Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wer schaut noch auf Arbeitszeugnisse?


von Ejo (Gast)


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Laut diesem Spiegel-Aktikel kann man sich mit den Arbeitszeugnissen 
heutzutage den Allerwertesten wischen, da die eh keiner mehr ernst 
nimmt:

http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/arbeitszeugnisse-jobst-hubertus-bauer-ueber-standardformulierungen-a-1004978.html

Wie schaut das bei euch in den Firmen aus? Wer liest die noch und 
schicken die überhaupt noch alle Bewerber mit?

von Tom (Gast)


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niemand, wenn meine Angestellten eines haben wollten, habe ich gesagt 
sie sollen sich eines schreiben ich unterschreibe es dann oder einfach 
immer das gleiche genommen.

Das ist eines dieser völlig schwachsinnigen Dinge, die die Welt nicht 
braucht!!

von Mark B. (markbrandis)


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??? schrieb im Beitrag #3955971:
> Dann müssten die Entscheider Bewerber wie Absolventen gleich behandeln
> und in der Probezeit umständlich prüfen ob es funzt.

Umständlich?

Genau dafür ist die Probezeit doch da. Wenn es nicht passt, wird das 
Arbeitsverhältnis eben beendet.

Dass man allein durch ein Vorstellungsgespräch herausfinden kann, ob 
jemand für den Job taugt oder nicht, ist ein Aberglaube der sich 
hartnäckig hält.

von Bernd F. (metallfunk)


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Mark Brandis schrieb:
> ??? schrieb im Beitrag #3955971:
>> Dann müssten die Entscheider Bewerber wie Absolventen gleich behandeln
>> und in der Probezeit umständlich prüfen ob es funzt.
>
> Umständlich?
>
> Genau dafür ist die Probezeit doch da. Wenn es nicht passt, wird das
> Arbeitsverhältnis eben beendet.
>
> Dass man allein durch ein Vorstellungsgespräch herausfinden kann, ob
> jemand für den Job taugt oder nicht, ist ein Aberglaube der sich
> hartnäckig hält.

So ist das.

Grüße Bernd

von Holger R. (holgerr)


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Moin
Der versierte Chef oder Personaler liest die schon.

Da kann schon gelesen werden, ob der der Berwerber

geklaut hat
gesoffen hat
die Chefin befriedigt hat
pünklich war
arbeitswillig
oder tierlieb ( mußte pünklich hat Hause um mit Bullterrier gassi-gehen 
)

Gruß Holger

von Handgewrungene Fachkräfte (Gast)


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Gäbe es einen wirklichen Fachkräftemangel, dann würde es die ganzen 
Debatten gar nicht geben.

von heute.mal.anonym (Gast)


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Holger R. schrieb:
> Da kann schon gelesen werden, ob der der Berwerber
> ...

... und dann rennt der Arbeitnehmer zum Anwalt. Der Arbeitgeber ist 
nämlich dazu verpflichtet, ihm ein wohlwollendes Zeugnis auszustellen. 
Ausserdem darf man eine andere Person nicht daran hindern, eine 
Arbeitsstelle zu bekommen. Selber schon erlebt.

von Holger R. (holgerr)


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heute.mal.anonym schrieb:
> ihm ein wohlwollendes Zeugnis auszustellen.

Deutsche Sprache, gute Sprache :

Der AN ist tierlieb
oder
der AN kümmerte sich auch um die Belange der Kollegen
oder
der AN war gesellig.

Alles wohlwollend.

Das hatten wir schon mal alles.

Gruß Holger

von mec (Gast)


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Das kannst du alles aus dem Arbeitszeugniss streichen lassen, weil es 
allgemein bekannt ist, das es nicht wohlwollend ist ;)

von Kampfstiefel (Gast)


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Arbeitszeugnisse sind einfach ABM für Anwälte. Mit 
Rechtschutzversicherung kann man dem Thema gelassen entgegensehen: 
Einfach das erhaltene Zeugnis dem Anwalt zur Prüfung vorlegen und der 
kümmert sich um den Rest.

