Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Blödsinn nett umschreiben?


von Bernd F. (metallfunk)


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Wie sag ich den Architekten, das dass Blödsinn ist?

Verlangt wird: Geländer an einer Kirche ( Pfosten 40 x 40 mm,
Vollmaterial ) sollen in der Treppe befestigt werden.

Kernbohrung 70 mm Durchmesser, einkleben mit Hilti-hit.

Soweit ja noch o.k.

Das untere Stück soll aber aus Edelstahl ( V4A= 1.4571 ), bestehen.

Also abschneiden, Edelstahl anschweißen und dann alles feuer-
verzinken.

Dumm ist nur, dass die Rostfreiheit beim Edelstahl auf der
Bildung einer Passivschicht ( Passiert mit Luftsauerstoff )
beruht.

Bei der Konstruktion ist doch nichts gewonnen.

Ein feuerverzinkter Vierkantstahl 40 x 40 mm, hätte ohne den
Zirkus eine Lebensdauer von mindestens 200 Jahren.

Aber: Die Leute haben studiert ( Architektur ), haben irgendwo den
Unsinn gelesen, und glauben einem Handwerker mit 45 Jahren
Berufserfahrung kein Wort.

Grüße Bernd

von radiostar (Gast)


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Wo ist das Problem? Schwieriger Typ?

von hinrichter (Gast)


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Musst du es bezahlen?
Wenn nein, was jucken dich die Mehrkosten? Funktionieren wird es ja 
trotzdem.

von hinrichter (Gast)


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Ansonsten drückst du ihm ein schönes Chemiebuch in die Hand und fragst 
ihn, ob er was davon versteht. Wenn er nein sagt, kannst du ihm sagen, 
dass du auch nichts davon verstehst, aber Erfahrungswerte aus 45 Jahren 
Beruf vorzuweisen hast.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Standardausrede anwenden: "Das ist so nicht zulässig." oder "Das macht 
man heute so nicht mehr."

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd Funk schrieb:
> Das untere Stück soll aber aus Edelstahl ( V4A= 1.4571 ), bestehen.
>
> Also abschneiden, Edelstahl anschweißen und dann alles feuer-
> verzinken.

Das untere Stück besteht dann eben auch aus normalem Vierkantstahl statt
Edelstahl.
Nach dem Verzinken ist das alles EINE schöne Sache.

Nicht diskutieren. Nicken, freundlich "Ja, ja!" sagen und anders machen.
Es gibt Leute, die wollen Recht haben, auf Biegen und Brechen.
Außergewöhnliche Leute erfordern außergewöhnliche Taten.
;-)

MfG Paul

von Walter (Gast)


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Hallo Bernd,


kann man denn mit dem Architekten nicht reden? Jeder kann irgendetwas, 
was der andere nicht kann und niemand kann alles wissen, frag' ihn doch 
nett, was der Grund für die seltsame Konstruktion ist.
Vielleicht liegt er falsch, vielleicht hat er Gründe dafür...

Gruß,

Walter

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Hmmm... scheinbar lernen die Architekten doch noch dazu (Stichwort 
"geplante Obsoleszenz")

:D

: Bearbeitet durch User
von Kritiker (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Kernbohrung 70 mm Durchmesser, einkleben mit Hilti-hit.
>
> Soweit ja noch o.k.

Nein. Schau ins Datenblatt von dem Zeug. Es sind nur Anwendungen 
aufgeführt wo der einzuklebende Teil ein gewisses Profil aufweist, 
Gewinde, Walzprofil am Bewehrungsstahl, etc.. Dein Vierkant ist glatt.
Ausserdem hast du eine max. Schichtdicke von 15mm! Im DB sind z.B. für 
einen 32er Bewehrungsstahl 40mm Bohrung vorgesehen, das sind 4mm 
Schichtdicke.

Bernd Funk schrieb:
> Ein feuerverzinkter Vierkantstahl 40 x 40 mm, hätte ohne den
> Zirkus eine Lebensdauer von mindestens 200 Jahren.

Was nützt das wenn du deine Konstruktion nach dem ersten Winter locker 
wird?
Mach erstmal deine Hausaufgaben bevor du hier über andere meckerst. Und 
bedenke daß diese hier mitlesen könnten (wie kommst du eigentlich an 
deine Aufträge..).

von F. F. (foldi)


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Bernd, Preisliste 2 rausholen.

von Walter (Gast)


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Betbruder Nr. 2 schrieb im Beitrag #3959427:
> Rede mit dem halbschwulen Popen

Bedenke, daß es mehrere Kirchen gibt. Die, die Du meinst ist vor allem 
in Bayern anzutreffen.


Walter

von hinrichter (Gast)


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Scheiß aufs Datenblatt, wenn es seit 45 Jahren so geht wirds auch noch 
45 weitere Jahre sogehen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Wir sind da noch in der Angebotsphase.

Dieser technische Unsinn verteuert die ganze Sache völlig sinnlos.

Mir geht es gar nicht mal um technischen Aspekt, sondern eher darum,
die Architekten dazu zu bringen, auch dem gestandenen Handwerker
mal zu glauben.

Natürlich sind heutige Architekten ( mit 10- 15 Jahren Berufserfahrung ) 
kaum gewöhnt, auf Kompetenz zu stoßen, aber wie bringe ich denen bei,
dass sie daneben liegen.

Nett und ohne Lehrergehabe?

