P. M. schrieb:
> Ich würde nachfragen, ob sie den letzten Satz ändern kannst nach: "Wir
> würden Herrn X jederzeit wieder einstellen und wünschen Ihm für seine
> persönliche und berufliche Zukunft viel Erfolg."
Um inhaltlich zur Einleitung zu passen, wäre: Wir bedauern... o.ä.
doch sinnvoll und üblich, oder?
> Ansonsten sieht man klar, dass der Ausstellende ein gutes Zeugnis
> ausstellen wollte. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Personaler da
> etwas negatives hineinliest - es ist ja hinlänglich bekannt, wie
> nichtssagend solche Arbeitszeugnisse sind.
Problem ist, dass häufig Leute mit der Auswahl beschäftigt sind,
die nicht oft Zeugnisse lesen müssen, halt weil der Bedarf nicht
da war. Personalfachleute leistet sich nicht jedes Unternehmen.
Welche Schlußfolgerung ein Leser fällt, wird ja in der Regel nicht
diskutiert.
> Arbeitszeugnisse haben heute noch knapp zwei Zwecke:
> 1. Bei wenig gebildeten Mitarbeitern kann man vielleicht noch die eine
> oder andere verklausulierte Warnung im Zeugnis unterbringen, weil diese
> nicht mit der Zeugnissprache vertraut sind. "War meistens bemüht, die
> ihm übertragenen Aufgaben..."
Selbst Kleingeister können heute im Internet Informationen suchen und
finden.
> Eine Person mit Fachausbildung aufwärts
> wird hier aber den Braten riechen und eine Änderung verlangen.
Sehr wahrscheinlich, aber Änderungen müssen dann u.U. eingefordert
werden und so mancher könnte sich damit überfordern.
> 2. Falls man tatsächlich ein schlechtes Zeugnis kriegt, so zeigt es
> einfach an, dass irgend etwas im Argen war. Das sagt aber noch kaum
> etwas über den Bewerber aus.
Eben, es fehlt die Objektivität. Als ich mal bei einem Akademiker
angestellt war, musste ich das Zeugnis nachbessern lassen, weil
der Arbeitsbereich, hier: Entwicklungsabteilung, im Zeugnis fehlte.
Zeugnis schreiben war eben nicht so sein Ding gewesen.
> Eine echte Bewertungsfunktion hingegen haben Arbeitszeugnisse heute
> definitiv nicht mehr.
Dann könnte man die ja weg lassen ohne Konsequenzen? LOL