Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Konstruktionskleben mit 2k Metall Klebstoffen


von herbert (Gast)


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Schöne Feiertage erstmal!

Ich mache mir gerade Gedanken ob ich beim nächsten Metallprojekt statt 
Schrauben eine entsprechenden Kleber zum Einsatz bringe. Ich habe 
Datenblätter gewälzt und zumindest theoretisch wäre das kein Problem. 
Gute Kleber kommen auf 15 bis 30 N Zugscherfestigkeit pro mm2. Im 
Klartex heißt das nach meinem Taschenrechner, dass ich ein Teil 
zb.250mmx20mm mit 30 Stück M4 Schrauben versehen müßte um die selbe 
Zugscherfestigkeit zu haben wie beim sachkundigen Kleben. Da habe ich 
schon gestaunt und das hat mich auch neugierig gemacht. Außerdem spart 
man sich jede Menge Arbeit. Hat wer mit solchen Klebern zb UHU Plus 300 
oder Loctite AA300 um nur zwei zu nennen schon mal Erfahrungen 
gemacht?Danke schon mal!

von Bürovorsteher (Gast)


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Gegenfrage: hast du soetwas schon einmal in ernsthaften Anwendungen 
gesehen?
Damit sollte deine Frage beantwortet sein.
Wir haben es zwar geschweißt, aber wir ziehen lieber noch eine Niete 
durch.

von herbert (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Gegenfrage: hast du soetwas schon einmal in ernsthaften Anwendungen
> gesehen?

Gut ich weiß ,dass Flugzeugteile geklebt werden ...aber mit Kleber die 
wird man nicht bekommen. Das ist doch eine ernsthafte Anwendung? Den 
ersten Kontakt zum Konstruktionskleben hatte ich beim Studium der 
Bauanleitung einer CNC Fräse mit dem Namen Tron. Hier wurde der Loctite 
330 verwendet ein Kleber mit Aktivator.

von Schreiber (Gast)


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Flugzeug Flügel werden schon seit vielen Jahrzehnten geklebt und die 
Kleber sind selbstverständlich auch im Fachhandel zu bekommen.
Zeitaufwändig ist allerdings die fachgerechte Verarbeitung des Klebers:
Sauuber, fettfrei, definierte Oberflächenbeschaffenheit, in einem 
klimatisierten Raum mit passender Luftfeuchte...

Jeder Fehler führt zu einer potentiell unzuverlässigen Klebeverbindung 
und dummerweise sind derartige Fehler später nicht mehr zu erkennen. Man 
braucht also eine entsprechende Qualitätssicherung und muss jeden 
Arbeitsschritt genau dokumentieren. Auch das Erkundungsverhalten ist 
nicht ganz ohne...
Eine Niet- oder Schraubverbindung ist da wesentlich gutmütiger und 
leichter überprüfbar

von 353442#postform (Gast)


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herbert schrieb:
> man sich jede Menge Arbeit. Hat wer mit solchen Klebern zb UHU Plus 300

Mit 2K Klebstoffen ist das eher unguenstig.
Wenn du Nuten fraesst oder saegst dann geht das sicher schon.

Wenn du deine Platten stumpf aufeinander setzen willst lauft dir das 
ggf. in der offenzeit schon mal davon. Im Baubereich gibt es einiges an 
"1K PU Konstruktions Kleber" die kann man wie Silikon- oder Acrylmassen 
verarbeiten. Die werden teils sehr fest.

Oder aus dem KFZ Bereich gibt es einiges an Karosserie-Dicht/Klebmassen.
Das zeug kriegt man auch nur mit Gewalt vom Blech.

Konkreten Tipp oder Empfehlung hab ich aber nicht.

von Mister Jones (Gast)


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Habe ich super Erfahungen mit.
Sogar Lagersitze mit Uhu Unedfet umd eisenpulver im Winter im Freuen 
repa riert.
Im eingebauten Zustand! Weil unter 0°C mit Flamme die Welle auf etwa 
100°C gebracht.
Hält nicht ewig, hat aber gereicht das ganez ein Jahr zus trecken mit 
Ersatz beschaft werden konnte (seltenes Fahrzeug)
Geht vieles, mit etwas Übung geht eine Menge.
Und wenn Du es versuchen willst mach es, nur dann kannst DU die 
Erfahrung sammeln auf was du beim nächsten mal achten mußt.
Bei Boings wird glaube ich aber genietet und geklebt, es gibt aber auch 
einsatzbereiche wo nur geklebt wird.
Wichtig ist halt das Uhu entfest erst bei 180° die 300nm erreicht, dafür 
die aber innerhlab von 5 Minuten, somit kann man sofort weiter arbeiten 
und die Teile gleich voll belasten

von Mister Jones (Gast)


