
> gewaltiger Unterschied!!!

Es ging nur darum ihm zu zeigen, dass auch Spannungen über 50V nicht 
UNBEDINGT lebensgefährlich sein müssen...

Wenn du meinen Beitrag weitergelesen hättest, hättest du meinen 
Vorschlag für sein Vorhaben entdecken können ;)

von Rolf M. (rmagnus)


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B. R. schrieb:
> Ob der USB Port aber überhaupt die Leistung für dein gesammtes Vorhaben
> bringt musst du selber ausrechnen ;) Sehe ich jetzt eher sportlich bei
> 2,5W Leistung maximal.

250 V bei 10 mA sind auch 2,5 W. Im Übrigen kann man bei zu geringer 
Leistung auch vorher einen Kondensator aufladen. Blitzgeräte holen aus 
winzigen Akkus ein kW Leistung raus - allerdings eben nur kurz und nach 
einer gewissen Ladezeit. Bei den Elektro-Experimenten hätte das im 
übrigen auch den Vorteil, daß durch einen Fehler nicht beliebig lange 
die Spannung anliegt, sondern nur, bis der Kondensator leer ist.

> Da sich diese ja auf alle USB Ports insgesammt, nicht  auf "pro" USB Port
> beziehen..

Wie kommst du denn auf den Unsinn? Natürlich gelten die 500 mA pro Port.

von D. M. (da_miez)


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Rolf Magnus schrieb:
>> Da sich diese ja auf alle USB Ports insgesammt, nicht  auf "pro" USB Port
>> beziehen..
>
> Wie kommst du denn auf den Unsinn? Natürlich gelten die 500 mA pro Port.

Hab ich hier tatsächlich schon öfter gelesen und dann einfach mal 
geglaubt. Werde das mal recherchieren ;)

von Timo K. (timok)


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spess53 schrieb:
> Hi
>
> Was für einen Reiz? Juckreiz, Brechreiz, ... ?
>
> MfG Spess

Der Reiz soll spürbar sein, aber nicht schmerzen oder gefährlich sein. 
Weiter ist er noch nicht definiert.

Soll sich nicht anfühlen, als wenn man einen Nagel in die Steckdose 
hält, soll aber stärker sein, als wenn ich eine Knopfzelle in die Hand 
nehme.

Frank Esselbach schrieb:

> Sowas geht mit einem Step-Up-Converter, der entweder mit einem eigenen
> Chip läuft oder von einem Mikrocontroller (z.B. Arduino) gesteuert wird.
> Bei Reizstrom nimmt man gepulste NF (z.B. 40kHz in Bursts zu je 1/10s)
> mit Spannungen um die 60V bei z.B. 5mA ... (also Vorwiderstand um die
> 10..12 kOhm).
>
> Beispiel: https://learn.adafruit.com/diy-boost-calc

Ok, danke jetzt habe ich eine ungefähre Größe für Spannung und Strom. 
Der Tipp mit den Bursts ist auch gut! Hast du eine Quelle für das Thema 
Reizstrom, in die ich mich einlesen kann? Nicht, dass ich dir nicht 
glaube, aber ich wollte mich vorher intensiv mit dem Thema befassen :)

Helge A. schrieb:
> Ihr wollt euch also bestromen. Strom fließt zwischen 2 Punkten. Wenn du
> deinen Satz von Elektroden nit erdfrei ansteuerst, kriegst du dabei
> ziemlich schnell viel Spaß: 1. Du mußt ja für deine Bastelei den Weg des
> Stroms voraussagen, vermute ich. 2. sind Gleichströme bzw.
> Gleichstromanteil recht schnell Auslöser von häßlicher Chemie, und das
> in euren Körpern.

Harald schrieb:
> Was glaubst Du, warum wohl in der Medizin-Elektronik alles galvanisch
> getrennt wird und Stimulatoren in jeder Form immer Batteriebetrieben
> sind?

