Nabend, die Frage mag banal klingen, scheint sie aber nicht zu sein, denn nirgendwo im Netz wird sie beantwortet. Ab und zu kommt in den Nachrichten das irgendwo auf der Welt eine "Gasleitung" explodiert ist und dabei ein ganzes Haus "explodiert" ist oder sogar eine ganze Straße aufgerissen wurde. Nun habe ich mir letztens die Frage gestellt wieso das überhaupt passieren kann. Ganz simpel überlegt: Wenn in einer riesigen Gaspipeline jemand versuchen würde ein Feuerzeug anzumachen, passiert nichts. Der Sauerstoff fehlt also gibt es keine Flamme und auch keine Explosion. Wenn nun ein Bagger eine solche Pipeline aufreißt Ström massig Gas aus, eventuell entsteht durch den Druck mit dem das Gas durch die Pipeline gedrückt wird eine Explosion, also nur durch den Druck, egal ob da nun Sauerstoff, Stickstoff oder Butan-Gas in der Leitung ist. Selbst wenn jetzt jemand das ganze anzünden würde, sollte bis auf eine riesige Stichflamme "nichts" passieren, oder? Deswegen verstehe ich nicht wieso es Gasexplosionen wie ich sie ganz am Anfang beschrieben habe überhaupt gibt. Vielleicht habt ihr ja eine Idee...
Bei Stadtgas oder Flüssiggas ist das auch kaum möglich. Aber das Zeugs, das du durchs Rohr geliefert bekommst, heißt "Erdgas-Luft". Es hat also einen Sauerstoffanteil. Allerdings ist diese Mischung unter gewöhnlichen Bedingungen nit explosiv, dafür muß schon ein höherer Druck oder eine hohe Temperatur im Gasrohr herrschen. Dann allerdings knallts bis zum nächsten Flammenfilter.
Von explodierenden Pipelines liest man eher selten. Gewöhnlich fliegen Häuser in die Luft. Das Gas sammelt sich im Gebäude und bildet zusammen mit der Luft ein explosionsfähigen Gemisch. Wenn Strassenzüge hochgehen, dann stellt sich die Frage, ob sich da nicht ebenfalls irgendwelche Hohlräume unter der Strasse mit Gas aus Lecks füllten und auf Zündung warteten.
1. Weisst du wieviel Druck in einer Gaspipeline herrscht? 2. Beim Schweissen an Pipelines passiert ab und zu was
Helge A. schrieb: > Aber das Zeugs, > das du durchs Rohr geliefert bekommst, heißt "Erdgas-Luft". Es hat also > einen Sauerstoffanteil. Häh? Sowas ist mir neu. Im MSDS steht auch nichts. http://www.rwe.com/web/cms/mediablob/en/1832228/data/1832224/2/rwe-supply-trading/about-rwe-supply-trading/announcements/gas-supply/Download-Sicherheitsdatenblatt.pdf Hast du für deine Aussage eine Quelle?
Das Problem ist wenn das Gas ausströmt bildet es eine Wolke um den Austrittsort (oder sammelt sich im Gebäude). Dabei vermischt es sich mit der Luft und wenn die Verhältnisse Gas/Luft stimmen und eine Zündquelle kommt dazu (z.B. Motor vom Bagger, Lichtschalter, ...) dann hast du die Explosion. Das gilt auch für andere brennbare Gase und Staubförmige Feststoffe (Siehe Staubexplosion). Hier ein Beispiel (Zeitlupe) mit Wasserstoff in einem Ballon: https://www.youtube.com/watch?v=zX9x0piJ_Vo Wie mann sieht geht die Explosion da los wo das Gas sich am Rand mit der Luft vermischt.
David ... schrieb: > 1. Weisst du wieviel Druck in einer Gaspipeline herrscht? Ich nehme an das der Druck im Regelbetrieb höher ist als beim schweissen von einem Leck. Aber im Prinzip kommt es auf Anzahl und Grösse der Leckagen an ;o)) > 2. Beim Schweissen an Pipelines passiert ab und zu was? Sie wird ab und zu ein Stück länger ;o))) Nee, scherz beiseite. Hab mir mal sagen lassen das Leckabdichtungen mitunter tatsächlich unter Druck geschweisst werden. DAs erscheint mir auch logisch, weil man ja sonst die ganze leitung spülen muss und das Leck sowieso schon die ganze Zeit suppt. Also anbrennen, flicken drauf und losmachen. Da hat man mglw. auch gleich ein komfortables Schutzgas für die Wurzel (wenn das Gas für die Schmelze inert ist und der Druck so gering das er die Wurzel nicht rauspustet). Andererseits ist natürlich die Frage wo ein Leck entsteht. Mit sicherheit nicht mitten auf dem Rohr, sondern eher an einem Knie oderso. Wobei, Die Nähte mitten im Rohr sind zahlreich... Muss man sich erstmal vorstellen so eine Pipeline, zumindest einige 100 Meter gerade, da sind doch ziemliche Biegesspannungen auf dem Rohr. bye uwe ;o))
Jens K. schrieb: > bis auf eine riesige Stichflamme Die dürfte sich aber für den/die Beteiligten kaum von einer „echten“ Explosion unterscheiden. Schau dir einfach mal das Abbrennen des Zeppelin an, die Verbrennungsgeschwindigkeit von Wasserstoff ist so riesig, dass eben selbst das Anzünden eines einfachen mit Wasserstoff gefüllten Luftballons einen heftigen Knall verursacht.
