Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltplan Winston BA200 bzw Echolette BA200


von Andreas G. (andy1024)


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Hallo Ihr,

Ich hab hier einen guten alten Winston BA200 Röhren Amp auf dem Tisch. 
Das Teil ist Baugleich mit der Echolette BA200. Derzeit bin ich auf der 
Suche nach dem Schaltplan um es gründlich durchzuchecken bevor ich 
meinem Kumpel zurückgebe. Ich hab vor Jahren die Endröhren (4 x EL 34) 
inclusive der Sockel getauscht.

Gruß
Andreas

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Er hier scheint den Plan zu haben, wenn sein Verfahren auch etwas 
kompliziert erscheint im Zeitalter des Internet:
http://radiodox.de/
Aber meistens braucht man den Plan bei solchen Verstärkern gar nicht. 
Miss einfach an den Kathodenwiderständen, ob alle 4 EL34 noch balanciert 
sind (etwa gleichen Strom ziehen) und nicht etwa eine im abgedunkelten 
Raum bläulich leuchtet, während das die anderen nicht tun.

Mehr kann man eigentlich nicht machen - vernünftige Röhren sollten 
mindestens 8-10 Jahre halten, wenn der Basser nicht jeden Tag auf der 
Bühne steht.

: Bearbeitet durch User
von Andreas G. (andy1024)


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Hallo Matthias,

danke für den Tipp, ich hab gerade angefange zu Messen. So wie es 
aussieht hab ich schon ein Problem in der Vorstufe.

Gruß
Andreas

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andreas Geissler schrieb:
> So wie es
> aussieht hab ich schon ein Problem in der Vorstufe.

Mach doch mal ein Foto, wo man die beiden ECC808 und die umliegenden 
Bauteile gut erkennt. Es gibt hier einige Röhrenspezis, die dir sagen 
können, wo du was messen musst. Als Signalverfolger bietet sich ein 
kleiner Verstärker mit einem Eingangskoppel-C von z.B. 22nF/630V an, mit 
dem man sich durch die Stufen tasten kann. Du brauchst ausserdem ein 
hochohmiges Voltmeter.

Zugegeben, die ECC808 ist ein Exot. Hier ein paar Daten:
http://oldradio.qrz.ru/tubes/foreign/02/ECC808.gif
Meistens läuft die Röhrenverwendung so:
Röhre 1:
1.System ist Eingangstufe
2.System ist Klangregelung
Röhre 2:
1.System Aufholverstärker
2. System Phasenumkehrstufe für die Gegentaktendstufe.
Ich hab dir mal einen Plan eines alten Selmer Bassamps angehängt zur 
Orientierung, wie so etwas aussehen kann

: Bearbeitet durch User
von Andreas G. (andy1024)


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Hallo Matthias,


danke für den Hinweiss mit der Röhre, laut einer Quelle im Internet 
handelt es sich hierbei um eine ECC83 mit anderer Beschaltung. Im 
nebenher pinsle ich mir gerade den Schaltplan.
Das Bild folgt sobald die Digikam warm ist...


Gruß
Andreas

von Andreas G. (andy1024)


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Hallo Ihr,

ich hab ein Bild der Vorstufen platine angehängt.

Gruß
Andreas

von Tom K. (ez81)


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Das Ding hat eine sehr ungewöhnliche Klangregelung.

von Andreas G. (andy1024)


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Hallo Tom,


danke genau das hab ich gesucht.


Gruß
Andreas

von Andreas G. (andy1024)


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Hallo Tom,

dank Deinem Schaltplan läuft die Vorstufe jetzt. Aus welchem Grund auch 
immer waren C5 und C20 nicht bestückt. Jetzt möchte ich die Enstufe in 
betrieb setzten, mit Last ist doch klar. Weist Du wie hoch der Ruhestrom 
sein sollte. Das Vorgehen ist mir klar nur nicht der Wert.


Gruß
Andreas

von Tom K. (ez81)


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Entweder EL34-Datenblätter¹ durchforsten, bis du einen Arbeitspunkt 
findest, der zu Deiner Schaltung passt. Mit den 500V Anodenspannung 
(stand irgendwo im Netz) und 110W Leistung deutet das stark auf 
30mA/Röhre hin.