Ein paar Gedanken dazu:
Wenn ich mein Netzteil für den Laptop gegen ein nicht geerdetes (jaja 
ich weiß "Bist du verrückt stell dir vor du hast Spannung auf dem 
Gehäuse") Netzteil tausche, dann kann der Strom nicht über meinen Körper 
zurück zum USB-Port fließen richtig? Wenn ich dann an den Elektroden ein 
+ und ein - in unmittelbare Nähe setze (1mm oder weniger) fließt der 
Hauptteil des Stroms zwischen den beiden Polen und die chem. Reaktionen 
nehmen ab. Zudem kann ich mit der Spannung runter, da der Widerstand 
zwischen 2 Punkten die nah anneinander sind kleiner ist. Zudem würden 
gepulste NF benutzt werden (siehe oben).

Bitte korregiert mich, falls ich falsch liege! Der Gedanken entstand 
gerade in aller schnelle.

B. R. schrieb:
> Hey
>
> Aber vielleicht ist das was für dich -->
>
> http://www.loetstelle.net/projekte2/mini_hv/mini_hv.php
>
> Dann kannst du "möglicherweise" fünf Relais mit 5V Schaltspannung
> nehmen, die du dann je nachdem ansteuerst (natürlich nicht direkt am uC
> sondern mit nem Treiberbaustein ULNxxx oder Transistoren). Vorteil ist
> du brauchst nur einen Elektrisierer. Das mit den Relais sollte trotz der
> hohen Spannung funktionieren.
>
> Ob der USB Port aber überhaupt die Leistung für dein gesammtes Vorhaben
> bringt musst du selber ausrechnen ;) Sehe ich jetzt eher sportlich bei
> 2,5W Leistung maximal. Da sich diese ja auf alle USB Ports insgesammt,
> nicht  auf "pro" USB Port beziehen..

Danke ich verstehe deinen Vorschlag. Finde aber die Idee mit der 
gepulsten NF und dem Step-up-Converter besser, allein schon, da mit 
wesentlich weniger Spannung gearbeitet wird! Trotzdem interessanter 
Link, kann man vielleicht noch irgendwann mal gebrauchen!

Bernd K. schrieb:

> Auch 10mA sind bereits lebensgefährlich, somit also viel zu viel, Du
> wirst also weitaus weniger Strom brauchen, allerdings sind 50V noch zu
> wenig (die 1000 Ohm sind sehr konservativ angesetzt, eher viel höher),
> bei 50V ist noch kaum was zu spüren.

Ich weiß, ich weiß!
Ich wollte nur ausdrücken, dass der USB Port laut VDE nicht so 
gefährlich sein sollte, da seine Leistung nicht reicht, um genügend 
Strom bei hoher Spannung zu erzeugen. Die Idee ist, dass der USB-Port 
(Falls die Leistung reicht) sicherer ist, als eine Platine, die direkt 
an 230VAC betrieben wird.
Trotzdem danke!

Rolf Magnus schrieb:
> 250 V bei 10 mA sind auch 2,5 W. Im Übrigen kann man bei zu geringer
> Leistung auch vorher einen Kondensator aufladen. Blitzgeräte holen aus
> winzigen Akkus ein kW Leistung raus - allerdings eben nur kurz und nach
> einer gewissen Ladezeit.

Kannst du abschätzen, was der "Worst-Case" bei meinem Projekt sein 
könnte?
Also was wäre das gefährlichste, was ich mit Standartbauteilen (Spulen, 
Widerstände etc.) an einem USB-Port anklemmen könnte?




Naja Danke bisher!

Noch ein Nachtrag:
Auch wenn die Gefahr hier oft genannt wird, ist das Thema doch 
interessant genug, um darüber zu diskutieren. Bitte lasst - wie im 
Beitrag oben schon gebeten - reine Läster und Warnungen sein, es sein 
denn sie sind konstruktiv!

