Forum: Platinen SMD mit Feuerzeug entlöten? Wie solide sind ICs?


von Karpador (Gast)


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Hallo, ich habe einige Festplattenplatinen herumliegen.
Dort gibt es meistens Flash, SDRAM, Schaltregler und einiges an Passiven 
Bauteilen zu holen. Sicherlich noch mehr, diese interessieren mich 
jedoch am meisten. Die Frage ist nun wie ich diese am besten herunter 
bekomme.
Dazu gibt es auch schon einige Themen hier die ich mir durchgelesen 
habe.
SMD Teile habe ich auch schon mit Heißluft gelötet. Allerdings habe ich 
keinen Heißluftföhn hier. Morgen werde ich mal im Baumarkt gucken.

Nun habe ich einfach mal ein Benzinfeuerzeug unter die Platine gestellt 
und so lange erhitzt bis die Teile die ich haben wollte heruntergefallen 
sind.

Den SDRAM und Flash kann ich nicht direkt testen. Damit wollte ich evtl. 
nochmal was machen. Vorerst kommt dieser in eine Kiste zu all den 
ausgeschlachteten Teilen. Kann ich davon ausgehen, dass solche Teile 
noch funktionieren?

Mit MOSFETs habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich diese bei 
ungnädiger handhabe selber auslöten. Diese Erkenntnis macht mir so ein 
wenig die Hoffnung, dass die Bausteine noch funktionieren. Was können 
diese Teile so wegstecken und was kann an so einem Stück hochreinen Sand 
eigentlich kaputt gehen?

: Verschoben durch Moderator
von Oldie (Gast)


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> Was kann an so einem Stück hochreinen Sand
> eigentlich kaputt gehen?

Alles das, was es von hochreinem Sand unterscheidet.

von Joe F. (easylife)


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Karpador schrieb:
> SMD Teile habe ich auch schon mit Heißluft gelötet. Allerdings habe ich
> keinen Heißluftföhn hier. Morgen werde ich mal im Baumarkt gucken.

Da hole ich mir auch immer Rework-Werkzeug. So ein Baumarktfön hat 
einfach die bestmögliche Luftmengen- und Temperaturregelung.

von Stephan S. (plonk)


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> Was können diese Teile so wegstecken
Doch etwas mehr, als man ihnen gemeinhin zutraut.

> und was kann an so einem Stück hochreinen Sand
> eigentlich kaputt gehen?
Das, was den Sand nicht mehr so hochrein macht ;-)
Ab einer gewissen Temperatur machen sich die Dotieratome auf den Weg in 
Gebiete, in denen man sie nicht haben möchte. Aber das braucht 
Temperaturen, die das Gehäuse schon demolieren.
Es gilt: nur so lange erhitzen, wie nötig, dann kann man Schlachtware 
auch noch weiterbenutzen.

MfG

von Disco (Gast)


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Im Datenblatt wird eine Temperaturkurve für den Reflow Prozess 
angegeben. Normalerweise. Sollte man 320 bis 350 grad nicht für längere 
Zeit überschreiten.

Ich habe aber auch gute Erfahrungen mit Heißluftföhn und kurzes 
Aufschlagen auf eine feuerfeste Unterlage gemacht.

Grüße. ..

von Mani W. (e-doc)


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Karpador schrieb:
> Nun habe ich einfach mal ein Benzinfeuerzeug unter die Platine gestellt
> und so lange erhitzt bis die Teile die ich haben wollte heruntergefallen
> sind.

Karpador schrieb:
> Den SDRAM und Flash kann ich nicht direkt testen. Damit wollte ich evtl.
> nochmal was machen. Vorerst kommt dieser in eine Kiste zu all den
> ausgeschlachteten Teilen. Kann ich davon ausgehen, dass solche Teile
> noch funktionieren?

Ist schon wieder April???

Karpador schrieb:
> Mit MOSFETs habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich diese bei
> ungnädiger handhabe selber auslöten. Diese Erkenntnis macht mir so ein
> wenig die Hoffnung, dass die Bausteine noch funktionieren.

Oder die Generalprobe vom "Villacher Fasching"???