Grüße Bernd

von hinrichter (Gast)


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"Was labersch du? Hast du überhaupt gelernt?"

von Bernd F. (metallfunk)


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Walter schrieb:
> Hallo Bernd,
>
>
> kann man denn mit dem Architekten nicht reden? Jeder kann irgendetwas,
> was der andere nicht kann und niemand kann alles wissen, frag' ihn doch
> nett, was der Grund für die seltsame Konstruktion ist.
> Vielleicht liegt er falsch, vielleicht hat er Gründe dafür...
>
> Gruß,
>
> Walter

Im Prinzip schon.

Die Architekten ( Eine Gemeinschaft ) haben diesen Unsinn
irgendwo mal gelesen und glauben das.

Da steht halt ein nicht fundierter Artikel in einer Fach-
Zeitschrift gegen echtes Wissen.

Sehr schwierig für mich.

Natürlich könnte ich geballte Kompetenz von der KFA- Jülich
auffahren, aber das gibt es nicht umsonst.

Grüße Bernd

von F. F. (foldi)


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Bernd, du bist doch "nur" Meister! Du kannst doch mit den Akademikern 
nicht mithalten. Die wissen einfach mehr und besser sowieso.

Frage doch mal genau was er damit bezweckt und dann frage ihn, ob du ein 
günstigeres Alternativangebot unterbreiten darfst, welches der 
Haltbarkeit, bla bla ... entsprechend ist.
Dazu packst du entsprechende Dokumente, die das belegen und wenn er die 
teure Variante möchte, Preisliste 2.
... und dann nur fett grinsen.

von Bernd F. (metallfunk)


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hinrichter schrieb:
> "Was labersch du? Hast du überhaupt gelernt?"

Bestimmt ein bisschen mehr als du.

: Bearbeitet durch User
von Walter (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Nett und ohne Lehrergehabe?

Ja!!!

Natürlich gibt es überall Vollpfosten. Aber ich habe auch schon genug 
Handwerker erlebt, die mit überheblichem Dahergerede nur versucht haben, 
ihren Pfusch zu rechtfertigen. Versetz' Dich mal in seine Lage.
Und Du bist doch schon etwas älter, reich an Lebenserfahrung - in der 
Ruhe liegt die Kraft.

Gruß,

Walter

von hinrichte (Gast)


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wo steht, dass obiges Zitat gegen dich gerichtet war, bester Bernd?

von Peter X. (peter_x)


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Bernd Funk schrieb:
> ie sag ich den Architekten, das dass Blödsinn ist?

Dein Fehler war, einen Architekten zu beauftragen, denn den braucht man 
nicht, wenn man weiß, was man will.
Das einzige, was man braucht, ist ein Statiker.
Aber es soll ja genug Leute geben, die sich sogar noch einen Kran fürs 
Schlafzimmer designen lassen, mit dem sie sich auf die Alte heben 
können.

von Bernd F. (metallfunk)


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An Alle:

Es geht mir nicht um technischen Aspekt, sondern darum,
als alter Handwerker den richtigen Ton zu einer Gruppe
Architekten zu finden.

Mein Wort gegen Blödsinn in Zeitschriften.

Das wird schwierig.
( Obwohl ich für meine Arbeit mind. 5 Jahre Gewährleistung
stellen muss )

Es scheint aber ein generelles Problem für die Architekten
zu sein, den Überblick zu behalten.

Bei vielen Gewerken sind alle paar Jahre neue ( super) Materialien
auf dem Markt. Die werden dann auch verbaut. Einige Jahre später
merkt man, das ist Mist.

Auch ein Problem für den Architekten.

Eine Rückbesinnung auf 100 Jahre durchgetestete Materialien
ist manchmal angebracht.

Grüße Bernd

von Konrad S. (maybee)


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Dann sag doch, dass du für diesen speziellen Wunsch keine 5 Jahre 
Gewärleistung geben kannst.

von Bernd F. (metallfunk)


Angehängte Dateien:

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Ich habe jetzt die Lösung:

Ich möchte genau wissen, wo die Architekten den Unsinn gelesen haben.

Dann gibt es einen neuen Artikel von mir. Einige Chemiker, Physiker
und Baufachleute die ich kenne, schreiben bestimmt auch mit.

Für die aktuelle Geschichte ist es wohl zu spät, aber die Nachwelt
wird es nutzen.

Das Bild zeigt ein 105 Jahre altes Geländer, das wir gerade
restaurieren. Ich kann durchaus einschätzen was man verbessern
könnte, um 200 Jahre im Außenbereich ohne weiteren Aufwand zu
erreichen.

Grüße Bernd

von Peter X. (peter_x)


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Bernd Funk schrieb:
> Das wird schwierig.
> ( Obwohl ich für meine Arbeit mind. 5 Jahre Gewährleistung
> stellen muss )

Bernd Funk schrieb:
> Das Bild zeigt ein 105 Jahre altes Geländer

5 : 105? Hahahahaha...

von Bernd F. (metallfunk)


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Peter Xuang schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Das wird schwierig.
>> ( Obwohl ich für meine Arbeit mind. 5 Jahre Gewährleistung
>> stellen muss )
>
> Bernd Funk schrieb:
>> Das Bild zeigt ein 105 Jahre altes Geländer
>
> 5 : 105? Hahahahaha...

Auch nach 6 oder 10 Jahren hast du ein Problem, wenn Mängel
auftreten.

Unabhängig von der Rechtslage. Wir bauen für die Ewigkeit.