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ach ja und vergiss 1K!!
Mit z.B: Uhu Endfest kannst Du den Kleber "einstellen" also bestimmten 
wie elastisch oder hart der Kleber wird je nach Einsatzweck ist das sehr 
wichtig!
1k ist nichts dauerhaftes.
Das gleiche bei Plexiglaskleber, hochbeanspruchte Stellen IMMER mit 2k 
Kleben

von Max R. (Gast)


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Hier:

http://ber-fix.de/Katalog.pdf

kann man für fast jeden Fall den passenden Kleber kaufen, auch privat.
Industriekleber in keinen Mengen für den Einsatz zu Hause.

von Ulrich H. (lurchi)


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2 K Kleber ist schon recht gut. Die oben genannten 15-30 N/mm² sind 
sogar noch relativ wenig. Ich hab schon Epoxi-kleber genutzt, der bis 
120 N/mm² angegeben war, und auch bis über 50N/mm² gehalten hat. Das ist 
etwas besser als weich löten.
Das Problem ist aber oft eher die Haftung, als die Festigkeit des 
Klebers selber. D.h. die Behandlung der Oberflächen ist wichtig.

Gerade mit 2 K Klebern hat man fast keine Probleme mit der Offenen Zeit 
- je nach Type bis über 1 Stunde. Das Problem ist da ggf. eher das der 
Kleber vor dem Aushärten wegläuft.

Wichtig ist es die 2 Komponenten wirklich gut zu mischen und auch das 
Verhältnis recht gut zu treffen. Das Aushärten wird teils besser wenn es 
etwas wärmer ist. Für sehr gute Festigkeit werden die Teile nach dem 
aushärten teils noch einmal bei gut 100 C (genaue Temperatur hängt vom 
Kleber ab) getempert, um innere Spannungen abzubauen, denn der Kleber 
Schrumpft beim aushärten minimal.

von Schwanzlurch (Gast)


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Wir verarbeiten recht viel 2 K Kleb um z. B. Kugellager einzukleben. Du 
kannst z. B. bei Delo schauen. Die haben wirklich super Produkte. Wenn 
du das professionell machen willst können die 2 Komponenten mit einer 
Dosierpistole zu dispensen. Wie einer der obigen Autoren bereits 
geschrieben hat ist die Qualität der Klebestelle sehr stark von der 
Verarbeitung (Fettfrei) wichtig. Im gewissen Rahmen kann mann das über 
die Oberflächenspannung mit einer Art Filzstift abprüfen. Die 
Festigkeitswerte die du aus dem Datenblatt hast sind nur Anhaltswerte. 
Wir drücken Kugellager mit einer Prüfpresse aus und nehmen den Kraft-Weg 
Verlauf auf. Diese Werte schwanken ziemlich heftig obwohl der 
Verarbeitungsprozess sehr genau dokumentiert und überprüft wird. Wichtig 
auch noch: Unter Temperatur verliert die Klebeverbindung sehr stark an 
Festigkeit.

von Gerd E. (robberknight)


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Schwanzlurch schrieb:
> Wichtig
> auch noch: Unter Temperatur verliert die Klebeverbindung sehr stark an
> Festigkeit.

Ja, das Problem haben die meisten Kleber. Das andere Problem ist meist 
eine feucht-warme Umgebung. Das mögen die meisten Kleber gar nicht. Das 
siehst Du vor allem wenn die genau diese Kombinationen in den 
Datenblättern des Klebers weglassen.

