Schönen Sonntag ihr Lieben, in meinen bisherigen Jobs hatte ich immer eine Mischung aus Vertrauensarbeitzeit und Gleitzeit mit Selbstgeführter Stundenliste für Projektabrechnung und soweiter. Auf dem Papier klingt das zwar immer ganz gut. Bei meinem aktuellen AG, von dem ich weg will/muss, sitzen die Leute dann auf 500 und mehr Überstunden. Möglichkeit die abzubauen gibts nicht wirklich: Macht keiner, jedes mal mit Chef reden. Mir wurde nun ein Job angeboten in BW: Vertrauensarbeitzeit, Kernzeit von 9-15, keine Überstundenerfassung und auch die klare Aussage vom Chef dass er etwas mehr als die 40h erwartet. Gehalt ist ganz okay (60t) aber auf 40h runtergerechnet dann auch nicht mehr so überzeugend. Job ist sicherlich einiges interessanter und sicherer als mein aktueller, Büroräume, Ausstattung, Kollegen soweit man das überblickt auch ansprechend. Wie seht ihr die Sache mit den Überstunden? Mir kommt das als AT-Angebot ohne AT-Gehalt vor? Danke euch
LarsII schrieb: > Vertrauensarbeitzeit, Kernzeit von 9-15, keine Überstundenerfassung und > auch die klare Aussage vom Chef dass er etwas mehr als die 40h erwartet. Finger weg. Wahrscheinlich machen alle dort 50-60 Stunden pro Woche. Wenn Du als einziger da nicht mitmachst, wirst Du gemobbt. Auch keine Chance auf Karriere: in 40 Stunden kriegst Du nicht soviel hin wie ein anderer in 60 Stunden.
LarsII schrieb: > Mir wurde nun ein Job angeboten in BW: > Vertrauensarbeitzeit, Kernzeit von 9-15, keine Überstundenerfassung und > auch die klare Aussage vom Chef dass er etwas mehr als die 40h erwartet. > Gehalt ist ganz okay (60t) aber auf 40h runtergerechnet dann auch nicht > mehr so überzeugend. Das ist die ultimative Kombination der Nachteile des Selbständigen, mit den Nachteilen des Angestellten - sofort zuschlagen! Muss aber nach Affekt aussehen!
LarsII schrieb: > Vertrauensarbeitzeit Bei meiner Bachelorarbeit ist das so, aber bei einer richtigen Stelle würde ich wohl nicht darauf eingehen. Die Projekte sind sicher nicht so ausgelegt, dass man in weniger als der vorgesehenen Zeit damit fertig wird. Maximal könnte ich mir das unter besonderen Umständen vorstellen, wenn schriftlich festgehalten wird, dass ich nach 40 Stunden den Stift fallen lassen und nach Hause gehen kann, ohne wenn und aber. (Feiertage natürlich entsprechend verrechnet)
LarsII schrieb: > Wie seht ihr die Sache mit den Überstunden? Mir kommt das als AT-Angebot > ohne AT-Gehalt vor? Darauf würde ich mich nicht einlassen, vor allem wenn es schon im Vorfeld heißt, dass eh mehr als 40h erwartet werden. Wo bleibt da noch das eigentliche Leben? AT-Angebot ohne AT-Gehalt trifft es ganz gut, oder kurz: Ausbeutung. Für mindestens 30k mehr wäre es akzeptabel, aber so niemals.
Ein Unternehmer verzichtet auf Zeiterfassung weil es für ihn, nicht für die Mitarbeiter, gut ist. Insbesondere dient die Nichterfassung dazu, nicht selber Beweise für Verstöße gegen §3 ArbZG und andere ArbZG-Regelungen zu sammeln. Ohne Not würde ich keinen Vertrag bei einer Firma unterschreiben, die schon bei der Arbeitszeit notorisch Gesetze bricht.
LarsII schrieb: > Wie seht ihr die Sache mit den Überstunden? Mir kommt das als AT-Angebot > ohne AT-Gehalt vor? Pauschal kann man das nicht beantworten. Der AG spart dadurch sicher viel Zeit und Administrativen Aufwand: - Er muss sich kein zeiterfassungssystem leisten - Korrekturen wenn man mal früher,später,mittags geht fallen weg -> keine manuellen Formulare auf denen x Abteilungsleiter gegenzeichnen müssen wenn sie gerade im Urlaub sind. Wenn der Ag schon ankündigt das es mehr wird hättest du mal fragen sollen ob man die abfeiern darf. LarsII schrieb: > Gehalt ist ganz okay (60t) aber auf 40h runtergerechnet dann auch nicht > mehr so überzeugend. 60k€ für 40 stunden *+* in BW ? Es kommt ja immer darauf an wieviel Berufserfahrung du hast aber in der jetzigen Situation kannst du mehr rausholen...
60k€ für 40 Stunden gibts in BW auch beim Dienstleister.
LarsII schrieb: > Wie seht ihr die Sache mit den Überstunden? Mir kommt das als AT-Angebot > ohne AT-Gehalt vor? > > Danke euch Worin besteht die Frage? Als Tarifangestellter habe ich eine Kernarbeitszeit, und die Mehrarbeit wird minutengenau aufgeschrieben! Vertrauensarbeitszeit führt zur Selbstausbeutung, da collega ja durch Mehrarbeit per Zeit sich einen Karrierevorteil verschaffen will. Also ein "rat-race" das Ganze am Ende wird! Ich würde so ein Angebot nur aus der Arbeitslosigkeit annehmen! Bei einer 40h Woche plus ein paar Ü-Stunden umsonst? Lass mich Rechnen. Machste 4h in der Woche umsonst, so sind das mit Ü-Zuschlag 20% fast 5h Mehrarbeit. Also sind deine 60k nur mehr 53k! Zu IG-Metall ERA 35h Woche sind deine 60k nur 43k! Also mal ehrlich, dafür wechselt man ned!
halte das auch für ein gefährliches Angebot. Vor allem weil der Chef auch direkt preis gibt, dass er Überstunden erwartet. Mit 1 Überstunde pro Woche wird es da sicher nicht getan sein. Heißt du kommst real sicher auf 50h in der Woche. Was im großen und ganzen nicht so dramatisch wäre, wenn diese 10h Überstunden geschrieben werden und demnach abgefeiert werden können oder ausbezahlt werden. So bist du schnell der blöde... Ich würde das Angebot auch nur annehmen wenn -Das höhere Gehalt unbedingt erforderlich ist -Der Job als Sprungbrett dient, es also nach zwei Jahren weiter geht -Wenn sich andere bedeutende Vorteile ergeben Grundsätzlich sehe ich es für einen AN immer als erforderlich an, dass die Arbeitszeit genau (auf die Minute) erfasst wird. Sonst ist der AN in aller Regel derjenige, der blöd aus der Wäsche schaut. Kein AG bietet eine 40h Stundenwoche an, schreibt keine Stunden auf und hat kein Problem damit, dass die AN nach 38h schon wieder weg sind. Dazu kommt noch, dass bei nicht notieren der Stunden nach Gefühl (aus Sicht des Chefs) schnell gedacht wird das dieser und jener AN nicht lang genug da ist. Auch wenn es tatsächlich der Fall sein sollte. Du musst dir also schon im klaren darüber sein auf was du dich da ein lässt. Erwarte lieber nicht, dass du dabei derjenige bist der besser weg kommt. Meine Meinung ist aber rein subjektiv und es kann natürlich ein gutes Angebot sein und dich glücklich machen.