Normalsterbliche - und leider auch manche Personaler - interpretieren da 
Dinge aus dem Zeugnis, dass es an Lotterie grenzt. Selbst wenn das 
Zeugnis juristisch dann einwandfrei ist, ist es doch kannte Garantie, 
dass ein Unternehmen, bei welchem man sich bewirbt, etwas falsch 
interpretiert.

Deswegen rufen manche bei ehemaligen Arbeitgebern an und interpretieren 
deren Reaktion auf eine Frage (was ein weiteres Glückspiel ist, da es 
persönliche Interpretationssache ist).

Um an diesen Umständen etwas zu ändern, naja... da wäre wohl einiges an 
Aufwand nötig. Ist vielleicht einfacher, weitere 50 Bewerbungen zu 
verschicken.

von nene (Gast)


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Kampfstiefel schrieb:
> da wäre wohl einiges an
> Aufwand nötig.

Welche Form sollte es denn haben, dass Firmen das als Aussagekräftig
akzeptieren würden? Die müssen sich doch sowieso nicht verantworten.
Solche Strukturen zu knacken ist schier unmöglich, es sei denn, alle
Bewerber würden es unterstützen. Die Hoffnung kann man knicken.
Man kann höchstens die Stellen beobachten und wenn die Firmen lange
genug geschmort haben, versuchen einen Fuß in die Tür zu bekommen.
Keine Stelle (mit wenigen Ausnahmen) wird für die Firmen existenziell
sein, schon gar nicht ohne Beziehungen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Das ist jetzt meine unmaßgebliche, persönliche Meinung:

Arbeitszeugnisse in DE sind nicht besser als Klopapier.

Da ohnehin nie was wichtiges drinsteht, kannst du das auch
anderweitig verwenden.

Ob ein Mitarbeiter passt, entscheidet sich in der Probezeit.


Grüße Bernd

von klausi (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Arbeitszeugnisse in DE sind nicht besser als Klopapier

Dh es wird immer schwieriger, jemanden einzuschätzen, einzustellen etc.

Arbeitszeugnisse zählen nicht, Noten schon gar nicht, was denn dann?
Referenzen auch nicht, weil man darf nicht schlecht reden, etc etc.

von Sebastian (Gast)


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Die Vorredner haben es schon gesagt: Dafür ist die Probezeit da. Oder, 
bei großen Unternehmen, Einstellungstests.

von Harry (Gast)


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>Arbeitszeugnisse zählen nicht, Noten schon gar nicht,

Naja, so würde ich das nicht sehen. Bei Noten weiss man wenigstens, dass 
eine erbrachte Prüfungsleistung dahinter steht. Bei Arbeitszeugnissen 
steht der gute Wille des Vorgesetzten oder eben nicht.

von Besucher (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Ob ein Mitarbeiter passt, entscheidet sich in der Probezeit.

Eine Probezeit macht doch aber nur Sinn wenn es anschließend einen
Kündigungsschutz gibt. Das gilt erst in Betrieben ab dem 11.
Mitarbeitern.  Was machen die Firmen, die weniger Leute haben?
Keine Probezeit mit der Möglichkeit jederzeit befristet und
unbegründet kündigen zu können oder Probezeit ohne Effekt und ohne
Ende? Für mich macht das keinen Unterschied und die Probezeit wäre
dann da nur Makulatur.

Wenn ein Arbeitszeugnis hinterfragt werden kann, hat das für einen
Entscheider sicher einen höheren Wert, als der Inhalt selbst.

von Besucher (Gast)


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klausi schrieb:
> Arbeitszeugnisse zählen nicht, Noten schon gar nicht, was denn dann?

Nasenfaktor vielleicht?

> Referenzen auch nicht, weil man darf nicht schlecht reden, etc etc.