Auch wenn sich die Temperatur häufig ändert können die Kleber durch das 
häufige Ausdehnen und Zusammenziehen spröde werden, vor allem wenn die 
beiden gefügten Materialien etwas unterschiedliche 
Ausdehnungskoeffizienten haben oder unterschiedlich erwärmt werden. Da 
sind dann Schrauben und Nieten oft die bessere Wahl.

von Schreiber (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Ja, das Problem haben die meisten Kleber. Das andere Problem ist meist
> eine feucht-warme Umgebung. Das mögen die meisten Kleber gar nicht.

auch das Ermüdungsverhalten ist nicht so toll, es wurde bereits bei 
manchen Sportflugzeugen nachträglich die Lebensdauer des geklebten 
Flügels begrenzt, meist nachdem man einschlägige Erfahrung sammeln 
"durfte"

von herbert (Gast)


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Danke erst mal für euere Ansichten. Also ich will damit nicht gewerblich 
arbeiten sondern mir nur die Bohrarbeiten sparen welche meistens dazu 
führen, dass ich tagelang irgendwelche Alu Bohrspäne vom Teppich und von 
den Socken klauben muß.;-)
Meine Teile werden auch nicht fliegen müssen und lagern und arbeiten 
unter Wohnklima. Konkret plane ich zb. die nächste kleine Kreissäge 
teiweise zu "bicken",also Rahmen mit den geteilten Arbeitsplatten und 
Anbauteile für einen hochgenauen Sägeanschlag.Es ist nicht meine erste 
Säge die ich baue, aber beim arbeiten damit kommt man immer auf Sachen 
die man hätte besser lösen können. Diese habe ich immer verschraubt. 
Dass die "Klebevorstufe" dass wichtigste überhaupt ist weiß ich schon. 
Bei den in Laborversuchen ermittelten Werten wurden die Klebeproben vor 
dem kleben sandgestrahlt. So eine Oberfläche ergibt ideale gleichmäßige 
Bedingungen. Für mich käme entweder anschleifen oder anlaugen in 
Betracht. Beim anlaugen müßte ich mich noch updaten. Damit die Teile in 
der Topfzeit nicht davon schwimmen würde ich eineuniverselle Klebelehre 
aus Holz...so eine Art Helling bauen.

von Einhart P. (einhart)


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Auch wenn ich mich hier wiederhole: Weicon RK-1500 habe ich mehrfach als 
Schraubenersatz (Alu/Alu und Alu/Gußeisen) eingesetzt. Der Kleber ist 
einfach zu verarbeiten, schnell und hält wunderbar.

http://www.weicon.com/pages/de/produkte/klebstoff/easymix-konstruktions-klebstoff/rk-1500.php

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

ein wichtiger Punkt bei Klebeverbindungen ist, das diese auf Scherung 
belastet werden und Zugbelastungen nicht mögen. Das bedeutet häufig, das 
die Konstruktion geändert werden muss, wenn von Schraub auf 
klebeverbindungen gewechselt wird.

Bei einer Konstruktion kann man die Anzahl der Löcher reduzieren, wenn 
man etwas dickeres Material benutzt.

herbert schrieb:
> Also ich will damit nicht gewerblich
> arbeiten sondern mir nur die Bohrarbeiten sparen welche meistens dazu
> führen, dass ich tagelang irgendwelche Alu Bohrspäne vom Teppich und von
> den Socken klauben muß.;-)

Wenn man keinen geeigneten Arbeitsplatz zum Bohren hat ist das 
bescheiden. Das Problem hatte ich auch mal. Ich hatte es mit einem Stück 
PVC Boden aus dem Baumarkt gelöst. Zum Beispiel ein Stück 1m x 2m PVC 
Boden auf den Teppichboden legen, darauf arbeiten, danach absaugen, den 
PVC Boden zusammen rollen und unters Bett schieben oder in die Ecke 
stellen.

Gruß Kai

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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herbert schrieb:
> Danke erst mal für euere Ansichten. Also ich will damit nicht gewerblich
> arbeiten sondern mir nur die Bohrarbeiten sparen welche meistens dazu
> führen, dass ich tagelang irgendwelche Alu Bohrspäne vom Teppich und von
> den Socken klauben muß.;-)

Richtig - kleben ist wesentlich einfacher.

Vergiss Aussagen wie "hmmm, ich weiss nicht, wir haben bisher immer 
geschweisst und genietet, das kennen wir, das hält."

Die heutigen Industrieklebstoffe sind jeder Nietung deutlich überlegen 
und natürlich wird im Flugzeugbau fast nur noch geklebt - übrigens nicht 
erst seit dem Dreamliner. Kleben verändert nicht die Gefügestruktur und 
Du hast eine flächige Kraftverteilung.