Ich bin jetzt knapp 60. Ich möchte aber auch in 40 Jahren
keinen Anruf bekommen, das ein Kind abgestürzt ist, weil
Geländerpfosten abgerostet sind :)

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von hinrichte (Gast)


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Wer das Maul als Handwerker nicht aufkriegt sollte umschulen.

von heinz (Gast)


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Ich versteh nicht wo das Problem liegt. Wenn ein Kunde zu mir sagt "ich 
will dasd in Rosa" dann wird es halt rosa.

Das Argument mit teuer und Angebot kannst Du dir sparen, dein Wettbewrb 
hat das gleiche.

von Peter X. (peter_x)


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Bernd Funk schrieb:
> Ich möchte aber auch in 40 Jahren
> keinen Anruf bekommen, das ein Kind abgestürzt ist, weil
> Geländerpfosten abgerostet sind :)

Wichtiger ist, dass du die einzelnen Trallen so eng anordnest, dass kein 
Pansen seinen Kopf dazwischen bekommt, um anschließend abzuhächeln.

von wendelsberg (Gast)


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Ist das eigentlich noch immer so, dass Architekten Prozente von der 
Bausumme bekommen? Wenn ja, erklaert es, warum unnnoetig teures Zeug 
verbaut werden soll.

wendelsberg

von Peter X. (peter_x)


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wendelsberg schrieb:
> Ist das eigentlich noch immer so, dass Architekten Prozente von der
> Bausumme bekommen?

Natürlich.
Wer sein Anwesen von Arschitekten planen läßt, hat keine Phantasie UND 
zu viel Geld.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Bernd.

Bernd Funk schrieb:

> Wie sag ich den Architekten, das dass Blödsinn ist?

Architekten sind erst in dritter Hinsicht Techniker. Die erfolgreichen 
sind zuerst Kaufleute und in zweiter Hinsicht Schöngeister. Die weniger 
erfolgreichen sind zuerst Schöngeister und dann Kaufleute, aber die 
Technik fällt immer etwas hintenrunter.

> Verlangt wird: Geländer an einer Kirche ( Pfosten 40 x 40 mm,
> Vollmaterial ) sollen in der Treppe befestigt werden.

Immerhin Vollmaterial. Das gibt Korosionsreserve.

>
> Kernbohrung 70 mm Durchmesser, einkleben mit Hilti-hit.
> Soweit ja noch o.k.

Einfach nur so einkleben? Ohne Anker oder Schwalbenschwanz? Naja.
Wie sieht das von Seiten der Treppe aus? Kann da was ausbrechen?

> Ein feuerverzinkter Vierkantstahl 40 x 40 mm, hätte ohne den
> Zirkus eine Lebensdauer von mindestens 200 Jahren.

Er hat vermutlich Angst, dass die Verzinkung durch häufiges Anecken, 
Davortreten oder so abgerieben wird. ;O)
Da hilft ihm die Passivschicht von Edelstahl im Zweifel aber auch nicht 
immer weiter.

Sag Ihm, bei Edelstahl müsste er Angst vor Metalldieben haben. ;O)

> Aber: Die Leute haben studiert ( Architektur ), haben irgendwo den
> Unsinn gelesen, und glauben einem Handwerker mit 45 Jahren
> Berufserfahrung kein Wort.

Naja, nicht alle Handwerker sind so wie Du. Er wird seine schlechten 
Erfahrungen gemacht haben.

Bernd Funk schrieb:

> Es geht mir nicht um technischen Aspekt, sondern darum,
> als alter Handwerker den richtigen Ton zu einer Gruppe
> Architekten zu finden.

Mach eine Liste mit Argumenten für und dagegen.
Versuch jedes Argument irgendwie zu Untermauern.
Wenn Du Zahlen bringen kannst und zitieren kannst, wäre das toll.
Wenn das klappt, muss die Liste vermutlich noch nicht einmals lang sein.
Preis ist auch ein Argument, vor allem, wenn man ihn ins Verhältnis 
setzt.

> Es scheint aber ein generelles Problem für die Architekten
> zu sein, den Überblick zu behalten.

Es ist für JEDEN ein Problem, den Überblick zu behalten.
Darum könnten diese Leute für eine ausführliche, gut begründete Liste 
sehr dankbar sein.

> Bei vielen Gewerken sind alle paar Jahre neue ( super) Materialien
> auf dem Markt. Die werden dann auch verbaut. Einige Jahre später
> merkt man, das ist Mist.
> Ok, Auch ein Problem für den Architekten.

Nunja. Es gibt für beides Beispiele. Leute, die technische Entwicklungen 
aus Angst vor Risiken verschlafen haben, und welche, die Opfer dieser 
Risiken wurden.

Mit der Begründung "Ist ja Edelstahl, da kann die Korosionsreserve 
kleiner ausfallen", wurden viele Sachen dünner ausgeführt. Zusammen mit 
der Ermüdungsproblematik und ähnlichem gibt es nun häufig 
Stabilitätsprobleme.


> Eine Rückbesinnung auf 100 Jahre durchgetestete Materialien
> ist manchmal angebracht.

Du kennst: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Griethausener_Eisenbahnbr%C3%BCcke ?

Aus kupfer- und schwefelarmen Eisen. Dafür mit etwas Phosphor, den man 
ja sonst nicht gerne im Eisen hat.
Meine eigenen Aufnahme in Farbe von dem Museumsstückchen findest Du 
hier: 
https://www.flickr.com/photos/22208362@N03/7826177816/in/set-72157623370037304

Bernd Funk schrieb:

> Ich möchte genau wissen, wo die Architekten den Unsinn gelesen haben.

