Hallo, im Moment entwickle ich ein mit Akku betriebenes Gerät, welches mit sehr geringen Spannungen (< 24 VDC) auskommt. Das Produkt wäre von seiner Benutzbarkeit sehr viel besser, wenn ich auf die Isolierung einer spannungsführenden Leitung verzichten könnte aber es ist ja selbst bei Schutzkleinspannung (SELV) vorgeschrieben spannungsführende Leitungen zu isolieren, wenn ich das richtig verstanden habe. "Schutzkleinspannung (SELV) nach VDE 0100-410 Abschnitt 411.1. Es dürfen nur Betriebsmittel der Schutzklasse III verwendet werden, die jedoch unabhängig von der Nennspannung mindestens der Schutzart IP 2X entsprechen müssen, d. h. isoliert oder fingersicher abgedeckt sind." Wie machen dass denn diese ganzen Elektro Schock Spielzeuge mit ihrer Zulassung? Oder diese Elektrostimulation-Medizintechnik-Pflaster die man sich mittlerweile im Supermarkt kaufen kann? Die sind ja dafür ausgelegt, dass man einen Schock bekommt (zT. sogar ungewollt) und man kann sie trotzdem in Deutschland kaufen.
Normen sind weder Vorschriften noch Gesetze. Auch kannst Du in Deutschland (weitestgehend) verkaufen, was Du willst. Du musst nirgends um Erlaubnis bitten. Ob es sinnvoll und klug ist, bestimmte Sachen zu verkaufen, oder saublöd, das ist eine ganz andere Geschichte.
Benjamin R. schrieb: > Wie machen dass denn diese ganzen Elektro Schock Spielzeuge mit ihrer > Zulassung? Oder diese Elektrostimulation-Medizintechnik-Pflaster die man > sich mittlerweile im Supermarkt kaufen kann? Sie halten sich an Vorgaben. Die Normen und Regeln hören ja nicht auf bei "Alles was per Batterie, Generator oder sicherer elektrischer Isolierung galvanisch getrennt ist und maximal 25V~ oder 60V= bringt, darf nach Schutzklasse III berührbar sein, bis 50V~ und 120V= gilt es als Schutzklasse III. " Sondern es gibt weitere Regeln wie "Ladungen bis 45mC sind für Spannungen bis zu 15 kV erlaubt, gespeicherte Energie von 350mJ darüber. Oder der Strom ist auf unter 2mA zu begrenzen. Bei 100kV (Pulversprühpistolen) liegt Personengefährdung bei 50uC, 350mJ und 200uA." Man muss halt die relevanten Normen lesen.
MaWin schrieb: > Bei 100kV (Pulversprühpistolen) liegt Personengefährdung > bei 50uC, 350mJ und 200uA." Fast richtig, 50uC und 350mJ sind ok. Für Umax und Imax gibt es keine Vorgaben (EN 50176 und EN 50177). MaWin schrieb: > Ladungen bis 45mC sind für Spannungen bis zu 15 kV erlaubt... >...oder der Strom ist auf unter 2mA zu begrenzen. Interessant, wo steht denn das, welcher Bezug?
Es geht ja auch nicht ausschließlich um Gefährdung durch einen elektrischen Schlag. Ungeschützte Leiter bieten immer die Möglichkeit eines Kurzschlusses, und je nach Stromstärke ist da der Wohnungsbrand nicht weit entfernt -> kann auch recht gefährlich werden...
Und wie sieht es mit den Halogenlampen aus, die an zwei quer durch den Raum gespannten Leiter geklemmt werden? Bei einigen Modell besteht da durchaus ganz erhebliche Kurzschlussgefahr mit ganz beachtlichem Funkenflug...
Ich kenne ja VDE 0100-410 Abschnitt 411.1 so überhaupt nicht, und persönlich halte ich es auch für lächerlich 24V isolieren zu müssen. Allerdings sind die Halogensysteme, die ich bisher gekauft habe mit isolierten Leitern ausgestattet, bei denen die Lampen mit schraubbaren, durch die Isolation pieksenden Spitzen angeschlossen werden. Aber ich erinnere mich an ältere, unisolierte Systeme. Da scheint sich schon vor einigen Jahren mal gesetzlich was geändert zu haben... Kurzschlüsse kann man natürlich auch relativ einfach durch eine Schmelzsicherung erkennen und absichern...
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Benjamin R. schrieb: > im Moment entwickle ich ein mit Akku betriebenes Gerät, welches mit sehr > geringen Spannungen (< 24 VDC) auskommt. Das Produkt wäre von seiner > Benutzbarkeit sehr viel besser, wenn ich auf die Isolierung einer > spannungsführenden Leitung verzichten könnte aber es ist ja selbst bei > Schutzkleinspannung (SELV) vorgeschrieben spannungsführende Leitungen zu > isolieren, wenn ich das richtig verstanden habe. Kannst du das näher beschreiben? Mani
Sag mal im Ernst! Was bedeutet Dein Beitrag: SCHUTZKLASSE VON ELEKTRO SCHOCK SPIELZEUGEN ??? Kinderschänder??? Mani (leicht irritiert)
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Er meint Modell-Eisenbahnen. Die sind wirklich schockierend.
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So schlimm war meine KLEINBAHN nicht, aber hier und dort hat es mal "gebrizzelt"... Die ersten Erfahrungen mit Strom und Spannung... Mani
Mani W. schrieb: > Das Produkt wäre von seiner >> Benutzbarkeit sehr viel besser, wenn ich auf die Isolierung einer >> spannungsführenden Leitung verzichten könnte Sorry, und bei aller Toleranz! Wenn Du auf die Isolierung einer spannungsführenden Leitung verzichtest, weil die Benutzbarkeit Deines ominösen Produktes dadurch besser wird, dann kann ich Dir hiermit nichts Gutes ausstellen... Abgesehen von Deinem Thread!!! Mani
Mani W. schrieb: > Wenn Du auf die Isolierung einer spannungsführenden Leitung verzichtest, > weil die Benutzbarkeit Deines ominösen Produktes dadurch besser wird, > dann kann ich Dir hiermit nichts Gutes ausstellen... Naja, also um beim Beispiel des Kinderschockers Modelleisenbahn zu bleiben, mit isolierten Schienen wäre es irgendwie langweilig... ;-)
Joe F. schrieb: > Naja, also um beim Beispiel des Kinderschockers Modelleisenbahn zu > bleiben, mit isolierten Schienen wäre es irgendwie langweilig... ;-) Auch wieder wahr...
Der Text des Threads in der Überschrift ist mehr als merkwürdig! Mani
Ein schönes "Elektro-Schock-Gerät" in meinen Beginner-Jahren der Elektrik und Elektronik war eine Zündholzschachtel, ausgestattet mit einer Batterie 1,5 Volt, einer 6mm Eisenschraube und Isolierband darüber. Dann einige hundert Windungen darauf gewickelt und links und rechts statt der Reibflächen z.B. Alufolie geklebt. Die Wicklung wird durch einen Schleifkontakt beim Aufschieben der Schachtel unter Strom gesetzt, aber nur kurz, so dass ein Hochspannungsimpuls entsteht, der sich über die Reibflächen zwischen den Fingern als EMK entlädt. Absolut ungefährlich, aber lustig Mani
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