> Dass die "Klebevorstufe" dass wichtigste überhaupt ist weiß ich schon.

Selbst das ist bei entsprechender Kleberwahl nicht mehr notwendig. Ein 
guter Methacrylatkleber ist bei Metall-Metall das Mittel der Wahl und 
lässt sich bspw. ganz ohne Vorbehandlung verarbeiten.

Solche Klebungen bekommt man nicht mehr getrennt - das Material reisst 
vorher an einer anderen Stelle!

> Bei den in Laborversuchen ermittelten Werten wurden die Klebeproben vor
> dem kleben sandgestrahlt. So eine Oberfläche ergibt ideale gleichmäßige
> Bedingungen. Für mich käme entweder anschleifen oder anlaugen in
> Betracht. Beim anlaugen müßte ich mich noch updaten. Damit die Teile in
> der Topfzeit nicht davon schwimmen würde ich eineuniverselle Klebelehre
> aus Holz...so eine Art Helling bauen.

Wie gesagt: Kleber der Firma Lord (leider nicht für Private) trägt man 
einfach auf die kurz abgewischten Flächen auf, zusammenpressen - fertig.

Das sollte auch bei anderen Methacrylatklebern gehen. Neulich hatten wir 
das schonmal in einem Thread. Es gibt diese Klebstoffe auch für 
Privatpersonen in guter Qualität. Einfach mal hier im Forum danach 
suchen.

Wir kleben bspw. Prozessbehälter aus schlecht schweißbarem Edelstahl 
schon seit Jahren ohne Bedenken mit diesen Klebern - für dauerhafte 
Temperaturen bis 120°C und stark sauren Medien. Vorteile: viel 
schneller, viel genauer, viel dünnere Materialstärken möglich (0,3mm!), 
kein Verzug.

Selbstredend werden unsere Metallgehäuse hier auch nur noch geklebt - 
ist viel sauberer, keine Bohrungen, nichts Überstehendes usw.

Die Vorbehalte Klebern gegenüber sind heutzutage nicht mehr 
gerechtfertigt - diese Klebstoffe sind nicht mehr mit denen von vor 20 
Jahren vergleichbar.

Also: nur zu! :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von ...-. (Gast)


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Den RK155 von Weicon kenne ich auch, super. Für Metall/Metall und 
kleiner Fuge (Welle/Nabe/Lager/Buchsen) bietet sich auch Loctite 638 
oder 648 an, der ist 1K und man braucht wirklich extrem wenig davon.

von ...-. (Gast)


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...-. schrieb:
> Den RK155 von Weicon kenne ich auch, super.

Vertipper: RK1500

von Ulrich H. (lurchi)


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Beim Anschlag an einer Säge sollte man vorsichtig sein, das kann auch 
eine kritische Verbindung sein: wenn sich der plötzlich löst ist man 
ggf. schnell mit der Hand im Sägeblatt.

Ohne gute Qualitätskontrolle sollte man so etwas doch besser Schrauben 
oder nieten. Kleben kann man ggf. noch zusätzlich, etwa zur 
Schwingungsdämpfung oder damit sich nichts verschiebt.

von F. F. (foldi)


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Ich klebe mittlerweile sehr viel.
Da ich Fluggerätmechaniker bin, kenne ich das schon seit ich den Beruf 
gelernt habe.
Im Kraftfahrzeugbereich wird immer mehr geklebt. Es werden aber eher 
elastische Kleber verwendet.

Kauf dir mal eine Kartusche "Beko" und probiere das aus.

Ich sage immer (etwas übertrieben): Damit kannst du eine Kugel aus Mist, 
Sand und Stroh formen, einen Haken rein drehen und ein Haus daran 
aufhängen.
Elch gab es früher, brauchte sehr lange bis der ausgehärtet war. Beko 
geht schneller.
Wenn ich z.B. einen Haken ins Bad klebe, dann mache ich einen Ring aus 
Beko drauf und in der Mitte Sekundenkleber. Der Sekundenkleber sorgt 
dafür, dass es erstmal hält, die eigentlichen Kräfte nimmt dann 
dauerhaft der Beko Kleber auf.
Das Gute daran, mit nem Cuttermesser kannst du den wieder abschneiden.

http://www.beko-group.de/Produkte/(search)/1/(so)/0/(node)/1413/260-100-310-Allcon-10

: Bearbeitet durch User
von herbert (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Beim Anschlag an einer Säge sollte man vorsichtig sein, das kann auch
> eine kritische Verbindung sein: wenn sich der plötzlich löst ist man
> ggf. schnell mit der Hand im Sägeblatt.