Das ist ein guter Ansatz. Hoffentlich kommen die nicht mit irgendwelchen 
anthrophosophischen Glaubensgrundsätzen. Kann Dir bei Architekten 
erstaunlich schnell passieren. Die sind es gewohnt, andere Schöngeister 
damit zu überzeugen....:-(

> Dann gibt es einen neuen Artikel von mir. Einige Chemiker, Physiker
> und Baufachleute die ich kenne, schreiben bestimmt auch mit.

Sehr gute Idee!
Zu dem Artikel ist die oben vorgeschlagene Liste dann der erste Ansatz.


> Das Bild zeigt ein 105 Jahre altes Geländer, das wir gerade
> restaurieren. Ich kann durchaus einschätzen was man verbessern
> könnte, um 200 Jahre im Außenbereich ohne weiteren Aufwand zu
> erreichen.

Das Teil ist einfach toll. Und es ist stilistisch nicht so überladen wie 
dass, was man heute als kunstschmiedeeisernes Gelände angeboten bekommt.

Dazu hätte ich zwei Fragen:
1) Wie würdest Du die Stellen zwischen den Nietverbindungen angehen? 
Insbesonders in Situationen, die nicht so gut erhalten sind wie das 
Beispiel, und wo es schon anfängt zu "quellen". Niet entfernen, 
ausbessern, neu vernieten?
2) Die Öffnungen der Ovale in den Geländerfeldern erscheint mir sehr 
groß. Heute hätte man vermutlich nicht nur Angst, dass dort Kinder mit 
dem Kopf hängenbleiben, sondern komplett hindurchfallen. Die anderen 
Zierelemente bieten Tritte für Kinder zum hochklettern. Wie gehst Du das 
an? Ein dezenter Maschendraht dahinter, mit einer Maschenweite, das auch 
Kindefüße nicht hineinpassen?

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von oszi40 (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Also abschneiden, Edelstahl anschweißen und dann alles feuer-
> verzinken.

Von mir bekäme er einfach 2 Angebote: Ein teures "Architektengeländer" 
und ein preiswerteres Gegenangebot mit 10 Jahren Garantie gegen 
Durchrostung. Dann soll der KUNDE entscheiden, da der Kunde ja König 
ist...

Außerdem könnte man die Festigkeitswerte von Edelstahl zum Vergleich 
beilegen. Nach dem Hebelgesetz scheint mir diese vom A. gewünschte 
Schweißnaht an einer höher belasteteten Stelle. Da wäre noch die 
optionale Position "Materialprüfung durch Röntgen" od. Ultraschall 
möglich?

von MaWin (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Das untere Stück soll aber aus Edelstahl ( V4A= 1.4571 ), bestehen.

Du fragst halt, ob die sich vertan haben, da feuerverzinkt oben zum 
anfassen und Edelstahl unten zum einbetonieren ja wohl gerade falschrum 
ist, der Edelstahl verbindet sich nicht mit dem Beton und das 
feuerverzinkte fasst keiner gerne an, aber Edelstahl anfassen und 
feuerverzinkt einbetonieren wäre genau richtig.
Und dann kaufst du 36*36 verzinkt und schiebst oben bloss ein 
Edelstahlquadratrohr drüber.

von An die Wirtschaft denken !! (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Ein feuerverzinkter Vierkantstahl 40 x 40 mm, hätte ohne den
> Zirkus eine Lebensdauer von mindestens 200 Jahren.

Um Gottes Willen! Willst du deinen Kollegen diese Bautelle wirklich auf 
200 Jahre entreißen??? Das geht ja mal gar nicht!! (Kopfschüttel). Wo 
soll denn all das überzählige Geld der Investoren künftig hin, wenn 
Baustellen 200 Jahre "lahmgelegt" werden!! Wenn der Auftrag rund 10 
Jahre hält ist alles bestens. Dann gibt es einen neuen Auftrag und damit 
neue Arbeit. Der Wirtschaftskreisel dreht sich und alle sind froh und 
zufrieden. Unser Wirtschaftssystem hält es nicht aus, wenn es zu wenig 
Handwerkerbaustellen und nachfrage nach Industrieprodukten (Rohmaterial) 
gibt. Dann sucht sich das Kapital aus Frust Spielhöllen anstatt die 
Kohle in Handwerksleistungen zu investieren. Wenn nicht permanent was 
kaputt geht oder repariert werden muss bricht das wehleidige 
Wirtschaftssystem schnell zusammen und wir haben 10 Millionen gezählte 
Arbeitslose. Also nur nix für die "Ewigkeit" herstellen. Immer genügend 
Obsoleszenz mit einbauen (seehr wichtig!!) Dann haben auch künftig noch 
alle ihren Lohn und Brot. Dein Architekt hat das verstanden.

von F. F. (foldi)


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Bernd, ich halte dich wirklich für einen spitzen Fachmann, aber dass du 
nach so vielen Jahren noch Fragen stellst und dich aufregst.

Wenn von mir ein Kunde vergoldete Gabelzinken haben will, dann schaue 
ich wo ich die vergoldet bekomme, rechne meinen Preis und gebe das 
Angebot ab.
Wo ist das Problem?
Untendrunter der Satz: Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot mit 
einer Alternativausführung, die preislich attraktiver ausfallen würde.

von michael_ (Gast)


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Bei solchen Bauwerken scheint ja Geld keine Rolle zu spielen.
Vielleicht kommt der Architekt von einem anderen Projekt aus einer 
Stadt, von wo es auch einen würzig stinkenden Käse (Li....) gibt :-).
Mach es so wie er will und denke dir deinen Teil.

von Axel G. (axelg) Benutzerseite


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Bernd Funk schrieb:
> Wie sag ich den Architekten, das dass Blödsinn ist?