LeiLei


Mani

von Bernd K. (prof7bit)


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Karpador schrieb:
> keinen Heißluftföhn hier. Morgen werde ich mal im Baumarkt gucken.

Ich glaub nicht daß Du mit einem Baumarkt-Heißluftfön für Dachpappe 
vernünftige SMD-Rework-Arbeiten machen kannst/willst. Schau mal bei 
Ebay, da gibts teilweise schon günstige Chinageräte für den Zweck, die 
sind allemal besser geeignet.

von Naseweiß (Gast)


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Herdplatte geht auch gut.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Stephan S. schrieb:
>> Was können diese Teile so wegstecken
> Doch etwas mehr, als man ihnen gemeinhin zutraut.

Das Problem ist, dass ein Schaden nicht sofort auffallen muss. Der Chip 
kann auch einfach teilweise nicht funktionieren, viel schlechtere Specs 
als normal haben, viel geringere Lebensdauer etc.

Das in Kombination mit den geringen Preisen von Standardhalbleitern 
führt dazu, dass sich das Auslöten von so Sachen wie RAMs, 
Flash-Speicher etc. nicht lohnt.

von Jochen F. (jamesy)


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Disco schrieb:
> Im Datenblatt wird eine Temperaturkurve für den Reflow Prozess
> angegeben. Normalerweise. Sollte man 320 bis 350 grad nicht für längere
> Zeit überschreiten.

Hallo, selbst in Datenblättern mit Bauteilen für bleifreies Löten wird 
260°C niemals überschritten. Das hat schon einen guten Grund. Dann gibt 
es noch Kurven mit Aufheizung und Abkühlung über der Zeit. Auch das 
nicht "so ganz" ohne Grund!

Man kann die Teile mechanisch auslöten, aber elektrisch sind das dann 
extrem unsichere "Kandidaten", da sie erheblich jenseits ihrer Max 
Ratings betrieben bzw. gelagert wurden. Hinzu kommt noch die mechanische 
Belastung.
Insgesamt keine wirklich gute Idee!

: Bearbeitet durch User
von Joe F. (easylife)


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Abgesehen davon ist das Zeug ja die ganze Zeit der Luftfeuchtigkeit 
ausgesetzt gewesen, und ich nehme nicht an, du wirst die PCBs vorher 
trocken backen...

von Karpador (Gast)


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Naseweiß schrieb:
> Herdplatte geht auch gut.

Leider habe ich nur ein Induktionsfeld zur Verfügung.
Evtl. Könnte ich eine Stahlplatte drauflegen? Müsste ich ausprobieren.

Jochen Fe. schrieb:
> Disco schrieb:
>> Im Datenblatt wird eine Temperaturkurve für den Reflow Prozess
>> angegeben. Normalerweise. Sollte man 320 bis 350 grad nicht für längere
>> Zeit überschreiten.
>
> Hallo, selbst in Datenblättern mit Bauteilen für bleifreies Löten wird
> 260°C niemals überschritten. Das hat schon einen guten Grund. Dann gibt
> es noch Kurven mit Aufheizung und Abkühlung über der Zeit. Auch das
> nicht "so ganz" ohne Grund!
>
> Man kann die Teile mechanisch auslöten, aber elektrisch sind das dann
> extrem unsichere "Kandidaten", da sie erheblich jenseits ihrer Max
> Ratings betrieben bzw. gelagert wurden. Hinzu kommt noch die mechanische
> Belastung.
> Insgesamt keine wirklich gute Idee!

Hört sich im großen und ganzen weniger erfreuend an. Dann sollte ich 
diese ICs besser separat lagern und bei Gelegenheit mal auf Herz und 
Nieren testen. Die Passiven sollten aber doch brauchbar sein?

von Joe F. (easylife)


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Geh in der Zeit, die du für's Auslöten aufwenden wolltest Zeitung 
austragen, von dem Geld kannst du dir die ganzen Teile dann neu kaufen.

von Conny G. (conny_g)


