Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wieso gibt es Personaldienstleister


von müller (Gast)


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Wieso gibt es überhaupt Personaldienstleister?
Ich meine solche die Fachkräfte wie z.B. Ingenieure an andere 
Unternehmen ausleihen.

Die Unternehmen haben doch selber Werkzeuge wie z.B. Zeitarbeitsvertrag 
und Probezeit.
Was von den Unternehmen ja stark genutzt wird. Bei meinem Arbeitgeber 
wird z.B. sehr viel über 2 Jahres Zeitvertrag beschäftigt. Wenn’s passt, 
wird verlängert oder fest angestellt. Wenn nicht, war’s das. Wieso also 
Personaldienstleister?
Die Arbeitgeber könnten die Anforderungen an die temporäre Tätigkeit 
sehr gut und ausführlich beschreiben und online stellen. Darauf sollten 
sich dann die Bewerben, die die Anforderungen erfüllen. Die Selektion 
sollte dem Arbeitgeber zuzumuten sein.
So ca. 10.000Eur wird für einen Ing. pro Monat dem Dienstleister 
gezahlt. Der Ing. sieht davon natürlich nur so ca. 3.000Eur – 4000Eur 
(Brutto).
10.000Eur im Monat macht einen Stundenlohn von ca. 62,5Eur; was ja recht 
günstig ist.

Die Personaldienstleister schaffen Null Arbeit. Sie führen nur 
Arbeitskraft an Arbeit und lassen sich dafür fürstlich entlohnen.
Deren Leistung steht in keinem Verhältnis zu deren Bezahlung.

Würden die Arbeitgeber die Arbeit direkt an die Arbeitskraft vermitteln, 
so könnten einige Euros gespart werden oder der temporär beschäftigte 
Mitarbeiter sehr gut bezahlt werden.
Das Personalwesen ist ja eh vorhanden und das Unternehmen muss sich ja 
eh die Zeit nehmen und Gespräche mit den Leuten führen, die vom 
Dienstleister vorgeschlagen werden.

Wenn ich was zu melden hätte, ich würde die Dienstleister verbieten. 
Dann müsste halt der Staat diese Zecken ernähren. Oder die müssen was 
anständiges arbeiten.

von Lutz H. (luhe)


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Wurden möglicherweise eingeführt, um die Wirtschaft eines Landes 
nachhaltig zu schädigen.

: Bearbeitet durch User
von M.Meier (Gast)


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müller schrieb:
> Wieso gibt es überhaupt Personaldienstleister?

Weil es damit in Zeiten von Personalbedarf in Firmen gutes Geld zu 
verdienen gibt und keine Risiken beinhaltet. Internetprofildatenbanken 
abklappern und Matching auf offene Stellen bei den Firmen. In Zeiten wo 
andere hundert Bewerbungen schreiben, spart das Papier und schont die 
Umwelt.

von Thomas (Gast)


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Es geht um
1. Flexibilität. Klar, ein Mitarbeiter eines DLs ist sehr einfach 
kündbar, taucht in Geschäftsbericht direkt auf.
2. Fokus auf Kernkompetenzen. Teilweise werden DL für sehr spezielle 
Tätigkeiten eingestellt, die ein KOnzern nicht als Eigenleistung leisten 
kann oder will.
3. Kosten. Konzernmitarbeiter sind nicht billig, wenn man alle 
Zusatzleistungen (Betriebsrente, etc.) berücksichtigt. Da kommt man auch 
schnell auf 120k Personalkosten im Jahr. Außerdem muss der Konzern kein 
zusätzliches Geld fürs Recruiting ausgeben.

von Markus (Gast)


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an und für sich ist wie Thomas schon geschrieben hat, der Gedanke an 
Personaldienstleistung nicht der schlechteste. Nur so wie es gehandhabt 
und gelebt wird ist es verarsche an den Leuten. Egal ob nun Arbeiter 
ohne Abschluss oder mit Dr. Titel vermittelt werden.
Da hätte man von Anfang an ein eleganteres System entwickeln müssen um 
dem gegen zu steuern. Allerdings war das wohl auch nicht gewollt.
Ist ja oft so, eine gute Idee wird schamlos ausgeschlachtet und 
missbraucht.

