Hi, in der Werkstatt und bei eigenen Basteleien gibts öfter mal was zu schmieren. Seien es irgendwelche Gelenkverbindungen, offene Kugellager oder Gleitbahnen/Führungen. Ich suche ein viskoses Öl mit denen ich die meisten dieser Fälle abdecken kann. Was soll ich denn da nehmen? Ballistol ist mir im allgemeinen zu dünnflüssig. Das nehme ich nur bei ganz filigraner Mechanik. Einfach Motoröl? Bringt Leichtlauf-Öl mit seinen Additiven einen Vorteil hinsichtlich der Schmierwirkung und Verschleißminderung? Oder wie wärs mit Bettbahnöl? lg
Motoröl ist oftmals gut, aber nicht allergiefrei. Bettbahnöl ist Getriebeöl und sehr zäh und säurehaltig. Ballistol (das echte, nicht die tausend Sachen die die heute unter dem Namen verkaufen) ist Weissöl, könnte man trinken, ist aber nicht wärmefest. WD40 ist Petroleum und verdunstet fast vollständig, da ist Caramba deutlich besser. nicht verharzende Öle sind oft Silikonöle was nicht so gut schmiert wie Mineralöl oder Weissöle Alles ist ein Kompromiss. Weissöle gibt es auch billiger als mit dem Markennamen Ballistol. http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/875000-899999/892601-si-01-de-KOMET_UNIVERSAL_OEL_100ML.pdf
Michael Bertrandt schrieb: > Motoröl ist oftmals gut, aber nicht allergiefrei. > > Bettbahnöl ist Getriebeöl und sehr zäh und säurehaltig. > > Ballistol (das echte, nicht die tausend Sachen die die heute unter dem > Namen verkaufen) ist Weissöl, könnte man trinken, ist aber nicht > wärmefest. > > WD40 ist Petroleum und verdunstet fast vollständig, da ist Caramba > deutlich besser. > > nicht verharzende Öle sind oft Silikonöle was nicht so gut schmiert wie > Mineralöl oder Weissöle > > Alles ist ein Kompromiss. Weissöle gibt es auch billiger als mit dem > Markennamen Ballistol. > > http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/87... Billiger mag sein, aber das verlinkte Datenblatt enthält schon einige Sachen, die es deutlich von Ballistol unterscheiden:
1 | - Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein |
2 | - Bei Berührung mit der Haut mit Wasser und Seife abwaschen |
3 | - Sofort Arzt hinzuziehen |
4 | - Persönliche Schutzausrüstung (Schutzhandschuhe, Schutzbrille, |
5 | Schutzkleidung) verwenden. |
6 | - Als Problemabfall entsorgen |
Nur ein paar Ausschnitte. Von daher würde ich lieber bei Ballistol bleiben, das wirst du sicherlich verstehen.
Kettenöle fürs MTB oder Rennrad sind recht gut....oder eben 35iger Maschinenöl. Manchmal ist es aber auch sinnvoller ein Fett zu benutzen. Muß man je nach Anwendungsfall abwägen. "Das eine für alles" gibt es nicht.
Paul H. schrieb: > Hi, > > in der Werkstatt und bei eigenen Basteleien gibts öfter mal was zu > schmieren. Seien es irgendwelche Gelenkverbindungen, offene Kugellager > oder Gleitbahnen/Führungen. > > Ich suche ein viskoses Öl mit denen ich die meisten dieser Fälle > abdecken kann. Such mal nach Gleitbahnöl - das gibt es preiswert (z.B. Shell Tonna 5€/Liter). Da gibt es auch noch Unterscheide zwischen Waagerechten und senkrechten Führungen :-) Wenn es etwas dünnflüssiger sein soll, dann nimm ein Spindelöl. Offene Kugellager solltest Du nicht mit Öl schmieren, da das Öl schön den Dreck aus der Luft aufnimmt und somit das Gegenteil bewirkt - es sei denn, es läuft in einem Ölbad. Offene Kugellager fettet man lieber großzügig. Das hält dann auch den Schmutz ab. Wenn Du gar nicht dran kommst, kann ich Dir auch etwas Gleitbahn- und Spindelöl abfüllen ;-)
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Bei mir gibt es 4 verschiedene Schmierstoffe. Kugellagerfett für Kugellager. Ballistol für Feinmechanik ( Metall ). Kettenfett ( Spray ) für Gelenke, qietschende Türscharniere etc. Weiße Schmierpaste ( Klüberpaste ) für Kunststoffschmierungen, Servogetriebe, Spielzeug etc. Damit konnte ich bisher alles gut erledigen.