Generell kann ich sagen, dass auch das arbeiten mit einer Kreissäge 
riskant ist und dass man da mit allen Sensoren die ein Mensch besitzt 
arbeiten sollte damit man im Biergarten ohne zweite Hand fünf Maß 
bestellen kann. Da die Säge mit einem oberen und unteren Anschlag 
geplant ist müßten schon vier Klebestellen im Format 18x42mm versagen. 
Bei 15N mm/2 macht das pro Lagerbock für die Führung des Anschlages etwa 
4,5 M4 Schraubverbindungen aus. Zwei sind aber nur vorgesehen wenn man 
sie anschrauben will. Der A320 ist an so vielen stellen geklebt dass 
Pessimisten eigentlich gar nicht mehr fliegen dürften. Meine alte 
Eigenbausäge hat sehr viele gebohrte Löcher. Dann muß da meistens noch 
ein Gewinde rein...viel Arbeit kann ich nur sagen unter 
Heimwerkerbedingungen. Ich habe mal Feinmechanik gelernt aber ohne 
Werkstatt mit Maschinenpark muß man strategisch anders planen und 
gegebenfalls neue Wege gehen..

von F. F. (foldi)


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herbert schrieb:
> Ich habe mal Feinmechanik gelernt aber ohne
> Werkstatt mit Maschinenpark muß man strategisch anders planen und
> gegebenfalls neue Wege gehen..

Die Aussage sollten sich hier viele mal zu Herzen nehmen.

Ich sage nur "Loch in Rundmaterial".

von S. K. (hauspapa)


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>ach ja und vergiss 1K

Das will ich mal nicht so einfach im Raum stehen lassen. Hast Du schon 
warmhärtenden 1K Kleber in der Hand gehabt?

Habe eine Klebeprobe einmal mit sowas eingeschmiert, zusammengefügt und 
2 Monate liegen lassen. Danach trennbar als hätte ich es gerade erst 
aufgetragen. Selbe Probe 30 Minuten bei 140°C in den Ofen war nur mit 
Schraubstock und Fäustel auseinander zu bringen. Teile dabei schwer 
deformiert.

Die meisten 2K Kleber erreichen Ihre maximale Festigkeit bei 
Einsatztemperaturen deutlich unter 100°C. Darüber lässt die 
Belastbarkeit deutlich nach. Spätestens dann schlägt die Stunde guter 1K 
Kleber

viel Erfolg
Hauspapa

von Schreiber (Gast)


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Chris D. schrieb:
> herbert schrieb:
> Die heutigen Industrieklebstoffe sind jeder Nietung deutlich überlegen
> und natürlich wird im Flugzeugbau fast nur noch geklebt - übrigens nicht
> erst seit dem Dreamliner...
...die Probleme beim Kleben sind aber auch nicht neu...

...ADs wegen derartiger Probleme gibt jedenfalls mehr als genug. 
Besonders beliebt sind derartige Probleme an der Tragfläche von 
Flugzeugen und den Rotorblätter von Hubschraubern...

...meist teuer und selbstverständlich vor dem nächsten Flug zu 
erledigen!

> Dass die "Klebevorstufe" dass wichtigste überhaupt ist weiß ich schon.
>
> Selbst das ist bei entsprechender Kleberwahl nicht mehr notwendig. Ein
> guter Methacrylatkleber ist bei Metall-Metall das Mittel der Wahl und
> lässt sich bspw. ganz ohne Vorbehandlung verarbeiten.
>
> Wie gesagt: Kleber der Firma Lord (leider nicht für Private) trägt man
> einfach auf die kurz abgewischten Flächen auf, zusammenpressen - fertig.
>
> Das sollte auch bei anderen Methacrylatklebern gehen.

