Forum: PC Hard- und Software welches Bildformat


von Reinhard #. (gruebler)


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Ich habe vor, Papierabzüge von Familienbildern
(SW und Farbe) einzuscannen, um die Bilder
in einem Cloud-Speicher zu sichern.

Es könnte ja mal brennen oder die historischen
Bilder sonst wie verloren gehen.

Welches Bildformat sollte ich verwenden?
JPG ?
DNG ?

von Rene S. (Firma: BfEHS) (rschube)


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Hallo,

also PNG ist freier Ersatz für das alte GIF. Und es kann verlustfreie 
Kompression, unterschiedliche Farbtiefen, Transparenz per Alphakanal.

JEPG kann verlustfrei und/oder verlustbehaftet...

Google bzw wikipedia können dir noch mehr dazu sagen. Ich persönlich 
würde PNG vorziehen.

Grüße aus Berlin

: Bearbeitet durch User
von Max (Gast)


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tiff

von Georg (Gast)


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Reinhard ## schrieb:
> Ich habe vor, Papierabzüge von Familienbildern
> (SW und Farbe) einzuscannen

Egal welches Format, du hast i.A. die Wahl geringer Bildverluste und 
viel (sehr viel) Speicherbedarf oder grössere Verluste und dafür 
kleinere Bilddateien. JPEG mit der Einstellung hohe Qualität bzw. 
niedrige Kompression ist ein guter Kompromiss, aber man sollte JPEGs 
nicht mehrfach einlesen, bearbeiten und wieder ausgeben. Ich würde daher 
in TIFF scannen und bearbeiten und erst am Schluss JPEG ausgeben.

Sehr zu empfehlen: den Scanner farbkalibrieren.

Georg

von Ahab (Gast)


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Wichtig vor allem: Ein möglichst verbreitetes Format nehmen, damit auch 
in 10,20,50 Jahren das Betrachten problemlos ohne lange Suche nach 
kompatibler Software möglich ist. (Vergleiche alte PCX, TGA, ... Dateien 
aus DOS-Zeiten heute)

JPEG ist da schon eine gute Wahl.

Aber: JPEG unterstützt sehr sehr viele Unterformate, Erweiterungen, 
Spezialitäten.

z.B. kann man TIFF in JPEG(JFIF)einbetten, und hat dann verlustfrei 
komprimierte Bilder. Oder man kann JPEG in TIFF einbetten...
Man kann CMYK-JPEGs erzeugen, ungewöhnliche Bittiefen verwenden, 
ICC-Profile mit einbauen, ...
Solche JPEGs schlucken viele Betrachter nicht (korrekt), stürzen ab, 
zeigen Falschfarben, usw.

Also: Wenn JPEG, dann die 08/15-Variante davon, in JFIF container, RGB, 
24Bit Farbtiefe, kein ausgefallenes ICC Profil, ...

Wenn der Speicherplatz keine Rolle spielt, würde ich zusätzlich PNG oder 
PDF/A-1 (ISO-Normiertes Archivierungs-PDF-Format) speichern.

von Paul M. (paul_m65)


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> JEPG kann verlustfrei und/oder verlustbehaftet

JPEG kann nur verlustbehaftet. Jedenfalls die übliche Variante mit der 
jede Software klar kommt, auch noch in x Jahren.

> tiff

Tiff ist für lange Archivierung problematisch weil es unzählige 
Varianten von TIFF gibt. Mit oder ohne Komprimierung, verschiedene 
Komprimierung, verschieden Farbpaletten usw. Es ist fraglich mit welcher 
Variante eine zukünftige Software klar kommt.

> DNG

DNG ist ein spezielles RAW-Format von Adobe. Manche Kameras (PENTAX) 
geben das aus. Dein Scanner kann es vermutlich nicht.


Für deine Anwendung:
Der Scanner liefert JPEG. Also scannst du, bearbeitest (falls gewünscht) 
und speicherst als JPEG für die Archivierung ab. Durch die Konvertierung 
in ein anderes Format werden die Bilder nicht besser. Planst du in 
mehreren Schritten mit jeweiliger Zwischenspeicherung zu bearbeiten, 
dann nimmt man für die Zwischenschritte praktischerweise PNG und nur 
nach dem letzten Arbeitsschritt JPEG. Denn bei jeder Abspeicherung nach 
JPG geht Information verloren. Aber das alles wurde doch schon x-mal 
durchgekaut, nur noch nicht von jedem.


> um die Bilder
> in einem Cloud-Speicher zu sichern.
>
> Es könnte ja mal brennen oder die historischen
> Bilder sonst wie verloren gehen.

Ich würde nicht darauf vertrauen, dass die Bilder in einer fremden Cloud 
auf die ich keinen Einfluss habe über viele Jahre hinweg sicherer sind 
als in meinem direkten Zugriffsbereich auf meinen eigenen Speichermedien 
ohne ständige Netzanbindung. Wenn es bei dir mal brennt, hast du sicher 
andere Sorgen als vernichtete Familienbilder.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Paul M. schrieb:
> DNG ist ein spezielles RAW-Format von Adobe. Manche Kameras (PENTAX)
> geben das aus. Dein Scanner kann es vermutlich nicht.

Die DNG-Spezifikation ist offengelegt, technisch ist DNG eine 
Tiff-Variante (wie die üblichen anderen RAW-Formate der Kamerahersteller 
übrigens auch).