Hannes Jaeger schrieb: > Ohne Not würde ich keinen Vertrag bei einer Firma unterschreiben, die > schon bei der Arbeitszeit notorisch Gesetze bricht. Not direkt nicht, aber werde von meinem aktuellen AG ganz klar aufs Abstellgleis gefahren. Und meine bisherigen Bewerbungen sind im Sande verlaufen. Kunststoffschraube schrieb: > Pauschal kann man das nicht beantworten. > > Der AG spart dadurch sicher viel Zeit und Administrativen Aufwand: > > - Er muss sich kein zeiterfassungssystem leisten > - Korrekturen wenn man mal früher,später,mittags geht fallen weg -> > keine manuellen Formulare auf denen x Abteilungsleiter gegenzeichnen > müssen wenn sie gerade im Urlaub sind. > > Wenn der Ag schon ankündigt das es mehr wird hättest du mal fragen > sollen ob man die abfeiern darf. > Die hat momentan glaub ich 18 Angestellte, auch einige junge Leute dabei. Der Chef überlegt im moment über ein Zeiterfassungsystem nach. Natürlich hab ich gefragt ob man abfeiern kann. Kurz gefasst: Es gibt keine Zeiterfassung - > keine Überstunden somit auch nichts zum abfeiern. Für Wochenendarbeit gibt es einen Ausgleich in Form von freien Tagen. > 60k€ für 40 stunden *+* in BW ? Es kommt ja immer darauf an wieviel > Berufserfahrung du hast aber in der jetzigen Situation kannst du mehr > rausholen... Paar Jährchen.
LarsII schrieb: > Für Wochenendarbeit gibt es einen Ausgleich in Form von freien Tagen. Das wird ja immer lustiger... Stellt euch mal vor, ihr würdet Vertrauensarbeitsentgelt fordern, mit Einzugsermächtigung versteht sich! Da Gesicht von Chef dann: Priceless! Den Nachhilfelehrer zahlt man ja auch auf Stundenbasis und da denkt auch keiner an kostenlose Mehrarbeit, wenn der Nachwuchs trotzdem nicht die gewünschten Noten schreibt. Vertrauensarbeitszeit - so ein SCHWACHSINN.
Wichtig bei der Auswahl des neuen Arbeitgebers ist es, auch auf Anzeichen strategischen Mobbings zu achten.
NCI schrieb: > Wichtig bei der Auswahl des neuen Arbeitgebers ist es, auch auf > Anzeichen strategischen Mobbings zu achten. Und das wären?
Kampfstiefel schrieb: > Finger weg. Wahrscheinlich machen alle dort 50-60 Stunden pro Woche. > Wenn Du als einziger da nicht mitmachst, wirst Du gemobbt. > Auch keine Chance auf Karriere: in 40 Stunden kriegst Du nicht soviel > hin wie ein anderer in 60 Stunden. Jup genau so läuft das. Wir haben auch die tolle Vertrauensarbeitszeit und letztlich arbeitet niemand unter 50h in der Woche. Das mit dem Mobbing passiert auch zwangsläufig, wenn man dann immer geht und die Kollegen noch stunden bleiben, wächst einfach der Unmut. Am Anfang denkt man sich noch, ja der macht es richtig, aber mit der Zeit nervt es einfach nur noch. Wobei ich das für 60k sogar noch gerne mitmachen würde, ich hab deutlich weniger.
Interessant, wie hier Leute ohne Kenntnis der Firma wissen, wie viele Überstunden gemacht werden müssen. Gleitzeit und Stechkarte schützen übrigens nicht vor unbezahlten Überstunden. Auch nicht im Tarifunternehmen bei 35h-Woche. Ganz gerne werden nämlich 35h bezahlt und 40h+ verlangt. Die Plusstunden werden schön erfasst, verfallen aber ab einer Obergrenze. Das große Problem ist übrigens gar nicht unbedingt der Arbeitgeber, sondern der Gruppenzwang unter den Kollegen. Das kann vom Chef initiiert sein, muss aber nicht. Oft erledigen das die Kollegen im Projekt oder in der Gruppe von alleine. Das Arbeitszeitmodell spielt dann keine Rolle. Eine ganz gute Methode, die oft funktioniert ist Homeoffice. Man muss einfach nur dann im Homeoffice gezielt die Aufgaben machen, die man schnell und konzentriert erledigen kann und für möglichst viele Leute sichtbar sind. Im Büro legt man dafür ein etwas gemütlicheres Tempo vor. Dann merkt keiner, ob man daheim jetzt 2 oder 10 Stunden zusätzlich gearbeitet hat. Am besten schickt man dann noch Mails mit großen Verteiler (z.B. Besprechungsanfragen o.Ä.) Sonntag nachts, die in einem gut versteckten Unterton sagen "ich habe sonntags gearbeitet und ihr fangt ja erst am Montag wieder an". Schon kommt man als Arbeitstier herüber, obwohl man weniger als alle anderen arbeitet. Die Strategie funktioniert nicht überall, aber einen Versuch ist es wert.
genervt schrieb: > 60k€ für 40 Stunden gibts in BW auch beim Dienstleister. Glaub ich nicht. Meine bisherige Erfahrung zeigt mir das die nicht auf die 50+ bei mir eingegangen sind. Tja was mach ich nun? Ich finde das Entwicklungsgebiet der Firma an sich wirklich interessant, sehe da auch potential und sie sind gerade am Wachsen. Stellen neue Leute, neue Räume. Vorteil wäre natürlich den Sprung in das Ballungsgebiet mit dem Job mal zu schaffen und ggf. mit einer Adresse vor Ort auch mal wechseln zu können.
Wenn die Firma gerade am wachsen ist, dann kann es gut sein, dass bald eine Zeiterfassung eingeführt wird. Ich kenne das System ohne Zeiterfassung nämlich nur von kleineren Firmen. Allerdings ist das nach wie vor nur ein Vermutung meinerseits.
LarsII schrieb: > Natürlich hab ich gefragt ob man abfeiern kann. Kurz gefasst: Es gibt > keine Zeiterfassung - > keine Überstunden somit auch nichts zum > abfeiern. Für Wochenendarbeit gibt es einen Ausgleich in Form von freien > Tagen. Gibt es in DE keine maximal zulässige Arbeitszeit? Hier in AT habe ich erlebt, dass nach der Umstellung einiger Abteilungen/Mitarbeiter auf Vertrauensarbeitszeit das gut ausgebaute Zeiterfassungssystem nicht mehr benutzt werden durfte. Nach einigen Monaten Bedenkpause kam das Arbeitsinspektorat und der Betriebsrat darauf, die Zeiten durch den Mitarbeiter in einem Excel-Sheet erfassen und über das Dokumentenverwaltungssystem vom Abteilungsleiter monatlich abzeichnen zu lassen - eben, weil der Arbeitgeber dazu verpflichtet sei, die Einhaltung der Arbeits- und Ruhezeiten ggfls. nachweisen zu können. Im Allgemeinen schätze ich es, meine Zeit selber einteilen zu können und nur über die Ergebnisse meiner Arbeit beurteilt zu werden. Dazu gehört aber unbedingt Selbstdisziplin und vor allem ein gewisser Gestaltungsspielraum bzw. das Talent sich einen solchen zu verschaffen. Meine persönliche Erfahrung ist, dass man zumindest Projektleiter o.ä. sein sollte, bevor man sich darauf einlässt. In Positionen ohne echten Einfluß (v.a. Termine) überwiegen die negativen Folgen durch Selbstausbeutung - von eingeschränktem Privatleben bis hin zu psychischen und physischen Problemen.