von Boss (Gast)


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Dienstleister nehmen Firmen, die Leute brauchen, Unannehmlichkeiten
ab, denn da kann so einiges schief gehen. Denn viele Betriebe haben
gar kein Personalwesen, weil sie nur selten neues Personal suchen.
Die Lohn/Gehaltsabrechnung macht der Steuerberater, aber der sucht
eben keine Arbeitskräfte. Für den Entscheider kommt noch dazu, dass
er kaum Lust und Zeit hat, Berge von Bewerbungen zu prüfen(hat sicher 
besseres zu tun) wird Bedarf halt ausgesourced.

von Boss (Gast)


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Markus schrieb:
> Ist ja oft so, eine gute Idee wird schamlos ausgeschlachtet und
> missbraucht.

Nur die, die sich aus nutzen lassen. Ein bisschen Menschenverachtung
und Kriminalität kommt auch noch dazu. Mies ist vor allem, dass echte
Stellen und Bewerber dabei auf der Strecke bleiben.

von Markus (Gast)


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Ich sehe da Vater Staat in der Pflicht. Man hätte oder könnte mit 
Sicherheit das System Zeitarbeit/Personaldienstleistung gesetzlich so 
umstrukturieren, dass es eine gute Basis bietet.

von Boss (Gast)


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Markus schrieb:
> Ich sehe da Vater Staat in der Pflicht. Man hätte oder könnte mit
> Sicherheit das System Zeitarbeit/Personaldienstleistung gesetzlich so
> umstrukturieren, dass es eine gute Basis bietet.

Die Stimmen auf politischer Ebene sind ja schon da und werden auch
immer lauter, aber im Boomrausch wollen viele die gar nicht hören.
Im Rausch lassen sich Drogen schließlich auch am besten verkaufen.

von Markus (Gast)


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Lautes Geschrei, passiert ist bisher nichts. Ich warte ab und lass mich 
gerne positiv überraschen.
PS: Drogen und andere Dinge lassen sich nicht am besten im Rausch 
verkaufen sondern nach dem Rausch bzw.. während dem lechzten nach dem 
nächsten Rausch.

von Boss (Gast)


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Markus schrieb:
> während dem lechzten nach dem
> nächsten Rausch.

Das nennt man Sucht.

von Markus (Gast)


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Aus einer Sucht schlägt man am meisten Profit. Ob das nun von Drogen 
kommt, dem Durst nach Wasser, dem Verlangen nach Benzin, dem 
ungebremsten verlangen nach Wohlstand oder...
In der Zeit lässt sich, egal mit was, aus Scheiße Geld machen.
Es allein auf Drogen zu reduzieren wäre fatal.
Beispiel.
Land A lebt 15 Jahre im wirtschaftlichen Aufschwung, allen geht es gut. 
Plötzlich gibt es einen Dämpfer und nach x Jahren lassen sich die 
irrwitzigsten Gesetze plötzlich locker durchdrücken da jeder nach dem 
ehemaligem Wohlstand lechzt.
Wenn es allen gut geht, kannst du, ob nun Verkäufer von Waren oder 
Politiker nur schwer unangebrachtes oder mittelmäßiges verkaufen.

von 4858838 (Gast)


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Die Unternehmen haben durch den strengen Kündigungsschutz und den oft 
mächtigen Betriebsrat große Schwierigkeiten, flexibel auf die Konjunktur 
zu reagieren.

In vielen Konzernen haben Betriebsrat und Belegschaft die Vorstellung, 
dass die Mitarbeiterzahl immer nur wachsen kann. Wenn der Umsatz aber 
mal 5 % oder 10 % zurück geht, muss eine Firma die Möglickeit haben, 
Mitarbeiter zu entlassen.