Oder die Daumenregel "Ruhestrom auf 50..70% der max. 
Anodenverlustleistung einstellen". Also bei EL34 (Pa_max 25W) und 
Ua=500V  auf 25..35mA pro Röhre.
Wenn Du ein Oszi hast, kannst du dir den Nulldurchgang eines Sinus 
ansehen und den Ruhestrom vom Minimum aus langsam hochdrehen, bis der 
Zacken verschwindet (oder die max 70% erreicht sind). Oder einen 
Kollegen durch den Verstärker spielen lassen und dabei nach Gehör 
hochdrehen, bis es gut klingt (oder die max 70% erreicht sind).

¹ http://frank.pocnet.net/sheetsE1.html

Nachtrag:
Funktioniert diese Klangregelung eigentlich in der Praxis?
>>>"eine sehr starke Absenkung einzelner schmaler Frequenzbereiche"
>>>BASS: Dämpfung 0 dB ... -30 dB bei 60 Hz und 100 Hz (umschaltbar)

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Tom K. schrieb:
> Entweder EL34-Datenblätter¹ durchforsten, bis du einen Arbeitspunkt
> findest, der zu Deiner Schaltung passt. Mit den 500V Anodenspannung
> (stand irgendwo im Netz) und 110W Leistung deutet das stark auf
> 30mA/Röhre hin.
>
> Oder die Daumenregel "Ruhestrom auf 50..70% der max.

Entweder hast Du Herstellerangaben vom Verstärker
oder Du musst den selbst ermitteln.
Wobei es möglich ist, dass der Hersteller mangels Wissen
auch Daumenwerte ansetzt.

Tom K. schrieb:
> Oder einen
> Kollegen durch den Verstärker spielen lassen und dabei nach Gehör
> hochdrehen, bis es gut klingt (oder die max 70% erreicht sind).

Man sieht die Verzerrung auf dem Oszilloskop noch bevor man sie hört.

Tom K. schrieb:
> Wenn Du ein Oszi hast, kannst du dir den Nulldurchgang eines Sinus
> ansehen und den Ruhestrom vom Minimum aus langsam hochdrehen, bis der
> Zacken verschwindet (oder die max 70% erreicht sind).

Wer kein Oszi hat, sollte die Finger davon lassen. Ist Grundausstattung.

Mit us<Ug hast Du nicht die volle Netzteilbelastung.
us=Ug ist so ohne weiteres schwierig zu bewerkstelligen.
Dafür habe ich einen Trick.
Die Gegenkopplung sollte man natürlich auch abklemmen.
Ein Quartett Röhren haben und einen Einsteller für alle.
Wenn man den Ruhestrom kennt, kann man einzeln abgleichen.



LG

old.

von Andreas G. (andy1024)


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Hallo Ihr,

das Equipment um den Ruhestrom einzustellen ist vorhanden, Oszi, 
Funktionsgenerator, Multimeter, schlaue Bücher und so weiter. Mir ging 
es nachzufragen ob jemand den korekten Wert kennt.

Gruß
Andreas

von oldeurope O. (Gast)


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Andreas Geissler schrieb:
> schlaue Bücher

nich gut ...
Wie bezeichnet man die Elektrode, die Elektronen emittiert?

von Andreas G. (andy1024)


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Hallo,


danke für die Hinweise bisher. Jetzt muß ich die tiefen der Platine 
eintachen. Mein Vorgänger (unbekannt) hat etliche Änderungen an der 
Platine vorgenommen, so fehlten die Kondensatoren parallel zu den 
Kathoden der ersten ECC808 ganz. Die Bauteile waren nie Bestückt. Ich 
versuche das ganze wider in Original Zustand zu bringen.

Gruß
Andreas

von oldeurope O. (Gast)


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Andreas Geissler schrieb:
> Mein Vorgänger (unbekannt) hat etliche Änderungen an der
> Platine vorgenommen

Ich hatte ja gehofft das C20 fehlt um da die Gegenkopplung
einzuspeisen. Dann ein bissl Paraphase für das Long Tailed
Pair damit R16 und R17 den gleichen Wert bekommen.
Und einen passenden Widerstand in Reihe mit D9.

Aber das passiert nicht weil:

Andreas Geissler schrieb:
> Kathoden

Danke.

LG

old.

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