Stefan M. schrieb: > Weiße Schmierpaste ( Klüberpaste ) für Kunststoffschmierungen, > Servogetriebe, Spielzeug etc. Kannte ich noch gar nicht. Habe für lebensmittelechte Schmierungen oder für Gummiringe immer Silikonfett benutzt, wie es als Zubehör für Kaffeevollautomaten gibt oder Fermit Glissa Für Fenstermechanik oder auch Türschlösser habe ich gute Erfahrungen mit MoS2-Spray, wurde mir von einem Fensterbauer empfohlen, macht keine Sauerei, hält aber auch nicht so lange.
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Die (sprühende) Verwendung von Silikonöl sollte man vermeiden, wenn man im gleichen Gebäude jemals etwas lackieren will.
Paul H. schrieb: > Seien es irgendwelche Gelenkverbindungen, offene Kugellager > oder Gleitbahnen/Führungen. Nähmaschinenöl für Gleitlager, für alles andere aus Metall Schmierfett Bei Kunststoffteilen Silikonfett und wenn man schmieren muss ohne dass es Dreck anzieht PTFE-Spray
Tom schrieb: > Die (sprühende) Verwendung von Silikonöl sollte man vermeiden, wenn man > im gleichen Gebäude jemals etwas lackieren will. .... denn bei dem Wort Silikonöl kriegen Lackierer spontan allergischen Hautausschlag und schlagen wild um sich .....
Lothar S. schrieb: > Früher hieß Das Nähmaschinenöl... . ...früher war Mechanik noch aus Metall, heute wird da immer mehr Kunststoff verbaut. ...früher hat man in der Elektronik gerne auch Fernschreiberöl verwendet, heute gibts das nicht mehr... Dementsprechend sollte man das eigene Schmierstofflager etwas anpassen.
Gleitbahnöl ist also säurehaltig. OK, was ist daran der Nachteil? Und wie sieht es mit dem verharzen aus? Welche Öle verharzen, welche nicht? Und wie lange dauert das, bis so ein Öl verharzt ist?
Paul H. schrieb: > Welche Öle verharzen, welche > nicht? Und wie lange dauert das, bis so ein Öl verharzt ist? alle leicht oxydierbaren Öle verharzen, etwa Pflanzenöle (Leinöl...) Mineralöle bekommt man nur mit "roher Gewalt" zum Verharzen, Silikonöle verharzen grundsätzlicgh nicht
Du kannst auch ein modernes Waffenöl für sehr viele Anwendungen nehmen. Diese verharzen nicht und haben keramische Anteile, wodurch sie auch für die Schmierung von Schienen geeignet sind. Ich muss mal eben im Waffenschrank schauen wie das Zeug heißt. ... So, eben noch ein Bild dazu gemacht.
Ich verwende für die meißten Fälle wo's flutschen soll verwende ich normales Bettbahnöl Für Konservirung und das Schmieren von Kunststoffteilen verwende ich Vaseline -> Säurefrei, Harzt nicht und ist auch Lebensmittelecht wenn nicht zu viel ins Essen / Trinken kommt. Und für Lager verwende ich ein 0815 Lagerfett. Damit habe ich 95% der Anwendungen abgedeckt.