Die Personaldienstleister schaffen diese Möglichkeit. Deswegen haben in 
den letzten 10 Jahren auch  so viele Menschen wieder einen Job gefunden. 
Der Arbeitsmarkt in Deutschland wurde durch die Agenda 2010 eben stark 
flexibilisiert.

Dass der deutsche Arbeitnehmer mit Flexibilität wenig anfangen kann, ist 
ja bekannt. Darum traut sich auch niemand an den Kündigungsschutz ran.

Durch das Aufkommen der Personaldienstleister haben aber gerade 
Absolventen, Ungelernte und Alte sämtliche Nachteile:

- Schlechtere Bezahlung
- Weniger Sicherheit
- höhere Anforderungen an Mobilität und Flexibilität
- hohe Hürden, was Direkteinstieg angeht

Und all das, bloß weil man den Kündigungsschutz erhalten wollte, der 
hauptsächlich der Stammbelegschaft der Konzerne zu Gute kommt.

So hat man zusätzlich zum Mehrklassen-Arbeitsmarkt auch noch einen ganz 
neuen Wirtschaftssektor geschaffen: Die Dienstleister-Branche.

Der Direkteinstieg beim Konzern ist inzwischen für viele wie der 6er im 
Lotto, weil dort eben extrem zurückhaltend und selektiv eingestellt 
wird. Meist bedient man sich aus der Masse der Externen, die sowieso 
schon zahlreich in den Abteilungen und Fabrikhallen eingesetzt werden.

Die übliche Rekrutierung mit Bewerbung, Vorstellung und Anstellung ist 
ein Auslaufmodell. Wer zum Konzern will, muss das Risiko eingehen und 
über Dienstleister anheuern. Übernommen zu werden, ist natürlich nie 
garantiert.

Klassisches Eigentor für den deutschen Michel!

von M.Meier (Gast)


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müller schrieb:
> Wieso gibt es überhaupt Personaldienstleister?

Weil sich die Bundesanstalt für Arbeit in vielen Orten zu einer 
Bundesanstalt für Arbeitslosenverwaltung entwickelt hat. Daraufhin sind 
die Dienstleister in die Bresche gesprungen und haben sich die Rosinen, 
i.e. da wo es auf Grund des Bedarfs etwas zu verdienen gibt, 
herausgepickt.

von Thomas1 (Gast)


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Komischerweise ist das mit den Nachteilen für Zeitarbeiter extra so 
geplant gewesen. Im Ausland bekommen die mehr Geld als Festangestellte, 
da grösseres Risiko besteht.

von Kampfstiefel (Gast)


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4858838 schrieb:
> Wenn der Umsatz aber
> mal 5 % oder 10 % zurück geht, muss eine Firma die Möglickeit haben,
> Mitarbeiter zu entlassen.

Das geht doch auch, oder? Ist doch eine betriebsbedingte Kündigung, was 
laut Kündigungsschutzgesetz erlaubt/vorgesehen ist, oder habe ich da was 
falsch verstanden?

von Carsten (Gast)


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müller schrieb:
> Wieso gibt es überhaupt Personaldienstleister?

Weil der lupenreine Demokrat Gerhard Schröder bereits als Kanzler seinen 
Kopf so tief im Hintern sämtlicher Lobbyisten stecken hatte, daß er den 
Weg zur legalen Sklavenarbeit in Deutschland gerne frei gemacht hat.
Unsere jetztige Bundesregierung steckt noch tiefer drin und wird den 
Teufel tun, irgendetwas daran zu ändern. Wozu auch, das Wahlvieh ist ja 
offensichtlich zu dämlich, um irgend etwas zu merken.
Dashalb gibt es Personaldienstleister - und einige andere lustige 
Sachen.

von Thomas (Gast)


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müller schrieb:
> Die Personaldienstleister schaffen Null Arbeit. Sie führen nur
> Arbeitskraft an Arbeit und lassen sich dafür fürstlich entlohnen.
> Deren Leistung steht in keinem Verhältnis zu deren Bezahlung.

