Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Auswahl eines Bus - wenig Leitungen, Störsicher


von Oliver W. (oliver_w49)


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Hallo zusammen,

ich hab ein kleines Projekt vor mir (im Rahmen von Ausbildung/Studium):

Ich möchte Schränke ansteuern, welche neben dem Status "belegt"/"nicht 
belegt" und "Tür geöffnet"/"Tür geschlossen" einen elek. Schließzylinder 
bekommen.
Diese Technik steht auch und funktioniert.

Jetzt kam als nachfolgende Idee, viele dieser Schränke anzusteuern.
Die Schränke werden alle zusammenstehen, Abstand je 0,5-1m. Die Schränke 
werden Slaves, dazu ein Master.

Bisher hab ich Erfahrungen mit I2C und RS232, alles andere wäre neu (was 
aber nicht schlecht ist ;) ).

Meine Anforderungen/eher Wünsche:
- möglichst einfache Realisierung
- möglichst wenig Adern
- möglichst unempfindlich was Verdrahtung angeht

Also bis hier her der perfekte Bus :D
Unwichtig ist hingegen die Geschwindigkeit, also 100bit/s Nutzdaten ist 
mehr als schnell genug.

Als Standard liegt in jeden Schrank 5*0,75, das will ich im Idealfall 
verwenden. Eine Parallele Verdrahtung wäre schön, seh ich aber als 
utopisch an. Was wäre da die "intelligenteste" Wahl?

Vielleicht kann mir ja jemand Denkanstöße geben,

Olli

von Andreas D (Gast)


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USB ist einfach, es gibt viel SW dazu und inzwischen auch sehr viele 
guenstige Bausteine.
Es ist von der Geschwindigkeit natuerlich uebertrieben.

Andreas

von Antimedial (Gast)


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RS485 / Modbus
LIN
CAN

von Franz F. (franzman)


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Hallo,

ich würde mal CAN und RS485 betrachten, sind beide sehr störsicher.

Beim RS485 kannst du eigene Protokolle nutzen, Multimaster stelle ich 
mir da eher schwer vor.

Mit CAN können auch mehrere Master auf deinem Bus sitzen, brauchst halt 
einen Controller mit CAN Interface.

Edit: Antimedial war schneller :)

: Bearbeitet durch User
von Oliver W. (oliver_w49)


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Andreas D schrieb:
> SB ist einfach, es gibt viel SW dazu und inzwischen auch sehr viele
> guenstige Bausteine.
> Es ist von der Geschwindigkeit natuerlich uebertrieben

Ich hätte wohl noch ein paar Details schreiben sollen:
Ein Master wird am PC über RS232 hängen (dazu darf/muss der 
Informatik-Azubi wohl was machen) und wird ein ATMega*** sein.
Daran sollen dann die Slaves, diese sollten möglichst günstig sein. USB 
halte ich da für die Kommunikation für unpassend oder lieg ich da 
falsch?

Antimedial schrieb:
> RS485 / Modbus
Hatte ich auch schon drüber nachgedacht.
Der MAX487 stellt so wie ich das verstehe eine "Viertel-Last" da und 
erlaubt so bis zu 4*32 = 128 Bus-Teilnehmer -> 127 Slaves, das würde 
reichen.
Leider finde ich keine guten Quellen was die erlaubte Länge von 
"Abzweigungen" angeht.

> LIN
Hier les ich oft von bis zu 16 Slaves, was zu wenig wäre.

> CAN
Kann mMn unnötig viel und die Controller teuerer als die ohne Can.

von (prx) A. K. (prx)


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von grundschüler (Gast)


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Oliver W. schrieb:
> Meine Anforderungen/eher Wünsche:
> - möglichst einfache Realisierung
> - möglichst wenig Adern
> - möglichst unempfindlich was Verdrahtung angeht

-> 1wire mit Protokoll vom ds18b20

von Schaulus Tiger (Gast)


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Oliver W. schrieb:

> Abstand je 0,5-1m.
mostly harmless

> ein Master
> 127 Slaves, das würde reichen.
das gibt auch mit ununterbrochenem pollen miese Reaktionszeiten,
deshalb: Multi-Master

> - möglichst einfache Realisierung
> - möglichst wenig Adern
> - möglichst unempfindlich was Verdrahtung angeht
> Unwichtig ist hingegen die Geschwindigkeit
> 5*0,75
das sind 2 Kabel, also 10 Klemmen

das geht nur mit dem ultimativen Spezial-Bus ;) siehe Schaltbild.
 + nur 3 Adern (wenn sowie verlegt, nimmt man GND und 24V doppelt)
 + Software so einfach wie für RS232, nur ein UART nötig
 + jeder Schrank darf praktisch jederzeit senden
 + Schrank-Anzahl praktisch unbegrenzt (jeder arbeitet als Repeater)
 + keine teuren ICs
 + kurzschlussfest gegen 24V (das wird mit CAN/RS485 teuer)
 - Ring-Topologie, Relais gegen Knoten-Ausfall nötig
 - 5V-CMOS-Treiber (was soll's, 1m und langsam)
 - Software zur Erkennung von Knoten-Ausfall nötig
 - LED in jedem Schrank nötig

von Oliver W. (oliver_w49)


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A. K. schrieb:
> The RS-485 Design Guide
> http://www.ti.com/lit/an/slla272b/slla272b.pdf

Super, das hat mir schon viel geholfen.

Ich denke es wird RS485 mit den 487er Bausteinen.

grundschüler schrieb:
> -> 1wire mit Protokoll vom ds18b20

Klingt auch gut, allerdings aufwendiger (SW-seitig) als 485/232.

Schaulus Tiger schrieb:
> Oliver W. schrieb:
>> ein Master
>> 127 Slaves, das würde reichen.
> das gibt auch mit ununterbrochenem pollen miese Reaktionszeiten,
> deshalb: Multi-Master

Naja, es wird kaum Traffic geben.
Master öffnet einen Schrank (und auch nur max. 1) und wartet aufs 
schließen.
Dann der nächste.
Selbst mit 9600 bin ich da flott genug.

> das geht nur mit dem ultimativen Spezial-Bus ;) siehe Schaltbild.
>  + nur 3 Adern (wenn sowie verlegt, nimmt man GND und 24V doppelt)
>  + Software so einfach wie für RS232, nur ein UART nötig
>  + jeder Schrank darf praktisch jederzeit senden
>  + Schrank-Anzahl praktisch unbegrenzt (jeder arbeitet als Repeater)
>  + keine teuren ICs
>  + kurzschlussfest gegen 24V (das wird mit CAN/RS485 teuer)
>  - Ring-Topologie, Relais gegen Knoten-Ausfall nötig
>  - 5V-CMOS-Treiber (was soll's, 1m und langsam)
>  - Software zur Erkennung von Knoten-Ausfall nötig
>  - LED in jedem Schrank nötig

Der sieht allerdings echt cool aus. Werd ich mir mal ansehen, finde aber 
Ring irgendwie immer bäh ;D

von grundschüler (Gast)


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Oliver W. schrieb:
> Klingt auch gut, allerdings aufwendiger (SW-seitig) als 485/232.

nein, einfacher geht es nicht.

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