Was man darf und was man tut, sind immer zwei paar Schuhe.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Harry.

Harry schrieb:
>>Arbeitszeugnisse zählen nicht, Noten schon gar nicht,
>
> Naja, so würde ich das nicht sehen. Bei Noten weiss man wenigstens, dass
> eine erbrachte Prüfungsleistung dahinter steht.

Da es in letzter Zeit viele Prominente mit zweifelhaftem Doktorgrad 
gegeben hat, wird auf Noten oder akademische Grade auch nicht mehr sooo 
viel gegeben.

> Bei Arbeitszeugnissen
> steht der gute Wille des Vorgesetzten oder eben nicht.

Auch das ist Richtig.....darum sind Beziehungen ja auch so wichtig. Und 
Das treibt oft erstaunliche Blüten.

Ich habe mal vor langen Jahren bei einer Firma gearbeitet, wo der Cheff 
ein paar Jahre im Knast gewesen war.
Der hat Führungsaufgaben bevorzugt an Leute vergeben, die auch ein paar 
Jahre im Knast waren. Aber nur wenn sie wegen Gewaltdelikten (Raub, 
Vergewaltigung, Körperverletzung, Totschlag....) im Knast waren (die 
haben den richtigen "Biss"), nicht wegen irgendwelcher Diebstahls oder 
Betrugssachen. Und Drogen durften auch nicht im Spiel gewesen sein. Und 
sonst mussten sie natürlich auch was drauf haben.

Es geht die Sage, dass auch eine zünftige Verurteilung wegen 
Steuerhinterziehung in einigen Firmen karrierefördernd sein soll.

Wer sich mit sowas aber nicht auskennt, und nicht von klein auf Spass am 
kriminell sein hat, sollte es trozdem besser lassen, denke ich.

Mit freundlichem Gruss: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Elo (Gast)


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Bernd Funk meinte
> Das ist jetzt meine unmaßgebliche, persönliche Meinung:

> Arbeitszeugnisse in DE sind nicht besser als Klopapier.

> Da ohnehin nie was wichtiges drinsteht, kannst du das auch
> anderweitig verwenden.

> Ob ein Mitarbeiter passt, entscheidet sich in der Probezeit.

> Grüße Bernd

wenn man immer nur von seiner eigenen Betriebsgröße und Mannschaft 
ausgeht stimmt das wohl!

In mittleren bis größeren Firmen haben es schon sehr viele Schnarchnasen 
oder übernommene Leiharbeiter geschaftt, in der Probezeit zu Glänzen 
oder nur positiv aufzufallen.
Wenn man dann als fester interner MA nach einer bestimmten Zeit dann so 
seltsame Wandlungen bei seinen Ex-Leihkräften feststellen muß > also 
Wandlungen zum Negativen oder gar massiven Leistungs- und 
Motivationsverlust an der eigentl. Arbeit, und dann deren wachsendes 
Interesse solcher Spezialisten an sogenannten Führungs- und 
Leitungsaufgaben, woran mag das wohl liegen?

Bernd Wiebus Meinung kann man dahingehend bestätigen, dass selbst im 
Staatsdienst > Polizei die meist größten Spitzbuben beschäftigt sind.
Aber sicher nicht um die unter Kontrolle zu halten.
Frei nach der Weisheit: gib einem Menschen Macht in die Hand, und er 
zeigt sein wahres Gesicht!
Unter ständigem Druck oder massiver Abhängigkeit vollbringen auch manche 
durchschnittlichen Zeitgenossen wahre "Wunder". Nur ist es da sicher 
nicht deren positive Motivation die sie dazu treibt und befähigt!
Ein gebranntes Kind scheut das Feuer nicht!