Genauso ist es. Aber schau mal genau hin: Dort wo diejenigen 
entscheiden, die am Ende auch bezahlen, in Inhaber-geführten 
Unternehmen, wirst Du keine Mitarbeiter über "Personaldienstleister" 
finden. Die findest Du nur in Konzernen und dort nur, weil die 
potentiellen Entscheider

1. zu dumm sind, um selbst Leute zu suchen
oder
2. keine Verantwortung übernehmen wollen für Personalentscheidungen

Außerdem werden in Großunternehmen die Kosten durch interne Prozesse und 
Scheinzahlen verzerrt.

Es gehört eigentlich nicht viel dazu, eine Stelle auszuschreiben, 
Bewerbungen zu sichten, sich mit den Bewerbern zu unterhalten und 
letztendlich eine Entscheidung zu fällen. Trotzdem kenne ich mehrere 
Unternehmen, die von sich sagen, dass sie das probiert hätten und 
überfordert waren.

Th.

von Boss (Gast)


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Carsten schrieb:
> Weil der lupenreine Demokrat Gerhard Schröder bereits als Kanzler seinen
> Kopf so tief im Hintern sämtlicher Lobbyisten stecken hatte, daß er den
> Weg zur legalen Sklavenarbeit in Deutschland gerne frei gemacht hat.
> Unsere jetztige Bundesregierung steckt noch tiefer drin und wird den
> Teufel tun, irgendetwas daran zu ändern. Wozu auch, das Wahlvieh ist ja
> offensichtlich zu dämlich, um irgend etwas zu merken.
> Dashalb gibt es Personaldienstleister - und einige andere lustige
> Sachen.

Zwar ist Schröder auch dafür verantwortlich, aber die Sklavenarbeit
ist doch erst durch die Jobcenter mit ihrem knüppelhartem System
von Maßnahmen und Sanktionen zur Blüte gereift. Solche Möglichkeiten
haben Dienstleister nicht und eine Zusammenarbeit untereinander funzt
da auch nicht, wenn man sich da nicht ins Bockshorn jagen lässt.
Daher haben die DLs eigene Strategien entwickelt, die sehr an
Entmündigung erinnern.

von Carsten (Gast)


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Boss schrieb:
> Zwar ist Schröder auch dafür verantwortlich, aber die Sklavenarbeit
> ist doch erst durch die Jobcenter mit ihrem knüppelhartem System
> von Maßnahmen und Sanktionen zur Blüte gereift.

Und wer hat dises System etabiert wenn nicht Schröders alter Kumpel und 
Oberlobbyist Peter Harz?

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Trotzdem kenne ich mehrere Unternehmen, die von sich sagen, dass sie das
> probiert hätten und überfordert waren.

Das könnte stimmen ..

von Boss (Gast)


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Carsten schrieb:
> Und wer hat dises System etabiert wenn nicht Schröders alter Kumpel und
> Oberlobbyist Peter Harz?

Mal abgesehen davon das der Mann Hartz heißt, war bzw. ist der
nur ein guter Bekannter vom Schröder, der ja Personalchef bei
VW war. Wer in Niedersachsen an der Macht war/ist, hat meist auch
im Vorstand von VW was zu sagen(Schröder war ja mal niedersächsischer
Ministerpräsident). An sich sind die Job-Bedingungen bei VW ganz
gut, im Vergleich zum Mittelstand. Jedenfalls wollte Schröder
von der enormen Erfahrung von Peter Hartz profitieren
und hat drauf vertraut das der Weg der richtige ist.
Mittlerweile wissen wir es wohl besser. Neben einigen Verbesserungen,
z.B. für Selbständige, Zusammenlegung von Sozialhilfeempfängern, etc.
hat sich auch viel verschlechtert.
Für die Politik und der Wirtschaft ist das ganze ein Erfolgsmodell,
aber sicher nicht für die ganze Bevölkerung.

von Marx W. (Gast)


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Carsten schrieb:
> Und wer hat dises System etabiert wenn nicht Schröders alter Kumpel und
> Oberlobbyist Peter Harz?