: Bearbeitet durch User
von Intimbär 2000 (Gast)


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Achtung! Strom ist gefährlich!

von Michael K. (Gast)


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Timo K. schrieb:
> Die Ansteuerung für die Elektroden steht bereits.
> Sie wird mit einem ATmega8 realisiert, welche durch UART angesteuert 5
> Transistoren schaltet, welche die einzelnen Elektroden schaltet.

Da reicht im einfachsten Fall eine Spule + Transistor pro Elektrode.
Quasi ein direkt gesteuerter Boost, ohne Regelung, Freilaufdiode etc.

Über die Pulslänge, also Stromfluss durch die Spule legst Du die Energie 
fest die bei Abschalten an die Elektrode abgegeben wird.
Ein wenig mit den Werten spielen bis es ausreichend 'prickelt'.
So hast Du Boost + Impulspaketsteuerung in einem.

Das Problem sehe ich aber woanders.
Entweder hast Du eine Masse Elektrode zu der jede Einzelelektrode ihren 
Strom fliessen läßt, oder Du treibst einigen Aufwand um den Strom 
gezielt zwischen zuvor ausgewählten Elektroden fliessen zu lassen.

Im zweiten Fall würde ich einen Boost + eine Relaismatrix vorschlagen um 
den Aufwand in Grenzen zu halten.

Wie hast Du den Stromverlauf geplant ?

von Timo K. (timok)


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Michael Knoelke schrieb:
> Da reicht im einfachsten Fall eine Spule + Transistor pro Elektrode.
> Quasi ein direkt gesteuerter Boost, ohne Regelung, Freilaufdiode etc.
>
> Über die Pulslänge, also Stromfluss durch die Spule legst Du die Energie
> fest die bei Abschalten an die Elektrode abgegeben wird.
> Ein wenig mit den Werten spielen bis es ausreichend 'prickelt'.
> So hast Du Boost + Impulspaketsteuerung in einem.
>
> Das Problem sehe ich aber woanders.
> Entweder hast Du eine Masse Elektrode zu der jede Einzelelektrode ihren
> Strom fliessen läßt, oder Du treibst einigen Aufwand um den Strom
> gezielt zwischen zuvor ausgewählten Elektroden fliessen zu lassen.
>
> Im zweiten Fall würde ich einen Boost + eine Relaismatrix vorschlagen um
> den Aufwand in Grenzen zu halten.
>
> Wie hast Du den Stromverlauf geplant ?

Hey Michael!
Jetzt sehe ich das Problem auch. Nun, wenn ich ein Massepotenzial 
verwende, fließt der Strom jeder Elektrode zu eben diesem. Könnte das 
Probleme bereiten? Ich habe mir gedacht, dass ich zu jeder Pos. 
Elektrode ein naheliegendes Massepotenzial setze, damit Widerstand 
zwischen VCC und GND gering gehalten wird. Alle 5 Massepunkte wären 
jedoch an das selbe Potenzial geklemmt.

Mit Relaismatrizen habe ich noch nicht gearbeitet, scheint aber 
umsetzbar zu sein. Aber lohnt sich der Aufwand? Für unser Experiment 
muss der Körper nur unterscheiden können, an welcher Stelle ein Reiz 
auftaucht (Beispiel: linker Arm, rechter Arm, linkes Bein , rechtes 
Bein). Anstatt der Relais würde ich Transistoren verwenden wollen. 
Sollte doch aber kein Problem darstellen, richtig?

von Michael K. (Gast)


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Timo K. schrieb:
> Für unser Experiment
> muss der Körper nur unterscheiden können, an welcher Stelle ein Reiz
> auftaucht

Na dann ist das einfach und mit 5 Elektrodenpärchen und einer 
gemeinsamen Schaltungsmasse kommst Du hin.
Natürlich fliesst theoretisch auch Strom von 'Elektrode linkes Bein' zu 
'Masse Elektrode rechtes Bein', aber der ist natürlich um ein vielfaches 
kleiner als der Strom der zur 'eigenen' Masse Elektrode fliesst.

