hallo zusammen, bin bislang in der Automatisierungstechnik tätig als Softwareentwickler. Da unzufrieden mit Wohnort, Gehalt und Aufgabenbereich habe ich in letzter Zeit viele Bewerbungen geschrieben. Wie immer unerwartet ist natürlich das "fremdlichste" Stellenangebot nun in einem unterschriftsreifen Vertrag geeendet. Bezahlung ist für die BE fair, Wunschwohnort in Deutschland, gewaltig bessere Jobchance für Partner. Kein Dienstleister, unbefristeter Arbeitsvertrag, bischen Klitschenartig aber mit guter Austattung und Geld im Background. Auf dem Papier ist mein alter Job gewaltig interessanter, blos hält sich niemand ans Papier. Hab meine Zukunft eigentlich in der Automatisierungstechnik gesehen. Bischen IBN, bischen Reisetätigkeit, breite Tätigkeitbereich: Sensoren, Aktoren, Protokolle. Bisherige Bewerbungen in "meiner" Branche waren aber erfolglos. Wie seht ihr die Medizinbranche? Ist ein Wechsel sinnvoll oder eine Sachkgasse aus der man nicht wieder rauskommt? Möchte langfristig von der reinen Codefriemelei eigentlich mal etwas wegkommen.
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Alexander Rrrrr schrieb: > Wie seht ihr die Medizinbranche? Ist ein Wechsel sinnvoll oder eine > Sachkgasse aus der man nicht wieder rauskommt? > > Möchte langfristig von der reinen Codefriemelei eigentlich mal etwas > wegkommen. Ja, da bist du in der medizin genau richtig... musst dann ganz viel papierkram machen und dich an alle möglichen Normen halten. wems spass macht ;) aber dafuer ist die medizinbranche ziemlich krisenfest und meist recht gut bezahlt. wenn du medizingeräte entwickelst, kann es ja sein, dass du viel von deinem automatisierungskram einbringen kannst. so läufst du nicht in eine sackgasse und kannst da auch mit leichtigkeit wieder raus. medizin klingt auch immer gut und man verbindet damit jemand, der professionelle arbeit abliefert.
T.O. wass ist denn deine neue aufgabe? hardware, software - entwicklung? in welcher stadt?
Muss euch leider nochmal nerven, da die Entscheidung langsam getroffen werden muss und dies mein erster aktiver Jobwechsel ist und ich überhaupt keine Ahnung habe wie ich meine Gefühle einsortieren soll. Es gibt Momenten da sag ich lieber sofort unterschreiben, dann wieder lass es. Normal wenn man nicht gleich Feuer und Flamme ist? Auf dem Papier ist der jetzige Job interessanter da breiteres Aufgabengebiet (Hard und Software). Tätigkeit ist bewegt sich real aber auf Praktikumsniveau. Neuer Job bietet zwischen 25-30% mehr Gehalt. Aufgabenbereich ist deutlich enger definiert (nur Software, nur eine bestimmte Sparte. Wenn es schief geht kann ich mich mit dem Wissen irgendwo als Webdesigner oder sonstwas bewerben :-(
Wenn man zwei Möglichkeiten hat, sich aber nicht entscheiden kann, gibt es einen guten Trick: Wirf eine Münze! Ernsthaft! Eine Seite: Möglichkeit A Andere Seite: Möglichkeit B Sobald die Münze in der Luft ist, weißt Du instinktiv, welche Seite Du Dir nicht oben wünschst! Hat also nichts mit Glück oder Zufall zu tun, sondern damit, daß Du eine bestimmte Erwartungshaltung hast, die damit zum Ausdruck kommt. Ansonsten: Wenn ein Wohnortwechsel zum Jobwechsel hinzukommt, ist es natürlich nicht nur eine Bauchfrage, die es zu beantworten gilt. Da stecken dann auch existenzielle Fragen dahinter, wie was wäre, wenn es Dir dort doch nicht gefällt oder Du die Probezeit warum auch immer nicht überstehst. Gibt es dann noch einen Plan B, sprich alternative Arbeitgeber am neuen Wohnort? Was sagt eine ggf. vorhandene Familie zum Ortswechsel? In den letzten Jahren ist die Selbstverwirklichung stark in den Vordergrund gerückt. Daß man aber in erster Linie arbeiten geht, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wurde dabei oft nachrangig. Ich persönlich denke da eher konservativ und bin nicht so wechselwillig, obwohl früher auch in meiner Firma "alles besser war". Dennoch habe ich ein gutes Auskommen, weiß um meinen Stand in der Firma und daß es auch in Zukunft ein sehr sicherer Arbeitsplatz ist. Mir ist diese Sicherheit sehr wichtig, aber auch ich dachte schon oft an einen Wechsel. Aber was dann? Der letzte, der kommt, ist der erste, der geht. Und nach ein paar Jahren fühlt man sich auch woanders wieder festgefahren. Ich mag es auch lieber spannend, aber nicht, wenn es um meine Existenz geht. Die Entscheidung kann Dir keiner abnehmen, aber wenn das Gefühl, wegzuwollen, so stark ist, sollte man ihm vielleicht nachgeben. Wenn Dich aber dazu so starke Zweifel plagen, hat sich Dein Bauch vielleicht aber auch schon dagegen entschieden...
letztendlich kannst du das nur wissen... wir koennen nur oberflaechlich tendenzen geben. aber medizinbranche+webdesign ist schon ganz schoen weit weg von deinen urspruenglichen interessen. medizingeräte, wo du noch mit hardware zu tun hast, wuerde noch nach etwas besserem fuer dich klingen. das hoert sich schwer nach rumgeflickel an, um anbindungen an die krankenhaus informations systeme zu schaffen. das ist historisch bedingt gewuchert und macht keinen spass und gibt dir auch kein know how fuer andere felder, sondern nur, wie man in dem krankenhaus wirr war zurechtkommt. oder ihr macht irgendwelche buchhaltungsartigen sachen für ärzte bzw. krankenhäuser... dann steht zwar medizin drauf unterscheidet sich aber wirklich nicht von der arbeit eines webseiten erstellers. waere schade um deine automatisierungskenntnisse und dann kommst du wirklich schwerer wieder aus der nummer raus.
schilder doch mal deine aktuelle tätigkeit. stelle mir vor du machst sps programmierung, inbetriebnahme von steuerungen. was sollst du im neuen job machen? pc software in welcher programmiersprache? embedded software?
