Hallo Leute, habe einen 12V-Blei-Akku (120Ah) bekommen (Spannung 7,2V, komplett entladen) und geladen (Ladegerät Ctek MXS 5.0 brauchte über 24h). Jetzt "läuft" der Akku wieder. Wie kann man nun zuverlässig testen, ob der Akku die Ladung auch hält? Das Ladegerät hat zwar ein Analyseprogramm (Test der Ladungserhaltung), aber kann man sich darauf verlassen? Habt ihr eine gute Idee?
Tja. Du könntest höchstens 3 Monate warten und die verbliebenen Amperestunden "zählen". Pragmatischer: geht? -> reicht. ;)
Okay, danke. Habe dann mal den 12V-Blei-Akku (nach ca. 2 Wochen) nachgeladen, der stand nur rum. Dabei hat das Ladegerät ca. 3h mit 5A geladen. Ist der Verlust der Ladung, in dieser Größenordnung, okay? Mir kommen die 15Ah viel vor!?
Chris D. schrieb: > Habe dann mal den 12V-Blei-Akku (nach ca. 2 Wochen) nachgeladen, der > stand nur rum. Dabei hat das Ladegerät ca. 3h mit 5A geladen. Das sind dann 33 mA Selbstentladestrom, bei einem angenommenen Ladewirkungsgrad von 75%. Das erscheint mir bei einem so großen Akku noch im Rahmen zu liegen. Hast du denn die entnehmbare Kapazität schon gemessen? Wie hoch ist diese?
Es gibt einen europäisch genormten Test zur Batterieprüfung (Kaltstartstrom für Starterbatterien): http://www.msobatt.ch/technischer-ratgeber/157-autobatterien/105-cca-kaltstartstrom-nach-en.html Nach diesem test arbeiten Batterietestgeräte wie z.B. das RBA600 der Fa. Ring: http://www.ringautomotive.co.uk/uk/products/Workshop+Tools/Battery+Maintenance+Tools/Battery+Testers/RBA600 Ich habe das Teil und es bringt zuverlässig reproduzierbare Werte, was den Akkuzustand betrifft.
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B. Obachter schrieb: > Ich habe das Teil und es bringt zuverlässig reproduzierbare Werte, was > den Akkuzustand betrifft. Und wie bringt es den Klotz für die Messung auf -18°C?
Wie die Messung funktioniert weiß ich nicht, die Messergebnisse sind jedenfalls reproduzierbar und unabhängig von der Temperatur. Nur voll geladen muss der Akku sein.
Bei 33mA Selbstentladestrom wäre der 120Ah-12V-Blei-Akku in (120Ah / 33mA = 3636,36h =) ca. 1/2 Jahr komplett entladen (bei linearer Entladung). Das wäre aber vom Gefühl her schon sehr schnell!? Die Norm ist ganz hilfreich. Nur ist der 12V-Blei-Akku zu groß um ihn ins Gefrierfach vom Kühlschrank zu stellen ;) Außerdem würde ich ungern sowas neben meinem leckeren Speiseeis stellen ;) Das RING RBA600 sieht sehr interessant aus, ist aber etwas teuer (>180€) und so oft würde ich es nicht benutzen. Was sagt denn der Kaltstartstrom über die Kapazität aus?
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Chris D. schrieb: > Was sagt denn der Kaltstartstrom über die Kapazität aus? Fast gar nichts. Über die Lebensdauer einer Autobatterie nimmt die Kapazität beträchtlich ab, der Kaltstartstrom nur wenig. Entscheidend für dich ist, was du mit dem Akku vor hast. Wenn du ihn als Autobatterie einsetzt, ist der Kaltstartstrom entscheidend. Für den Einsatz in einer Musikbox mit Akkubetrieb die Kapazität. Und wenn du damit eine Wetterstation an einem fernen Ort betreiben willst, dann ist der Selbstentladestrom wichtig. > Bei 33mA Selbstentladestrom wäre der 120Ah-12V-Blei-Akku in (120Ah / > 33mA = 3636,36h =) ca. 1/2 Jahr komplett entladen (bei linearer > Entladung). Das wäre aber vom Gefühl her schon sehr schnell!? Ja, das ist etwas mehr, als ich erwarten würde. Liegt aber schon noch im Rahmen. Für viele Anwendungen, z.B. Auto oder USV ist das trotzdem kein Problem.
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Alexander Schmidt schrieb: >> Was sagt denn der Kaltstartstrom über die Kapazität aus? > > Fast gar nichts. Über die Lebensdauer einer Autobatterie nimmt die > Kapazität beträchtlich ab, der Kaltstartstrom nur wenig. > Der "Kaltstartstrom" sagt etwas über den zustand des Akkus aus. Hat er z.B. nur noch 30% (lt. Messgerät), dann ist auch die Kapazität stark vermindert. > Entscheidend für dich ist, was du mit dem Akku vor hast. Wenn du ihn als > Autobatterie einsetzt, ist der Kaltstartstrom entscheidend. Für den > Einsatz in einer Musikbox mit Akkubetrieb die Kapazität. Und wenn du > damit eine Wetterstation an einem fernen Ort betreiben willst, dann ist > der Selbstentladestrom wichtig. Das ist richtig. Ein nasser Akku (mit Säure) ist nicht zyklenfest, also ständiges Laden und Entladen (Nachtlicht o.Ä.) killt ihn in Kürze. Dafür braucht's Gelakkus (kein AGM), die sind für sowas gebaut.