ollabo schrieb: > Meine persönliche Erfahrung ist, dass man zumindest Projektleiter o.ä. > sein sollte, bevor man sich darauf einlässt. In Positionen ohne echten > Einfluß (v.a. Termine) überwiegen die negativen Folgen durch > Selbstausbeutung - von eingeschränktem Privatleben bis hin zu > psychischen und physischen Problemen. Ach, wer nach oben will, der muß schon ne Schippe mehr drauf legen! Wir sind ja nicht mehr die alte BRD!
wie gesagt, sollte man da vorsichtig sein. Ich glaube aber nicht, dass das immer schlecht sein muss. In der Chemiebranche steigt man oft (insbesondere mit Promotion) als AT'ler ein. Am Anfang ist das Gehalt jetzt auch nicht zwingend größer als die höchste Tarifstufe; die Gehaltsentwicklung und das Zielgehalt (intern gibt es auch für AT'ler normalerweise Gehaltsstufen etc.) aber rechtfertigen die AT Einstufung aber für mich durchaus. Je nach Abteilung arbeitet man mehr oder weniger, auf die Einhaltung der Gesetze, insbesondere der 48-Stunden pro Woche wird aber immer strikt geachtet. Also ich komme mit 40 h/Woche gut hin, das muss aber nicht überall so sein. Dennoch würde ich versuchen Erfahrungsberichte aus dem Unternehmen zu bekommen, Ausbeuter mit 60 h/Woche gibt es sicher auch...
LarsII schrieb: > genervt schrieb: >> 60k€ für 40 Stunden gibts in BW auch beim Dienstleister. > > Glaub ich nicht. Meine bisherige Erfahrung zeigt mir das die nicht auf > die 50+ bei mir eingegangen sind. Wo ist da bei dir der Haken? LarsII schrieb: > Ich finde das Entwicklungsgebiet der Firma an sich wirklich interessant, > sehe da auch potential und sie sind gerade am Wachsen. Stellen neue > Leute, neue Räume. Wer mit solchen Zahlen in BW Leute anstellen will, kriegt nicht viele und die, die er kriegt bleiben nicht lange - zumindest die guten. Unter den Bedingungen wirst du entsprechend Mehrarbeit haben, das lässt sich nicht vermeiden und bei einer (undokumentierten) 50-Stunden-Woche bist du fast schon auf dem Gehalt, welches ein Absolvent im Schnitt bekommt.
Antimedial schrieb: > Interessant, wie hier Leute ohne Kenntnis der Firma wissen, wie viele > Überstunden gemacht werden müssen. Was willst denn erwarten, wenn einer "Vertrauensarbeit" (Übersetzung: der AG vertraut darauf, dass unentgeltlich mehr gearbeitet wird). Jeder ranzige Handwerksbetrieb führt Stundenlisten, es gibt überhaupt kein nachvollziehbares Argument, dass Angestellte keine Zeiterfassung führen sollten. Bei "Vertrauensarbeitszeit" kann man bei einer entsprechenden Überstundenlast sehr schlecht argumentieren, wer nimmt schon jemanden mit "gefühlten" Überstunden ernst?
genervt schrieb: > Was willst denn erwarten, wenn einer "Vertrauensarbeit" (Übersetzung: > der AG vertraut darauf, dass unentgeltlich mehr gearbeitet wird). Ja, aber hier werden Zahlen in den Raum gestellt, die völlig ohne Grundlage sind. Außerdem ist das kein Problem, das ausschließlich bei Vertrauensarbeitszeit zutrifft, auch mit Stechkarte kann man unbezahlte Überstunden machen. genervt schrieb: > es gibt überhaupt > kein nachvollziehbares Argument, dass Angestellte keine Zeiterfassung > führen sollten. Doch, es gibt sehr viele sogar.
Antimedial schrieb: > genervt schrieb: >> es gibt überhaupt >> kein nachvollziehbares Argument, dass Angestellte keine Zeiterfassung >> führen sollten. > > Doch, es gibt sehr viele sogar. Komm schieß los, lass uns nicht dumm sterben.
Gehts noch? schrieb im Beitrag #3961831: > Dann muss der Verdienst aber Top sein, ansonsten relativiert sich > diese Aussage. Wieso? Man kann auch Stechkarte, schlechtes Gehalt und unbezahlte Überstunden haben. Das ist alles eine Frage der Mentalität und hat wenig mit dem Arbeitszeitmodell zu tun. genervt schrieb: > Komm schieß los, lass uns nicht dumm sterben. Weniger Verwaltungsaufwand, die Tatsache, dass man Ingenieursarbeit nicht in Stunden messen kann, weniger gefühlte Überwachung für selbstständig arbeitende Menschen. Nur um mal drei zu nennen. Wie gesagt, das Problem ist die Mentalität, nicht das Modell an sich.
Antimedial schrieb: > Weniger Verwaltungsaufwand, die Tatsache, dass man Ingenieursarbeit > nicht in Stunden messen kann, weniger gefühlte Überwachung für > selbstständig arbeitende Menschen. Nur um mal drei zu nennen. HAHA! Solange keiner nach 30 Stunden heimgehen kann, egal wie gut er ist, sind das nur Worthülsen. Das ist genau der gleiche Unsinn wie "Das regelt der Markt" - So wie das erklärt wird, ist es nur ein Gedankenexperiment für unterbelichtete und Naive.
genervt schrieb: > HAHA! Solange keiner nach 30 Stunden heimgehen kann, egal wie gut er > ist, sind das nur Worthülsen. Ja, das kennen wir von dir. "Ich bin gegen alles, Argumente habe ich aber nicht".
Antimedial schrieb: > Außerdem ist das kein Problem, das ausschließlich bei > Vertrauensarbeitszeit zutrifft, auch mit Stechkarte kann man unbezahlte > Überstunden machen. Man kann, aber da muss dann schon eigener Vorsatz im Spiel sein (nach 10h ausstempeln und weiterarbeiten oder über das bekannte Limit an Überstunden weiter welche sammeln). Wer allerdings so blöd ist, ist dann tatsächlich selbst Schuld. Im Gegenteil gibt es mit Stechkarte sogar je nach Tarifvertrag die Möglichkeit, für Überstunden noch Zuschläge obendrauf zu erhalten. :-)
Antimedial schrieb: > genervt schrieb: >> HAHA! Solange keiner nach 30 Stunden heimgehen kann, egal wie gut er >> ist, sind das nur Worthülsen. > > Ja, das kennen wir von dir. "Ich bin gegen alles, Argumente habe ich > aber nicht". Wie jetzt? Du kennst auch keinen, der nach 30 Stunden in der Woche Feierabend macht? Oder einfach am Freitag frei, weil er das verlangte Arbeitspensum schneller bewältigt hat? Es leuchtet jedem ein, dass so etwas nirgends durchgeht, obwohl das auch ein Szenario ist, das denkbar wäre. Was für ein hemdsärmliges Argument mit dem Verwaltungsaufwand! Wie willst du ohne so etwas wie eine Zeiterfassung überhaupt ansatzweise Projektmanagement machen?
genervt schrieb: > Was für ein hemdsärmliges Argument mit dem Verwaltungsaufwand! Wie > willst du ohne so etwas wie eine Zeiterfassung überhaupt ansatzweise > Projektmanagement machen? Also bei uns ist das dämliche Gerät in Regelmäßigen Zeitabständen im Eimer. Dann muss irgendwer nen Techniker rufen. Dann spinnt die Software und permanent stempeln die Leute wirklich nicht richtig z.b. Vergessen die ein oder auszustemeln vergessen nach der Pause wieder einzustempeln etc.. um Zeiten dann nachzutragen wird ien Formular ausgefüllt welches durch den Abteilungsleiter gegengezeichnet wird... so ein Ding bedeutet ganz klar Verwaltung !!!