Mit 1x MosFet + Spule + einem Port Pin pro Elektrode und etwas 
Hirnschmalz kommst Du also schon hin.

Die Spule muß so bemessen sein, das bei max. duty cycle noch keine 
Sättigung eintritt, aber der gewünsche Strom noch erreicht wird.
Bei 40Khz und 50% duty also nach 12,5us.

Ich halte die erwähnten 120V bei 'ein paar mA' für realistisch.
Ein Paar sind 2, also 2mA = 240mW

Jetzt kannst Du Dir über den Strom der an 5V nach 12,5us fliessen soll 
die Induktivität ausrechnen.
240mW/5V = 48mA nach 12,5us.

Komplizierter wird das nicht.
Wenn Du die Pulsbreite jetzt noch einstellbar machst und etwas Reserven 
einplanst ist für jede Testperson bzw. Beliebtheitsgrad was passendes 
dabei.

von Timo K. (timok)


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Danke Michael!
Ich werde mich mal ans zeichnen setzen und zu gegebener Zeit nen Plan 
hochladen. Den darf man dann nochmal zerpflücken, wenn man möchte.

von Peter D. (peda)


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Timo K. schrieb:
> -Mit der Spannung vom USB-Port meines Rechners eine spürbare Spannung
> generieren.

Dein PC wird sich darüber freuen und Dich mit Abstürzen oder sogar 
Hardwaredefekten dafür belohnen.

Wie schon gesagt wurde, Reizstromgeräte arbeiten mit sicherer 
Netztrennung (Batterie oder zugelassene Medizinnetzteile).

von D. M. (da_miez)


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Rolf Magnus schrieb:
>> Da sich diese ja auf alle USB Ports insgesammt, nicht  auf "pro" USB Port
>> beziehen..
>
> Wie kommst du denn auf den Unsinn? Natürlich gelten die 500 mA pro Port.

Hab ich tatsächlich schon öfter gelesen. Unter anderem:

"Als Maßeinheit für die Stromstärke nutzt USB sogenannte Loads, wobei 1
Load genau 100 mA entspricht. Gemäß ihrer Stromverbrauch lassen sich so
alle Geräte wie folgt in drei Klassen einteilen: Die ersten beiden
beziehen ihren Strom über den Bus (bus-powered) und konsumieren
entweder eine (low-power) oder bis zu 5 Loads (high-power). Die dritte
Klasse enthält alle Geräte mit eigener Stromversorgung (self-powered).
Sie brauchen grundsätzlich ein Load, also 100 mA. Zu Klasse 1 gehören
beispielsweise Maus, Keyboard und Joystick, währends z.B. digitale
Photocameras üblicherweise der zweiten Klasse angehören. Lautsprecher
oder Scanner sind typische Vertreter der dritten Klasse.

Beim Anschließen darf ein Gerät laut USB-Spezifikation nur 100mA ziehen
und muss sich dann erst als highPower-Gerät identifizieren, um merere
Loads zu bekommen."


Dann frage ich mich wie er das macht, dass auch 500mA zur Verfügung 
stehen.




@timok
Vielleicht erklärst du überhaupt mal warum es USB sein muss :)
Gibt ja nur 5 einfache on-off Zustände. Das geht doch mit Tastern oder 
nem Programm auf dem uC auch. Oder sollen später auch Daten wieder 
zurückkommen und ausgewertet werden?

von Tens (Gast)