Hallo, hatte bis vor kurzem das gleiche Problem. Ein Angebot in einer kleinen Firma. Aktuell bin in einem Dax Konzern angestellt. Das neue Unternehmen bietet >30% mehr Gehalt und mit Führungsverantwortung. Trotzdem war es nicht leicht sich von dem alten Job zu lösen. Habe mir ganz klassisch eine Liste mit allen Vor und Nachteilen gemacht. Aber die endgültige Entscheidung muss man dann doch selbst treffen. Zwei Fragen kannst du dir selbst stellen: Was passiert wenn du den Job nicht annimmst? Was passiert wenn du ihn annimmst? Gruß
Alexander Rrrrr schrieb: > Auf dem Papier ist der jetzige Job interessanter da breiteres > Aufgabengebiet (Hard und Software). Gibt es eigentlich nur in Klitschen und Bastelbuden, dass jemand HW und SW macht (und dann nichts richtig kann). Das kann auch dein Problem gewesen sein bei seriösen Buden in deiner Branche. > Aufgabenbereich ist deutlich enger definiert (nur Software, nur eine > bestimmte Sparte. Das ist bei jedem seriösen Laden so. > Wenn es schief geht kann ich mich mit dem Wissen > irgendwo als Webdesigner oder sonstwas bewerben :-( Unsinn. Mach es!
Witzig, dass sich Ingenieure immer wieder darüber Gedanken machen, wie ein Branchenwechsel aussieht. Ich kenne jemanden, der ständig säuft und auch anderen Drogen nicht abgeneigt ist. Verschlafen und einfach tagelang nicht zur Arbeit kommen ist nicht unüblich. Und worin gifpelt das Ganze? Natürlich in einer Entlassung. Gefühlt hat der junge Mann schon jeden Arbeitgeber im Umkreis durch. Ich habe ihm mal darauf angesprochen und er meinte: Es wurde bisher durchweg positiv aufgenommen, weil er bereits in so vielen Bereichen gearbeitet hat. Seine Tätigkeit war bei jedem Arbeitgeber eine andere. Verkauft hat er es als "sich finden" und "ausprobieren". Hat bis heute geklappt. Der Typ ist Industriemechaniker. Wieso gehen Ingenieure nicht mal etwas lockerer an die Sache ran?!
Sina Anargo schrieb: > das hoert sich schwer nach rumgeflickel an, um anbindungen an die > krankenhaus informations systeme zu schaffen. das ist historisch bedingt > gewuchert und macht keinen spass und gibt dir auch kein know how fuer > andere felder, sondern nur, wie man in dem krankenhaus wirr war > zurechtkommt. > waere schade > um deine automatisierungskenntnisse und dann kommst du wirklich schwerer > wieder aus der nummer raus. das trifft es in etwa genau so meine Befürchtungen. Es ist zwar jetzt keine Buchhaltungssoftware, aber es ist sicherlich kein primärer Medizingeräte Markt sondern eher Beiwerk. Identifikationssysteme, Datenhaltungssysteme, so eine Art Product Lifetime Management in der Medizintechnik, für den Patienten. Zwar schon mit Hardwarebezug zur Identifizierung, aber halt irgendwelche fertige Sachen mit API. Es ist halt in etwa die gleichen Sprachen wie beim bisherigen Projekt RubyonRails, Javascript, AppAnsteuerung... bürger schrieb: > schilder doch mal deine aktuelle tätigkeit. > stelle mir vor du machst > sps programmierung, inbetriebnahme von steuerungen. Embedded Systems, Laufzeitsysteme, existierende Anbindung von Protokollen an das System. IBN von Steuerungen...
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> aber dafuer ist die medizinbranche ziemlich krisenfest
In Deinen Träumen... .
Grüße Löti
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Ich denke, die jungen Ingenieure, die hier mit großen Augen in die Zukunft schauen, sollen nach meinem Verständnis wissen, dass Medizintechnik im Niedergang ist: Hier die Theorie: https://www.patienteninfo.siemens.de/untersuchungsmethoden-behandlungsmethoden/therapiesysteme/strahlentherapie Das hier ist die Praxis: http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/strahlentherapie-skandal-um-ionenstrahl-kanone-an-uniklinik-marburg-a-856852.html Das heisst, Du baust jahrelang an einer Anlage, finanzierst mit den Steuergeldern noch die Forschung und der Arzt kann dann die Eier schaukeln und klagt auch noch, während die Patienten sterben, weil keine Geld da ist.
Das ist Nukleartechnik, keine Medzintechnik. Siemens wollte die sterbende Nukem Abteilung retten indem einfach mal 2 Anlagen gebaut werden ohne das die Finanzierung der Therapie geklärt ist.
Der neue Job ist sicher eine interessante Erfahrung. Muss ja nicht fuer immer sein. Solange du da was lernst ist es doch eine super Chance. Mach's.
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