Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Poti falsch herum - Fehler vermeiden


von Josef (Gast)


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Hallo!

Mir ist es gestern wieder einmal passiert, ich hab bei einer 
Lautstärkenregelung (Poti in Serie mit Fixwiderstand) den Poti falsch 
herum eingebaut, also Regler ganz nach links ist mamixmale Lautstärke.
Rein technisch ist mir voll und ganz klar warum das so ist.

Ich frage mich aber, wie wird das in einem Schaltplan technisch korrekt 
eingezeichnet, damit einer Laie ohne Kenntnis von Spannungsteiler etc. 
dieser Fehler nicht passiert? Gibts da eine Regel in welche Richtung der 
Pfeil zeigen muss oder ähnlich?

lg
Josef

von Werner M. (Gast)


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Josef schrieb:
> Ich frage mich aber, wie wird das in einem Schaltplan technisch korrekt
> eingezeichnet, damit einer Laie ohne Kenntnis von Spannungsteiler etc.
> dieser Fehler nicht passiert?

Ohne Grundkenntnisse und eine gewisse Vorstellung, wie ein Poti 
aufgebaut ist, wird das nicht funktionieren. Und was nützt die schönste 
Bezeichnung, wenn der Laie den Schaltplan nicht lesen kann. Und so 
richtig lohnt es auch nicht, da noch irgendetwas neu zu erfinden. Potis 
rutschen dank digitaler Technik und Steuerung über Inkrementalgeber 
allmählich auf die "rote Liste".

von meckerziege (Gast)


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Natürlich geht das. Dafür gibt die Pinnummerierung.

von foo (Gast)


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Werner M. schrieb:
> Ohne Grundkenntnisse und eine gewisse Vorstellung, wie ein Poti
> aufgebaut ist, wird das nicht funktionieren. Und was nützt die schönste
> Bezeichnung, wenn der Laie den Schaltplan nicht lesen kann.

Nun ja, manchmal erschliesst sich die Funktionsweise eines Potis auch 
dem Fachmann nicht unmittelbar.

Dann ist es üblich einen Pfeil neben das Poti zu zeichnen und daran zu 
schreiben, was sich durch die Bewegung des Schleifers im Pfeilsinn 
ändert.
Da könnte also z.B. "+f" dranstehen, wenn sich Frequenz erhöht, oder 
"wärmer".

Gelegentlich findet man auch "UZS" für "im Uhrzeigersinn", die Amis 
schreiben dafür CW (clock wise), bzw. ccw (counter clock wise) für eine 
Linksdrehung.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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meckerziege schrieb:
> Natürlich geht das. Dafür gibt die Pinnummerierung.

Ich habe schon sehr oft gesehen, dass eine Seite markiert wird ("CW").

von Stefan F. (Gast)


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Ich habe schonmal einen Punkt gesehen, analog zum Wicklungsanfang einer 
Spule.

von Kai K. (klaas)


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>Potis rutschen dank digitaler Technik und Steuerung über Inkrementalgeber
>allmählich auf die "rote Liste".

Wie kommen Leute immer nur auf so einen Schwachsinn?? In den 90igern 
wurde gerne von "Berufenen" behauptet, daß es in 10 Jahren keine 
Analogelektronik mehr gäbe. Das würde dann alles mit DSPs gemacht. Und 
wo stehen wir heute? Noch nie gab es eine so unüberschaubar große Menge 
an OPamps wie im Jahre 2015!

Also, Potis und Trimmer wird es ganz sicher noch eine geraume Zeit 
geben.

>Ich frage mich aber, wie wird das in einem Schaltplan technisch korrekt
>eingezeichnet, damit einer Laie ohne Kenntnis von Spannungsteiler etc.

Eigentlich ist das ganz einfach. Es muß einfach nur ein bestimmter Pin 
der Schleiferbahn ausgezeichnet werden. In der Regel ist das der 
Anfangspunkt, also der Pin, auf den der Schleifer steht, wenn das Poti 
im Gegenuhrzeigersinn gedreht wird, Linksanschlag eben. In meinen 
Schaltplänen steht dort immer ein "k" für "kaltes Ende". Habe ich mal 
vor vielen Jahren gesehen und für mich übernommen.

Bei Cermet-Trimmern, die man aus Versehen leicht verpolt einbauen kann, 
gebe ich noch die Pinbelegung an: "1", "2" und "3", weil auf den 
Trimmern ja kein "k" steht. Die Zahlen helfen beim richtigen Einlöten 
und das "k" für das Verständnis der Schaltung. Auf den Trimmern ist auch 
oft noch ein kleiner "Schaltplan" zu sehen und die Drehrichtung "CCW" 
(counter clock wise) angegeben.

Übrigens wird kein Bauteil so oft in Schaltplänen falsch eingezeichnet 
wie Potis und der Trimmer. Nicht nur, daß Anfangs- und Endpunkte oft 
vertauscht sind, sondern auch Angaben über "lin" und "log" fehlen oft 
oder sind falsch.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Kai Klaas schrieb:
> In meinen
> Schaltplänen steht dort immer ein "k" für "kaltes Ende"

Das ist mal eine gute Idee! Werd ich sofort übernehmen...

ich hab nämlich auch das Problem, dass ich bei meinen Schaltungen und 
Platinen eine 50% Chance hab :-)

von Josef (Gast)


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Na dann, kenn ich mich aus! Danke für die vielen produktiven Antworten!

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