> Es geht die Sage, dass auch eine zünftige Verurteilung wegen
> Steuerhinterziehung in einigen Firmen karrierefördernd sein soll.
garantiert ausgenommen aber das Finanzamt ;-)

> Wer sich mit sowas aber nicht auskennt, und nicht von klein auf Spass am
> kriminell sein hat, sollte es trozdem besser lassen, denke ich.
Gegenargument: Übung macht den Meister, und solche sind nicht vom Himmel 
gefallen.
Wer Spaß an sowas findet, ist sowieso verkehrt in dem Millieu. Genau wie 
Hobbybastler oder Spaßfanatiker, kannste alle in die Tonne hauen.

> Auch das ist Richtig.....darum sind Beziehungen ja auch so wichtig. Und
> Das treibt oft erstaunliche Blüten.
Beziehungen schaden den Leuten mit Format und Fähigkeiten, die haben 
meist solche Beziehungen nicht und müssen sich deshalb mehr als andere 
abstrampeln!
Bei den Blüten hast Recht, die größten Loser kommen nur durch 
Beziehungen zu Ihren Posten, gute Nacht mit solchen Nasen.

von Besucher (Gast)


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Elo schrieb:
> woran mag das wohl liegen?

Wer hohe Hürden im Arbeitsmarkt aufbaut, braucht sich über
Blender und Bluffer nicht beklagen.

von Axel L. (axel_5)


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Ich habe ja früher als Betriebsrat oft die Zeugnisse bekommen, und ich 
würde diese negativen Kommentare hier nicht so bestätigen.

Wenn man natürlich nur Bewerber mit einem Zeugniss hat, ist das 
natürlich fragwürdig, aber wenn der 4-5 Zeugnisse hat, wird da schon ein 
Bild draus.

Und es gibt schon Bewerber, bei denen die "Trauer" über den Verlust bei 
den Zeugnissen durchgehend spürbar wird, während man bei anderen 
durchaus den Eindruck bekommt, dass die eher weniger vermisst werden.

Wobei es durchaus vorkommt, dass da mal echte Ausreisser dabei sind, die 
Zeugnisse sind durchaus nicht alle wohlwollend. Und man muss ja dann 
nicht unbedingt den Bewerber gleich ablehnen, aber man kann nach solchen 
Dingen ja im Vorstellungsgespräch fragen.

Und letztlich wird hier auch viel Quatsch geschrieben, wenn man fünf 
Bewerber hat, kann man die nicht alle in die Probezeit nehmen. Diese 
Probezeitidee finde ich auch zutiefst asozial, immerhin kündigt der 
Bewerber dafür evtl. eine andere Stelle.

Gruss
Axel

von Mark B. (markbrandis)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Diese Probezeitidee finde ich auch zutiefst asozial

Wenn es aber nun mal nicht passt, muss man die Sache auch beenden 
können. Das kann man nicht im voraus wissen.

: Bearbeitet durch User
von Poster (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Wenn es aber nun mal nicht passt, muss man die Sache auch beenden
> können.

Arbeitgeber können das und machen das auch, oft auch ohne Aussprache.
Arbeitnehmer können das gewöhnlich nicht, es sei denn die hätten
einen Ersatzjob in Peto. Ansonsten blüht einem eine Sperre oder
Sanktion, je nach Anspruch.

> Das kann man nicht im voraus wissen.

Wenn so mancher Arbeitgeber mit offenen Karten spielen würde,
könnten Bewerber, dass zumindest erahnen, gerade bei Projektarbeit.
Bin da schon zweimal aufs Glatteis geführt worden.

Axel Laufenberg schrieb:
> Und letztlich wird hier auch viel Quatsch geschrieben, wenn man fünf
> Bewerber hat, kann man die nicht alle in die Probezeit nehmen.

Letztendlich wird man das wegen der Gleichbehandlung wohl müssen.

> Diese
> Probezeitidee finde ich auch zutiefst asozial, immerhin kündigt der
> Bewerber dafür evtl. eine andere Stelle.

