Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PT1000 mit Arduino und Messwandler von Pollin


von Tassilo A. (tiras)


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Moin Moin

habe einen arduino uno und möchte damit 2 PT1000 temp. Fühler auslesen.
Habe mir auch 2 mal PT1000 Messwandler von Pollin gekauft. Bei der Suche 
hier im Forum hab ich dann schnell gemerkt das die wohl nicht so das 
beste sind, aber seis drum ich hab sie schon mal, und ich will auch 
nicht Temperaturen im 1/2 C Bereich messen.
Das Datenblatt zum Messwandler : 
http://www.pollin.de/shop/downloads/D810144B.PDF

Auslesen würde ich es wohl so wie in diesem tutorial : 
http://arduino.cc/en/Tutorial/AnalogReadSerial nur das halt kein 
Potentiometer sondern der Messwandler ist.

Mein Prolem fängt leider schon beim "Kalibrieren" an. wie in dem pdf auf 
seite 6 unter "Inbetriebnahme" geschrieben hab ich einen widerstand von 
1K Ohm genommen.
Laut Multimeter hatte der aber nur 978Ohm. habe noch einige mehr 
gemessen sind alle von 976-980 Ohm gewesen. naja dürfen ja 5% abweichen 
wenn ich mich recht erinnere (Kohlewiederstand) also ok.
Anstelle von 1940 Ohm hab ich dann 2x 975 also um die 1950 Ohm. Ich will 
sowieso nur von 0-100C messen und eine genauigkeit von ca 5C wär ok.

also wiederstand (978 Ohm) an X2-2 und X2-3 und normaler draht X2-1 und 
X2-2 angeschlossen. 5V angeschlossen X1-3 und Masse an X1-2

Multimeter an MP2 und x3-1 (hatte bei pollin angerufen und dort meinten 
sie wichtig ist nur mp2 und GND ist egal)

TR1 so lange gedreht bis 0V anlagen.

dann die 1950 Ohm (2x975Ohm) angeschlossen und an TR2 so lange 
rumgedreht bis am Messausgang 4,03V waren. Wieso dieser wert? k.a. 
dachte 4 ist eine "nette gerade zahl" und es sprang nur von 3,97 und 
4,03 herum.

Meine Frage hier erst mal : Welche Max Ausgangsspannung soll ich hier 
einstellen? dachte an 5V da das der arduino auch hat, aber das ging 
nicht (max 4,48V)

Später schliesse ich dann wieder X2-1 und X2-2 zusammen und an X2-2 und 
X2-3 den PT1000 oder?
und dann A0 mit X3-2 und GND mit X3-1 ?

grüße und vielen dank im voraus.

von Ulrich H. (lurchi)


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Den Messwandler von Pollin sollte man sich eher sparen. Der fällt in die 
Kategorie unbrauchbar. Wenn es noch geht gar nicht erst bestellen oder 
zurückschicken.

Besser wäre eine einfache Brückenschaltung wie die hier:
http://rn-wissen.de/wiki/index.php/PTC/NTC#Schaltungsbeispiele
etwa mit einem MCP6002 oder ähnlich als OP.

von Tassilo A. (tiras)


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Moin Moin

danke für die schnelle Antwort. Ja, das dieser Pollin wandler nicht gut 
ist habe ich schon in einigen Threads hier gelesen. Hätte einfach hier 
mal googeln sollen bevor ich die gekauft habe. Aber leider habe ich das 
nicht und ich hoffe mal das der Messwandler wenigstens besser als 
"nichts" ist. Wohne leider nicht in einer Stadt in der man schnell zu 
Conrad oder Ähnlichem gehen kann, sondern wohne in der tiefsten Provinz. 
Wenn ich mir die Teile bestelle weis ich leider nicht ob die noch dieses 
Jahr ankommen.

