Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welche anpassung beim Audioverstärker?


von Helpme91 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe da eine dringende Frage an euch.
Um welche Anpassung geht es, wenn man von Audioverstärkern spricht?

Meine Recherche im Internet hat mich nur verwirrt. Der eine sagt: 
"Leistungsanpassung", der andere sagt es gibt keine Leistungsanpassung 
sondern nur Spannungsanpassung bei Audioverstärkern.

Was ist nun Richtig: Spannungsanpassung oder Leistungsanpassung?


Danke euch!!

von Kai K. (klaas)


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Üblicherweise Spannungsanpassung.

von MaWin (Gast)


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Keine Leistungsanpassung.

Spannunganpassung, also niedrohmige Quelle und hochohmiger Eingang.

600 Ohm zu 22k bei line pegel Signalen.

0.01 Ohm zu 4 Ohm (oder ähnlich) bei Leutsprecherausgängen.

von Helpme91 (Gast)


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Dank euch für die Hilfe!!

von Peter R. (pnu)


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Bei sehr leistungsschwachen Signalquellen (Mikrofon, moving 
coil-Aufnehmer) nimmt man die Leistungsanpassung, denn da steht man vor 
dem Problem, dass die überall entstehende Rauschleistung an die 
Siganlstärlke herankommt.

Argument: Bei Leistungsanpassung wird die höchstmögliche Leistung 
übertragen. Dann wird die relative Störung durch das Rauschen ein 
Minimum.

Wenn die Signalquelle "beliebig" viel Leistung liefern kann. (z.B. 
Ausgang einer Verstärkerstufe), nimmt man Spannungsanpassung.
Der Vorteil ist: Übergabe an mehrere Eingänge ist ohne gegenseitige 
Störung möglich.
Extremfall: Stromnetz: beliebig Verbraucher anschließbar, ohne 
wesentliche gegenseitige Beeinflussung.

In Sonderfällen Stromanpassung: Beispiel Kristall(Keramik)-Tonaufnehmer.
Der hat Megaohm Innenwiderstand. Bei Anschluss an niederohmige Last 
(47kOhm) verhält sich das Kristall nicht als Wegeaufnehmer (u 
proportional Auslenkung) sondern als Geschwindigkeitsaufnehmer (u prop. 
zur Geschwindigkeit der Auslenkung).

Bei Lautsprechern, wenn Auslenkung der Spannung genau folgen sollte: 
Widerstände zwischen Lautsprecher und Verstärker-Ausgangssspannung 
"trennen" dann den Lautsprecher vom Verstärker. Also muss Ri des 
Verstärkers und R der Zuleitungen möglichst niedrig sein.

Also: Bei Eingängen: Leistungsanpassung bei sehr schwachen Signalquellen
Spannungsanpassung bei stärkeren Signalquellen. Bei besonderen 
Signalquellen (Tonaufnehmer von Plattenspielern 47kOhm) Stromanpassung.
Bei Ausgängen: normalerweise Spannungsanpassung, in Extremfällen 
Stromausgänge.

von oldeurope O. (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Bei sehr leistungsschwachen Signalquellen (Mikrofon, moving
> coil-Aufnehmer) nimmt man die Leistungsanpassung, denn da steht man vor
> dem Problem, dass die überall entstehende Rauschleistung an die
> Siganlstärlke herankommt.

...

Stimmt nicht.
Du würdest Dabei die Ausgangsspannung auf die Hälfte reduzieren
und müsstest die Leistung in einem Widerstand in Wärme umsetzen.

Beispiel: Ein MC Tonabnehmer hat ca. 10R Quellimpedanz.
die werden üblicherweise mit einem 10/1 Übertrager an
50K angepasst. Folglich belastet der Übertrager
dann die 10R Quelle mit 500R und das ist ja wohl Spannungsanpassung.

Der Rest ist auch falsch ...