Kunststoffschraube schrieb: > Also bei uns ist das dämliche Gerät in Regelmäßigen Zeitabständen im > Eimer. Dann muss irgendwer nen Techniker rufen. Dann spinnt die Software > und permanent stempeln die Leute wirklich nicht richtig z.b. Vergessen > die ein oder auszustemeln vergessen nach der Pause wieder einzustempeln > etc.. um Zeiten dann nachzutragen wird ien Formular ausgefüllt welches > durch den Abteilungsleiter gegengezeichnet wird... so ein Ding bedeutet > ganz klar Verwaltung !!! Offenbar unlösbare Probleme... m(
>Also bei uns ist das dämliche Gerät in Regelmäßigen Zeitabständen im >Eimer. Entweder ihr habt den letzten Schrott oder die Leute sind zu dämlich das Gerät richtig zu bedienen. In beiden Fällen lässt das tief in eure Arbeitsqualität blicken. >und permanent stempeln die Leute wirklich nicht richtig z.b. Vergessen >die ein oder auszustemeln vergessen nach der Pause wieder einzustempeln OK, geschlossen zu doof das Gerät zu bedienen. In welchem Metier seid ihr tätig? Gebäudereinigung?
Antimedial schrieb: > genervt schrieb: > HAHA! Solange keiner nach 30 Stunden heimgehen kann, egal wie gut er > ist, sind das nur Worthülsen. > > Ja, das kennen wir von dir. "Ich bin gegen alles, Argumente habe ich > aber nicht". genervt hat aber Recht. Auf dem Papier klingen deine Argumente noch halbwegs plausibel, aber in der Praxis wird Vertrauensarbeitszeit immer zum Nachteil des Arbeitnehmers ausgelegt, so dass nur ein besonders hohes Gehalt (AT) dies rechtfertigen kann. Beispiele: 40h werden als Minimum, nicht als Mittelwert angesehen. Man kann keine zusätzlichen freien Tage als Ausgleich mehr nehmen. Es gibt für Mehrarbeit überhaupt keinen Ausgleich mehr (Flatrate). Wer das verkennt und sich durch Vertrauensarbeitszeit sogar weniger kontrolliert und gegängelt vorkommt, hat sich vom Arbeitgeber meist ordentlich über den Tisch ziehen lassen.
genervt schrieb: > Offenbar unlösbare Probleme... m( Mitnichten. Aber sie gibt es eben. Also die Agrumentation automatische Zeiterfassung beduetet keine Verwaltung ist wirklich nicht korrekt.
Kolophonium schrieb: >>Also bei uns ist das dämliche Gerät in Regelmäßigen Zeitabständen im >>Eimer. > > Entweder ihr habt den letzten Schrott oder die Leute sind zu dämlich das > Gerät richtig zu bedienen. > > In beiden Fällen lässt das tief in eure Arbeitsqualität blicken. LoL wie kann man denn von dem Zeiterfassungsgerät Rückschlüsse auf unsere Arbeitsqualität ziehen?
Kunststoffschraube schrieb: > LoL wie kann man denn von dem Zeiterfassungsgerät Rückschlüsse auf > unsere Arbeitsqualität ziehen? Wenn eure Leute so oft das stempeln vergessen oder verraffen, dass es nennenswert Verwaltungsaufwand auslöst, dann kann man schon seine Rückschlüsse ziehen. Oh, und btw.: Leute die permanent zur Selbstausbeutung infolge Vertrauensarbeitszeit neigen, werden auch öfter (richtig) krank, das kostet auch Verwaltung. ;)
>LoL wie kann man denn von dem Zeiterfassungsgerät Rückschlüsse auf >unsere Arbeitsqualität ziehen? Dass du das nicht kannst ist jetzt nicht wirklich überraschend. Wenn ihr mit der Bedienung dieses wirklich einfachen Gerätes intellektuell oder finanziell (= Einkaufen von minderwertigem Material) überfordert seid, wie wollt ihr dann wirklich schwierige Sachen beherrschen.
Kunststoffschraube schrieb: > LoL wie kann man denn von dem Zeiterfassungsgerät Rückschlüsse auf > unsere Arbeitsqualität ziehen? Wenn Ihr nicht mal das mit der Stempeluhr gebacken kriegt, was bekommt Ihr dann hin. Wirklich, Probleme mit dem Zeiterfassungsgerät sind Ausreden. Es gibt zahlreiche Unternehmen, bei denen das funktioniert. Aber stimmt schon: Der AG hat Nachteile dadurch, nämlich etwas Verwaltungsaufwand und die Mitarbeiter machen weniger unbezahlte Überstunden. Wieso sollte der AG also Zeiterfassung einführen?
Kunststoffschraube schrieb: > Also die Agrumentation automatische > Zeiterfassung beduetet keine Verwaltung ist wirklich nicht korrekt. Irgend einen Verwaltungsaufwand und zugehörige Kosten gibt es bestimmt, aber interessiert mich das? Das muss ein vernünftiger Arbeitgeber eben leisten, genauso wie er Schreibtische und Büroräume zur Verfügung stellen muss. Punkt. Ende. Aus.
Vertrauensarbeitszeit + Kernarbeitszeit gleichzeitig? Lass dich nicht verarschen.
Christian schrieb: > Irgend einen Verwaltungsaufwand und zugehörige Kosten gibt es bestimmt, > aber interessiert mich das? Das muss ein vernünftiger Arbeitgeber eben > leisten, genauso wie er Schreibtische und Büroräume zur Verfügung > stellen muss. Punkt. Ende. Aus. Genau so sieht es aus! Den Verwaltungsaufwand erdigen die Kollegen automatisch mit, indem sie drauf achten, dass keine früher nach Hause geht. Hinzu kommt, dass ohne Zeiterfassung eine Leistungsbeurteilung auch nahezu unmöglich ist und "schlampigem" Projektmanagement Tür und Tor offen steht. Man hat als Arbeitnehmer bei der Vertrauensarbeitszeit in der Praxis nur Nachteile. Wer in so einem System festsitzt und glaubt er macht kaum/keine Überstunden darf gerne ein Login/Logoff-Script auf seinem Arbeitsplatzrechner laufen lassen und die Zeiten automatisch in eine Datei speichern und nach einiger Zeit mit Excel auswerten. Viel Spass!