Manche kündigen und manche sind gerade gekündigt worden und
selten war man vorher arbeitslos.
Was sich der Gesetzgeber dabei gedacht hat, dass man
die Kündigung in der Probezeit nicht begründen muss, habe ich
bis heute nicht begriffen.
Es reicht doch wohl, wenn der AG kündigen darf.
Eine Begründung könnte zumindest dabei helfen, Fehler künftig nicht
mehr zu machen. Es ist aber gut möglich, dass der AG rein fiktiv
Ansprüche oder Pläne hatte, die man aus Unkenntnis gar nicht
erfüllen konnte oder weil der Job ohnehin nur auf Zeit geplant
war. Hätte man das nämlich gewusst, hätte man ablehnen oder mehr
Lohn verlangen können, was den unternehmerischen Zielen widersprochen
hätte. Auf jeden Fall wäre das nicht sehr motivierend gewesen.
Ist diese Vermutung so weltfremd wie sie sich anhört?

Beitrag #7273742 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7274089 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Beitrag #7274105 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7274114 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Peter N. (alv)


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lol schrieb im Beitrag #7274089:
> Ich hab bei meinen letzten beiden Arbeitgebern schon gar kein Zeugnis
> mehr erfragt.

Und wurde das bei der nächsten Bewerbung nicht bemängelt?
Ist schließlich sowas wie ein unvollständiger Lebenslauf...

von Shorty (Gast)


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MC Donalds nimmt alle.

Oh und btw. im Forum gibts nur noch eine einzige Stellenanzeige.

von lol (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Und wurde das bei der nächsten Bewerbung nicht bemängelt?

Hat niemanden interessiert.

von Bommer ins Grab (Gast)


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Peter N. schrieb:
> lol schrieb im Beitrag #7274089:
>> Ich hab bei meinen letzten beiden Arbeitgebern schon gar kein Zeugnis
>> mehr erfragt.
>
> Und wurde das bei der nächsten Bewerbung nicht bemängelt?
> Ist schließlich sowas wie ein unvollständiger Lebenslauf...

Boomer Denke!
Und nicht vergessen lieber Kinder, immer mit Foto bewerben, wie es 
damals Opa tat.

von Shorty (Gast)


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Bommer ins Grab schrieb:

Was ist ein Bommer?

> Boomer Denke!
> Und nicht vergessen lieber Kinder, immer mit Foto bewerben, wie es
> damals Opa tat.

Lasst ruhig die Bilder weg, das erspart Aufwand beim aussortieren.

von Shorty (Gast)


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Anschreiben lässt man ja mittlerweile auch weg, was bleibt ist der 
Lebenslauf. Wenn man den auch weg lässt, dann hat man absolut nichts 
mehr zum Beurteilen.

Zeugnisse gäbe es da noch, aber die sind mittlerweile auch gleich, bzw. 
wertlos, wenn die schon länger zurück liegen.

von Peter N. (alv)


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Shorty schrieb:
> Zeugnisse gäbe es da noch, aber die sind mittlerweile auch gleich, bzw.
> wertlos, wenn die schon länger zurück liegen.

Aber wenn man nicht für jede der vorherigen Arbeitsstellen ein Zeugnis 
vorlegen kann, macht das zumindest mißtrauisch.

Bei meinen Arbeitszeugnissen war unter den guten auch ein eher 
neutrales.
Ich wurde bei einem Bewerbungsgespräch auch prompt darauf 
angesprochen...

von Shorty (Gast)


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Wenn das Arbeitszeugnis fehlt, dann kann man vom Schlimmsten ausgehen 
und die Bewerbung  aussortieren.

von lol (Gast)


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Shorty schrieb:
> Wenn das Arbeitszeugnis fehlt, dann kann man vom Schlimmsten
> ausgehen
> und die Bewerbung  aussortieren.