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Hallo,
ich würde dir unbedingt empfehlen Übertrager zu verwenden, da diese im 
Fehlerfall meiner Meinungs nach nicht so gefährlich sind. Bei TENS 
werden übrigens Impulse im µS Bereich verwendet die auch Spürbar sind. 
Schau dir doch einfach mal die Technischen Daten solcher geräte an. 
(z.B. http://www.mentop-kassel.de/downloads/TENS260.pdf S20) Bitte teste 
die Schaltung vorher am Oszilloskop ob die erwarteten Werte herauskommen 
bevor du damit an irgendeinen Menschen gehst. Berücksichtige beim 
konstruieren der Schaltung auch mögliche Fehlerfälle. Z.B. was passiert 
wenn ein Transistor plötzlich dauerhaft durchschaltet. Was passiert wenn 
eine Überspannung am eingang anliegt. Was passiert wenn der µC 
abstürzt/Fehlerhaft programmiert ist. Generell sollte die Schaltung so 
ausgelegt sein, dass ein Fehler(egal welcher Art) nicht zu irgendwelche 
Problemen führen kann. Wichtig ist auch, dass du solche Fehler im 
Betrieb bemerken kannst. Bendenke, dass auch Schutzschaltungen fehler 
haben können.

von Rolf M. (rmagnus)


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B. R. schrieb:
>> Wie kommst du denn auf den Unsinn? Natürlich gelten die 500 mA pro Port.
>
> Hab ich tatsächlich schon öfter gelesen. Unter anderem:

> Beim Anschließen darf ein Gerät laut USB-Spezifikation nur 100mA ziehen
> und muss sich dann erst als highPower-Gerät identifizieren, um merere
> Loads zu bekommen."

Ja, das ist auch korrekt. Ein Gerät muß die 500 mA erst anfordern, bevor 
es sie ziehen darf. Aber das gilt trotzdem pro Port.

> Dann frage ich mich wie er das macht, dass auch 500mA zur Verfügung
> stehen.

Eigentlich müßte sich sein Gerät dann auch entsprechend identifizieren. 
Allerdings gibt es sehr viele USB-Geräte, die sich an diese 
Spezifikation nicht halten und auch so 500 mA oder gar mehr ziehen. Die 
meisten Ports liefern das trotzdem.

von thomas s (Gast)


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Ich habe jetzt nicht alle Posts gelesen, aber:

Aus USB gefährliche Spannungen zu erzeugen ist absolut eine SCHEISSIDEE. 
Vor allem, wenn irgendjemand auf die Idee kommt, einen chinesischen Hub 
ohne Strombegrenzung zu nehmen, ist u. U. Schicht im Schacht.

Das muss galvanisch getrennt erzeugt werden, aus einem Netzgerät mit 
medizin. Zulassung.

von Harald W. (wilhelms)


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Timo K. schrieb:

> Der Reiz soll spürbar sein, aber nicht schmerzen oder gefährlich sein.

Das Problem ist, das das, was für den einen nur ein Kitzeln ist,
für den anderen schon lebensgefährlich sein kann, insbesondere
wenn dieser "Andere" vielleicht einen Herzschrittmacher hat.
Die gibt es inzwischen auch bei jungen Menschen.
Gruss
Harald

von D. M. (da_miez)


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Also ich würde nach all den posts vorschlagen, dir fünf solcher 
Spaßkugelschreiber oder Feuerzeuge was auch immer zu kaufen und die 
Elektronik rauszubauen 
-->http://www.amazon.de/Magix-Star-Elektro-Schock-Kugelschreiber/dp/B006Q0DH0S

Eein Pol ist hier der Griff, der andere der Drücker für die Mine.
Lässt sich mit drei Knopfzellen betreiben, dann reichen auch deine 5V 
und gut is. Das dann mit nem ULN2804 direkt an die Elektronik.

Aber sag doch bitte mal was genau du damit vor hast ^^

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Für einen Selbstversuch kann man das machen.
Aber nicht mit anderen Personen!
Und dann kommt es ja noch auf die Körperstelle an.
Früher (TM), als es noch Flachbatterien mit 4,5V gab, hab ich die mit 
der Zunge geprüft. Einmal und nie wieder mit einem 9V Block hab ich das 
gemacht.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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michael_ schrieb:
> Einmal und nie wieder mit einem 9V Block hab ich das
> gemacht.