Chris D. schrieb: > Was sagt denn der Kaltstartstrom über die Kapazität aus? Nicht viel, vor allem, wenn es gar keine Starterbatterie ist, sondern z.B. eine Deep Cycle, Solarpuffer- oder USV Backup Batterie. Such doch mal das Datenblatt für dein Modell und mach dich schlau, wofür sie gedacht ist. Victron Energy veröffentlicht in ihren Bedienungsanleitungen (z.B. für die Multiplus) einige Daten zu Batterien und ihre richtige Ladung, die bei denen aus 3 Teilen besteht: 1. Bulk Ladung bis 14,4V mit hohem Strom, 2. Absorptionsphase mit 13,6V und hohem Strom, 3. Erhaltungladung bei 13,6V mit geringem Strom. http://www.victronenergy.com/inverters-chargers/multiplus-12v-24v-48v-800va-3kva/ B. Obachter schrieb: > Ein nasser Akku (mit Säure) ist nicht zyklenfest Doch, es gibt speziell dafür ausgelegte Akkus, wie z.B. die oben erwähnten Deep Cycle. Die findet man aber nicht im Auto, sondern eher als Hausbatterien in Wohnmobilen, Booten usw.
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Der 12V-Blei-Akku würde in einem Rettungswagen (Sprinter) eingesetzt.
Dieser wurde 1-2 mal die Woche bewegt (zwischen 2-20km), ansonsten hing
er am Ladegerät. Dort gibt es halt Vorschriften, dass nach einer
gewissen Zeit der Akku einfach entsorgt wird, egal wie der Zustand ist.
An den Einsatz in eine Musikbox habe ich auch gedacht, aber er ist sehr
schwer und, wie ihr das bereits erwähnt habt, eher nicht dafür geeignet.
Habe wieder was neues gelernt ;)
Dann werde ich ihn wieder in einem Fahrzeug einsetzen, vermutlich in
einem alten Traktor.
> Ein nasser Akku (mit Säure) ist nicht zyklenfest
Echt? Es ist aber doch ein kompletter Lade- und Entladevorgang gemeint?!
Da ich den Akku komplett entladen bekommen habe und ihn wieder komplett
aufgeladen habe, heißt das jetzt: "ein Zyklenleben weniger?" ;)
Habt ihr noch weitere gute Tipps, auf was ich achten sollte, damit ich
noch lange was vom 12-V-Akku habe?
Chris D. schrieb: >> Ein nasser Akku (mit Säure) ist nicht zyklenfest > Echt? Es ist aber doch ein kompletter Lade- und Entladevorgang gemeint?! > Da ich den Akku komplett entladen bekommen habe und ihn wieder komplett > aufgeladen habe, heißt das jetzt: "ein Zyklenleben weniger?" ;) Leider ist das so. Eine komplette Entladung ist für eine Autobatterie schädlich. > Habt ihr noch weitere gute Tipps, auf was ich achten sollte, damit ich > noch lange was vom 12-V-Akku habe? Nur bis zur Hälfte entladen. Alle zwei Jahre destilliertes Wasser nachfüllen. Dauerladen bei einer hohen Spannung (14,4 Volt), bei der der Akku permanent gast ist schlecht. Bei einer USV passiert das oft. Beim Aufladen sollte der Akku allerdings ein paar Stunden zum Gasen gebracht werden.
Alexander Schmidt schrieb: > Beim Aufladen sollte der Akku allerdings ein paar Stunden zum Gasen > gebracht werden. Das sollte man nicht zu oft machen (wegen Säureverlust), empfohlen so ein bis zwei mal im Jahr. Das Blubbern der Bläschen durchmischt die Säure und verhindert eine Schichtung (nennt sich Rekonditionierung). In der Musikbox dürfte auch das Gas erhebliche Schäden anrichten (Korrosion), daher wäre ein AGM - Akku, besser noch ein Gelakku wegen der Zyklen dafür besser geeignet. Außer, der Akku hat eine zentrale Entgasung (Loch links und rechts), das eine Loch kann verschlossen werden und das Andere mit einem Schlauchanschluss und Schlauch ins Freie geführt werden (wie's in vielen Autos gemacht wird).
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Der Akku hat tatsächlich eine zentrale Entgasung. Im Fahrzeug wurde daran auch ein Schlauch angeschlossen. Zur Rekonditionierung: Reicht es nicht auch, wenn man den Akku kräftigt schüttelt? Aber nicht so, dass die Suppe rausschwappt ;) Oder ist das eventuell schädlich? Zum Schütteln hat mir mal ein Automechaniker geraten.
Chris D. schrieb: > Oder ist das > eventuell schädlich? Zum Schütteln hat mir mal ein Automechaniker > geraten. Geht auch, nur vor Gebrauch ca. 30 Minuten ruhig abstellen, wegen evtl. aufgewirbelten Bleischlammablagerungen, die müssen sich wieder setzen.
Chris D. schrieb: > Reicht es nicht auch, wenn man den Akku kräftigt > schüttelt? Das kannst Du mit Mopped-Akkus machen. Ich stelle mir gerade so einen Strong man vor, wie er versucht einen 120-Ah-Blei-Akku zu schütteln...
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