Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zu CAN-Terminierung


von Tobias P. (hubertus)


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Hallo zusammen

ich entwickle grade ein Gerät, welches an einem CAN-Bus angeschlossen 
werden soll. Da mehrere gleiche Geräte am Bus hängen werden, muss ich 
beim letzten Gerät im Bus jeweils den 120 Ohm Terminierungswiderstand 
einsetzen.

Meine Frage ist jetzt: wie mache ich das am geschicktesten. Ich könnte 
in den Geräten einen Jumper vorsehen, mit dem man die 120 Ohm zu- oder 
wegschalten kann. Das will ich aber nicht, weil die Dinger starken 
Vibrationen ausgesetzt werden, und ich befürchte, dass der Jumper 
'rausvibriert' wird. Den Widerstand fest zu bestücken ist aber auch 
keine Option, denn dann müsste ich zweierlei Arten von Geräten machen, 
solche mit und solche ohne Widerstand, und dann käme es beim Einbau 
darauf an, welches Gerät wo eingebaut wird. Das ist also auch nicht 
praktikabel. Was könnte man noch machen?

von user (Gast)


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den Widerstand per Transistor oder Relais zu/abschalten.

von user (Gast)


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von Rolf M. (rmagnus)


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Oder den Widerstand nicht ins Gerät einbauen, sondern an die Kabelenden, 
so daß die Geräte selbst nie terminiert sein müssen.

von Tobias P. (hubertus)


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Hoi zusammen

hmm mit Relais ist mir nicht so sympathisch, ich weiss nicht ob ein 
Relais sich über die starken Vibrationen freuen wird und den 
auftretenden Kräften standhält :-)

Den Widerstand im Stecker einzubauen habe ich schon überlegt, ja. Die 
Frage ist. Ist das zulässig? im Prinzip hat man ja dann zwar eine 
Terminierung im Stecker, aber nach dem Stecker führt eine unterminierte 
Leitung weg. Geht das denn?

von Disco (Gast)


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Hallo,

In diesem Zusammenhang stellt sich immer wieder die Frage nach einer 
Sternförmigen Topologie. Könnte man nicht Zentral mit 120 Ohm oder 60 
Ohm terminieren und dann in den Geräten 120 Ohm durch 10nF einkoppeln um 
Reflektionen zu vermeiden?

Oder ist eine Variante mit einem ISO11898 Repeater pro Strang die 
bessere?

von CAN- Bekannter (Gast)


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Sternförmige Topologie bei CAN-Bus ist eine schlechte Idee.
Die Termis werden sehr oft in 9-Poligen SUB-D Steckern versteckt.

von npn (Gast)


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CAN- Bekannter schrieb:
> Sternförmige Topologie bei CAN-Bus ist eine schlechte Idee.

Kommt auf die Leitungslänge an. Wenn man weit genug von der maximal 
möglichen Länge entfernt ist (sprich: kurz genug), dann ist das kein 
Problem. Die maximale Länge hängt natürlich auch von der Datenrate ab. 
Also je kleiner die Datenrate und je kürzer die Leitungen, desto 
problemloser ist das.

von 988975 (Gast)


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CAN- Bekannter schrieb:
> Sternförmige Topologie bei CAN-Bus ist eine schlechte Idee.

Unsinn, das wird in jdem KFZ gemacht

von Harald (Gast)


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Richtig, sternförmig ist schon grundsätzlich mit etwas KnowHow möglich. 
Fa. Daimler-Benz hält ein Patent dazu, ist meines Wissens nach noch 
wirksam

Siehe z.B. hier Seite 35
https://support.dce.felk.cvut.cz/pub/hanzalek/_private/ref/canphy.pdf

von Harald (Gast)


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- Die AppNote von Microchip finde ich sehr interessant, wobei der MOSFET 
dann aber auf jeden Fall mit 5V angesteuert werden müsste.

- Bei starken Vibrationen ist die Variante mit dem Stecker ja auch 
problematisch, der Widerstand erfährt ja die selben Beschleunigungswerte 
und könnte abbrechen. Müsste man evtl vergießen. Außerdem verlagerst Du 
den Aufwand in den Kabelbaum, ist das denn OK? Oder ist das ein eher 
kleineres Privatprojekt?

Hast Du ein Mäuseklavier oder ähnliches für die CAN-Adresse? Kannst Du 
einen Schalter extra vorsehen für die Terminierung?

Also mein Favorit wäre der MOSFET.

von Michael .. (gismi)


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Wie oft wird den die Position der Geräte geändert?
Wer installiert die Geräte?

evtl. einfach eine Leiterbahn die man wegkratzen kann (parallel eine 
Lötbrücke um es rückgängig zu machen).

von npn (Gast)


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Michael .. schrieb:
> evtl. einfach eine Leiterbahn die man wegkratzen kann (parallel eine
> Lötbrücke um es rückgängig zu machen).

Da wäre es wohl besser, gleich eine Lötbrücke und einen 120R auf der 
Platine vorzusehen. So mache ich es immer.

von Michael .. (gismi)


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Der Gedanke mit der Leiterbahn war, dass man nicht zwingend einen 
Lötkolben braucht. wegkratzen geht schnell.
Lötkolben hat man evtl nicht sofort zur Hand.

von npn (Gast)


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Michael .. schrieb:
> Der Gedanke mit der Leiterbahn war, dass man nicht zwingend einen
> Lötkolben braucht. wegkratzen geht schnell.
> Lötkolben hat man evtl nicht sofort zur Hand.

Naja... Sooo schnell ändert sich doch die Entscheidung nicht, ob mal 
eine Terminierung braucht oder nicht.

von Georg I. (dschi-ai)


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MAX3059 mit integrierter, an-/abschaltbarer Terminierung

von Rolf M. (rmagnus)


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Tobias Plüss schrieb:
> Den Widerstand im Stecker einzubauen habe ich schon überlegt, ja. Die
> Frage ist. Ist das zulässig? im Prinzip hat man ja dann zwar eine
> Terminierung im Stecker, aber nach dem Stecker führt eine unterminierte
> Leitung weg. Geht das denn?

Ja. Stichleitungen mit begrenzer Länge sind in CAN zulässig. Aber ich 
dachte auch eher ganz am Ende des Kabels, also nach dem letzten 
Steuergerät. Sollte aber beides kein Problem sein.

von Tobias P. (hubertus)


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Danke für die Info. Dann werde ich einfach die Abschlusswiderstände in 
den Steckern einbauen (und vermutlich vergiessen). Auf die Leiterplatten 
kommt dann halt kein Abschlusswiderstand.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Harald schrieb:
> Richtig, sternförmig ist schon grundsätzlich mit etwas KnowHow möglich.
> Fa. Daimler-Benz hält ein Patent dazu, ist meines Wissens nach noch
> wirksam
>
> Siehe z.B. hier Seite 35
> https://support.dce.felk.cvut.cz/pub/hanzalek/_private/ref/canphy.pdf

Hat jemand die Patentnummer?

Dieser Ansatz hat aber auch das Problem, daß die Werte geändert werden 
müssen je nach Anzahl der abgehenden Leitungen am Sternpunkt. Die 
Dynamik (=variable Anzahl von Knoten) ist aber gerade das Problem bei 
Terminierungen. Ist die Struktur fest vorgegeben, kann man auch gleich 
klassisch terminieren.

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