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SMD Löten erfolgt nach einer bestimmten Temperaturkurve, die bis max 260 
Grad für 30-60 Sekunden geht.
Wenn Du diese Spezifikation überschreitest kannst Du Dich auf nichts 
verlassen.
Wenn Du mit so grobem Werkzeug drangehst, werden viele Bauteile werden 
einfach defekt sein, aus dem Bauch: 50%. Ein weiterer Anteil erweckt den 
Anschein zu funktionieren, zeigt aber früher oder später seltsame 
Erscheinungen.
Also erwarte Dir nicht zuviel von so einer Aktion.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Heissluftfön und die Dinger von der Platine klopfen.
Geht super, wenn man sich Zeit lässt und die Platine langsam und 
grosflächig erwärmt. Die Platine ist meistens weniger robust als die 
Bauteile, wenn es zu qualmen anfängt ist es idr die Platine. Die 
Bauteile überleben das zu 99%. Mit ESD muss man aufpassen.

Nur zum Einlöten braucht man dann so ein Chinateil, weil der 
Heissluftfön ist da definitiv nicht selektiv genug

: Bearbeitet durch User
von foo (Gast)


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Karpador schrieb:
> Nun habe ich einfach mal ein Benzinfeuerzeug unter die Platine gestellt
> und so lange erhitzt bis die Teile die ich haben wollte heruntergefallen
> sind.

Entgegen der Schwerkraft?
Du solltest dir das Verfahren patentieren lassen.

von Simpel (Gast)


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Der wohnt vielleicht auf der Südhalbkugel...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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foo schrieb:
> Karpador schrieb:
>> Nun habe ich einfach mal ein Benzinfeuerzeug unter die Platine gestellt
>> und so lange erhitzt bis die Teile die ich haben wollte heruntergefallen
>> sind.
> Entgegen der Schwerkraft?
Du kannst dir das Schlimmste offenbar nicht vorstellen: er behauptet, 
dass die Bauteile unten in der Flamme waren. Ohne Foto glaube ich das 
Ganze sowieso nicht. Denn auch wenn die Bauteile unten waren, fallen sie 
nicht einfach so ab...

Kein vernünftiger Mensch, nur ein Troll, wird annehmen, dass ein 
Bauteil, das auf die blödsinnigst denkbare Art von der LP entfernt 
wurde, hinterher noch funktioniert.

: Bearbeitet durch Moderator
von Minimalist (Gast)


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Btw, mal ein Hinweis zum Thema Feuerzeug:
Hütet euch von den Piezo-gezündeten in der Werkstatt! Ich hab mir die 
Tage einen Hallsensor (ok, kein allzu großer Verlust, aber ärgerlich) 
zerlegt. Drähte waren angelötet, Schaltung funktionierte, jetzt sollte 
nur noch Schrumpfschlauch um die 3 Drähte (30cm lang, ca. 5 cm vom 
Hallsensor weg). Mal schnell mitm Feuerzeug geschrumpft, ist ja nur 
Kabel --> Hallsensor im Eimer. Ich kann mir beim besten Willen nicht 
vorstelen, was den sonst zerlegt haben könnte. Der ist nichtmal handwarm 
geworden, aber die Drahtenden waren nicht kurzgeschlossen.

Also: Vorsicht!

von Marcus W. (marcusaw)


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Auch dafür nimmt man einen Heißluftfön oder die Reworkstation  ;)

von Kai M. (kai_mauer)


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Lothar Miller schrieb:
> Kein vernünftiger Mensch, nur ein Troll, wird annehmen, dass ein
> Bauteil, das auf die blödsinnigst denkbare Art von der LP entfernt
> wurde, hinterher noch funktioniert.

Kein Mensch kann annehmen, daß Du jemals schon ein Bauelement wieder
von einer Platine entfernt hast. Du schließt daraus, daß Andere es
auch nicht können. Das ist falsch.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Eine, was weiss ich, 900 Grad heisse Flamme bewirkt ja keine 
unmittelbare Erhitzung des Bauteils auf 900 Grad. Und wenn das Bauteil 
fallen konnte oder unter Zug gesetzt wurde (ausser es war festgeklebt 
und die Hitze musste so lange einwirken dass sie den Kleber plattmachte) 
wird es sich gelöst haben sobald die Anschlüsse auf einer dem 
Schmelzpunkt des Lotes entsprechenden Temperatur waren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Kai Mauer schrieb:
> Kein Mensch kann annehmen, daß Du jemals schon ein Bauelement wieder
> von einer Platine entfernt hast.
Man kann Bauteile von einer LP entfernen. Aber nicht mit einem 
Feuerzeug...