LG

old.

von Tom (Gast)


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Auch wenn ich ungern Darius rechtgebe:


Peter R. schrieb:
> [Mikrofon] [Leistungsanpassung]
Nein. Ein Eingang hat üblicherweise >=2k, ein Mikrofon eher 150..200Ohm. 
Auch zu Mikrofonvorverstärkern und Mikrofonen gibt es Datenblätter, in 
denen Ein- und Ausgangswiderstand steht.

Leistungsanpassung gibt es in der Audiotechnik nur in den folgenden 
Fällen:
 · Man benutzt alte US-Studio-Geräte aus den 50/60ern. Dort hatte sich 
die Audiotechnik aus der Telefontechnik entwickelt und lief deshalb 
traditionell mit Leistungsanpassung bei 600Ohm. Hier gab es das nie und 
auch zu Übertrager-/Röhrenzeiten lief alles mit Spannungsanpassung.
 · In Elektrotechnikvorlesungen bei weltfremden Dozenten.

Die 600-Ohm-Religion ist aber nicht auzurotten.

von Peter R. (pnu)


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D a r i u s M. schrieb:
> Stimmt nicht.

D a r i u s M. schrieb:
> Der Rest ist auch falsch ...

Da kann ich nur noch kichern.

von Tom (Gast)


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Tom schrieb:
> Auch wenn ich ungern Darius rechtgebe:
Tue ich bei genauem Lesen gar nicht wirklich.

von oldeurope O. (Gast)


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Tom schrieb:
> Auch wenn ich ungern Darius rechtgebe:

Ich achte, ganz emotionslos, nur auf die Technik.

LG

old.

von MaWin (Gast)


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D a r i u s M. schrieb:
> Stimmt nicht

Doch, stimmt schon, extrem niederohmige Quellen niedriger 
Ausgangsspannung werden zur Rauschminderung möglichst in 
Leistungsanpassung abgenommen, wegen der Schwierigkeit so niederohmige 
Eingänge zu bauen allerdings oft grosszügig aufgerundet oder mit 
Übertrager hingemogelt.

Aber dynamisches Mikro oder MC sind Ausnahmen, üblich ust bei Audio die 
Soannungsanpassung.

von oldeurope O. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Aber dynamisches Mikro oder MC sind Ausnahmen

Ich habe es Dir doch vorgerechnet!

LG

old.

von Kai K. (klaas)


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Bei dynamischen Mikrofonen wird praktisch immer Spannungsanpassung 
verwendet. Ich kennen keinen einzigen Mikrofonverstärker, der das mit 
Leistungsanpassung macht. Aber vielleicht sieht das für viele so aus, 
wenn sie ein schlechtes dynamisches Mikrofon mit hohem Innenwiderstand 
verwenden? Bei einem guten dynamischen Mikrofon wird eine Quellimpedanz 
von 150R angenommen. Die Lastimpedanz ist in der Regel 5...10 mal größer 
als die Quellimpedanz bei Spannungsanpassung. Das bedeutet 750...1500R 
Eingangsimpedanz des Mikrofonverstärkers. Wenn man jetzt ein billiges 
dynamisches Mikrofon mit 600R Quellimpedanz verwendet, sieht das 
natürlich wie "gewollte" Leistungsanpassung aus.

Siehe auch hier:

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-spannungsanpassung.htm

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Man möchte ja auch aus der Schwingspule keine Leistung beziehen, im 
Gegenteil, je weniger Last an der Spule hängt, umso freier kann die 
Membran schwingen. Also ganz klar Spannungsanpassung mit dem o.a. 
Impedanzverhältnis 1:5 oder besser 1:10.
Gitarrenpickups liegen mit ihren Quellimpedanzen bei etwa 30k-50k und 
klingen am besten, wenn sie mit höchstens 1 MOhm belastet werden.

von meinereiner (Gast)


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In Audiotechnik gibt es grundsätzlich nur Spannungsanpassung.
 That`s right.
Dass soviel sogar ich schon geblickt habe, uuuujjjjjjuuujjjjjuuu

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