Wolfgang Clement war`s!

von Marx W. (Gast)


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Boss schrieb:
> Jedenfalls wollte Schröder
> von der enormen Erfahrung von Peter Hartz profitieren

Schröder ist ein Spieler.
Und da sein Spiel mit der Rot-Grünen Agenda am Ende war, mußte er die 
Karten wieder neue mischen. Da brauchte er ein "Neues Spiel".
Der hat sich den Harzt geholt, um auf die Schnelle ad hoc ein Programm 
aus dem Boden  zu stampfen. Das den ganzen Krempel vergessen lassen 
sollte den er und sein Kumpel Joschka verbockt haben.
Der Peter war ja auch ned der "National-Ökonom" sonder Betriebswirt grad 
und gut vernetzter Funktionär in der IG-Metall und SPD.
Einer den es mit dem Parteibuch ned in die Politik zog, sondern an die 
Fleischtöpfe die mit politischen Seilschaften am leichtesten zu 
ergattern sind, also die Firmen mit Staatsbeteiligung.
Aber da der Peter gut vernetzt war, konnte er dem Gerd auf die Schnelle 
etliche "Reformvorschläge" liefern.
Alles auf den Gedankengut makroökonomischer Arbeitsmarktmodelle, die das 
Ziel hatten die Beschäftigungsquote zu erhöhen.
Damit sollte über einen wachsenden Zähler die Arbeitslosenquote in den 
Hintergrund gedrückt werden. In GB war ja Labour mit so einen Vorgehen 
als "wirtschaftspolitischer" Überflieger gefeiert worden.
Im Grunde liefen die Vorschläge auf folgendes hinaus:
Erhöhen der Selbständigenquote (Ich-AG, Abschaffen des Meisterzwangs 
etc.)
Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, Erleichterung beim Kündigungsschutz 
und unbegrenzte Kettenarbeitsverträge für befristetet Zeitverträge.
Ausweitung der Leiharbeit, um "ungenutzte" Arbeitsressourcen  zu nutzen!
(Abdecken der sog. Auftragsspitzen nicht durch Ü-Stunden sondern durch 
Leihkräfte!)
Absenken des Lohnniveaus, um Arbeitsangebote die durch den 
Alternativlohn Sozialhilfe bzw. Arbeitslosenhilfe nicht "attraktiv" sind 
(also keine AN findet sich, die für diese Löhne eine Anstellung 
annehmen), wieder marktkonform werden.
Dazu wurde das Arbeitslosengeld gestrichen und durch Harzt IV ersetzt.
Was den Reservationslohn der Arbeitnehmer senkte.
Ferner sollte eine Beschäftigung zu Löhnen erfolgen die unter dem Niveau 
von den Sätzen von HIV liegt. Die Idee der Aufstocker war geboren!

Das ganze Programm wurde nach Bastamanier umgesetzt.

Und jetzt kommst:
Statt dass die  Arbeitslosenquote zurück ging, stieg sie an!

Warum?
Die Reformen hatten einen Anstieg des Arbeitsangebotes zur Folge.
Die Wirtschaft konnte die "billigen" Arbeitskräfte garned aufnehmen.
Nur über einen konstanten Austausch von teuren gegen billige 
Arbeitskräfte,
wurde bei konstanten Lohnkosten über steigende MA-Zahl die Produktivität 
wieder erhöht.
Erst nach 5-6 Jahren konnten die AL-Zahlen langsam nach unten wandern!
Aber da war die Uhr für Gerd und Joschka schon lange abgelaufen!