> Die Leute haben studiert ( Architektur ), haben irgendwo den
> Unsinn gelesen, und glauben einem Handwerker mit 45 Jahren
> Berufserfahrung kein Wort.

Da würde ich ansetzen. Wo steht das geschrieben? Lies es selber und 
widerlege dann das Geschriebene. (Es sei denn, es stand in der 
Bäckerblume.)

Axel

von Gerald B. (gerald_b)


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Bernd Funk schrieb:
> Das untere Stück soll aber aus Edelstahl ( V4A= 1.4571 ), bestehen.
>
> Also abschneiden, Edelstahl anschweißen und dann alles feuer-
> verzinken.
>
> Dumm ist nur, dass die Rostfreiheit beim Edelstahl auf der
> Bildung einer Passivschicht ( Passiert mit Luftsauerstoff )
> beruht.
>
> Bei der Konstruktion ist doch nichts gewonnen.
>
> Ein feuerverzinkter Vierkantstahl 40 x 40 mm, hätte ohne den
> Zirkus eine Lebensdauer von mindestens 200 Jahren.
>
> Aber: Die Leute haben studiert ( Architektur ), haben irgendwo den
> Unsinn gelesen, und glauben einem Handwerker mit 45 Jahren
> Berufserfahrung kein Wort.

Vor 25 Jahren habe ich mal in der Galvanik gearbeitet. Die 
Arbeitsanweisungen der Technologen konntest du auch regelmäßig in der 
Pfeife rauchen. Polierte Rohre sollten im Schüttelkorb brünniert werden, 
kleine Schrauben (Schüttgut) dagegen einzeln aufgeängt werden ;-)
Aufm Bau war ich mal beim Bau eines Luxusholtels dabei. Dort gab es in 
den Zimmern keine Deckenbeleuchtung, weil der Architekt eine Vitrine 
verbrochen hatte, die mittels eines 500W Halogenstabes das Zimmer 
erhellte (damals gab es noch keine Power-LEDs) die 5 min Präsentation 
klappte das auch, aber nach 15 min fing das dann leise an vor sich hin 
zu stinken :-)))

von foo (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Also abschneiden, Edelstahl anschweißen und dann alles feuer-
> verzinken.

Warum so umständlich?
Mach doch den ganzen Pfosten aus Edelstahl.

von Noch einer (Gast)


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Mein Vater sagte da einfach: Ne, so watt mach ich nich.

von ;o) (Gast)


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Ihr wisst aber dass man Nichtrostenden Stahl nicht ordentlich mit 
"normalem" Baustahl verschweißen kann?

Das reißt unter Belastung wieder ab.
Und zwar direkt neben der Schweißnaht.

Ich bin mir nicht sicher wie die Spannungsreihe Stahl  Nirosta  Zink 
aussieht.
Wenn das blöd läuft zerfrisst es einem nass wird müddte klar sein.
(Noch schlimmer währe die Kombination Kupfer + Stahl oder Kupfer + Zink)


Und dass Stahl feuerverzinkt anders aussieht als Nierosta müsste 
eigentlich klar sein.

Also entweder komplett aus stahl oder komplett aus Niro.

von ;o) (Gast)


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Ach ja, mach doch einfach ein Angebot und schreibe hinein dass der 
Architekt auf grund der Materialkombination sämtliche Hftung für Sach & 
Personenschäden trägt.

Dass aber erst nachdem man versucht hat normal mit derm Architekten bzw. 
mit dem Auftraggeber zu reden.

von Uwe R. (aisnmann)


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Kritiker schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Kernbohrung 70 mm Durchmesser, einkleben mit Hilti-hit.
>>
>> Soweit ja noch o.k.
>
> Nein. Schau ins Datenblatt von dem Zeug. Es sind nur Anwendungen
> aufgeführt wo der einzuklebende Teil ein gewisses Profil aufweist,
> Gewinde, Walzprofil am Bewehrungsstahl, etc.. Dein Vierkant ist glatt.

Wer sagt das das Vierkant glatt ist? Zum Einsetzen schweisst man 
entweder unten (Stirnseitig) ein stück Flacheisen quer an, oder 
profiliert das ganze mit einigen grossen Schweisspunkten.
Alternativ mit dem Setzkeil(*) mehrere dicke Kerben in die Ecken 
schlagen.
(Wenn das Feuer gerade an ist, werden die Kerben soooo gross)

Wäre es nur ein 12-er Rundeisen könnte man auch fix eine Steinschraube 
anschmieden, aber bei dem 40-er wird man damit nicht fertig ;o))

Jedenfalls wird immer eine formschlüssige Verbindung zum Kleber 
hergestellt. Egal ob Rostfrei, Verzinkt oder Schwarz.

> Ausserdem hast du eine max. Schichtdicke von 15mm! Im DB sind z.B. für
> einen 32er Bewehrungsstahl 40mm Bohrung vorgesehen, das sind 4mm
> Schichtdicke.

Aber nur wenn die Bewehrung im CAD gezeichnet wird, nicht auf der 
Baustelle...