Christian schrieb: > Man kann, aber da muss dann schon eigener Vorsatz im Spiel sein (nach > 10h ausstempeln und weiterarbeiten oder über das bekannte Limit an > Überstunden weiter welche sammeln). Nein, das stimmt so nicht. Dem Zeiterfassungssystem sind gesetzliche Regelungen erst einmal egal. Davon abgesehen kann man bei vertraglicher 35h-Woche immer noch 48h arbeiten, ohne irgendwelche Gesetze zu brechen. Christian schrieb: > Im Gegenteil gibt es mit Stechkarte sogar je nach Tarifvertrag die > Möglichkeit, für Überstunden noch Zuschläge obendrauf zu erhalten. :-) Eben nicht, denn Mehrarbeit muss in der Regel beantragt werden. Das passiert aber nicht, sondern es läuft alles auf Gleitzeit. Nur wird das Konto ab einer Obergrenze abgeschnitten, der Rest verfällt, weil es ja nicht offiziell angeordnet war und damit auf die Verantwortung des Arbeitnehmers läuft (Gleitzeit ist immer eigene Verfügung). Wenn dort aber der gleiche Gruppenzwang herrscht, passiert das auch. Christian schrieb: > genervt hat aber Recht. Auf dem Papier klingen deine Argumente noch > halbwegs plausibel, aber in der Praxis wird Vertrauensarbeitszeit > immer zum Nachteil des Arbeitnehmers ausgelegt, so dass nur ein > besonders hohes Gehalt (AT) dies rechtfertigen kann. Mein Argument ist erst einmal nur, dass das Arbeitszeitmodell nichts mit dem Druck zu unbezahlten Überstunden zu tun hat, sondern mit der Gruppendynamik - und man deshalb auch die Zeiterfassung im Prinzip weglassen kann. Dass in der Praxis Vertrauensarbeitszeit und voller Freizeitausgleich selten funktioniert, ist mir natürlich auch bewusst. Aber auch bei Zeiterfassung ist das eben nicht garantiert. Das wird teilweise sogar innerhalb einer Abteilung in unterschiedlichen Gruppen verschieden gehandhabt, weil die Gruppendynamik anders ist.
Kernarbeitszeit ist notwendig laut dem VG für Skype Konferenzen mit einer Niederlassung. Hab mir das jetzt mal klar verdeutlicht und ausgerechnet. Eine 50h Woche würde meinem aktuellen Gehalt entsprechen. Das Team ist relativ jung und gerade da könnte ich mir Vorstellen das noch viel "Karriereehrgzeiz" da ist und die Stunden dann um sich geschmiessen werden. Problematisch dabei ist einfach, es ist immer die Frage wie heiss das Thema gegessen wird. Ein ehemaliger Kommilitone arbeitet auch ohne Zeiterfassung, macht selten mehr als 40h Stunden und während der Arbeitszeit gibts auch Bierpäuschen. Der neue Job wäre an meinem Wunschwohnort. Und bisher das einzige konkrete Jobangebot. Kann eigentlich nur mit dem Arbeitgeber reden ob ich einen neuen zukünftigen Vertrag bereits mit der Zeiterfassung bekomme? Privatdetektiv beauftragen und reale Arbeitszeit erfoschen?
Bei mir ist genau das Gegenteil der Fall: Minutengenaue Zeiterfassung und alles, was man den Tag über macht, muss auf irgendwelche Aufgaben gebucht werden. So muss man um jede Minute kämpfen, damit man nicht in den negativen Bereich fällt auf dem Stundenkonto, weil man nachmittags einfach so unendlich demotiviert ist, etwas zu machen. Schlimm auch, wenn einen der Arbeitgeber aus Arbeitsmangel nach Hause schickt und sich so Minusstunden ansammeln, die man dann mühevoll wieder ausgleichen muss. In meinem letzten Job hatte ich dagegen Vertrauensarbeitszeit plus einer Kernzeit von 9 bis 17h!. Keine Überstunden wurden erfasst, sie vielen einfach unter den Tisch. Da hat einfach auch keiner länger gearbeitet als nötig, da glücklicherweise der Druck und Zusammenhalt im Team groß genug war, auch wenn das den Chef nicht unbedingt gefreut hat. Insgesamt bin ich bislang mit dem Vertrauensarbeitsmodell besser gefahren, da ich unterm Strich wahrscheinlich effektiv nicht 40h pro Woche gearbeitet hatte, weil man halt zwischendurch mit den Kollegen gequatscht hat (auch private Dinge). So im Austausch sind dann noch die besseren Lösungen entstanden. Jetzt sitze ich isoliert und niemand will sich unterhalten. Lieber in den Pausen heißt es. Aber in den Pausen sprechen die Kollegen auch nur über die Projekte. Das geht mir auf den Keks, daher verbringe ich meine Pause lieber allein.
Informatiker0815 schrieb: > Minutengenaue Zeiterfassung > und alles, was man den Tag über macht, muss auf irgendwelche Aufgaben > gebucht werden. So muss man um jede Minute kämpfen, damit man nicht in > den negativen Bereich fällt auf dem Stundenkonto, weil man nachmittags > einfach so unendlich demotiviert ist, etwas zu machen. Das ist ja dann der andere Käse. Morgens einstempeln, mittags ggf aus/ein und abends dann aus, fertig. So wird jede Sekunde genau erfasst, aber was man zwischendrin machen ist Wurst.
Jeder der sich auch nur ansatzweise mal mit agiler Softwareentwicklung beschäftigt hat, müsste eigentlich wissen, dass eine Arbeitszeit (inklusive Pausen) von mehr als 8h pro Tag keinen Mehrwert bringt, weil die Konzentration der Leute nachlässt und sie müde werden. Bei körperlicher oder organisatorischer Arbeit mag der Chef da noch Gewinn draus ziehen. Aber bei geistiger Arbeit oder dem händischen verlöten von SMD-Bauteilen auf Testplatinen passieren dann irgendwann Fehler, deren Suche viel mehr Zeit in Anspruch nimmt, als die Leute Überstunden machen. Sowas ist einfach nur dumm vom Chef. Anders kann man das nicht sagen. Und um solchen Ausbeutern das auch mal deutlich zu machen hilft eigentlich nur eine Betriebsgruppe. Leider gestaltet sich sowas in einem gewerkschaftsfeindlichen Klientel wie den Ingenieuren (wie man auch hier merkt) immer etwas schwierig, wie ich selber auch schon merken musste. Manche Leute stehen einfach drauf, kein Leben zu haben.
Holger J. schrieb: > Manche Leute stehen einfach drauf, kein Leben zu haben. Manche Leute stehen auch drauf, ihren Arbeitsplatz zu behalten. Nicht jeder in der agilen Softwareentwicklung ist so gut qualifiziert, dass er sofort einen anderen Arbeitsplatz findet. Vor allem wenn man finanzielle Verpflichtungen hat (Frau, Kind, Haus, Auto etc.) lässt man sich sowas gefallen, aufmucken kann den Job kosten. Klar kann man sich aus dem Job heraus bewerben, hab ich auch schon mehrmals gemacht, einmal haben sich die Zustände deutlich verschlechtert, dann nochmal wieder ein bisschen gebessert, aber dafür bin ich jetzt täglich 2-3 Stunden mit dem Auto unterwegs. Ich habe mir beide male einige Firmen angeschaut, es waren schlicht keine besseren Optionen verfügbar.
Holger J. schrieb: > Leider gestaltet sich sowas in einem gewerkschaftsfeindlichen Klientel > wie den Ingenieuren (wie man auch hier merkt) immer etwas schwierig Wobei sich Gewerkschaften traditionell sowieso nicht für Ingenieure und andere Akademiker einsetzen.