Paul H. schrieb: > Gleitbahnöl ist also säurehaltig. OK, was ist daran der Nachteil? Öl ist nur dann säurehaltig, wenn es entsprechende Additive enthält. Und dann ist das gewollt, um Korrosionsschutz/Verschleißschutz zu haben. Per se sind Gleitbahnöle nicht säurehaltig.
Ich habe Natriumseifenfett als Universalfett für Lager im Innenbereich (für draußen taugt's nur da, wo nicht viel Wasser drankommt), Vaseline für Kunststoffschienen und sowas, eine Tube Silikonfett für die Wasserpascherei (und nur da!). Und Öl, klar - da gibt' eine Flasche Gabi-Motoröl (Ganz billig) 10W40. Damit habe ich bisher alle Haushalts- und Hobby-üblichen Schmieraufgaben gelöst bekommen.
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Für Feinmechanik möchte ich aber das zähe Zeug 10W40 nicht gerade nehmen. Ob es billiger als Nähmaschinenöl (harz und säurefrei) ist? Klar es fällt beim Auto ab. Wenn, dann nehme ich Hydrauliköl.
Ein Ölkännchen mit normalem Autoschmierstoff ( 10 W 40 ) ist für 98% brauchbar. Für Kunststoff und Exoten muss man sich halt schlau machen und das Richtige kaufen. Das normale Motoröl funktioniert auch einwandfrei als " Bettöl " an der Drehmaschine. Wichtiger ist ja, dass man überhaupt ölt, und nicht wartet bis es knirscht. Grüße Bernd
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Bernd Funk schrieb: > Ein Ölkännchen mit normalem Autoschmierstoff ( 10 W 40 ) ist > für 98% brauchbar. ...die Haut dankts, besonders wegen den vielen Additiven... ...die sicher sehr Gesund sind... ...für einfache Fälle reicht auch ganz normales Nähmaschinenöl (dünnflüssig) oder Paraffinöl (dickflüssig, lebensmittelecht). Ersteres gibts in jedem Baumarkt, letzteres in jedem Ikea
Schreiber schrieb: > Bernd Funk schrieb: >> Ein Ölkännchen mit normalem Autoschmierstoff ( 10 W 40 ) ist >> für 98% brauchbar. > > ...die Haut dankts, besonders wegen den vielen Additiven... > ...die sicher sehr Gesund sind... > > ...für einfache Fälle reicht auch ganz normales Nähmaschinenöl > (dünnflüssig) oder Paraffinöl (dickflüssig, lebensmittelecht). Ersteres > gibts in jedem Baumarkt, letzteres in jedem Ikea A: Du sollst es dir nicht auf die Haut schmieren. B: Da, wo du es hinbringst, ( Wenig ! ) soll es möglichst lange bleiben. C: Es soll lange Schmierwirkung haben. Also: Motoröl. Meist wird auch falsch geölt. Viel hilft nicht viel, weil das Öl schnell wegsickert. Ein kleiner Tropfen mit einem dünnen Draht an der richtigen Stelle platziert, hat mehr Wirkung. Hierbei ist es wichtig, dass der Rest trocken und Ölfrei bleibt. sonst verteilen die Kapillarkräfte das Öl überall. die eigentliche Schmierstelle wird aber schnell wieder trocken. Grüße Bernd
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Der Bernd weiß wovon er spricht. :-) Die 2% müssen mit speziellen Schmiermitteln geschmiert werden. Für sehr enge Passungen ist Motoröl zu dickflüssig und da braucht es diese Spezialöle mit hoher Kriechfähigkeit
Bernd Funk schrieb: > Das normale Motoröl funktioniert auch einwandfrei als > " Bettöl " an der Drehmaschine. Ja, jeder hat eine Drehmaschine mit 5m Länge in der Elektronikwerkstatt. Sicher nimmst du das auch für deine Taschenuhren! F. Fo schrieb: > michael_ schrieb: >> Wenn, dann nehme ich Hydrauliköl. > > Eignet sich überhaupt nicht zum schmieren. Mindestens das was ich noch übrig habe von der Hydraulik von meiner Zitrone BX ist schön dünnflüssig und säurefrei.