Kai Mauer schrieb:
> Du schließt daraus, daß Andere es auch nicht können.
Mitnichten. Ich sage nur, dass das mit dem Feuerzeug eine umständliche 
und unzuverlässige Methode ist.

Mit einer Heißluftpistole vom Baumarkt klappt das mit ganz wenig Übung 
aber tadellos und reproduzierbar.

von Conny G. (conny_g)


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Sowas wäre m.E. das Minimum an Regelbarkeit der Temperatur (20 Euro):
http://www.amazon.de/Heissluftpistole-Set-Koffer-2000-stufig-600%C2%B0C/

Mit den 350 Grad kann man einigermaßen Sanft zuwerke gehen.

Die hab ich, die tut perfekt, digitale Temperaturregelung (50 Euro):
http://www.amazon.de/gp/product/B009RPRELC

von Dieter F. (Gast)


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Karpador schrieb:
> Nun habe ich einfach mal ein Benzinfeuerzeug unter die Platine gestellt
> und so lange erhitzt bis die Teile die ich haben wollte heruntergefallen
> sind.

Stelle ich mir schwierig vor. Wenn die Teile oben aufliegen und Du von 
unten erwärmst (mal abgesehen davon, dass der Daumen wahrscheinlich 
leicht geröstet wird) fallen die nur selten herunter (da sei ja auf der 
Platine aufliegen).

Tri-Tra-Tollala ...

Richtig gut wird es hier :-)

Karpador schrieb:
> Leider habe ich nur ein Induktionsfeld zur Verfügung.
> Evtl. Könnte ich eine Stahlplatte drauflegen? Müsste ich ausprobieren.

Vielleicht kann man die Stahlplatte j auch im Magnetfeld zur Rotation 
bekommen, dann werden die Teile automatisch "abgeschleudert" ;-)

von Amateur (Gast)


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Ich schätze mal, indirekt, also von hinten durch die Brust ins Auge, 
dürfte gehen. Auch die Herdplattenmethode sollte ja gehen.
Für beide Verfahren gilt natürlich dass die Temperatur im 
vorgeschriebenen Rahmen bleibt.

Von oben würde ich es aber nicht machen, da dabei eine vernünftige 
Temperaturverteilung nicht möglich ist.
Bei einem SMD-Widerstand z. B. werden die z. T. metallischen Kappen die 
Wärme völlig anders ableiten/verteilen wie der restliche Körper. Also 
500 °C an der Körperoberfläche und 200 °C an seinen Enden, sollten 
denkbar sein...

von Mani W. (e-doc)


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Lothar Miller schrieb:
> Kein vernünftiger Mensch, nur ein Troll, wird annehmen, dass ein
> Bauteil, das auf die blödsinnigst denkbare Art von der LP entfernt
> wurde, hinterher noch funktioniert.

Dem ist nichts hinzu zu fügen!!!


Mani

von Mani W. (e-doc)


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Meschen, die elektronische Bauelemente abheizen, bis sie abfallen von 
der Leiterplatte, die haben es nicht ganz im Schüsserl...

Dann noch daran zu glauben, diese abgeheizten Trümmer verkaufen zu 
können,
ist ein starkes Stück Selbstvertrauen...

Diesen Schwachsinn dann noch in einem Elektronikforum zu präsentieren,
gleicht einer Grenzwissenschaft...


Liebe Grüsse
Mani

von Andreas D. (rackandboneman)


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@e-doc dem Vernehmen nach wird das anderswo sogar kommerziell und im 
grossen Stil gemacht - was gut wäre wenn es nicht mit 
gesundheitsgefährdender Nachlässigkeit und ohne die Bauteile als 
gebraucht zu kennzeichnen geschähe :)

von Bernd K. (prof7bit)


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Mani W. schrieb:
> Meschen, die elektronische Bauelemente abheizen, bis sie abfallen von
> der Leiterplatte, die haben es nicht ganz im Schüsserl...

Das ist die übliche Methode. Oder entlötest Du kalt?