> Bernd Funk schrieb:
>> Ein feuerverzinkter Vierkantstahl 40 x 40 mm, hätte ohne den
>> Zirkus eine Lebensdauer von mindestens 200 Jahren.
>
> Was nützt das wenn du deine Konstruktion nach dem ersten Winter locker
> wird?
> Mach erstmal deine Hausaufgaben bevor du hier über andere meckerst.

Wie gesagt, auch Rostfreier Stahl wird Formschlüssig mit dem Kleber 
verbunden. Der Schwachpunkt ist eher die Schweissnaht. (Ok, man kann die 
vielleicht wieder Wärmebehandeln, aber dann kann man preisgleich die 
ganze Säule massiv Rostfrei machen)

bye uwe

*) Setzkeil: Hammerförmiger Keil mit Stiel. Dieser wird wie ein 
Handhammer da hin gehalten wo die Kerbe hin soll und der Zuschläger 
schlägt mit dem Vorschlaghammer zu. (ja, der mit dem Nicken hat einen 
Bart ;o))

von Uwe R. (aisnmann)


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Gerald B. schrieb:

> Aufm Bau war ich mal beim Bau eines Luxusholtels dabei. Dort gab es in
> den Zimmern keine Deckenbeleuchtung, weil der Architekt eine Vitrine
> verbrochen hatte, die mittels eines 500W Halogenstabes das Zimmer

Im Hotel gibt es meistens keine Deckenleuchte in der Mitte wie im 
heimischen Wohnzimmer. Es gibt meistens auch keinen Tisch in der Mitte 
wo mach Besuch empfangen oder Essen kann.
Ein Hotelzimmer ist eben ein Hotelzimmer ;o))

bye uwe

von Uwe R. (aisnmann)


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F. Fo schrieb:
> Bernd, ich halte dich wirklich für einen spitzen Fachmann, aber dass du
> nach so vielen Jahren noch Fragen stellst und dich aufregst.
>
> Wenn von mir ein Kunde vergoldete Gabelzinken haben will, dann schaue
> ich wo ich die vergoldet bekomme, rechne meinen Preis und gebe das
> Angebot ab.
> Wo ist das Problem?

So wie ich das Sehe liegt das Problem darin das die Meinung und 
Erfahrung des Handwerkers eben nicht angehört wird.

Es würde viel Positiver ablaufen wenn der Archtiekt sagt 'OK, sie haben 
nicht unrecht. Wir möchten dennoch gern diese Technik anwenden weil... 
'wasauschimmer', machen Sie Ihren Vorschlag als Nebenangebot'

Dann würde dem Handwerker einfach keine latente Inkompetenz vorgeworfen.

bye uwe

von Kritiker (Gast)


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Uwe R. schrieb:
> Wer sagt das das Vierkant glatt ist?

Lies den ersten Post, von all den tollen Ideen die du da hattest stand 
da nichts.

Uwe R. schrieb:
>> Ausserdem hast du eine max. Schichtdicke von 15mm! Im DB sind z.B. für
>> einen 32er Bewehrungsstahl 40mm Bohrung vorgesehen, das sind 4mm
>> Schichtdicke.
>
> Aber nur wenn die Bewehrung im CAD gezeichnet wird, nicht auf der
> Baustelle...

Doch. Du bohrst ein Loch mit einem bestimmten Bohrer. Das ist 
spezifiziert.
Wenn du irgendwelchen Systemkram zweckentfremdest brauchst du gar nicht 
beim Hersteller anklopfen wenn etwas passiert. Ist wie mit "eurer" VDE.
Ich glaube du warst noch auf keiner Baustelle.


Uwe R. schrieb:
> o wie ich das Sehe liegt das Problem darin das die Meinung und
> Erfahrung des Handwerkers eben nicht angehört wird.
>
> Es würde viel Positiver ablaufen wenn der Archtiekt sagt 'OK, sie haben
> nicht unrecht. Wir möchten dennoch gern diese Technik anwenden weil...

Alles klar. Du warst wirklich noch auf keiner Baustelle.

von heinz (Gast)


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>Ihr wisst aber dass man Nichtrostenden Stahl nicht ordentlich mit
>"normalem" Baustahl verschweißen kann?
Nennt man schwarz weiß Verbindung und ist Stand der Technik

von Musashi (Gast)


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Ich kann mich ein einige ältere Posts von Bernd erinnern, die 
durchblicken lassen, dass seine Wertschätzung von "Studierten" sich in 
sehr engen Grenzen hält.

Ich gehe davon aus, dass der Vorschlag der Architekten nicht gegen 
irgendwelche technischen Regeln oder Normen verstößt oder aufgrund der 
Schweißung zu anderen labilen Zuständen des Geländers führt.

In diesem Falle kann Bernd seine Vorschlag durchaus unterbreiten. Wenn 
die Architekten (= seine Geldgeber) das anders gemacht haben wollen, 
geht ihn das aber auch rein gar nichts an.

Notfalls kann er den Auftrag ja zurückgeben.

von Alex W. (a20q90)


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Walter schrieb:

> Natürlich gibt es überall Vollpfosten.

Aus Edelstahl, feuerverzinkt!


Bernd Funk schrieb:
> Es geht mir nicht um technischen Aspekt, sondern darum,
> als alter Handwerker den richtigen Ton zu einer Gruppe
> Architekten zu finden.

Mach einen Doktortitel!

: Bearbeitet durch User
von eProfi (Gast)


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> Ein feuerverzinkter Vierkantstahl 40 x 40 mm, hätte ohne
> den Zirkus eine Lebensdauer von mindestens 200 Jahren.