Völliger Unsinn.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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GenXYZ-Denke: Wer die meisten Likes auf dem grade hippsten 
SocialMafia-Account hat, der wird eingestellt.

von Händeringend gesuchter Ingenieur (Gast)


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So ein Wisch ist auch schnell mal gefälscht. Einfach das Original samt 
der Unterschrift einscannen und den Text bisschen ändern.
Oder man geht noch einen Schritt weiter und gibt einen Kumpel als seinen 
ehemaligen Chef aus (der auf telefonische Nachfrage alles bestätigt). 
Meistens fragt aber eh keiner nach und aufgrund Datenschutz kriegt man 
eh wenig raus.

von Da Baby (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> GenXYZ-Denke: Wer die meisten Likes auf dem grade hippsten
> SocialMafia-Account hat, der wird eingestellt.

Das wäre wohl GenZ mit der Social Media Sucht und Brokkolifrisur. Sehen 
alle gleich aus :)

von Da Baby (Gast)


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und äußerst fragilem Ego und häufig mentale Probleme und eine verzerrtes 
Sinnbild für die Realität durch das Internet...

von Shorty (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> GenXYZ-Denke: Wer die meisten Likes auf dem grade hippsten
> SocialMafia-Account hat, der wird eingestellt.

Hat was. Der Lebenslauf ist dann die Facebook Timeline und das 
Sozialverhalten kann man am Twitterprofil bewerten, inclusive 
Impfstatus. Das Bewerbungsfoto findet sich auf Instagramm.

Gits eigentlich schon ein Tool, was diese Infos automatisiert 
zusammenführt?

von lol (Gast)


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Shorty schrieb:
> Der Lebenslauf ist dann die Facebook Timeline und das
> Sozialverhalten kann man am Twitterprofil bewerten, inclusive
> Impfstatus.

Wer ungeimpft ist landet sowieso schnell in H4 und hat absolut keine 
Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt. Wer holt sich schon freiwillig Corona 
ins Haus?

von Stefan F. (Gast)


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heute.mal.anonym schrieb:
> Der Arbeitgeber ist
> nämlich dazu verpflichtet, ihm ein wohlwollendes Zeugnis auszustellen.

Deswegen kommt es auf das an, was nicht drin steht.

Wenn da zum Beispiel nicht drin steht, dass der AN belastbar und selten 
krank war, dann war er besonders oft krank geschrieben.

Selbst schreiben und abnicken lassen klingt verlockend, doch dabei 
vergisst man leicht, alles wichtige zu erwähnen. Die fehlenden Punkte 
werden einem dann negativ ausgelegt. Deswegen: besser an Vorlagen 
halten.

von Shorty (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Wenn da zum Beispiel nicht drin steht, dass der AN belastbar und selten
> krank war, dann war er besonders oft krank geschrieben.

Ich weiß nicht, ob "selten krank" überhaupt rein darf.

Aber im generellen ist die Schlussformel am wichtigsten.

von Stefan F. (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Wenn es aber nun mal nicht passt, muss man die Sache auch beenden
> können.

Im gegenseitigem Einverständnis kann man jedes Arbeitsverhältnis sofort 
kündigen, ganz egal was im Vertrag steht.

von Stefan F. (Gast)


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Shorty schrieb:
> Lasst ruhig die Bilder weg, das erspart Aufwand beim aussortieren.

Das ist doch albern. Niemand sieht so schlimm aus, dass er in der MINT 
Branche wegen seinem Gesicht abgelehnt wird. Wer keine natürliche 
Schönheit ist, kann sich von Fotostudios helfen lassen.

von Shorty (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Lasst ruhig die Bilder weg, das erspart Aufwand beim aussortieren.
>
> Das ist doch albern. Niemand sieht so schlimm aus, dass er in der MINT
> Branche wegen seinem Gesicht abgelehnt wird. Wer keine natürliche
> Schönheit ist, kann sich von Fotostudios helfen lassen.

Darum geht es doch nicht.

Wer es nicht für nötig hält, ein professionelles ordentliches Foto 
anfertigen zu lassen, der ist evtl. nicht für jeden Job geeignet.

