Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dual Flip-Flop als Spannungswechsler


von Makrus (Gast)


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Hallo Forum Mitglieder frohes Neues,

Ich möchte zur Weichenansteuerung einen Taster
gekoppelt mit einem Dual Flip-Flop verwenden.

Anbei habe ich eine Schaltung hochgeladen,
die ich vom Original her abgeändert habe.
Ich hoffe das sie So funktioniert wie ich mir das vorstelle.

Die Schaltung ist immer für zwei Weichen, Ausgasgansspannung 12V DC.
Beim betätigen des Tasters wird die Polarisierung der Ausgangsspannung 
geändert, der da hinter geschaltete Motor verbraucht max. 100mA.

Vielen Dank für Eure Mühe
und freundlichen Grüßen

Markus

von Hubert G. (hubertg)


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Bei deiner Brückenschaltung hätte ich starke Bedenken. Nimm einen L293.

von Markus (Gast)


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Das sollte eigentlich keine Brückenschaltung sein!

Es sollen immer nur zwei Transistoren über die Ausgänge angesteuert 
werden,
Einmal für (+) (-) und umgekehrt (-) (+).

Ich hätte dann auch gerne die beiden Ausgänge Set und Reset verwendet,
um eine gezielte Ansteuerung zu erreichen.

Aber an sich könnte die Schaltung funktionieren?

Mit freundlichen Grüßen
Markus

von Hubert G. (hubertg)


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Markus schrieb:
> Es sollen immer nur zwei Transistoren über die Ausgänge angesteuert
> werden,
> Einmal für (+) (-) und umgekehrt (-) (+).

Was meinst du was eine Brückenschaltung sonst macht.

Markus schrieb:
> Aber an sich könnte die Schaltung funktionieren?

Nein, kann sie nicht. Schreib dir mal an die Basis und Emitter der 
beiden Transistoren die Spannung wenn sie schalten sollen.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hubert G. schrieb:
> Schreib dir mal an die Basis und Emitter der
> beiden Transistoren die Spannung wenn sie schalten sollen.

Zur Entspannung der Situation kannst du allerdings jedem Transistor 
seinen eigenen Basisvorwiderstand geben. Dann sollte es da keine 
Konflikte geben. BC546 sind allerdings nur 100mA Typen. Nimm da lieber 
BC639 oder BC 337.

: Bearbeitet durch User
von Markus (Gast)


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Ich habe mir folgende Schaltung als Vorbild genommen,
und habe gehofft sie einfach erweitern zu können.

Hubert G. schrieb:
> Was meinst du was eine Brückenschaltung sonst macht.

Ich kenne mich nicht so gut damit aus und weis nur das eine 
Brückenschaltung
als Spannungsteiler genutzt wird.

Wenn ich also vor jedem Transistor einen Widerstand schalte,
und zur Sicherheit Leistungsstärkere Transistoren verwende,
funktioniert die Schaltung?

von Mark S. (voltwide)


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Ich hätte beim L293 starke Bedenken.
Die Teile sind dafür bekannt, sporadisch zu explodieren.
Ansonsten - bei induktiver Last Freilaufdioden zu allen CE-Strecken der 
BJTs spendieren.

Es könnte passieren, dass Deine Flipflops prellen, so dass nach jedem 
Tastendruck ein eher zufälliger Zustand eintritt. Um das zu vermeiden, 
sollte in Reihe zum Taster noch ein Widerstand eingefügt werden, z.B. 
1kOhm.

: Bearbeitet durch User
von m.n. (Gast)


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Mark Space schrieb:
> Um das zu vermeiden,
> sollte in Reihe zum Taster noch ein Widerstand eingefügt werden, z.B.
> 1kOhm.

Wenn, dann schon eher 33-100 kOhm. Aber auch das entspricht nicht den 
Angaben des Datenblattes, das Flanken mit ca. 100 ns Anstiegszeit 
fordert. Aber gut, wenn es eine Bastelei sein soll, mag es so gehen - 
oder auch nicht ;-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Markus schrieb:
> Wenn ich also vor jedem Transistor einen Widerstand schalte,
> und zur Sicherheit Leistungsstärkere Transistoren verwende,
> funktioniert die Schaltung?

