Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Übertrager in Ltspice?


von Lou Ziffer (Gast)


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Hallo,

ich würde gern einen Übertrager in LTspice simulieren. Problem ist das 
ich die Induktivitäten nicht kenne. Ich habe nur folgende Werte:

Primär:
windings 725,300,400,600,900
material  Enoflex G1 – S180 0,112mm

Sekundär:
windings  48,18,30
material  Enoflex G1 – S180 0.4mm

coil  Duretan AKV 30 H – PA 6.6
sheet metall material : EI 48 V 530 – 50
main dimensions : 48x40x16

Außerdem weiß ich die sekundäre Impedanz (48 Windungen = 4 Ohm), primär 
könnte man das dann auch leicht ausrechnen, dürfte aber wohl egal sein.

Also meine Frage: Kann man mit diesen Angaben die Induktivitäten 
berechnen (oder wenigstens grob abschätzen) bzw. wie geht das?

von Helmut S. (helmuts)


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> Also meine Frage: Kann man mit diesen Angaben die Induktivitäten
berechnen (oder wenigstens grob abschätzen) bzw. wie geht das?

Berechnen nein.

Nimm einen Netztrafo und gib die Sekundärspannung (5V...30V) auf die 
Primärwindung mit der höchsten Windungszahl. Dabei Spannung und den 
Strom messen.


Z = Umess/Imess

In der Formel ging ich davon aus, dass Z>>Rprim ist. Deshalb auch Rprim 
mit dem Ohmmeter messen.
Z=2*pi*f*L

L = Z/(2*pi*50/s)


Im Modell ist der Widerstand der Primärwicklung genau so wichtig wie der 
Widerstand der Sekundärwicklung.

: Bearbeitet durch User
von Lou Ziffer (Gast)


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Den Übertrager habe ich noch nicht gekauft, kann das also so nicht 
messen. Aber Z ist doch dann die Impedanz? Die kenne ich bzw. kann sie 
leicht berechnen. Das sollte dann eigentlich reichen.

Danke, das hat mir sehr weitergeholfen.

von Tom (Gast)


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In Elektrische Nachrichtentechnik von H.Schröder aus den 60ern ist für 
einen M42-Kern aus Dynamoblech IV (auch eine Netztrafoqualität wie das 
von dir erwähnte 530-50 Blech) bei leichter Aussteuerung ein A_L von 
1.6µH/w² angegeben, M55 hat 2.5µH/w². Die Größenordnung sollte mit 
2µH/w² grob hinkommen, zumal A_L massiv von der Aussteuerung abhängt.

Die 48w sekundär hätten dann ~5mH, also bei 130Hz nur noch 4Ohm 
Impedanz. Das ist wenig. Ist das ein sehr günstiger 100V-Übertrager für 
Sprachanwendungen?

Falls der Rest des Weihnachtsurlaubs zu langweilig wird, gibt es hier 
die Übetragerbibel:
https://www.ig-transformatoren.com/bücher.html?file=tl_files/igtransformatoren/Books/TheorieSpulenUebertrager.pdf

von Tom (Gast)


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Nachtrag: Telefunken Laborbuch Band I hatte einen Wert für EI48, nämlich 
2.4µH/w²

von Tom (Gast)


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Noch ein Nachtrag:

Lou Ziffer schrieb:
> die Impedanz? Die kenne ich
Nein. Du kennst die Impedanz, mit der der Übertrager belastet werden 
soll. Die Impedanz, die du mit Helmuts Methode misst, ist die 
Querimpedanz, also hauptsächlich Lh1 + R1, wenn du von links misst:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c1/Transformator_Kettenschaltung.png

Die Querimpedanz liegt für die Quelle der (transformierten) Sekundärlast 
parallel, sollte also um einiges größer als die Last sein, um die Quelle 
nicht zu stark zu belasten.

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