Bin also über tipps wie ich das gerät Kalibriere überaus dankbar. Falls 
ich später mal wieder so etwas brauche werde ich gerne eine "vernünftige 
Lösung" benutzten... :)

grüße

von MaWin (Gast)


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Der TLC2264 kann bis 5V wenn er nicht belastet wird. Du hast also 
entweder nicht 5V als Versorgung, oder was falsch.
Die Schaltung ist aber sowieso Murks.

von Ulrich H. (lurchi)


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Ein Problem bei der Schaltung ist der relativ hohe Strom. Für einen 
relativ große Sensor (etwa die von der Heizung) geht das wohl noch. Für 
die kleinen SMD oder Dünnschichtausführungen ist das aber ein echtes 
Problem, da man ein merkliche Eigenerwärmung hat.

Der OP und die Anschlussbuchsen auf der Pollin Platine sind eigentlich 
schon nicht so schlecht. Als letzten Ausweg könnte man auf die Idee 
kommen die Schaltung zu ändern. Genügend Teile wären auch der Platine 
auch fast drauf ( 1 K wäre nicht schlecht). Gibt halt ein paar 
Drahtbrücken / fliegende Widerstände auf der Unterseite.
Ein minimaler Umbau wäre es IC3 durch einen Widerstand (ca. 5-10 K) zu 
ersetzen, und dafür R1 und R9 wegzulassen. Es ändert sich damit aber 
auch die Umrechnungstabelle, ähnlich wie bei der Brückenschaltung.

Der Abgleich legt den Messbereich fest. Die genaue Umrechnung in 
Temperatur macht sowieso der µC. Von daher macht es nicht viel wenn man 
den ersten Abgleich mit 980 Ohm macht. Der Messbereich geht dann bis 
etwa -5 Grad (halt wo der PT1000 den Wert erreicht).
So ähnlich ist es bei der oberen Grenze. Wenn man da bis rund 100 C 
Messen will, sollte man eher rund 1500 Ohm (1 K + 2 mal 1 K Parallel) 
zum Abgleich nehmen. Das es nicht ganz 5 V sind ist kein Problem. Den 
feinen Abgleich macht man eher in Software.

Das man nicht ganz die 5 V erreicht ist normal. Das sind ggf. auch noch 
ein paar Toleranzen des Spannungsreglers - wobei 4,5 V schon 
ausgesprochen wenig sind. Es kann aber auch an der Versorgungsspannung 
(der 7805 - wohl 78L05 , will wenigstens etwa 7-7,5 V am Eingang) 
liegen. Die 5 V auf der Platine sollten eher mit den 5 V auf dem Arduino 
übereinstimmen. Also ggf. einen der Regler lahm legen.

von Tassilo A. (tiras)


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moin moin

danke für die vielen antworten. werd mir mal alles heute abend durch den 
kopf gehen lassen @umbau des boards etc.

aber verstehe ich das richtig das ich beim abgleich möglichst nahe an 
die 5V kommen sollte?

grüße

von Ulrich H. (lurchi)


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Der Abgleich sollte beim maximalen Widerstandswert, den der PT1000 in 
der Anwendung erreichen kann, möglichst viel vom Bereich des ADC 
ausnutzen. Allerdings sollte man noch ein kleines bisschen unter den 
Limits des Operationsverstärkers bleiben. Also hier nicht die maximalen 
4,48 V sondern vielleicht 4,3 V.

Wenn das Limit durch den Anschlag des Poties gegeben ist (dürfte hier 
der Fall sein), kann man natürlich das auch ausnutzen - sollte man dann 
sogar. Dann sollten aber mit höherem Widerstand auch mehr als 4,5 V 
möglich sein.


Bei einer kleinen Bauform des Sensors würde ich den kleinen Umbau 
empfehlen (IC3 durch 10 K oder ggf. auch etwas mehr ersetzen). 
Zusätzlich sollte man R5 entfernen um den kleineren Strom auszugleichen, 
der Widerstand ist sowieso eher kontraproduktiv. Damit hätte man dann 
schon fast die Funktion der Brückenschaltung. Damit wird man ggf. vollen 
5 V am Ausgang noch nicht erreichen. Für eine höhere Spannung könnte R6 
größer (z.B. 2 mal) machen.


Edit: R7 verkleinern bringt nicht -> raus.
p.S.  Verstärkung lässt sich über TR2 fast beliebig hoch treiben, d.h. 
Das Limit wird i.A. nicht erreicht.