Zudem offenbart das selbst gestaltete Erscheinungsbild durchaus Dinge, 
die manch einer vermeiden möchte.

von Stefan F. (Gast)


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Shorty schrieb:
> Zudem offenbart das selbst gestaltete Erscheinungsbild durchaus Dinge,
> die manch einer vermeiden möchte.

Eben deswegen finde ich Fotos sinnvoll. Wenn ich Piercings im Gesicht 
habe (oder andere Extreme Sachen) und das in der Firma nicht akzeptiert 
wird, dann werde ich da eh nicht glücklich. Also besser gleich die 
Karten offen auf den Tisch legen.

Ich denke, dass Piercings in den meisten technischen Berufen jedoch 
höchstens ein kurzes Erstaunen auslösen, ebenso wie blaue Haare, Hörner 
und Schnauzbart.

von Shorty (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Eben deswegen finde ich Fotos sinnvoll. Wenn ich Piercings im Gesicht
> habe (oder andere Extreme Sachen) und das in der Firma nicht akzeptiert
> wird, dann werde ich da eh nicht glücklich.

Eben, ich will als Spießer ja auch nicht in einer diversen Hipsterbude 
arbeiten. Wenn die mich nicht mögen, dann bin ich froh, wenn ich das 
nicht erst im persönlichen Gespräch entdecke.

von Shorty (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> ebenso wie blaue Haare

RED FLAG!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Stefan F. schrieb:

> Ich denke, dass Piercings in den meisten technischen Berufen jedoch
> höchstens ein kurzes Erstaunen auslösen, ebenso wie blaue Haare, Hörner
> und Schnauzbart.

Eine der engagiertesten und kompetentesten Sachbearbeiterinnen im 
Arbeitsamt, die ich kennengelernt habe, hatte einen blauen 
Irokesenschnitt, und war in ein blassblaues Leopardenmuster Catsuit, 
blaue Netzstrümpfe und silberne hochhackige Pumps gekleidet. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Shorty (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Eine der engagiertesten und kompetentesten Sachbearbeiterinnen im
> Arbeitsamt, die ich kennengelernt habe

Interessant ist doch, was die Kollegen erzählen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Shorty.

Shorty schrieb:

> Interessant ist doch, was die Kollegen erzählen.

Als Kunde oder Client des Arbeitsamtes ist das einzige worüber ich 
Berichten kann halt der "Umgang mit dem Kunden". Und es ist eigentlich 
auch das einzige, was wichtig für mich ist.

Abgesehen davon, was stört es mich, wenn jemand blaue Haare hat? Auch 
als Kollege wäre mir das egal. Und wenn es Probleme mit diesem gäbe, 
garantiert von mir nicht wegen der blauen Haare. ;O)

In einer Kleinstadt hat sich mal der kurz vor der Pensionierung stehende 
(sehr "bürgerlich" aussehende) Abteilungsleiter des Arbeitsamtes der 
selber Vertretung für erkrankte Mitarbeiter machte, beim Geprächt 
"ausgeheult". War interessant und gab mir tiefe Einblicke, aber weiter 
geholfen bei der Jobsuche hat es mir eigentlich nicht, abgesehen von 
gewonnener "Lebenserfahrung".

Es war übrigens ein anderes Arbeitsamt als das mit der netten 
blaugekleideten Dame. Die war in einem Arbeitsamt in einer Großstadt.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic (und ohne blaue Haare, 
Piercings und Tatoos)
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Shorty (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Abgesehen davon, was stört es mich, wenn jemand blaue Haare hat? Auch
> als Kollege wäre mir das egal. Und wenn es Probleme mit diesem gäbe,
> garantiert von mir nicht wegen der blauen Haare. ;O)

Die blauen Haare sind eigentlich egal, aber eben auch oft eine 
Begleiterscheinung einer ausgeprägten sozialen Behinderung, hinweise 
gibts hier:

https://en.wikipedia.org/wiki/Blue_hair#Stereotyping_and_stigma

Daher: Blue hair = RED FLAG! ;)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Shorty schrieb:

> Die blauen Haare sind eigentlich egal,

Gut erkannt. ;O)

 aber eben auch oft eine
> Begleiterscheinung einer ausgeprägten sozialen Behinderung, hinweise
> gibts hier:
>
> https://en.wikipedia.org/wiki/Blue_hair#Stereotyping_and_stigma

Ich sehe dahinter keine "soziale Behinderung". ;O)

Ich bin selber Atheist, heterosexuell, und habe kein Problem mit Frauen, 
und im allgemeinen auch keine Probleme mit Feministinnen. Die versuchen 
nur ihre eigenen Interessen zu vertreten, so wie alle anderen Leute und 
ich auch, und im allgemeinen führt das auch nicht zu mehr Konflikten als 
mit anderen Leuten auch, wenn man versucht, dem Grundsatz "Leben und 
Lebenlassen" zu folgen.

Es gibt nur wenige Gruppen von Leuten, wo ich mir klar bin, das diese 
Strategie nicht weiterführt, weil sie "Leben und Lebenlassen" selber 
letztenendlich ablehnen. Im allgemeinen aus einem totalitären Anspruch 
heraus.

> Daher: Blue hair = RED FLAG! ;)

Ich wäre umgekehrt eher vorsichti, weil solche strikten Stereotyp 
Zuweisungen erleichtern es, sich zu verstecken. Folge:
Wenn Neonazis anfangen mit Che Guevara T-Shirt herumlaufen*), dann sieht 
irgendwann im Gegenzug die Antifa aus wie die Waffen-SS. Hinzu kommen 
die Leute die das ganze aus Mode- oder Aesthetikgründen betreiben oder 
weil manche Kleidungsstücke einfach praktisch sind.
Wenn ich also vorhabe meinen zukünftigen Chef hereinzulegen erscheine 
ich ganz bieder im Anzug zum Vorstellungsgespräch. ;O)

Die Aussagen solcher Dresscodes sind daher immer mit Vorsicht zu 
geniessen.
Trickbetrüger spielen erfolgreich mit solchen Dresscodes und anderen 
Versatzstücken. ;O)

Ich bin übrigens immer der gleiche, egal in welchem Outfit.
Ich denke, ich habe meinen Standpunkt klargemacht.

*) 
https://dasversteckspiel.de/hintergruende/fallbeispiel-che-guevara-raub-und-uebernahme-linker-symbole-314.html

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Da Baby (Gast)


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Shorty schrieb:
> Stefan F. schrieb:
>> Shorty schrieb:
>>> Lasst ruhig die Bilder weg, das erspart Aufwand beim aussortieren.
>>
>> Das ist doch albern. Niemand sieht so schlimm aus, dass er in der MINT
>> Branche wegen seinem Gesicht abgelehnt wird. Wer keine natürliche
>> Schönheit ist, kann sich von Fotostudios helfen lassen.
>
> Darum geht es doch nicht.
>
> Wer es nicht für nötig hält, ein professionelles ordentliches Foto
> anfertigen zu lassen, der ist evtl. nicht für jeden Job geeignet.
>
> Zudem offenbart das selbst gestaltete Erscheinungsbild durchaus Dinge,
> die manch einer vermeiden möchte.

Ich hab für mein Bewerbungsfoto 50€ gezahlt. Da hat der Hansel zwei mal 
geknipst und nach nicht mal 10min war alles vorbei. :D

von lol (Gast)


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Da Baby schrieb:
> Ich hab für mein Bewerbungsfoto 50€ gezahlt. Da hat der Hansel zwei mal
> geknipst und nach nicht mal 10min war alles vorbei. :D

Ich habe noch nie ein Bewerbungsfoto mit abgegeben.

von Peter N. (alv)


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lol schrieb:
> Ich habe noch nie ein Bewerbungsfoto mit abgegeben.

Wahrscheinlich aus gutem Grund.  :)

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