Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dampfmaschine schaltet 12V.hoffentlich ;-)


von Sven K. (sven_k45)


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Moin zusammen,

ich versuche aktuell ein kleines Modell zu bauen, das so tut, als würde 
es von einer Dampfmaschine angetrieben werden. Im Wesentlichen geht es 
da um ein paar Lüfter, LEDs und so. Die elektrischen Vebraucher sollen 
aber eben erst dann zum Leben erweckt werden, wenn die Dampfmaschine 
auch tatsächlich läuft.

Leider hat die Dampfmaschine selbst nicht genug Dampf (haha!), um einen 
ausreichenden Strom zu erzeugen, der die Verbraucher antreibt. Deshalb 
war meine erste Idee, den Transmissionsriemen der Dampfmaschine auf 
einen kleinen E-Motor zu legen, den ich hier noch herumliegen hatte und 
den quasi als Generator zu nutzen, um einen Transistor oder ähnliches 
anzusteuern. Das wiederum soll dann einen Kreis "freischalten", der von 
12V-Modellbau-Akkus gespeist wird.

Grundsätzlich funktioniert es insoweit, als dass die Dampfmaschine an 
dem Motor ca. 3,5 V Spannung erzeugt. Mein Problem ist aber, dass selbst 
eine angeschlossene LED schon den Laufwiderstand des Motors derart in 
die Höhe treibt, dass die Dampfmaschine erheblich langsamer läuft. Das 
führt dann zu dem Problem, dass die Dampfmaschine erheblich schneller 
ins Stocken kommt.

Ich bräuchte nun also eine Lösung, bei der ich ohne nennenswerte 
Belastung erkennen kann, dass die Dampfmaschine läuft und dann 
entsprechend den 12V-Kreis freischalten kann.

Hat mir jemand Anregungen, Ideen oder Lösungsvorschläge?

von Peter D. (peda)


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Sven K. schrieb:
> Mein Problem ist aber, dass selbst
> eine angeschlossene LED schon den Laufwiderstand des Motors derart in
> die Höhe treibt, dass die Dampfmaschine erheblich langsamer läuft.

Das macht man auch nicht, das ist quasi Kurzschluß.

Du mußt einen Vorwiderstand einschalten, der den LED-Strom auf ~1mA 
begrenzt. High efficiency LEDs sollten damit ausreichend leuchten.

von ...-. (Gast)


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Reflexlichtschranke und Monoflop.

von Simpel (Gast)


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Fake-Aufbauten bekommen hier keinen technischen Support... ;-)

von Philippe B. (philippe27)


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Mach einmal ein Foto deiner Dampfmaschine.

Meine Dampfmaschine hat ein 10cm grosses Speichenrad. Dieses geht 
aufgrund der Grösse ca 1cm durch den Boden hindurch. Also es steht ca 
1cm unter hervor.

Dort könnte man eine IR Lichtschranke einbauen. Mittels Erkennung der 
Drehzahl schaltet man dann die Verbraucher ein.

von oldeurope O. (Gast)


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Sven K. schrieb:
> Hat mir jemand Anregungen, Ideen oder Lösungsvorschläge?

Ich betreibe meine mit Druckluft über einen Druckminderer.
Die führe ich am Ablasshahn des Kessels zu.
So ist sie sofort einsatzbereit wenn ein Kind die Dampfmaschine
mal eben arbeiten sehen will. Die Dampfpfeife arbeitet dann auch.

LG

old.

von Sven K. (sven_k45)


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Philippe B. schrieb:
> Mach einmal ein Foto deiner Dampfmaschine.

Es ist eine Wilesco D12 (z.B.: 
http://ecx.images-amazon.com/images/I/41WJ053M7AL.jpg).

Und ja...das Schwungrad schaut etwas durch den Boden, allerdings wohl 
nicht so weit, dass man die Speichen sehen kann, sondern nur den Rand 
(habe die Maschine leider gerade nicht hier, muss die Tage mal 
nachschauen).

In dem Kasten unter der Dampfmaschine wird es allerdings wegen der dort 
verlegten Dampfleitung ordentlich warm. Kommen IR-Lichtschranken mit 
sowas klar?

von Sven K. (sven_k45)


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Hmm. Je länger ich über die Lichtschranken-Thematik nachdenke, desto 
mehr komme ich ins Zweifeln. Wie stellt man denn bei Lichtschranken 
sicher, dass sich z.B. das Rad dreht? Ich möchte unbedingt vermeiden, 
dass die Lichtschranke durchschalten, weil das Rad an einer ungünstigen 
Position angehalten hat (oder dorthin gedreht wurde).

von oldeurope O. (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Sven K. schrieb:
>> Mein Problem ist aber, dass selbst
>> eine angeschlossene LED schon den Laufwiderstand des Motors derart in
>> die Höhe treibt, dass die Dampfmaschine erheblich langsamer läuft.
>
> Das macht man auch nicht, das ist quasi Kurzschluß.
>
> Du mußt einen Vorwiderstand einschalten, der den LED-Strom auf ~1mA
> begrenzt. High efficiency LEDs sollten damit ausreichend leuchten.