: Bearbeitet durch User
von Tassilo A. (tiras)


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von Crazy Harry (crazy_h)


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Besorg dir mal einen genauen 1 K-Widerstand. Im Notfall aus mehreren 
zusammenstückeln. Ideal wäre ein 0.1%iger, den es z.B. bei Reichelt 
gibt. Damit kannst auch überprüfen, wie gut dein Multimeter ist. Deine 
975 Ohm sind nun mal nicht 0°C sondern irgendwas zwischen -6...-7°C.
Welchen Temperaturbereich willst du überhaupt messen ?

von Ulrich H. (lurchi)


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Der Sensor ist schon relativ groß und entsprechend nicht so empfindlich 
auf Eigenerwärmung durch einen etwas größeren Strom.

von Tassilo A. (tiras)


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Crazy H. schrieb:

> Welchen Temperaturbereich willst du überhaupt messen ?


wie schon im ersten post geschrieben 0-100C in 5C schritten wäre ok.
also 0,5,10,15,20,25,...95,100 wobei 100 schon nicht mehr notwendig 
wäre.
eine genauere auflösung wäre nat gut aber nicht notwendig.

hintergrund ich hab noch 2 anschluesse in meinem pufferspeicher frei und 
wollte mal sehen wie der sich so erwärmt.

grüße

von Marek W. (ma_wa)


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Was spricht gegen einen Abgleich mit Eiswasser?

von Ulrich H. (lurchi)


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Meist interessieren bei der beschriebenen Anwendung auch nur Änderungen 
der Temperatur, man will aber eher mehr Auflösung, um auch schon eine 
kleine Änderung zu erkennen. Dies ist selbst mit der originalen 
Schaltung auch möglich.

Der Abgleich mit dem ca. 1 K Widerstand, bzw. dem Messwert vom DMM 
dürfte in dem Fall auch ausreichen. So viel vom Messbereich verschenkt 
man ja noch nicht, wenn man bis - 5 C statt 0 C runter geht. Eine 
Alternative wäre ggf. der Abgleich gegen ein Fieberthermometer bei ca. 
35 C als unteren Messpunkt.
Beim Wetter bietet sich Eiswasser natürlich auch an.

Auch so dürft man am AD noch fast 0,1 C als Auflösung bekommen. (105 
Grad Temperatur auf ca. 900 ADC Schritte). Mit etwas Drift mit der 
Änderung der Temperatur der Schaltung muss man in der originalen 
Schaltung aber rechnen.

von Marek W. (ma_wa)


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Die Schaltung ist insgesamt nicht sehr schön, aber sicherlich noch 
brauchbar.

Ich würde zuerst mit Eiswasser den Offset an M2 auf 0V angleichen und 
danach die Steigung bei kochendem Wasser auf 4V am Ausgang einstellen. 
Ist zwar nicht ganz genau, da die Temperatur zum Kochen vom Luftdruck 
abhängt, aber den kann man berücksichtigen oder muss halt mit +/- 2 Grad 
leben. Zuletzt würde ich den Offset mit Eiswasser am Ausgang auf 0.5V 
einstellen. Das ergibt dann 0.5-4.5V bei 25Grad/V.

von M. N. (Gast)


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Tassilo Angus schrieb:
> Ich will
> sowieso nur von 0-100C messen und eine genauigkeit von ca 5C wär ok.

Vielleicht reicht Dir diese einfache Schaltung, die man auch auf mehr 
PT1000 erweitern kann: Beitrag "PT1000, einfache Auswertung mit AVR (ATmega328)"

von Tassilo A. (tiras)


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Moin Moin

kurze rückmeldung :

hab die pt1000 mit schneewasser und kochenden wasser "eingestellt".
jedoch tiefer als "31" (von ad0 gelesen) kahm ich nie. wenn ich da am 
tr1 weitergedreht hab gings gleich auf über 1000... auf der oberen seite 
gings auch nicht auf 1023 sondern war auf 1016 schluss..

ich kann jedenfalls sehen wie sich mein speicher erwärmt das wollte ich 
das funktioniert, ob das alles supergenau ist sei dahingestellt. danke 
an die helfenden/auskunftgebenden.

werde mich mal bei gelegenheit genauer mit der materie befassen, und ggf 
wieder berichten.

grüße

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