Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Knacken beim Funkgerät


von Steven M. (schupo)


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Hallo,

ich habe ein Problem mit einem Funkgerät, das beim Empfang sowohl am 
Anfang als auch am Ende ein lautes Knacken hervorruft.
Da ich ein Headset trage ist das enorm störend.

Ich suche derzeit eine Möglichkeit eine Schaltung vor den Kopfhörer zu 
schalten, der dann das laute Knacken rausnimmt.

Hier ist der Link zu meiner Anfrage in einem Funkforum, das mich auf 
dieses hier aufmerksam machte:
http://www.pmr-funkgeraete.de/forum/showthread.php?5873-Knacken-zu-Beginn-und-Ende-der-%DCbertragung-entfernen&p=28437#post28437

Vielleicht hilft es ja auch anderen, die das gleiche Problem haben, da 
es oft vorkommt.

Vielen Dank für die Gedanken und Hilfen zur Umsetzung!

: Bearbeitet durch User
von Erich (Gast)


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Schon beim uralten Telefon W48 hat man "Gehörschutz-Gleichrichter" 
eingebaut.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tischfernsprecher_W48

Einfach zwei antiparallel geschaltete 1N4148, diese parallel zum 
Kopfhörer.
Oder Germanium wenn immer noch zuviel.

Ähnlich hier das "GGs"
http://www.bayern-online.com/v2261/artikel.cfm/203/Standard-Telefon-611.html

Daten siehe hier
http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000004492
Von oben suchen nach Wort "AA119".

Gruss

von Ham (Gast)


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Erich schrieb:
> Einfach zwei antiparallel geschaltete 1N4148, diese parallel zum
> Kopfhörer.

Siliziumdioden eignen sich u.a. dafür grundsätzlich nicht:

"Antiparallel zusammengeschaltete Selendioden wurden auch als sogenannte 
Gehörschutzdioden in Telefonen eingesetzt; sie begrenzten durch ihre 
nichtlineare, jedoch „weiche“ Kennlinie Knackgeräusche auf ein 
erträgliches Maß, ohne starke Verzerrungen bei lauten Gesprächen 
hervorzurufen."  [Wikipedia]

Nach meiner Einschätzung lassen sich die Störgeräusche mit vertretbarem 
Aufwand extern nicht beseitigen. Ist halt schlampiges Hardwaredesign.
Das PMR muss man hier wohl als Fehlkauf abschreiben.

PS  Im HF-Unterforum wäre der Thread sicherlich besser aufgehoben.

von Steven M. (schupo)


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Hallo Erich,

danke für die Hinweise.
Ich werde es mit den zwei antiparallelen Dioden parallel zum Kopfhöhrer 
versuchen. Vielleicht reicht das schon.

Sobald ich die Dioden habe und testen konnte, melde ich mich.

von Erich (Gast)


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>Siliziumdioden eignen sich u.a. dafür grundsätzlich nicht:

Dann schaltet man eben einen Widerstand von paar Ohm in Serie zu den 
beiden Dioden um sie "weicher" zu machen.
Z.B. 2-5 Ohm falls der Hörer 8 Ohm hat, oder 10-15 Ohm falls der Hörer 
32 Ohm hat.
Kompliziert, jaja.

Gruss

von Steven M. (schupo)


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Hallo,

ich habe probiert das Knacken mit den zwei 1N4148 Antiparallel, parallel 
zum Kopfhörer anzuschließen und dadurch zu mindern oder zu entfernen.
Leider hatte es gar keine spürbare Besserung.

Das Knacken hört man sowohl ohne headset am Funkgerät, als auch mit
beliebigen Headsets.
Vermutlich fließt da am Anfang ein zu hoher Strom, der durch das 
Auslösen der Squelch Sperre entsteht, der kommt dann direkt in den 
Kopfhörer.