michael_ schrieb: > Mindestens das was ich noch übrig habe von der Hydraulik von meiner > Zitrone BX ist schön dünnflüssig und säurefrei. ... und vermutlich ist die Farbe rot? Dann ist es ATF Öl
Bernd Funk schrieb: > Meist wird auch falsch geölt. Viel hilft nicht viel, weil das > Öl schnell wegsickert. Ein kleiner Tropfen mit einem dünnen > Draht an der richtigen Stelle platziert, hat mehr Wirkung. Allenfalls in der Feinmechanik, dort verwendet man sinnvollerweise einen Punktöler, bei allem anderen gilt auch heute noch: Viel hilft viel! Der Schmierstoff soll nämlich nicht nur Schmieren, sondern auch vor Dreck und Korrosion schützen. Bernd Funk schrieb: > Hierbei ist es wichtig, dass der Rest trocken und Ölfrei > bleibt. sonst verteilen die Kapillarkräfte das Öl überall. > die eigentliche Schmierstelle wird aber schnell wieder trocken. Das Gegenteil ist der Fall, wenn die Schmierstelle trocken wird, dann hat man nicht genug geschmiert! Bei vielen Geräten schreibt der Hersteller vor nach jeder Verwendung alle Lager und Gelenke gründlich abzuschmieren, weniger wegen der Schmierung sondern um die Lager vor Wasser und Dreck zu schützen. Ölkännchen und Fettpresse (gibts auch Druckluftbetrieben) gehören daher in fast jeder Werkstatt zu den meistbenutzten Werkzeugen... ...außer wenn alle Maschinen mit einer Zentralschmierung ausgerüstet sind. wenns nur um wenige Schmierstellen geht, dann kann man auch über Schmierpatronen nachdenken. Bernd Funk schrieb: > Ein Ölkännchen mit normalem Autoschmierstoff ( 10 W 40 ) ist > für 98% brauchbar. Brauchbar schon, aber halt nicht immer sinnvoll. Dass man diese Öl für fast alles von der Nähmaschine bis zur Kettensäge verwenden kann, stimmt zwar, doch sinnvoll und umweltschonend ist es sicher nicht! Und im Nebelöler vom Druckluftwerkzeug möchte ich sicher auch kein Motoröl haben, das landet später (teilweise) in meiner Nase! F. Fo schrieb: > michael_ schrieb: >> Wenn, dann nehme ich Hydrauliköl. > > Eignet sich überhaupt nicht zum schmieren. Es gibt durchaus viele Maschinen die einen gemeinsamen Schmier- und Hydraulikölkreislauf haben, weshalb Hydrauliköle meist auch gut zum schmieren geeignet sind. Zur Perfektion getrieben wurde diese Doppelverwendung bei Turbinenöl, das dafür aber nicht sehr umweltfreundlich ist...
Schreiber schrieb: > Es gibt durchaus viele Maschinen die einen gemeinsamen Schmier- und > Hydraulikölkreislauf haben, weshalb Hydrauliköle meist auch gut zum > schmieren geeignet sind. > Zur Perfektion getrieben wurde diese Doppelverwendung bei Turbinenöl, > das dafür aber nicht sehr umweltfreundlich ist... Das ist doch was ganz anderes und was der Michael danach schrieb, zeigt dass er nicht mal Hydrauliköl (was wir darunter verstehen) von ATF Öl unterscheiden kann. Natürlich schmieren die heutigen Öle auch deutlich besser. Die heutigen viel verwendeten HVLP schmieren auch deutlich besser. Das hat aber in der Hydraulik andere Gründe warum man diese Öle heute dort verändert hat. Es würde den Rahmen sprengen, wenn ich das hier weiter ausführe. Nur so viel: stick slip Effekt. Den gibt es heute eigentlich gar nicht mehr; natürlich auch durch neuere Konstruktionen der Nutringe. Turbinenöle, auch da kenne ich mich noch etwas aus, haben noch eine ganz andere Aufgabe.
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