Weichei! :-)

von Harald W. (wilhelms)


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Frank Esselbach schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Einmal und nie wieder mit einem 9V Block hab ich das
>> gemacht.
>
> Weichei! :-)

Und? Nimmst Du Anodenbatterien?

von Stephan S. (outsider)


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Tipp zu dem Thema: einen Pol an die Zunge, anderen mit dem Finger 
anfassen. Tut nicht weh und man spürt trotzdem ob Spannung da ist. man 
kann auch gut durch den Druck mit dem Finger auf den Kontakt die 
Intensität regeln.

von torsten (Gast)


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2 Volt  30 µAmpere


3,5 Volt  26 µAmpere


10 Volt  15 µAmpere

hier noch ein Link wo jemand sich sein Gerät selber baut und genaue 
Anleitung mit Bild gibt

 seraah.net/selbstbau-stim-m2.html

von Wolfgang (Gast)


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torsten schrieb:
> 2 Volt  30 µAmpere
> ...

Fast ZEHN Jahre später - das wird die Lösung für das Problem des TO sein 
;-(

Wenn der TO inzwischen nicht in einem Job mit >80k sitzt, wird ihm deine 
Lösung jetzt auch nicht mehr weiterhelfen.

von Teo D. (teoderix)


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Frank E. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Einmal und nie wieder mit einem 9V Block hab ich das
>> gemacht.
>
> Weichei! :-)

Mehr Spaß machts, wenn man nen 5-12V <20VA Trafo dazwischen hängt. :)))

von Verhoerspezialist (Gast)


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USB ist mit 500 mA @ 5 V viel zu leistungsarm.

Praxistaugliche Geräte benutzen niederfrequents Bursts mit
Leerlaufspannungen von einigen kV. Die Anzahl der bipolaren
Impulse ist variabel. Damit kann die Reizintensität in einem
sehr weiten Bereich eingestellt werden.

Für praktische Versuche solltest du mit einem der käuflichen
"Schweinestachel" anfangen. Du wirst feststellen, dass renitente
Probanden, dessen Reizeinwirkung mühelos widerstehen können.

von Stefan F. (Gast)


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Ich habe neulich einen Artikel gelesen, wonach Kinder schwerste innere 
Verletzungen bekamen, nachdem sie 3V Knopfzellen verschluckten. Nicht 
weil sie ausgelaufen wären, sondern wegen der Wirkung des Stromflusses.

https://www.kindernotfall-bonn.de/kindernotfall/knopfzelle-knopfbatterie-kind/

https://www.ardmediathek.de/video/die-ratgeber/lebensgefahr-durch-verschluckte-knopfzellen-batterien/hr-fernsehen/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xODAyNzg

Allerdings frage ich mich, ob die Demonstration mit dem Aufschnitt 
wirklich echt ist.

von Teo D. (teoderix)


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Stefan F. schrieb:
> Allerdings frage ich mich, ob die Demonstration mit dem Aufschnitt
> wirklich echt ist.

Dass das Zeitrafferaufnahmen sind, haste aber bemerkt?!
...
Probiers halt aus! :)

von Dieter (Gast)


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Ordentlichen Hochvolt-Elko damit aufgeladen, einmal einen ordentlichen 
Schlag bekommen und der TO löst damit auch seine CO2-Emmissionsprobleme. 
Überschreib mir aber bitte vorher Deine CO2-Kontigente.

Mit so wenig Ahnung, solltest Du nur was fertiges verwenden und kaufen.

von SvenB. (Gast)


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Oder man kauft sich ein Tensgerät, warum alles neu erfinden.
Ich benutze so ein Teil täglich gegen meine Schmerzen.

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