In Frage steht hier nur die Methode des Erwärmens, das dafür verwendete 
Werkzeug. Und ich würde keinen Baumarkt-Fön kaufen, und sei er auch noch 
so teuer, fürs gleiche Geld gibts handliche(!) temperaturgeregelte 
SMD-Rework-Stations, damit kann man sie dann sogar wieder einlöten (und 
zwar im Sitzen, locker aus dem Handgelenk, ohne sich einen abzuwürgen 
und die Bauteile quer über den ganzen Tisch zu blasen mit dem riesigen 
unhandlichen überdimensionierten Baumarkt-Monstergebläse).

von Amateur (Gast)


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Bei uns steht ein Infrarotofen rum, mit dem die Platinen auf 
"Fast-Löt-Temperatur" gebracht werden um diese dann mit "etwas" Heißluft 
zu entlöten.

Zugegeben - keine Herdplatte - aber fast.

Mit einem Feuerzeug sollte sich, durch die Platine, ebenfalls eine 
flächige Hitzeverteilung erreichen lassen.

Zugegeben, ohne gut gekoppelten Wärmesensor, würde ich selbst das mit 
der Herdplatte nicht machen und die Feuerzeuglösung ist wohl 
grenzwertig, aber für einen Bastler, der reparieren will - als Notlösung 
- akzeptabel.

Ich würde es aber nur ein einer Richtung verwenden. Also von der Platine 
in den Mülleimer. Eventuell überhitzte Bauteile zu verkaufen, vor allem, 
wenn es für den Käufer nicht ersichtlich ist kann - zu Recht - richtig 
großen Ärger einbringen.
Schreibt man aber: "Bitte nicht in sicherheitsrelevanten Bereichen 
verwenden" dran, wird ein potentieller Kunde wohl gleich verzichten.

von michael_ (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> In Frage steht hier nur die Methode des Erwärmens, das dafür verwendete
> Werkzeug. Und ich würde keinen Baumarkt-Fön kaufen, und sei er auch noch
> so teuer, fürs gleiche Geld gibts handliche(!) temperaturgeregelte
> SMD-Rework-Stations, damit kann man sie dann sogar wieder einlöten (und
> zwar im Sitzen, locker aus dem Handgelenk, ohne sich einen abzuwürgen
> und die Bauteile quer über den ganzen Tisch zu blasen mit dem riesigen
> unhandlichen überdimensionierten Baumarkt-Monstergebläse).

Wenn man von unten erwärmt ist es die sanfeste Methode um Bauelemente 
abzulöten.
Egal ob mit Feuerzeug oder Heißluftpistole.
Mit der geringsten Schmelztemperatur kann man die Bauelemente entnehmen.
Hast du mal versucht, von einer PC-Platine von einer Fläche 5X5 cm die 
FET zu gewinnen?
Da kommst du mit der SMD-Rework-Station nicht weit. Ich stell da mit der 
Pistole "4" ein und da verbrennt die Leiterplatte nicht und es geht 
prima.
Selbstverständlich habe ich auch eine Heißluftstation.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Altplatinen sind doch nur unhandlich verpackte Bauteile für den Bastler 
:)

von Gebhard Raich (Gast)


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Ich hab recht unterschiedliche Erfahrungen mit Bauteilen unter 
Temperaturstress gemacht. Einmal blieb eine Leiterplatte im Reflowofen 
hängen, als ich es bemerkt hatte, war die LP verkohlt und delaminiert. 
Interessenhalber hab ich einen AD620 heruntergeholt und auf eine andere 
LP gelötet. Das Bauteil schien noch einwandfrei in Ordnung, obwohl es 
lange Temperaturen weit höher als 260° ausgesetzt war. Andererseits 
hatte ich mit der bleifreiverarbeitung großflächiger Bauteile wie einem 
LPC2378 im 100Pin Gehäuse mit einem schlechten Reflowofen 7% Ausschuss, 
obwohl am unteren Ende der Temperaturskala gefahren wurde. Neuer Ofen => 
0,5% Ausschuss. Es scheint so zu sein, dass mechanische Spannungen die 
Bonddrähte abreissen lassen. Dabei spielt die Grösse des Bauteils eine 
erhebliche Rolle.

Grüsse

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