Aber nicht, wenn es der Hausmeister zu gut mit Streusalz meint.
Bei unserer Firmentreppe ist ein dick verzinktes Rohr einfach abgefault 
mag auch noch andere Gründe (Schluderei beim Einbau, agressive 
Reinigungsmittel und -werkzeuge) haben).

Frage doch in einem Architektenforum genau nach dem Gegenteil!
Vielleicht weiß einer die Quelle und die Begründung.


> Wie sag ich den Architekten, das dass Blödsinn ist?
  Wie sag ich den Architekten, dass das Blödsinn ist?

von Uwe R. (aisnmann)


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Kritiker schrieb:
> Uwe R. schrieb:
>> Wer sagt das das Vierkant glatt ist?
>
> Lies den ersten Post, von all den tollen Ideen die du da hattest stand
> da nichts.

Das ist so normal wie eine Unterlegscheibe unter der Mutter, die wird 
auch nicht erwähnt.

> Uwe R. schrieb:
>>> Ausserdem hast du eine max. Schichtdicke von 15mm! Im DB sind z.B. für
>>> einen 32er Bewehrungsstahl 40mm Bohrung vorgesehen, das sind 4mm
>>> Schichtdicke.
>>
>> Aber nur wenn die Bewehrung im CAD gezeichnet wird, nicht auf der
>> Baustelle...
>
> Doch. Du bohrst ein Loch mit einem bestimmten Bohrer. Das ist
> spezifiziert.

Der Bohrer ja, die Schichtdicke aber nur implizit.
Wie ist das dann beim 10-er Bewehrungsstahl mit 14mm Bohrung?
Abgesehen davon liegt der Bewehrungsstahl in der Bohrung meistens 
stellenweise an, wodurch sich bei deinem genannten Druchmesser 8mm auf 
der anderen Seite ergeben.
Darauf wollte ich eigentlich hinaus, deine 4mm bedeuten 0-8mm 
Schichtdicke.

Ausserdem musst du Toleranzen beim Abstand der Geländerbeine 
berücksichtigen und der Durchmesser über Eck beträgt ganze 56mm.
Also wie gross bohrst du nun das Loch? 64mm?

> Wenn du irgendwelchen Systemkram zweckentfremdest brauchst du gar nicht
> beim Hersteller anklopfen wenn etwas passiert. Ist wie mit "eurer" VDE.
> Ich glaube du warst noch auf keiner Baustelle.

Nach 13 Jahren in der Schmiede hatte ich mal Bock was anderes zu machen. 
Die Brot und Butter- Sachen (z.B. Zaun aus Profilrohr mit Füllstäben) 
gingen mir auf den Keks. Für Innovative Sachen ist die Firma nicht 
innovativ genug (z.B. ne Wendeltreppe mit Kreide auf den Fussboden 
konstruieren, statt eine Stufe per CAD ausdrucken die dann passt, denn 
wenn 15 Stufen 5mm zu breit sind kommt die Treppe unten nicht gerade 
an).

So kam ich zu Licht und Strom. Seit 9 Jahren Beplane, Parametriere und 
Installiere ich Leuchten, Licht- und Gebäudesteuerungen. Hat aber so 
viel mit Vertrieb und Handel zu tun, das ich noch nicht weiss ob ich 
noch 4 Jahre durchhalte ;o). Wenn eine halbgewalkte Lösung gut aussieht 
hat alles andere verloren. Wenn winzige Vorschaltgeräte mit 350V 
Kondensatoren daherkommen werden sie benutzt weil sie in die 
Unterputzgehäuse der schicken Leuchte X passen. Die Leuchte Y hätte aber 
viele Vorteile, wenn man ein Abblendblech Lasern lassen würde. So 
gewinnt leuchte X weil man nur die Kiste hin und her schieben muss...

Bei einem aktuellen Projekt sollen Rohrschellen als Leuchtenträger an 
einem 160er U-Träger befestigt werden (auf den Steg an den Rand, 
Innenbereich). Mein chef will kleben, ich würde gern Schrauben (M4).
Anfrage beim Architekten, Antwort: 'Die Träger dürfen auf keinen Fall 
beschädigt werden, keine Löcher bohren!'.
Eine Rückfrage wegen der Löcher für die Kabel darf ich nicht stellen, 
auch nicht für Durchbrücke um die Vorschaltgeräte zu verstecken oder 
Freischleifen der Klebestellen (i.d.R. wird das Museum schon eingeräumt 
wenn das Licht montiert wird).

Im Prinzip die gleiche Problematik wie beim Bernd.

> Uwe R. schrieb:
>> o wie ich das Sehe liegt das Problem darin das die Meinung und
>> Erfahrung des Handwerkers eben nicht angehört wird.
>>
>> Es würde viel Positiver ablaufen wenn der Archtiekt sagt 'OK, sie haben
>> nicht unrecht. Wir möchten dennoch gern diese Technik anwenden weil...
>
> Alles klar. Du warst wirklich noch auf keiner Baustelle.

Solche Vorgenensweise kommt normalerweise nicht vor, ich weiss. Darin 
liegt ja das Problem. Und ja, es fällt mir schwer zu akzeptieren das ich 
daran nichts ändern kann...

bye uwe

von Uwe R. (aisnmann)


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Alex W. schrieb:

> Bernd Funk schrieb:
>> Es geht mir nicht um technischen Aspekt, sondern darum,
>> als alter Handwerker den richtigen Ton zu einer Gruppe
>> Architekten zu finden.
>
> Mach einen Doktortitel!