Gibt es noch etwas, das ich probieren kann, um das laute Knacken am 
Anfang und Ende einer eingehenden Nachricht zu minimieren?

von Peter R. (pnu)


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Steven Maglan schrieb:
> Hallo,
>
> ich habe probiert das Knacken mit den zwei 1N4148 Antiparallel, parallel
> zum Kopfhörer anzuschließen und dadurch zu mindern oder zu entfernen.
> Leider hatte es gar keine spürbare Besserung.
>
> Das Knacken hört man sowohl ohne headset am Funkgerät, als auch mit
> beliebigen Headsets.
> Vermutlich fließt da am Anfang ein zu hoher Strom, der durch das
> Auslösen der Squelch Sperre entsteht, der kommt dann direkt in den
> Kopfhörer.
>
> Gibt es noch etwas, das ich probieren kann, um das laute Knacken am
> Anfang und Ende einer eingehenden Nachricht zu minimieren?

Da müsste man die Schaltung des Funkgeräts näher ansehen. Wenn z.B. ein 
Trennkondensator defekt ist, sodass am Stellglied, das die Lautstärke 
beeinflusst, zusätzlich eine Gleichspannung ansteht, kommt es zu solch 
einem
"Abschaltknall".
  Ähnlich wie das beim Drehen eines Lautstärkestellers entstehende 
Krachen,  wenn zusätzlich zum Signal eine Gleichspannung ansteht.

von Steven M. (schupo)


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Ich finde leider keine Schaltpläne von dem Gerät.

Rein rechtlich gibt es wohl auch nur die Möglichkeit etwas zwischen 
Kopfhörer und Kopfhörerbuchse zu schalten. Nur was?

von Wolfgang (Gast)


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Steven Maglan schrieb:
> ich habe ein Problem mit einem Funkgerät

Steven Maglan schrieb:
> Ich finde leider keine Schaltpläne von dem Gerät.

Von welchem Gerät. Hat das auch eine Typenbezeichnung?

> Rein rechtlich gibt es wohl auch nur die Möglichkeit etwas zwischen
> Kopfhörer und Kopfhörerbuchse zu schalten. Nur was?

An der Stelle ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Um mit 
Dioden das Schlimmste zu verhindern, müsste man wenigsten wissen, 
welchen Eingangspegel dein Headset bekommt und welche Impedanz es hat.

Hau dem Hersteller das Ding um die Ohren. Er hat entweder bei der 
Squelch-Schaltung versäumt, darauf zu achten, dass der Ruhepegel am 
Verstärker im abgeschalteten Zustand identisch mit dem Ruhepegel im 
zugeschalteten Zustand ist bzw. den Pegel nicht vernünftig hält oder er 
hat ein Bauteil (Kondensator, s.o.) verbaut, das weit unterhalb seiner 
zu erwartenden Lebensdauer seinen Geist aufgegeben hat.

Aber ohne Schaltplan oder die Chance, diesen anhand einer 
Typenbezeichnung zu suchen, ist das Kaffeesatzleserei.

von Steven M. (schupo)


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Das Gerät, das die Probleme verursacht ist das *Team Tecom Duo-C 
PMR/Freenet*.
http://www.team-electronic.de/german/produkte/freenet/tecom-duo-c.htm

Das Headset das ich anschließe ist das HS-2000-PRO-K.
http://www.maas-elektronik.com/HS-2000-PRO-K-Helm-Headset-fuer-geschl-Helme.2.html

Wenn ich "normale" Kopfhörer von MP3 Player oder verschiedene Ohrstöpsel 
anstecke, besteht genau das gleiche Problem. Wie auch ohne Anschluß von 
Geräten an dem Kopfhörer-Ausgang.
Das Problem habe ich auch bei anderen Funk-Foren gelesen und tritt nicht 
nur an diesem Gerät auf, wobei es vermutlich bei den höherpreisigen 
Modellen, wie von Wolfgang erwähnt, besser gelöst ist.

Ich kenne mich in der Elektrotechnik nicht so gut aus wie viele hier, 
aber hoffe es gibt noch einen Weg, das Knacken erträglicher zu machen.
Ob nun durch ein Dämpfen des Start-, und Stop-Stromes oder ggf. durch 
ein Verzögern.
Verzögern ist vermutlich zu komplex, stelle ich mir aber so vor:

-Signal kommt
-Puffer zeichnet auf (nicht das ganze, sondern entsprechend die 
Verschiebung, die noch nicht abgespielt wurde)
-Nach 1/10 Sekunde wird der Kopfhörer geschaltet und man hört den Funk 
1/10 Sekunde versetzt)
-Signal wird beendet
-Kopfhörer wird abgeschaltet
-Die letzte 1/10 Sekunde wird nicht aufgenommen oder abgespielt.