Die Scansoftware Hamrick VueScan kann DNG-Dateien erzeugen und 
unterstützt sehr, sehr viele Scanner. Allerdings kostet sie auch ähnlich 
viel wie ein einfacher Scanner.

Ob der Aufwand beim Scannen von Papierbildern aber lohnt, steht in den 
Sternen -- hier ist durch die bereits einmal durchgeführte analoge Kopie 
(Ausbelichtung auf Papier) üblicherweise schon ein gewisser 
Qualitätsverlust eingetreten.

Obendrein ist die Dynamik eines Papierabzugs begrenzt, anders als bei 
Negativmaterial kann hier ein 8-Bit-Scan schon ausreichend sein.

Ohne zu wissen, was für Papierbilder das sind, wie alt und wie gut 
erhalten sie sind, und was das Quellmaterial war, ist kaum 
einzuschätzen, welcher Aufwand lohnt.

Es könnten beispielsweis 9x13-Drogeriemarkt-Abzüge von einer 
"Disc"-Kamera sein ... (Das sind Negative mit gerade mal 8x11 mm) ... 
oder, als Gegenstück, historische s/w-Kontaktabzüge von 
Großformatnegativen (9x12cm oder größer)

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Um Farben oder Grautöne korrekt auf/in den verschiedensten 
Wiedergabesystemen (Bildschirm, Beamer, Drucker) darzustellen, sollte es 
ein Bildformat sein, in das ein Farbprofil des Aufnahmesystems mit 
eingebettet werden kann.

PNG und DNG gehören nicht dazu. PNG deshalb nicht, weil man das bei der 
Definition schlicht vergessen hat und DNG nicht, weil es eine 
verallgemeinerte Form von RAW ist (ein Rohdaten-Sensordump) und deshalb 
gar keine Informationen über Farbtemperatur und Farbraum während der 
Aufnahme vorhanden sind.

Wenn es sich um Bilddaten aus einem Scanner handelt, und die 
Sannersoftware vorher mit einem IT8-Target kalibriert wurde, dann sollte 
man die Bilddaten z.B. als JPEG oder TIFF mit eingebettetem Quellprofil 
oder umgewandelt in sRGB oder AdobeRGB sichern (wobei nichtmal teuerste 
Profi-Scanner in der Lage sind, bei Aufsichtsvorlagen den 
AdobeRGB-Farbraum auch nur annähernd auszunutzen) ...

von Rolf M. (rmagnus)


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Frank Esselbach schrieb:
> PNG und DNG gehören nicht dazu. PNG deshalb nicht, weil man das bei der
> Definition schlicht vergessen hat und DNG nicht, weil es eine
> verallgemeinerte Form von RAW ist (ein Rohdaten-Sensordump) und deshalb
> gar keine Informationen über Farbtemperatur und Farbraum während der
> Aufnahme vorhanden sind.

Natürlich sind diese Informationen vorhanden. Sie sind nur noch nicht 
gleich mit ins Bild reingerechnet, sondern lediglich als Metadaten 
dabei.
Also wurde z.B. kein Weißabgleich durchgeführt, aber es steht in der 
Datei, welche Farbtemperatur für den Weißabgleich zu verwenden ist.

Übrigens ist laut Wikipedia einer der Hauptgründe für die Erfindung des 
Format dieser hier:

Digital image preservation (sometimes known as "archiving"): to be 
suitable for the purpose of preserving digital images as an authentic 
resource for future generations.[19] Assessment: The US Library of 
Congress states that DNG is a recommended alternative to other raw image 
formats: "Less desirable file formats: RAW; Suggested alternatives: 
DNG".[20] The Digital Photography Best Practices and Workflow 
(dpBestflow) project, funded by the United States Library of Congress 
and run by the American Society of Media Photographers (ASMP), singles 
out DNG, and states "DNG files have proven to be significantly more 
useful than the proprietary raw files in our workflow".[21]

von Georg (Gast)


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Rolf Magnus schrieb:
> "Less desirable file formats: RAW; Suggested alternatives:
> DNG".[20]

Das ist ja schon deswegen trivial, weil es garkein RAW-Format gibt. Das 
ist fast bei jeder Kamera was anderes und es heisst auch keineswegs 
überall .RAW. Ein einheitliches Format wie DNG ist da schon vorzuziehen, 
allerdings ist es halt proprietär von Adobe, und keiner weiss was draus 
wird. Die könnten auch auf die Idee kommen, für jedes DNG-File 
Lizenzgeühren zu verlangen.

Georg

von Rolf M. (rmagnus)


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Georg schrieb:
> Rolf Magnus schrieb:
>> "Less desirable file formats: RAW; Suggested alternatives:
>> DNG".[20]
>
> Das ist ja schon deswegen trivial, weil es garkein RAW-Format gibt. Das
> ist fast bei jeder Kamera was anderes und es heisst auch keineswegs
> überall .RAW. Ein einheitliches Format wie DNG ist da schon vorzuziehen,
> allerdings ist es halt proprietär von Adobe,

Es ist ein offenes Format, dessen Spezifikation für jeden frei 
erhältlich ist. Jeder darf diese benutzen, um Programme zu schreiben, 
die das Format verwenden.

> und keiner weiss was draus wird. Die könnten auch auf die Idee kommen,
> für jedes DNG-File Lizenzgeühren zu verlangen.

Das könnten sie vielleicht mit einer neuen, zur aktuellen Version 
inkompatiblen Version von DNG machen, aber nicht mit der aktuellen.

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