Sollte klappen. Du könntest auch komplementäre Transistoren (PNP/NPN) in 
der Brücke verwenden und dir zunutze machen, das du ja auch 
komplementäre Ausgänge am 4013 hast. Wenn die PNP Transistoren mit dem 
Emitter an +V liegen, werden sie anfangen zu leiten, sobald die Basis 
auf weniger als etwa +V - 0,6V liegt. Vorwiderstände von etwa 2,2k - 
5,6k an alle Basen.
Die NPN mit dem Emitter auf Masse, wie du es schon hast, die leiten ja, 
wenn die Basis auf etwa +0,6V gegen Masse steigt.

Einen integrierten Motortreiber wie den BA6209 kannst du natürlich auch 
nehmen, du bräuchtest einen pro Weiche - kostet etwa 1,25 Euro pro 
Baustein und hat integrierten Schutz vor allem möglichen Ungemach. 
Zusätzlich kann der BA6209 die Weiche auch komplett stromlos machen, das 
wäre bei vielen Weichen gar nicht so unpraktisch.
http://www.reichelt.de/ICs-BA-BCR-/BA-6209/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=4776&GROUPID=5460&artnr=BA+6209

Markus schrieb:
> Ich kenne mich nicht so gut damit aus und weis nur das eine
> Brückenschaltung
> als Spannungsteiler genutzt wird.

Nee, nicht als Spannungsteiler, sondern als Polwender. Die Transistoren 
leiten 'über Kreuz' und schalten deswegen einmal + an die linke Seite 
und im anderen Zustand an die rechte Seite.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Nee, nicht als Spannungsteiler, sondern als Polwender.

Markus hatte die Messbrücke im Hinterkopf - die gibt es natürlich auch 
und da sind zwei Spannungsteiler drin.

von Markus (Gast)


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Wenn ich die Set und Reset Eingänge nutzen möchte kann ich die einfach
 mittels Taster an +12V schalten?

Und ist es besser einen Abblockkondensator zwischen VDD und VSS 
zuschalten?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Markus schrieb:
> Wenn ich die Set und Reset Eingänge nutzen möchte kann ich die einfach
>  mittels Taster an +12V schalten?

Ja, du musst allerdings einen Pulldown Widerstand (1k - 100k) an die 
Pins legen, damit sie bei offenem Taster auf definiertem Pegel (nämlich 
GND) liegen.

Markus schrieb:
> Und ist es besser einen Abblockkondensator zwischen VDD und VSS
> zuschalten?

Immer und jederzeit. CMOS freut sich über die Abblockkondensatoren und 
du auch, damit sind Fehlimpulse durch die Schaltvorgänge der Weichen 
abgefedert. Nimm 100nF und evtl. noch einen 100µF Elko.

: Bearbeitet durch User
von Markus (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Nimm 100nF und evtl. noch einen 100µF Elko.

Ich habe da an einen IC Sockel mit integrierten 100nF Kondensator 
gedacht.

Habe mal versucht die Verbesserungsvorschläge in die Skizze einzubauen.
Einfachheit halber habe ich die andere Hälfte weggelassen!

Hoffe das es nicht zu unordentlich geworden ist,
und ich alles richtig verstanden und umgesetzt habe.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Markus schrieb:
> Ich habe da an einen IC Sockel mit integrierten 100nF Kondensator
> gedacht.

Geht natürlich auch - nobel geht die Welt zugrunde. Vergiss den Elko 
trotzdem nicht. Ansonsten müsste das so klappen, sofern die Weichen es 
vertragen, dauernd bestromt zu werden. Bau mal einen Prototyp auf und 
teste den ausgiebig.

von Markus (Gast)


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Vielen Dank für die Unterstützung werde einen Prototypen bauen.
Die Weichenmotoren besitzten in beiden Richtungen eine Endabschaltung.

von Hubert G. (hubertg)


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Wenn die Motoren auch mit 10V noch sauber laufen, was anzunehmen ist, 
wird es keine Probleme geben. Ansonst mit der Spannung etwas höher 
fahren.

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