Und die SPD leidet noch heute unter den "Folgen" und "Nebenwirkungen" 
der Medizin, die der Doktor h.c. Harzt verschrieben hat!

von Kunststoffschraube (Gast)


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müller schrieb:
> Die Unternehmen haben doch selber Werkzeuge wie z.B. Zeitarbeitsvertrag
> und Probezeit.

müller schrieb:
> Das Personalwesen ist ja eh vorhanden und das Unternehmen muss sich ja
> eh die Zeit nehmen und Gespräche mit den Leuten führen, die vom
> Dienstleister vorgeschlagen werden.

Naja die Personaldienstleister haben schon Ihre Vorteile auch wenn es 
die letzten Jahre sicher etwas zuviel wurde.

1. Viele Bewerber finden garnicht die Stellenanzeigen der der 
Unernehmen. Das siehtm man doch an diesem Forum ständig und immer wieder 
die Frage welche Firma im Raum X, welche Firma beschätigt isch mit Y wie 
finde ich einen Job in der Branche etc..

Finden die Firmen dann keine Bewerber wenden Sie sich auch an Personaler

2. Die Grossen Firmen sind meist unflexibel. Wird Bedarf festgestellt 
fragt man erstmal in der Zentrale an ob man einstellen darf. Wenn da 
keiner im Urlaub ist fragen die noch ihre Chefs und nach Monaten hat man 
die Möglichkeit ne Stelle auszuschreiben. Dann vergehen Wochen und 
Monate bis die ersten Einstellungsgespräche laufen wenn man dann wen im 
Auge hat muss der auch noch wirklich bei seiner aktuellen Firma zu 
Kündigen um Montate später anfangen zu können...

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Personaldienstleister

Vorteil Kunde:
Schnelle und unkomplizierte Besetzung von Arbeitsstellen ohne großen 
Bewerbungsprozess.

Vorteil Arbeitnehmer:
Oftmals schnelle eine neue Arbeitsstelle, auch bei großen Unternehmen.

Soweit so gut

Nachteil Arbeitnehmer:
Schlechtere Bezahlung, oft kaum bis keine Fortbildungsmaßnahmen, höheres 
Kündigungsrisiko, ....

Nachteil Kunde
Höhere Fluktuation, höherer Aufwand für die Einarbeitung, 
Wissenstransfer aus dem Unternehmen, ...

von Mark B. (markbrandis)


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Thomas schrieb:
> Es gehört eigentlich nicht viel dazu, eine Stelle auszuschreiben,
> Bewerbungen zu sichten, sich mit den Bewerbern zu unterhalten und
> letztendlich eine Entscheidung zu fällen.

Nicht viel? Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Irgendwelche Leute 
einstellen kann jeder. Wirklich gute Leute zu finden, so dass der 
Angestellte zum Unternehmen passt und das Unternehmen zum Angestellten, 
ist eine Kunst.

von Marx W. (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Nicht viel? Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Irgendwelche Leute
> einstellen kann jeder. Wirklich gute Leute zu finden, so dass der
> Angestellte zum Unternehmen passt und das Unternehmen zum Angestellten,
> ist eine Kunst.
Ok, dann sollten die Personaler in Zukunft nicht Arbetisrecht oder 
Personalwirtschaft bzw. Humanresourcemanagement studiern.
Sondern sich gleich in der Kunsthochschule einschreiben!

von Besucher (Gast)


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Thomas schrieb:
> Es gehört eigentlich nicht viel dazu, eine Stelle auszuschreiben,
> Bewerbungen zu sichten, sich mit den Bewerbern zu unterhalten und
> letztendlich eine Entscheidung zu fällen. Trotzdem kenne ich mehrere
> Unternehmen, die von sich sagen, dass sie das probiert hätten und
> überfordert waren.

Mark Brandis schrieb:
> Nicht viel? Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Irgendwelche Leute
> einstellen kann jeder. Wirklich gute Leute zu finden, so dass der
> Angestellte zum Unternehmen passt und das Unternehmen zum Angestellten,
> ist eine Kunst.