Oli schrieb: > Holger J. schrieb: >> Manche Leute stehen einfach drauf, kein Leben zu haben. > > Manche Leute stehen auch drauf, ihren Arbeitsplatz zu behalten. > Nicht jeder in der agilen Softwareentwicklung ist so gut qualifiziert, > dass er sofort einen anderen Arbeitsplatz findet. > Vor allem wenn man finanzielle Verpflichtungen hat (Frau, Kind, Haus, > Auto etc.) lässt man sich sowas gefallen, aufmucken kann den Job kosten. > > Klar kann man sich aus dem Job heraus bewerben, hab ich auch schon > mehrmals gemacht, einmal haben sich die Zustände deutlich > verschlechtert, dann nochmal wieder ein bisschen gebessert, aber dafür > bin ich jetzt täglich 2-3 Stunden mit dem Auto unterwegs. Ich habe mir > beide male einige Firmen angeschaut, es waren schlicht keine besseren > Optionen verfügbar. Das ist halt einfach die falsche Herangehensweise an das Problem. Du glaubst vielleicht, dass du mit deinen Problemen auf der Arbeit völlig allein dastehst und als einzige Möglichkeit den Jobwechsel hättest. Aber du verdrängst, so wie wohl all deine Kollegen, dass Solidarität eine Waffe ist. Es gibt halt auch andere Möglichkeiten als einzeln gegen den Chef aufzumucken und sich damit angreifbar zu machen. Ich hab mal gehört, dass die Yippie-Kultur daran Schuld sein soll, dass die Lohnabhängigen vergessen haben, dass sie zusammen viele sind und die Bosse von ihnen abhängig. Vielleicht sollte man sich wieder daran erinnern? Auch und ganz besonders als Ingenieur? Agile Entwicklung habe ich außerdem nur angeführt, weil in deren Grundlagen Studien eingeflossen sind, die sich auf die Arbeitsfähigkeit von Programmierern bezogen. Thematisch hat das sonst nichts damit zu tun. Mark Brandis schrieb: > Wobei sich Gewerkschaften traditionell sowieso nicht für Ingenieure und > andere Akademiker einsetzen. Gewerkschaft ist, was man daraus macht. http://www.fau.org/syndikate/it-syndikat/ Ich gebe zu, dass die DGB-Gewerkschaften gerade die Ingenieure als unorganisierbar betrachten und es daher gar nicht erst versuchen. Ebenso Leih- und Zeitarbieter, Migranten, Minijobber. Was haben die alle gemeinsam? Sie sind sich selbst die nächsten. Bis auf die Ingenieure jedoch vorwiegend, weil sie an der Klippe zum sozialen Abgrund stehen. Das Desinteresse ist aber sicherlich auch der Funktionärsstruktur in den dort organisierten Gewerkschaften geschuldet. Aber es gibt Basisgewerkschaften, die dir Wissen vermitteln können, um dich gegen Ausbeutung im Betrieb selbst durchsetzen zu können, statt von einem gelben Betriebsrat und desinteressierten Funktionären abhängig zu sein. Geh halt mal auf eine Arbeitsrechtsschulung. Dafür steht dir sogar Bildungsurlaub zu, wenn du das richtig verkaufen kannst. Wenn die Leute einfach nur ihren Arsch hochkriegen würden, wie wenn es um den Firmenwagen zum Privatgebrauch ginge. Aber nein, lieber wird noch auf denen rumgehackt, die gar nix haben. Radfahrermentalität und so.
Mark Brandis schrieb: > Wobei sich Gewerkschaften traditionell sowieso nicht für Ingenieure und > andere Akademiker einsetzen. Einerseits, wer will als Besserverdiener da auch auf 1% von seinen Brutto für so was verzichten, wenn er keinen Nutzen drin sieht. Andererseits sind Gewerkschaften nur in der Masse stark. Ingenieure sind auf dem Arbeitsmarkt in D. statistisch eher eine Minderheit.
Mahlzeit, die IGM versucht seit Jahren ein Standbein bei den Studenten / Akademikern zu kriegen. Nur leider ist sich die Elite für Gewerkschaften schon während des Studiums zu wichtig :) Gruß
Besucher schrieb: > Andererseits sind Gewerkschaften nur in der Masse stark. > Ingenieure sind auf dem Arbeitsmarkt in D. statistisch eher eine > Minderheit. Ich frage mich, was dein Chef wohl tun wird, wenn die gesamte Entwicklungsabteilung mal für eine Woche ausfällt, weil es Unregelmäßigkeiten in der Lohnabrechnung oder dem Zeitkonto gegeben hat. Kein Support mehr in der Produktion. Keiner, der die Probleme der Kunden versteht. Alle Zeitpläne für die Entwicklung verschieben sich. Da sitzt der ganz schön tief in der Kacke. Es ist wie bei den Lokführern: Wenn man an den fürs Unternehmen wichtigen Stelle sitzt, dann ist es egal, wieviele Leute man hat. Wie gesagt, Solidarität ist eine Waffe.
Oli schrieb: > Nicht jeder in der agilen Softwareentwicklung ist so gut qualifiziert, > dass er sofort einen anderen Arbeitsplatz findet. Dann solltest du vielleicht die nötigen Qualifikationen zu erwerben. In größeren IGM Firmen sind meinst bessere Bedingungen anzutreffen, nicht immer nur von einer Klitsche in die andere wechseln.
Holger J. schrieb: > Da sitzt > der ganz schön tief in der Kacke. Hab ich mal erlebt, als die Betriebsführung mal die Idee hatte, die Entwicklung in ein anderes Bundesland zu verlagern und angeblich die meisten damit einverstanden waren. Komisch nur, das die meisten davon gar nichts wussten. Die brillantesten Köpfe, die vor Ort auch feste Wurzeln hatten, haben dann wohl mal Tacheles geredet und plötzlich war nicht mehr die Rede von. Probleme bei trivialen Vorgängen braucht sich kein Chef den Kopf machen, weil das auf dem kleinen Dienstweg geklärt wird, ohne Chefbeteiligung. Störungen im betrieblichen Ablauf würden dem auch gar nicht auffallen. Da müsste schon Größeres passieren.
Besucher schrieb: > Probleme bei trivialen Vorgängen braucht sich kein Chef den Kopf > machen, weil das auf dem kleinen Dienstweg geklärt wird, ohne > Chefbeteiligung. Ich hab bei dem "trivialen Problem" versucht On-Topic zu bleiben. Sicherlich gäbe es noch bessere Gründe für einen Arbeitskampf oder dass man eben mal Tacheles redet. Meine Argumentation galt den Leuten, die sich aber genau das nicht trauen. Warum muss man solche Offensichtlichkeiten hier immer erklären? > Störungen im betrieblichen Ablauf würden dem > auch gar nicht auffallen. Da müsste schon Größeres passieren. Den Ausfall der F&E würde der sicher spüren.
Patw schrieb: > Nur leider ist sich die Elite für Gewerkschaften schon während des > Studiums zu wichtig :) Ja komisch oder? Die werden viel lieber Mitglied im VDI. Also den Leuten, die den Schweinezyklus mit dem Jammer über Fachkräftemangel anheizen.
Hilft hier nicht weiter, aber bei uns funktioniert das mit der Vertrauensarbeitszeit. Wir führen selber eine Exceltabelle über unsere Stunden und können auch Überstunden abfeiern. Meist in Form von kürzeren Tagen, gelegentlich aber auch als freien Tag. Werden es zu viele Stunden wird auch schon mal ausgezahlt. Ist aber eine kleine Firma mit gutem Betriebsklima.