Die Riemenscheibe auf dem Gererator vergrössern.
Der Strom ist porportional zum Kesseldruck bei
voll aufgedrehtem Dampfhahn.

LG

old.

von Philippe B. (philippe27)


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Sven K. schrieb:
> Philippe B. schrieb:
>> Mach einmal ein Foto deiner Dampfmaschine.
>
> Es ist eine Wilesco D12 (z.B.:
> http://ecx.images-amazon.com/images/I/41WJ053M7AL.jpg).
>
> Und ja...das Schwungrad schaut etwas durch den Boden, allerdings wohl
> nicht so weit, dass man die Speichen sehen kann, sondern nur den Rand
> (habe die Maschine leider gerade nicht hier, muss die Tage mal
> nachschauen).
>
> In dem Kasten unter der Dampfmaschine wird es allerdings wegen der dort
> verlegten Dampfleitung ordentlich warm. Kommen IR-Lichtschranken mit
> sowas klar?

Dann könntest du auch ein kleines spiegelndes Plättchen seitlich ans 
Speichenrad anbringen. Eine IR Diode sendet Licht darauf und eine IR 
Empfängerdiode empfängt es wieder.

Du darfst natürlich nicht direkt den Verbraucher schalten wenn die 
Dioden durchgang haben, sondern du musst anhang der Drehzahl schalten.

Beispiel:
Wenn Umdrehung n >10/min = Ein
Wenn Umdrehung n <10/min = Aus

Bezüglich Hitze düfte es kein Problem geben. Beim Speichenrad selbst 
sind ja keine Dampfleitungen und die Wärme selbst ist eher auf der 
Oberfläche der Maschine. (Dampfkessel, Brennraum, Dampfantrieb)

Gruss Philippe

von Sven K. (sven_k45)


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Philippe B. schrieb:
> anhang der Drehzahl schalten

Grundsätzlich ist mir der Aufbau einer Lichtschranke klar, wie 
detektiert man denn aber damit dann die Drehzahl? Ich fürchte da habe 
ich aktuell den Knoten im Kopf.

von Peter D. (peda)


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Sven K. schrieb:
> wie
> detektiert man denn aber damit dann die Drehzahl?

Einen MC (ATTiny13) entsprechend programmieren.
Oder retriggerbares Monoflop (74HC123, CD4538).

von Peter R. (pnu)


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Am Schwungrad einen kleinen Magneten montieren. Als Sensor die Spule 
eines kleinen Relais verwenden. In der Spule wird dann beim Vorbeilaufen 
des Magneten ein kurzer Spannungsimpuls erzeugt, der dann für die Logik 
ausgewertet werden kann.
Wenn man den Magneten an der richtigen Stelle des Schwungrades montiert, 
kann man erreichen, dass der Impuls gerade an der Stelle des maximalen 
Vorschubs erzeugt wird.

von oldeurope O. (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Wenn man den Magneten an der richtigen Stelle des Schwungrades montiert,
> kann man erreichen, dass der Impuls gerade an der Stelle des maximalen
> Vorschubs erzeugt wird.

Dampfmaschinen haben den Vorteil schon bei niedrigsten Drehzahlen das 
volle Drehmoment zu besitzen.
Deshalb benötigt eine Dampflock kein Getriebe.

LG

old.

von Kai M. (kai_mauer)


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D a r i u s M. schrieb:
> Deshalb benötigt eine Dampflock kein Getriebe.

...und hat im Gegensatz zu Mikrocontrollern auch keine Lock-Bits.

von Peter R. (pnu)


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D a r i u s M. schrieb:
> Dampfmaschinen haben den Vorteil schon bei niedrigsten Drehzahlen das
> volle Drehmoment zu besitzen.

Kolbenschub wohl, aber nicht Drehmoment. Das entsteht erst durch die 
Umsetzung Kolbenstange/Kurbelwelle und da gibts Totpunkte.

...Und Umschaltphasen der Ventile gibts keine?

...Und wie ists bei einer Ein-Kolben-Maschine bei der Rücklaufphase des 
Kolbens?

von oldeurope O. (Gast)


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Peter R. schrieb:
> und da gibts Totpunkte.