Es gehört schon einiges dazu. Man muss als Arbeitgeber erst mal
wissen, was man braucht und muss es dann nach Außen hin auch mit 
entsprechenden Anreizen kommunizieren. Hier scheitern viele schon.
Von der Agentur für Arbeit oder den Jobcentern braucht man nichts
erwarten, da dort nur Arbeitslose verwaltet werden, die oft nicht
das Zielprofil (nämlich nicht, insbesondere, arbeitslos zu sein)
haben, das Firmen haben wollen. Der Zusammenhang mit fehlenden
aktuellen bzw. frischen hinterfragbaren Arbeitszeugnissen dürfte
ja jeden leicht ins Auge fallen.
Da man ja nicht mehr alles so leichtfertig schreiben darf, wegen
der Gleichbehandlung, ist da dann wahrscheinlich auch viel Ausschuss 
dabei, der dabei auf der Strecke bleibt. Wenn dann doch der
geeignete Kandidat dabei ist, wäre frohlocken ohnehin erst mal
verfrüht. Und was passiert mit dem Rest?
Unternehmen, die sich da nicht verständig zeigen, bewirken nur, dass
immer weniger Bewerber Interesse zeigen und irgendwann zeigt diese
Verhaltensweise dann seine negativen Schattenseiten wie z.B. die 
Fachkräftemangellüge.
Selbst wenn man den Richtigen gefunden hat, ist eine Einstellung
nicht sicher, wenn man keine Anreize bietet, dass derjenige den Job
auch annimmt.
Die Probleme am Arbeitsmarkt können auch daher rühren, dass man hier
nach veralteten Methoden vorgeht und man so niemanden einstellt, weil
man annimmt, der Tisch wäre reich gedeckt und man müsste da nicht
auf Angebot und Nachfrage Rücksicht nehmen.
Ein paar Unternehmen fallen daher bei längerer Beobachtung immer
mehr auf, weil bei denen Stellen ewig unbesetzt bleiben.

von ♪Geist (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Wirklich gute Leute zu finden, so dass der
> Angestellte zum Unternehmen passt und das Unternehmen zum Angestellten,
> ist eine Kunst.

Tja und diese Kunst beherrschen die Personalerbuden meist gar nicht. Was 
ich von Solchen schon an Anfragen über X*ng und L*nkedin bekommen habe. 
Die fragen mich für irgendwelche Bahnprojekte an, obwohl ich ein FW 
Entwickler bin....

Oft sehe ich das irgendwelche Absolventen über solche Buden als s.g. 
"Consulter" arbeiten, Hallo, geht es noch? Es spricht ja nichts gegen 
als Absolvent smart zu sein, aber auf Basis welcher Erfahrung soll man 
da Unternehmen beraten?

Wäre ich ein Firmenchef, würde ich niemals die Dienstleistung solcher 
Buden in Anspruch nehmen.

von Marx W. (Gast)


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♪Geist schrieb:
> Wäre ich ein Firmenchef, würde ich niemals die Dienstleistung solcher
> Buden in Anspruch nehmen.

Was aber auch die Frage aufwirft, ob du jemals Firmenschef werden wirst!

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Besucher schrieb:
> Ein paar Unternehmen fallen daher bei längerer Beobachtung immer
> mehr auf, weil bei denen Stellen ewig unbesetzt bleiben.

Wobei sich dann die Frage stellt, was ist mit der Arbeit, die eigentlich 
vom dem in der Stellenausschreibung gemacht wird.
Oder ist die Fluktuation immer so hoch, das es sich nicht lohnt die 
Stellenanzeige raus zu nehmen?

♪Geist schrieb:
> Tja und diese Kunst beherrschen die Personalerbuden meist gar nicht. Was
> ich von Solchen schon an Anfragen über X*ng und L*nkedin bekommen habe.

Das liegt daran, das die Recruiter bei den Personalbuden zu 99% keine 
Ahnung von der Technik haben.
Aha Elektrotechnik studiert, Kenntnisse Messtechnik, ...
der Kandidat wird angeschrieben.