LarsII schrieb: > Kernarbeitszeit ist notwendig laut dem VG für Skype Konferenzen mit > einer Niederlassung. Macht Sinn. Nicht ist mehr frustrierend, als wenn man nie jemanden erreichen kann. Bei uns ist regelmäßig KAZ von 9:30-15:30, wobei ausnahmen kein Problem sind. > Hab mir das jetzt mal klar verdeutlicht und ausgerechnet. Eine 50h >Woche > würde meinem aktuellen Gehalt entsprechen. Niemand wird gezwungen 50h zu arbeiten. Bei Ingenieursjobs produzieren mehr als 40h eh keinen Mehrwert. Man muss halt auch mal "Nein" sagen können. Spätestens wenn man Kinder hat, kann sich der Chef eh auf den Kopf stellen. Wenn die Krippe um 17:00 schließt bist du spätestens dann weg. > Das Team ist relativ jung und > gerade da könnte ich mir Vorstellen das noch viel "Karriereehrgzeiz" > da > ist und die Stunden dann um sich geschmiessen werden. Bei sehr kleinen Firmen Variiert die Arbeitszeit mehr ja. Dafür ist die Arbeit abwechslungsreicher, weil jeder mehrere Aufgaben übernehmen muss. > Problematisch dabei ist einfach, es ist immer die Frage wie heiss das > Thema gegessen wird. Ein ehemaliger Kommilitone arbeitet auch ohne > Zeiterfassung, macht selten mehr als 40h Stunden und während der > Arbeitszeit gibts auch Bierpäuschen. Kann ich bestätigen. Ich arbeite seit Jahren in Vertrauensarbeitszeit und hab nie mehr als 10 Überstunden gehabt. Nachdem man auch nicht für jedes private Gesräch zur Stempeluhr rennen muss, ist es auch wesentlich entspannter. Von meinen Kollegen arbeitet sich auch keiner tot.
Oli schrieb: > Manche Leute stehen auch drauf, ihren Arbeitsplatz zu behalten. > Nicht jeder in der agilen Softwareentwicklung ist so gut qualifiziert, > dass er sofort einen anderen Arbeitsplatz findet. > Vor allem wenn man finanzielle Verpflichtungen hat (Frau, Kind, Haus, > Auto etc.) lässt man sich sowas gefallen, aufmucken kann den Job kosten. Genau diese Denkweise ist aber fatal und führt zu schlechter Arbeitsleistung und letztendlich zum schnelleren Jobverlust. Das ist das gleiche wie mit Frauen. Wer Angst hat, wenig Selbstvertrauen hat und paranoid eifersüchtig ist wird entweder keine Frau finden oder sie ganz schnell wieder verlieren. Und wer so arbeitet, als wäre er nicht auf den Job angewiesen ist tendenziell entspannter, offener, hilfsbereiter (kein Konkurrenzdenken) und zeigt eine höhere Risikobereitschaft. Und der kann es sich auch trotz böser Blicke mal leisten, eher zu gehen. Holger J. schrieb: > Wie gesagt, Solidarität ist eine Waffe. Eben. In einer Abteilung, in der alle geschlossen nach 40h nach Hause gehen, kann kein Chef etwas tun. Fabian F. schrieb: > Bei Ingenieursjobs produzieren > mehr als 40h eh keinen Mehrwert. Unter der Voraussetzung, dass man effektiv arbeitet. Die meisten Leute sitzen aber ihre Zeit eher ab oder sind fürchterlich ineffizient. Kenne Leute, die brauchen für eine kurze Mail an die Kollegen über eine Stunde. So kriegt man auch seine 50h voll.
Antimedial schrieb: > Kenne > Leute, die brauchen für eine kurze Mail an die Kollegen über eine > Stunde. Parkinsosches Gesetz: „Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.
lalala schrieb: > Parkinsosches Gesetz: > „Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung > zur Verfügung steht. Richtig, das gibt es aber auch umgekehrt: Leute, die absichtlich lange brauchen und freiwillig länger arbeiten, um sich beim Chef einzuschleimen - oder weil sie mit ihrem Leben nichts besseres anzufangen wissen. Gepaart wird das dann mit gezielter Betonung von Einzelleistungen, so dass man den Eindruck vermittelt, sehr fleißig zu sein. Wenn der Vorgesetzte bzw. Arbeitgeber darauf rein fällt, es nicht unterbindet und sich mehrere Leute dieses Verhalten abschauen, führt das zu dem Gruppenzwang (eben unabhängig vom Arbeitszeitmodell!), unter dem effektiv arbeitende Leute leiden. Der einzige mir bekannte Ausweg, der ohne Jobwechsel funktionieren kann, ist die von mir oben beschriebene Home-Office-Methode (die übrigens nicht von mir stammt, sondern von Timothy Ferris, dem wohl bekanntesten Arbeitseffizienzgurus). Man imitiert damit natürlich das Verhalten derer, die lange Arbeiten, allerdings bindet man sich damit nicht mehr an den Bürostuhl.
Antimedial schrieb: > Man imitiert damit natürlich das Verhalten > derer, die lange Arbeiten, allerdings bindet man sich damit nicht mehr > an den Bürostuhl. Eine gute Vorlage für Paul Baumann!
Ein Kollege hat dieses Jahr noch seinen ganzen Urlaub von 2014 + 2015, also 60 Tage. Dazu 150 Überstunden. Kommt immer um 9, geht um zwischen 18 und 19 Uhr. Zuhause hockt seine Alte, also kein bedarf früh nach hause zu gehen und er selber schafft in der Zeit ca. das was ich in 20 Stunden packe. Da er hier länger ist bekommt er auch noch mehr Geld. Auch ein Grund, warum ich aus dem öD weg will.
Also in der Firma in der ich meine Arbeit geschrieben habe, hatten die auch Vertrauensarbeitszeit. Das betraf auch die Überstunden. Die hat man so eingetragen, wie man sie gemacht hat. Die konnten dann abgefeuert werden. Da hatte einer gekündigt und ist dann quasi schon 4 Wochen früher gegangen, weil er noch so viele Stunden offen hatte. Grundsätzlich würde ich mir diesen Scheiß mit regelmäßigen unbezahlten Überstunden nicht gefallen lassen. Dann sollen die einfach direkt sagen, wir stellen sie für 43Std/Woche an. Dann weiß jeder woran er ist.
Franz Eder schrieb: > Auch ein Grund, warum ich aus dem öD weg will. Wenn du glaubst, dass das in der freien Wirtschaft anders ist, wirst du wahrscheinlich ziemlich schnell enttäuscht werden.
Antimedial schrieb: > Wenn du glaubst, dass das in der freien Wirtschaft anders ist, wirst du > wahrscheinlich ziemlich schnell enttäuscht werden. Komme ja aus der freien Wirtschaft (zwar IGM), da war das definitiv anders. Wer es ruhig mochte, hat halt normal seine 35h gemacht bei guter Leistung, wer mehr wollte hat halt mehr Gas gegeben. Das sah man dann auch im Gehalt. Oder man ging gleich auf 40h, das hat sich dann auch im Gehalt wiedergespiegelt. So Flitzpiepen wie mein Kollege wären dann gegangen worden. Wenn sich Leistung, wie im öD 0,0 lohnt, dann zieht das massiv runter. Vor allem, wenn man eben solche Kollegen hat. Beim Bekannten hat jetzt ein Rentner verlängert, der bekommt 1. seine Rente und 2. anrechungsfrei sein Gehalt, was halt ohne diverse Abzüge ist (weil ja Rentner). Letztens meinte der wohl zum Kollegen, er ist ja jetzt Rentner, mach du mal die Arbeit. Tja so läuft das und dann wundert man sich über den öD. Und da könnte ich noch weiter erzählen über 1-2 Stunden an der Isar spazieren gehen während der Arbeitszeit, morgens kommen, einstempeln und dann nach Hause gehen sowie wenn schön Wetter ist sind manche AN hier immer "krank".
