... mal etwas Nostalgie :-) Ein kleines Beispiel, wie mit relativ wenig Aufwand das DCF77 Signal mit einem Einkreisempfänger / Geradeausempfänger empfangen werden kann. Diese Schaltung ist nicht nur für den LW-Bereich geeignet, die LC-Kombination am Eingang (Induktivität Ferritstab + C) bestimmt die Empfangsfrequenz. Dieser Audion verfügt über eine zusätzlich Rückkopplung, somit ist er empfindlicher als ein Dedektorempfänger aber weniger empfindlich als ein Überlagerungsempfänger / Superhet Durch die Mitkopplung Rückkopplung negative Gegenkopplung wird der Empfangsschwingkreis / Eingangskreis sehr schmalbandig. Übertreibt man es mit der Rückkopplung dann sind die Schwingbedingungen erfüllt und die ganze Schaltung arbeitet als Oszilltor :-) Hier gilt das Motto: Weniger ist manchmal mehr Die Inbetriebnahme dieser Schaltung ist relativ einfach, erfordert aber etwas Feingefühl am DREKO und am Rückkopplungspotentiometer. Ein OSZI und ein Funktionsgenerator erleichtert die Inbetriebnahme. Die Stellung der Potentiometer, welche die Verstärkung der Schaltung beinflussen, standen im Versuchsaufbau auf Mittelstellung, bei zu hoher eingestellter Verstärkung war der Rauschpegel der Schaltung relativ hoch. Wirkt die Rückkopplung zu stark, erfreut uns zwar die große Lautstärke hinter der Demodulation, aber die Schaltung schwingt bei der DCF-Trägeraustastung zu sehr nach und die Impulse sind unbrauchbar verschliffen (s.Oszi-Bild). Im Bild "OSZI.jpg" ist das empfangene DCF-Signal dargestellt, verringert man die Rückkopplung, dann verschwinden die Signale im Rauschen. Nachtrag: Als Kapazität am Schwingkreis sind Scheibenkondensatoren nicht geeignet ! Beitrag "Welche Kondensatoren im Schwingkreis einsetzen" Ich hoffe, die Schaltung für den Rückkopplungsempfänger ist übersichtlich gezeichnet. Bernhard
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Und so könnte die Inbetriebnahme der Schaltung erfolgen: 0. TV-Geräte, diverse Schaltnetzteile oder andere HF-Störquellen in der Nähe des Ferritstabes ausschalten. 1. Ferritstab auf den DCF77-Sender-Frankfurt/M ausrichten (die lange Seite des Ferritstabes zeigt zum Sender) 2. Frequenzzähler und / oder Oszilloskop an den Ausgang der Schaltung anschließen 3. Alle Potentiometer für die Verstärkung auf Mittelstellung. 4. Rückkopplung durch drehen des Rückkopplungs-Potentiometers so einstellen, dass die Schaltung sich selber erregt und ein sinusförmiges Ausgangssignal anliegt (ca. 1V). Nach Möglichkeit keine zu starke Verzerrung des Signals zulassen. 5. Ausgangsfrequenz mittels Drehkondesator auf 77,5kHz einstellen. 6. Rückkopplung mit dem Rückkopplungs-Potentiometer verringern, bis die DCF-Signale brauchbar zur Verfügung stehen. Bernhard
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Ein paar Betrachtungen zur Bandbreite und Güte des Systems: Mit einer "schwachen" Wobbel-Generator-Ankopplung (Kabel miteinander etwas verdrillt) wurde die Schmalbandigkeit des Systems sehr schnell sichtbar. Gemessene und errechnete Werte: Der Schwingkreis (Ferritstab+C) ohne weitere Schaltung besitzt eine Bandbreite von ca. 800 Hz, entspricht einer Güte von ca. 92 Das System besitzt mit angemessener Rückkopplung eine Bandbreite von ca. 130Hz, somit eine Güte von ca. 600 Einen kleinen LC Rechner für Frequenz, Güte usw. hänge ich als Excel-Tabelle mit an. Bernhard
Eine weitere Variante mit zwei NPN-Transistoren. An die Transistoren gibt es keine besonders hohen Anforderung da die Gesamtverstärkung der Schaltung nur wenige dB betragen muss. Bernhard
Diese Schaltung ist zwar relativ einfach, aber... Sie schwingt zu gut, die Rückkopplung lässt sich nur schwerlich einstellen. Vermutlich ist auch die Stromverstärkung der verwendeten Transistoren zu hoch, ev. könnten zusätzliche Emitter-Widerstände das System etwas bremsen. Vielleicht hat jemand von Euch eine Idee? Bernhard
Vielen Dank für Deine ausführlichen Beschreibungen. Sehr interessant. Von einem eigenen DCF77-Empfänger "träume" ich schon etliche Jahre, habe aber nie etwas umgesetzt. Wo bekommt man denn heutzutage am besten Ferritantenne und Dreko für den Eingangsteil her?
Eine mögliche Simulierung in LTspice IV... >Vielen Dank für Deine ausführlichen Beschreibungen. Ich danke Dir für die lobenden Worte :-) >Sehr interessant. Oh ja, zumal diese einfachen alten Schaltungsprinzipien gern mal in Vergessenheit geraten. >Von einem eigenen DCF77-Empfänger "träume" ich schon etliche Jahre, habe >aber nie etwas umgesetzt. Natürlich können auch Rundfungsender im LW,MW und KW- Bereich empfangen werden. Vor 40 Jahren war solch ein Radio mein ganzer Stolz, damals noch mit Germanium-Transistoren bestückt, Silizium-Transistoren waren noch ziemlich teuer. >Wo bekommt man denn heutzutage am besten Ferritantenne und Dreko für den >Eingangsteil her? In alten Radios oder Funkweckern wirst Du schnell fündig. Als DREKO-Ersatz wären auch Kapazitätsdioden möglich. Bernhard
>Eine mögliche Simulierung in LTspice IV...
Dürfte so als Aufbau Probleme bringen.
Zu DCF77 gibt es auch im Forum unter
"HF, Funk und Felder", suche nach "dcf77"
einige Beiträge.
Schönes Bastelprojekt! Du hast sozusagen einen Q-Multiplier um den Schwingkreis herum gebaut. Angeblich geht es auch mit einem ZN414 oder einem seiner Derivate. Bin aber nicht ganz sicher, wie das mit der Demodulation war.
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