FALSCH!!!
Bei allen(!) Kleber muss die Oberfläche entsprechend vorbehandelt und 
gereinigt werden.
Bohremulsion von der Blechbearbeitung, Korrosionssschutzöl für die 
Lagerung, Rostschutzgrundierung, Fingerabdrücke, all das MUSS VOR DEM 
KLEBEN RUNTER

Schraub- und Nietverbindungen sind hinsichtlich solcher Verschmutzungen 
wesentlich unempfindlicher und leichter über prüfbar.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Schreiber schrieb:

> Bei allen(!) Kleber muss die Oberfläche entsprechend vorbehandelt und
> gereinigt werden.
> Bohremulsion von der Blechbearbeitung, Korrosionssschutzöl für die
> Lagerung, Rostschutzgrundierung, Fingerabdrücke, all das MUSS VOR DEM
> KLEBEN RUNTER

Bei den Methacrylatklebern von Lord bspw. reicht es vollkommen, die 
Metalloberfläche mit einem Tuch abzuwischen. Eine weitere Vorbehandlung 
(Anschleifen, Anrauhen etc.) ist nicht nötig.

Denn: Zeit ist in der Industrie Geld.

> Schraub- und Nietverbindungen sind hinsichtlich solcher Verschmutzungen
> wesentlich unempfindlicher und leichter über prüfbar.

Vor allem können Sie deutlich weniger Kräfte aufnehmen sind viel 
korrosionsanfälliger und eben auch nicht dicht. Alles Dinge, die es bei 
einer richtigen Klebeverbindung gratis dazu gibt.

Davon absehen gab und gibt es immer Fälle, in denen eine Konstruktion 
falsch ausgelegt wird/wurde. Das gilt für Kleber wie für Schrauben.

von Bernd F. (metallfunk)


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Anaerobe Kleber sind auch ganz brauchbar.

Die härten durch Luftauschluss aus.

Mehr Infos gibt es bei " Best "


Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Schreiber (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Bei den Methacrylatklebern von Lord bspw. reicht es vollkommen, die
> Metalloberfläche mit einem Tuch abzuwischen. Eine weitere Vorbehandlung
> (Anschleifen, Anrauhen etc.) ist nicht nötig.

die Oberfläche muss nicht nur abgewischt, sondern auch sauber sein. Mit 
einem Lappen drüberwischen reicht da nicht, da muss man schon mit 
Lösungsmittel/Isopropanol/Aceton/Bremsenreiniger ran.

KSS- und Fettreste machen sich beim Kleben gnadenlos bemerkbar.

Chris D. schrieb:
> Eine weitere Vorbehandlung
> (Anschleifen, Anrauhen etc.) ist nicht nötig.

...gilt nur, wenn die Teile nach der Bearbeitung gereinigt (siehe oben) 
wurden.
Dies ist meist der Fall (automatische Teilewaschanlage)

von Hobbywerker (Gast)


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2K-Flüssigmetall von der Firma KM Technology Chemie.
Kleber ist gigantisch, das einzige Problem ist die Aushärtezeit was aber 
bei allen 2K Klebern das Problem ist.
Also ich als Profi-Hobbywerker habe sehr sehr gute Erfahrungen mit 
Produkten der diese Firma gemacht.

von Hobbywerker (Gast)


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ILLYBLITZ Schraubensicherungen, einfach mal ausprobieren. Ist echt gut

von Hobbywerker (Gast)


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wenn das Kleben schnell gehen soll oder muß, dann kenne ich den 2K 1min 
Schnell-Power-Kleber von KM-Technology Chemie

von Paul B. (paul_baumann)


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Ulrich H. schrieb:
> das kann auch
> eine kritische Verbindung sein: wenn sich der plötzlich löst ist man
> ggf. schnell mit der Hand im Sägeblatt.

Die Wunde wird dann im Krankenhaus geklebt.

MfG Paul

von senke (Gast)


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Schreiber schrieb:
> ...gilt nur, wenn die Teile nach der Bearbeitung gereinigt (siehe oben)
> wurden.
> Dies ist meist der Fall (automatische Teilewaschanlage)

Wird in der Autoindustrie nur bei Aluminiumteilen gemacht. Bei 
STahlblech trägt der Robbi den Kleber auf das ungereinigte Blech auf so 
wie es aus der Presse kam.
Die Rohkarossen werden dann zwischengewärmt damit der Kleber angeliert 
und im Lacktauchbad nicht mehr ausgewaschen wird. Anschließend härtet 
der Kleber dann beim einbrennen des Lackes endgültig aus.

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