Ein noch-Kollege von mir hat um die 95 Urlaubstage auf dem Papier. Urlaub und Überstunden verfallen nicht. Bringt alles nichts, weil keine Möglichkeit diese zu nehmen. Nachbars Lumpie schrieb: > Grundsätzlich würde ich mir diesen Scheiß mit regelmäßigen unbezahlten > Überstunden nicht gefallen lassen. Dann sollen die einfach direkt sagen, > wir stellen sie für 43Std/Woche an. Dann weiß jeder woran er ist. Er sagt ja ganz klar, ich erwarte zw. 43-45Std/Woche bei festem Gehalt. (Das Gehalt kommt mir pers. eher wie 37,5Std/Woche vor). Das ist das eine Thema, könnte man ja vielleicht mit leben. Gleichzeitig aber werden alle Überstunden (egal ob jetzt ab 40 oder 43Std gesehen) nicht erfasst, keine Möglichkeit zum abfeiern. Man könnte sich zwar das mal angucken und schnell wieder wechseln. Aber nach meinen bisherigen Firmen (3,5 und 1,5 Jahre) sollte vielleicht mal ein längerer Aufenthalt jetzt dran sein. Wie gesagt mehr arbeiten ist nicht das primäre Problem, sondern vor allem die fehlende Erfassung wenn es doch regelmässig 50h werden.
LarsII schrieb: > Er sagt ja ganz klar, ich erwarte zw. 43-45Std/Woche bei festem Gehalt. > (Das Gehalt kommt mir pers. eher wie 37,5Std/Woche vor). > Das ist das eine Thema, könnte man ja vielleicht mit leben. Gleichzeitig > aber werden alle Überstunden (egal ob jetzt ab 40 oder 43Std gesehen) > nicht erfasst, keine Möglichkeit zum abfeiern. Dann arbeite in der Schweiz, da ist die Arbeitszeit auch etwa 20 % höher als deutscher Tarif, dafür bekommt man die dann aber auch bezahlt. > Man könnte sich zwar das mal angucken und schnell wieder wechseln. Aber > nach meinen bisherigen Firmen (3,5 und 1,5 Jahre) sollte vielleicht mal > ein längerer Aufenthalt jetzt dran sein. Such lieber weiter. Franz Eder schrieb: > Ein Kollege hat dieses Jahr noch seinen ganzen Urlaub von 2014 + 2015, > also 60 Tage. Dazu 150 Überstunden. Kommt immer um 9, geht um zwischen > 18 und 19 Uhr. > Zuhause hockt seine Alte, also kein bedarf früh nach hause zu gehen und > er selber schafft in der Zeit ca. das was ich in 20 Stunden packe. Da er > hier länger ist bekommt er auch noch mehr Geld. > > Auch ein Grund, warum ich aus dem öD weg will. Ich verstehe hier, dass der Kollege doppelt so produktiv ist wie Du.
Klaus I. schrieb: > Ich verstehe hier, dass der Kollege doppelt so produktiv ist wie Du. http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsproduktivit%C3%A4t Wenn der Kollege also in 60h das packt, was ich in 20h schaffe, dann ist er produktiver, sehr gut.
Franz Eder schrieb: > Klaus I. schrieb: >> Ich verstehe hier, dass der Kollege doppelt so produktiv ist wie Du. > > http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsproduktivit%C3%A4t > > Wenn der Kollege also in 60h das packt, was ich in 20h schaffe, dann ist > er produktiver, sehr gut. Ich wollte dich nur höflich auf ein mögliches Missverständnis hinweisen. Du hast oben etwas von Jahresurlaub und 60 TAGEN herumsalbatert, nur um dann auf eine Arbeitszeit von 9 bis zwischen 18 und 19 Uhr zu erzählen. Vereinfacht würde ich hier jetzt mal 10 Stunden annehmen und du erzählst ja mal als nächstes etwas von dem das du dazu 20 Stunden benötigst. Das dies nicht von Dir gewollt war, habe ich jetzt halbwegs angenommen und Dir deswegen hier nachgehakt. Und ja, jetzt solltest du dich etwas schämen.
Dass damit eher die Wochenarbeitszeit gemeint war, dass sollte man doch feststellen können ;) Und der Jahresurlaub ist in so fern wichtig, weil er eben nie Zeit hat Urlaub zu nehmen, irgendwas steht ja immer an, was gemacht gehört. Dass die gleichen Aufgaben dann nach Wochen immer noch offen sind, obwohl man dazu ggf. 2-3 Tage bräuchte juckt ja keinen. Dass auf unseren Linux-Servern seit 2009 keine Updates aufgespielt sind auch nicht. Letztens war sogar der SSH Port offen und die Chinesen schon fleißig am Login Spiel probieren. Weil Herr Kollege ja was testen wollte und an der FW vergessen hatte den Zugriff wieder zu blockieren. Da wird man doch als fähiger IT-ler doof.
Bernd schrieb: > Wir führen selber eine Exceltabelle über unsere > Stunden und können auch Überstunden abfeiern. Meist in Form von kürzeren > Tagen, gelegentlich aber auch als freien Tag. Werden es zu viele Stunden > wird auch schon mal ausgezahlt. Ist aber eine kleine Firma mit gutem > Betriebsklima. So würde ich das ganze auch als relativ positiv und ideal sehen. Vertrauensarbeit mit Überstundenerfassung. Hiier wärs: Vertrauensarbeitzeit auf 44h Basis ohne Überstundenerfassung. Ist wirklich der Win Hattrick für einen Chef.
bin leider immer noch klüger, der unterschriftsreife Vertrag liegt vor mir. Bei den Arbeitszeiten würde ich mich deutlich verschlechtern ggü. meinem aktuellen Job (Vertrauensarbeit mit ÜS-Erfassung) und der Möglichkeit auch mal früher heimzugehen. Paar Kollegen horten trotzdem ÜS seit Jahren wahrscheinlich im 4stelligen Bereich und lassen es auch mit sich machen. Komischerweise hat der AG das Arbeitszeitthema das nun etwas "runtergespielt" und harmloser dargestellt.
Andererseits ist die Sache doch ein deutlicher Hinweis, wie sich der potentielle Arbeitgeber Dir gegenüber verhalten wird. Ich habe im Prinzip kein Problem mit Überstunden, wenn gerade Not am Mann ist. Aber wenn jemand schon im Vorstellungsgespräch das so selbstverständlich sagt, gehen in meinem Kopf die Alarmlichter an. Da unterstelle ich organisatorische Defizite und daraus resultierend ständige widersprechende Einmischungen von oben in das Tagesgeschäft.
Einer Sache sollte man sich immer bewusst sein: Du verkaufst bei Lohnarbeit deine Lebenszeit. Und auch wenn du dir alles mögliche andere dafür kaufen kannst, deine Lebenszeit und deine psychische Gesundheit kann dir auch für alles Geld der Welt niemand mehr zurück geben. Wie du also deine Prioritäten setzt, das kann dir keiner verraten. Das bleibt ganz allein deine Entscheidung, weil es auch dein Leben ist.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.