Stimmt, das funktioniert auch wenn es Fachfremd ist.

bye uwe

von heinz (Gast)


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>Das ist so normal wie eine Unterlegscheibe unter der Mutter, die wird
>auch nicht erwähnt.

Auch so eine Unsitte. Erkundige dich mal über Setzkraftverluste. Sieht 
man bei Elektroartikeln ständig. Gehäuse - U-Scheibe - Federring - 
Mutter :(

von Uwe R. (aisnmann)


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Musashi schrieb:
> Ich kann mich ein einige ältere Posts von Bernd erinnern, die
> durchblicken lassen, dass seine Wertschätzung von "Studierten" sich in
> sehr engen Grenzen hält.

Den Eindruck würde ich bestätigen.

> Ich gehe davon aus, dass der Vorschlag der Architekten nicht gegen
> irgendwelche technischen Regeln oder Normen verstößt oder aufgrund der
> Schweißung zu anderen labilen Zuständen des Geländers führt.
>
> In diesem Falle kann Bernd seine Vorschlag durchaus unterbreiten. Wenn
> die Architekten (= seine Geldgeber) das anders gemacht haben wollen,
> geht ihn das aber auch rein gar nichts an.

Da liegt das Problem. Der Handwerker wird ganz herablassend als 
Handlanger benutzt. Ebenfalls ohne jede Wertschätzung. Damit meine ich 
deine Formulierung das es ihn nix angeht. Die können das ja anders haben 
wollen und auch gerne anders bekommen, aber es hat mich nicht 'nix 
anzugehen'.

bye uwe

von Musashi (Gast)


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>Der Handwerker wird ganz herablassend als Handlanger benutzt. Damit meine
>ich deine Formulierung das es ihn nix angeht.

Nun ja, wir wissen nicht, wie Bernd seine Ansicht vorgetragen hat.  Die 
Verwendung des Wortes "Blödsinn" zeugt nicht von allzu großem 
diplomatischen Geschick.

Wenn ich einen Handwerker beauftrage kann dieser gerne seine 
Vorstellungen äußern. Wenn ich das aus welchen Gründen auch immer anders 
gemacht haben möchte, dann hilft es ihm nicht, wenn er sich bockig 
stellt.
Das hat mit Behandlung als Handlanger rein gar nichts zu tun.

von W.A. (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Da hilft ihm die Passivschicht von Edelstahl im Zweifel aber auch nicht
> immer weiter.

Für die Passivschicht des Edelstahls ist es sogar ungünstig, wenn die 
unter Luftabschluss ist (Stichwort Spaltkorrosion). Das führt bei 
"unfreundlicher" Umgebung schnell zu Lochfraß.

von Uwe R. (aisnmann)


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heinz schrieb:
>>Das ist so normal wie eine Unterlegscheibe unter der Mutter, die wird
>>auch nicht erwähnt.
>
> Auch so eine Unsitte. Erkundige dich mal über Setzkraftverluste. Sieht
> man bei Elektroartikeln ständig. Gehäuse - U-Scheibe - Federring -
> Mutter :(

Hmm, ich glaube wir reden aneinander vorbei.
Nehmen wir mal einen Gewindestab M12 und dazu ein Loch von 14mm in dem 
anzuschraubenden Objekt. Die U-Scheibe führt dazu zwei einigermassen 
definierte Reibpartner zu bekommen, die das Drehmoment beim Festdrehen 
beeinflussen. Ausserdem wird der Spalt an der Entgrateten Bohrung 
überbrückt.

Man nimmt doch hier immer eine U-Scheibe. Oder nicht?
Gerade bei vorgespannten Schrauben, damit die Schraube sich in die 
U-Scheibe eindrückt und so bei unebenheiten nicht geknickt bzw. 
punktuell belstet wird.

Zahnscheiben unter den U-Scheiben bei der Elektrik haben meistens was 
mit dem Kontakt zu tun. Die Zahnscheibe soll halt durch verunreinigungen 
und Oxidschichten hindurchdrücken wenn ein Kontakt hergestellt werden 
soll (z.B. für den Schutzleiter).

Ein Federring unter der U-Scheibe an der Gehäuseverschraubung kommt mir 
auch komisch vor. Bei Vibrationen würde der Ring unter den Kopf gelegt 
werden, denke ich.

bye uwe

von Uwe R. (aisnmann)


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Musashi schrieb:
>>Der Handwerker wird ganz herablassend als Handlanger benutzt. Damit meine
>>ich deine Formulierung das es ihn nix angeht.
>
> Nun ja, wir wissen nicht, wie Bernd seine Ansicht vorgetragen hat.  Die
> Verwendung des Wortes "Blödsinn" zeugt nicht von allzu großem
> diplomatischen Geschick.
>
> Wenn ich einen Handwerker beauftrage kann dieser gerne seine
> Vorstellungen äußern. Wenn ich das aus welchen Gründen auch immer anders
> gemacht haben möchte, dann hilft es ihm nicht, wenn er sich bockig
> stellt.
> Das hat mit Behandlung als Handlanger rein gar nichts zu tun.

Ja, du hast mit beiden Punkten recht. ;o))

Allerdings hast du vorhin formuliert:
> geht ihn das aber auch rein gar nichts an.

das zeugt nicht von grösserem diplomatischem Geschick wenn du das zur 
Baubesprechung bringst.
Das ist eben genau das gleiche 'Blödsinn!' -> 'geht sie doch nix an!'
So entstehen die Reibereien.

bye uwe

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