Wenn das austretende Gas gleich zündet, entsteht eine vergleichsweise harmlose Stichflamme. Problematisch ist, wenn sich erst eine größere Gaswolke bildet, die dann durchzündet. Durch die hohen Temperaturen der Verbrennung dehnen sich die Verbrennungsgase dann entsprechend aus und erzeugen eine Druckwelle, die zu den bekannte Zerstörungsbildern führt. Die Widerstandskraft von Wänden gegen auftreffende Druckwellen ist übrigens nicht besonders groß, da reichen 50mbar locker aus, um ernste Beschädigungen zu erzeugen.
Jörg Wunsch schrieb: > Schau dir einfach mal das Abbrennen des > Zeppelin an, Ich glaube gelesen zu haben, dass beim Zeppelin die Außenhaut auch brennbar war. Schade, dass dieser Brand das aus der Wasserstoffluftschiffe war. > Die Widerstandskraft von Wänden gegen auftreffende Druckwellen Das sind aber nur die Ziegelwände, die Stahlbetonwände vertragen viel mehr, da dort keine Steine lose übereinandergelegt werden. .
Jens PICler schrieb: > Hast du für deine Aussage eine Quelle? Nur das, was ich von Installatören gesagt bekam: Es wird ein gleichmäßiger Brennwert bei Erdgas aus verschiedenem Ursprung durch Zusatz von etwas Luft hergestellt. Sonst wär's wohl schwer, alle Erdgasbrenner gut einzustellen.
Jens K. schrieb: > Ab und zu kommt in den > Nachrichten das irgendwo auf der Welt eine "Gasleitung" explodiert ist > und dabei ein ganzes Haus "explodiert" ist oder sogar eine ganze Straße > aufgerissen wurde. Das liegt daran, dass Leute, wie hier im internet, etwas schreiben das sich spektakulär anhört, ohne auf irgendwelche genaue Formulierung zu achten. Das Gas in der Leitung tritt zwar aus, bei hohem Druck sogar mit spektakulären Folgen. Aber unter Explosion versteht man den Vorgang, dass sich eine Substanz plötzlich um ein Vielfaches seines Ursprungsvolumens ausdehnt. Das passiert normalerweise erst durch eine chemische Reaktion des ausgetretenen Gases mit der Luft. Die üblichen Gase Methan, Propan, Butan haben dann noch die unangenehme Eigenschaft, schwerer als Luft zu sein und können sich bis zum ersten Kontakt mit einer Zündquelle weithin ausbreiten, sodass im Zündaugenblick im Extrem das Gasgemisch in einer hundert Meter langen Abwasserleitung explodiert (exakt: das Gasgemisch explodiert, nicht die Leitung). Mit der großen Masse an Reaktionssubstanz hat die Explosion dann auch entsprechende Wirkung. Üblicherweise wird Erdgas zwar mit Geruchsmarkierung versehen, sodass Lecks frühzeitig erkannt werden können, nur verliert sich zum Beispiel diese Markierung auf dem Weg durch Sand oder Kies, sodass sich in Kellern oder Abwasserleitungen immer wieder (heimlich) größere Gasmengen ansammeln und mit entsprechendem Knall hochgehen.
Uwe R. schrieb: > Nee, scherz beiseite. Hab mir mal sagen lassen das Leckabdichtungen > mitunter tatsächlich unter Druck geschweisst werden. DAs erscheint mir > auch logisch, weil man ja sonst die ganze leitung spülen muss und das > Leck sowieso schon die ganze Zeit suppt. Also anbrennen, flicken drauf > und losmachen. Da hat man mglw. auch gleich ein komfortables Schutzgas > für die Wurzel (wenn das Gas für die Schmelze inert ist und der Druck so > gering das er die Wurzel nicht rauspustet). Es wird auch ohne Leck geschweisst, fuer ne neue Abzweigung etc
David ... schrieb: > Uwe R. schrieb: > >> Nee, scherz beiseite. Hab mir mal sagen lassen das Leckabdichtungen >> mitunter tatsächlich unter Druck geschweisst werden. DAs erscheint mir >> auch logisch, weil man ja sonst die ganze leitung spülen muss und das >> Leck sowieso schon die ganze Zeit suppt. Also anbrennen, flicken drauf >> und losmachen. Da hat man mglw. auch gleich ein komfortables Schutzgas >> für die Wurzel (wenn das Gas für die Schmelze inert ist und der Druck so >> gering das er die Wurzel nicht rauspustet). > > Es wird auch ohne Leck geschweisst, fuer ne neue Abzweigung etc Ja, logo, ich meine eher Reparaturen ohne die Leitung ganz ausser Betrieb zu setzen und zu entleeren. Ein offenes Rohr oder ein neuer Abzweig, da wird wird sicherlich vorher abgedreht und entlüftet. bye uwe
Peter R. schrieb: > Die üblichen Gase Methan, Propan, Butan haben dann noch die unangenehme > Eigenschaft, schwerer als Luft zu sein Methan ist leichter als Luft, Erdgas insgesamt ebenso.
Achja, das hab ich gesucht. man kann Pipelines nicht nur anschweissen sondern auch abschneiden, wenn sie zu lang sind: https://www.youtube.com/watch?v=lEukhxdzz4E Und so legt man die neue Pipeline in den Graben: https://www.youtube.com/watch?v=I9sSoMhGbiw bye uwe ;o))
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