Vielleicht geht es aber auch einfacher, mit einer Dämpfung für das 
Knacken.

von Wolfgang (Gast)


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Tritt das Knacken auch auf, wenn der Squelch über CTCSS oder DCS 
gesteuert wird?

von Steven M. (schupo)


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Wolfgang schrieb:
> Tritt das Knacken auch auf, wenn der Squelch über CTCSS oder DCS
> gesteuert wird?

Das Knacken tritt bei CTCSS, bei DCS und ohne Pilotton auf.

Ich habe gerade das Verbindungsstück beim Headset aufgetrennt und alle 
Kabel geprüft.
Ob die Info interessant ist weiß ich zwar nicht, konnte dabei noch 
herausfinden, dass es nur ein Mono-Headset mit zwei Hörern ist.

Das Knacken ist auf relativ gleich laut, egal auf welcher Einstellung 
der Lautstärkeregler steht.

: Bearbeitet durch User
von Steven M. (schupo)


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Ich habe jetzt parallel zum Kopfhörer einen kleinen Widerstand, der 
macht alles komplett leiser. Da das Knacken vom Lautstärkeregler 
unbeachtet ist, habe ich jetzt quasi alles leiser gemacht und den 
Lautstärkeregler auf voll.

Ich muss nochmal ein kleineres Poti holen, um die genaue Ohm Größe 
festzulegen, aber praktisch ist schonmal eine Verbesserung da.

Ist wohl nicht die eleganteste Lösung, aber zur Zeit komme ich nicht auf 
dir brilliante Möglichkeit.

Baue es dann aber gerne nochmal um, wenn noch Ideen da sind.

von Erich (Gast)


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OK, wenn das mit den beiden 1N4148 nicht geholfen hat, dann probiere das 
doch nochmals mit zwei Schottkydioden, BAT42 oder sowas.
Gruss

von Steven M. (schupo)


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Mit zwei Schottky-Dioden hat es auch nicht funktioniert.
Hatte auch drei verschiedene Paare mit verschiedenen Werten.
Nicht mal annährend eine Verbesserung.

Ich gehe mal davon aus, dass es nicht so einfach möglich ist, das 
Problem zu lösen und belasse es nun leider wie es ist.

von Erich (Gast)


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>Mit zwei Schottky-Dioden hat es auch nicht funktioniert.

Das ist schier nicht möglich.
Ich denke, du hast die Dioden nicht richtig anschlossen bzw. -gelötet.

Nimm mal das linke Teilbild hier
http://electronicdesign.com/site-files/electronicdesign.com/files/archive/electronicdesign.com/content/content/74519/74519_f1.gif

Gruss

von Steven M. (schupo)


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Danke für die Skizze zum Anschluß der Dioden.
Die waren bereits richtig eingebaut.

Ich vermute mal, dass in der Schaltung noch irgendwo etwas verbunden 
oder anders verzweigt ist, als ich das so erkennen kann.
Denn sobald ich Parallel zu den Kopfhöhrern die beiden Leitungen 
kurzschließe, kommt immer noch etwas beim Kopfhörer an, und das nicht 
gerade leise.

Ich habe ja nun einen Schwung von Dioden hier, die wohl eine Besserung 
bewirken sollten. Da die komplette Schaltung aber nicht ersichtlich ist, 
möchte ich nicht weiter die Ratereien anfordern und Danke an dieser 
Stelle nochmals für die Ideen zur Lösung des Problems.

: Bearbeitet durch User
von Erich (Gast)


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>Denn sobald ich Parallel zu den Kopfhöhrern
>die beiden Leitungen kurzschließe,
>kommt immer noch etwas beim Kopfhörer an,
>und das nicht gerade leise.

Es dürfte sich also um einen Funk-Kopfhörer handeln.
Mit überflüssiger Zuleitung. Oder muit Zuleitung zum laden des 
eingebauten Akkus.

Nochwas:
Kopfhöhrern
Schrieb man früher ohne h, auch im Plural.

Gruss

von Erich (Gast)


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