♪Geist schrieb:
> Wäre ich ein Firmenchef, würde ich niemals die Dienstleistung solcher
> Buden in Anspruch nehmen.

Was machst Du, wenn du kurzfristig einen Fachmann/frau brauchst - selbst 
fest einstellen?

von Antimedial (Gast)


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Kampfstiefel schrieb:
> Das geht doch auch, oder? Ist doch eine betriebsbedingte Kündigung, was
> laut Kündigungsschutzgesetz erlaubt/vorgesehen ist, oder habe ich da was
> falsch verstanden?

Haha, versuch' das mal einem Betriebsrat zu erklären. Da muss man erst 
einmal monatelang herum diskutieren, bevor man überhaupt mit einem 
Stellenabbau anfangen kann. Außerdem hat man dann immer einen Sozialplan 
am Hals und das heißt, dass man den guten Mitarbeitern genauso kündigen 
muss.

müller schrieb:
> Die Personaldienstleister schaffen Null Arbeit. Sie führen nur
> Arbeitskraft an Arbeit und lassen sich dafür fürstlich entlohnen.
> Deren Leistung steht in keinem Verhältnis zu deren Bezahlung.

Das gilt im Prinzip aber auch für sämtliche Fernseh-"Promis", 
Fußballspieler, Verwaltungsbeamte und so weiter.

Die "bösen" Dienstleister, die das Geld auffressen, das sind in erster 
Linie auch nur Angestellte. Menschen, die mit ihrer Arbeit ihren 
Lebensunterhalt finanzieren. Natürlich gibt es auch die Besitzer und die 
Manager, aber die hat man in einem Konzern genauso.

müller schrieb:
> Fachkräfte wie z.B. Ingenieure

Das ist eine völlig unsinnige Aussage, weil Ingenieure nicht gleich 
Fachkräfte sind. Die Dienstleister, die in diesem Forum angeprangert 
werden, beschäftigen nur wenige echte Fachkräfte, sondern in der Regel 
Jungingenieure kurz nach ihrem Abschluss. Es gibt auch Dienstleister, 
die echte Fachkräfte beschäftigen, aber die würde der typische 
Hartz-Troll hier nicht als solche erkennen.

von Outlaw (Gast)


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Leute einstellen (auch befristister) zaehlt als Headcount, einen 
Ingenieur ueber einen Personaldienstleister einzustellen ist eine 
Investition. Zwei verschiedene Budgettoepfe und letzteres sieht gut in 
den Buechern und auf der Bilanz aus.

von Mark B. (markbrandis)


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♪Geist schrieb:
> Tja und diese Kunst beherrschen die Personalerbuden meist gar nicht.

Die beherrschen in Deutschland sehr viele Unternehmen nicht. Ist relativ 
unabhängig davon, ob Dienstleister oder nicht.

> Was ich von Solchen schon an Anfragen über X*ng und L*nkedin bekommen
> habe. Die fragen mich für irgendwelche Bahnprojekte an, obwohl ich ein FW
> Entwickler bin....

Firmware-Entwicklung gibt es definitiv auch bei den Herstellern von 
Schienenfahrzeugen und Signalanlagen.

> Oft sehe ich das irgendwelche Absolventen über solche Buden als s.g.
> "Consulter" arbeiten, Hallo, geht es noch? Es spricht ja nichts gegen
> als Absolvent smart zu sein, aber auf Basis welcher Erfahrung soll man
> da Unternehmen beraten?

Der Name ist hier Schall und Rauch. Die werden gerne mal Consultants 
genannt, auch wenn sie mit Beratung nichts am Hut haben.

von Mark B. (markbrandis)


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Outlaw schrieb:
> Leute einstellen (auch befristister) zaehlt als Headcount, einen
> Ingenieur ueber einen Personaldienstleister einzustellen ist eine
> Investition. Zwei verschiedene Budgettoepfe und letzteres sieht gut in
> den Buechern und auf der Bilanz aus.

Endlich mal jemand, der Ahnung hat.

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