Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 25,2 V 98 Wh Lithium Ionen Akku, Leistungsabgabe?


von R. B. (britzi)


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Hallo zusammen,

ich habe ein Gerät in dem ein 25,2 V Lithium Ionen Akku verbaut ist. Das 
Gerät lädt sich selbstständig, wenn die Batterie leer ist.

Ich habe leider verschwitzt die Akkuspannung in "leerem" Zustand zu 
messen und das Gerät steht mir momentan nicht zur Verfügung.
Kann jemand schätzen, bei welcher Spannung solch ein Akku wohl wieder 
aufgeladen wird bzw. wie viel Energie er bis dahin abgegeben hat?

Der Hersteller gibt an, es handelte sich um einen 98 Wh / 3,9 Ah Akku.

Kann ich davon ausgehen, dass er wenn er voll geladen ist bis zu einer 
erneuten Aufladung 98 Wh abgibt oder wäre das das, was man aus dem Akku 
rausholen könnte, wenn man ihn tief entlüde?

Edit: Wir gehen mal von einem neuen Akku aus, der noch nicht 
verschlissen ist.

Vielen Dank :-)

: Bearbeitet durch User
von Roland P. (pram)


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Viele Akku-Packs (insbesondere bei Laptops) haben einen Chip drin, der 
den Ladezustand widerspiegelt und gegebenfalls auch den Verschleiß 
aufzeichnet.

Bsp: http://www.ti.com/product/bq2050h

Gruß
Roland

von nichtGast (Gast)


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25.2 Volt Nennspannung sind dann wohl 7 Zellen seriell bei 3.6 Volt 
Nennspannung.
Die Entladekurve hängt nicht nur von der verwendeten Zellchemie sondern 
auch vom
Akku-Modell ab.

Bei 7 Zellen seriell wird wahrscheinlich ein Batterymanagement-System 
verbaut sein,
das sich u.a. um das Abschalten wenn der Akku leer ist, kümmert. Bei 
welcher Zellspannung
es abschält, kann man nur raten. Jedoch ziemlich sicher nicht unter 3V.

Möglicherweise also:
 - voll: 29.4V bzw. 4.1V pro Zelle
 - leer: 21V

von R. B. (britzi)


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nichtGast schrieb:
> 25.2 Volt Nennspannung sind dann wohl 7 Zellen seriell bei 3.6 Volt
> Nennspannung.
> Die Entladekurve hängt nicht nur von der verwendeten Zellchemie sondern
> auch vom
> Akku-Modell ab.
>
> Bei 7 Zellen seriell wird wahrscheinlich ein Batterymanagement-System
> verbaut sein,
> das sich u.a. um das Abschalten wenn der Akku leer ist, kümmert. Bei
> welcher Zellspannung
> es abschält, kann man nur raten. Jedoch ziemlich sicher nicht unter 3V.
>
> Möglicherweise also:
>  - voll: 29.4V bzw. 4.1V pro Zelle
>  - leer: 21V

Super!

Ich habe da in einem Datenblatt folgende Spannungen gefunden:
18,5 V – 29,4 V

Das deckt sich genau mit deinen Angaben.

Woher weiß ich nun wie viel Energie in w/h oder kw/h abgegeben wird, 
wenn dieser Bereich voll ausgenutzt wird?

: Bearbeitet durch User
von Thomas H. (Gast)


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R. B. schrieb:
> Woher weiß ich nun wie viel Energie in w/h oder kw/h abgegeben wird,
> wenn dieser Bereich voll ausgenutzt wird?

Praktischer Vorschlag mit Messwerterfassung. Den aufgeladenen Akku über 
einen Widerstand (am besten welcher deiner tatsächlichen Last 
entspricht) entladen, bis zur unteren erlaubten Spannung des Akkus. 
Dabei den Strom und Spannungsverlauf aufzeichnen und daraus das Inetral 
aus dem Produkt bilden.

von R. B. (britzi)


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Thomas H. schrieb:
> R. B. schrieb:
>> Woher weiß ich nun wie viel Energie in w/h oder kw/h abgegeben wird,
>> wenn dieser Bereich voll ausgenutzt wird?
>
> Praktischer Vorschlag mit Messwerterfassung. Den aufgeladenen Akku über
> einen Widerstand (am besten welcher deiner tatsächlichen Last
> entspricht) entladen, bis zur unteren erlaubten Spannung des Akkus.
> Dabei den Strom und Spannungsverlauf aufzeichnen und daraus das Inetral
> aus dem Produkt bilden.

Danke für diesen Vorschlag :-)

Ich suche leider einen theoretischen Ansatz.

Es muss auch nicht super genau sein ;-)

Was kann ich denn aus der Angabe 98 Wh ableiten?

Wenn der volle Akku von 29,4 V auf 18,5 V abfällt hat er 98 Wh 
abgegeben? Kann man das so sagen?

von A.M. (Gast)


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Da Du weist, dass der Akku eine Nennkapazität hat ist die Ermittlung 
dieser der einfachste Weg um den Akku zu verifizieren. Dazu brauchts 
dann keine Berechnung der Wattstunden.
Die Rechnung mit der "tatsächlichen Last" kann durchaus in die Hose 
gehen. Denn wenn es sich um ein Akkuwerkzeug handelt können da schnell 
beträchtliche Ströme fliessen welche dazu führen, dass die angegebene 
Kapazität geschweige denn errechnete Arbeit nicht bzw. niemals erreicht 
wird.

www

von R. B. (britzi)


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Vielen Dank für die gute Erklärung :-)

von nichtGast (Gast)


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Die entnehmbare Kapazität hängt von der Entladerate ab:
Beispielgrafik: http://batteryuniversity.com/images/partone-22d.jpg
C bezieht sich hier auf die Kapazität:
Im Beispiel ist beim Entladen mit 1C, also 500mA, die Doppelte Kapazität
entnehmbar als bei 3C, also 1500mA.

Die Angaben beziehen jeweils auf eine Zelle, wenn du mehrere parallel 
hast vervielfacht sich das dementsprechend.

von R. B. (britzi)


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nichtGast schrieb:
> Die entnehmbare Kapazität hängt von der Entladerate ab:
> Beispielgrafik: http://batteryuniversity.com/images/partone-22d.jpg
> C bezieht sich hier auf die Kapazität:
> Im Beispiel ist beim Entladen mit 1C, also 500mA, die Doppelte Kapazität
> entnehmbar als bei 3C, also 1500mA.
>
> Die Angaben beziehen jeweils auf eine Zelle, wenn du mehrere parallel
> hast vervielfacht sich das dementsprechend.

Das ist eine super Abbildung!
Die kann ich gut gebrauchen.

Vielen Dank :-)

von Oliver S. (oliverso)


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R. B. schrieb:
> Der Hersteller gibt an, es handelte sich um einen 98 Wh / 3,9 Ah Akku.

Um das noch Aufzulösen: solche Angabem beziehen sich auf die entnehmbare 
Energiemenge zwischen Vollgeladen und Entladeschluß. Zumindest ist das 
theoretisch so (du wolltest ja,einen theoretischen Ansatz ;) )

Oliver

von R. B. (britzi)


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Super, nun bin ich bestens informiert :-)

Schöne Feiertage!

von Marek W. (ma_wa)


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Hast du es schon mal mit dem Produkt aus 25,2V und 3,9Ah probiert?

von Schreiber (Gast)


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R. B. schrieb:
> Ich habe da in einem Datenblatt folgende Spannungen gefunden:
> 18,5 V – 29,4 V

Ausnutzen dieser Grenzwerte nach oben oder unten senkt die 
Akkulebensdauer nachhaltig!

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