Dafür hat die zwei Zylinder die versetzt antreiben.
Sonnst könnte sie ja nicht anfahren wenn sie im Totpunkt steht.

Peter R. schrieb:
> ...Und wie ists bei einer Ein-Kolben-Maschine bei der Rücklaufphase des
> Kolbens?

Er drückt und zieht im Gegensatz zum Verbrennungsmotor!

LG

old

von Peter R. (pnu)


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Hallo Darius,

Über was für eine Maschine redest Du?

Doch nicht über eine Wilesco-Spiel-Dampfmaschine (siehe oben)

... mit einem Zylinder und ohne doppelt wirkendem Kolben?

... die bei geringer Belastung schon stehenbleibt?

von oldeurope O. (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Doch nicht über eine Wilesco-Spiel-Dampfmaschine (siehe oben)

Auch Wilesco aber ein älteres Modell.

> ... mit einem Zylinder und ohne doppelt wirkendem Kolben?

Ein Zylinder, hat deshalb zwei Totpunkte,
kann nach Handanwurf in beide Richtungen laufen.

Ob der Kolben doppelt wirkt kann ich Dir jetzt gar nicht sagen.
Muss ich mal ausprobieren ...


LG

old.

von John (Gast)


Angehängte Dateien:

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Sollte der Generator Wechselspannung liefern, dann ist noch ein 
Gleichrichter zwischen Generator und R1 notwendig.

Gruß
John

von meinereiner (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Kolbenschub wohl, aber nicht Drehmoment. Das entsteht erst durch die
> Umsetzung Kolbenstange/Kurbelwelle und da gibts Totpunkte.

und wie ist es beim Stenzer Motor?

von Günter Lenz (Gast)


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Sven K. schrieb:
Grundsätzlich ist mir der Aufbau einer Lichtschranke klar, wie
detektiert man denn aber damit dann die Drehzahl? Ich fürchte da habe
ich aktuell den Knoten im Kopf.

In dem man zum Beispiel ein Speichenrad abtastet.
Die Speichen geben dann immer einen Impuls wenn
der Lichtstrahl unterbrochen wird. Diese Impulse
kann man dann zählen, oder gleichrichten und dann
damit ein Relais schalten.

von Axel R. (Gast)


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Die macht doch sicher "pfft,pfft,pfft". Da kann man ein kleines 
Elektretmikro am Kolben anbringen. Verstärkern, gleichrichten, schalten.

von Gerald M. (gerald_m17)


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Warum macht ihr euch Gedanken über das erkennen, wann die Maschine 
läuft? Der TO hat doch geschrieben sie erzeugt Strom, nur eben zu wenig. 
Also einfach mit einem Transistor verstärken und gut is.

von le Deutschlehrer (Gast)


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Erkennen als Nomen bitte großschreiben!

von Peter R. (pnu)


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Nach Lesen des Eröffnungssthreads nochmals, zum Umgehen aller offtopics:

Das wirkliche Problem: Das Paar Kolben + Schwungrad liefert so wenig 
Leistung, dass es unter Last in der Rücklaufphase stehen bleibt. Da 
hilft auch keine noch so trickreiche Logik dagegen. Wahrscheinlich ist 
die Schwungmasse so gering, dass sie die Rücklaufzeit des Kolbens nicht 
überbrücken kann.

Die Maschine muss eine höhere Drehzahl haben, sodass das Schwungrad mehr 
Energie speichert. Mit der kann es den ungleichen Antrieb durch den 
Kolben ausgleichen. Schließlich treibt der Kolben nur zu 50% der Zeit 
an, die andre Hälfte der Zeit wird er ja nur zurückgeholt/geschoben.

Also mehr Drehzahl bzw. Dampf ist das Wahre. Ob die Maschine genug 
Drehzahl hat, erkennt man dann einfach an der stabilen Drehung, selbst 
ein Bremsversuch am Schwungrad wird dann ertragen.  ...Und an der vom 
Generator gelieferten Spannung.

: Bearbeitet durch User
von Sven K. (sven_k45)


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Für den Fall, dass es noch jemanden interessieren sollte:

Gelöst habe ich das nun so, dass ich die Federwelle der Dampfmaschine 
mit einem kleinen Elektromotor verbunden habe, den ich noch herumliegen 
hatte. Den verwende ich nun mit einem Vorwiderstand an einen Optokoppler 
quasi als Dynamo und lese dann am Arduino die induzierte Spannung ein. 
Funktioniert recht gut :-)

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Sven K. schrieb:
> Den verwende ich nun mit einem Vorwiderstand

Dann war ja schon die erste Antwort zutreffend.

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