Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Thermopapier durch Leiterplatten "bedrucken"


von Sabine M. (Gast)


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Hallo,
mein Anliegen lautet folgendermaßen:
Grob gesagt möchte ich gerne Hilfe einer Leiterplatte Thermopapier 
bedrucken.
Das handelsübliche Papier was ich zur Verfügung habe verfärbt sich ab 
ca. 70°C.Das Wissen wie man Motive/ Schaltpläne auf Leiterplatten ätzen 
kann habe ich mir bereits angeeignet.
Hier im Forum habe ich gelesen, dass sich jemand eine 
Platinenflächenheizung
selbst bauen wollte, im Internet finde ich hauptsächlich Anleitungen zur 
Kühlung,
was für herkömmliche Zwecke auch sicherlich mehr Nutzen hat. So richtig 
hilfreiche Informationen
habe ich noch nicht entdecken können.

Da ich Design studiere ist mein Projekt  eher als eine gestalterische 
Annäherung an das große Feld der Platinentechnik bzw. als Experiment zu 
verstehen.

Meine konkreten Fragen wären:
- Ist es prinzipiell möglich Temperaturen ab 70°C zu erzeugen, die von 
den Kupferbahnen auf
der Leiterplattenoberfläche abgegeben werden können?
- Wie könnte eine simple Umsetzung aussehen, welche Bauteile sind von 
Nöten bzw. wo kann ich
leicht verständliche Informationen dazu finden?
- Elemente die auf die Platine aufgebracht werden, sollten sich 
möglichst am Rand oder auf der Rückseite befinden, damit das 
Thermopapier plan aufliegen kann und überhaupt "bedruckt" wird, geht 
das?
- Wie können die Motive die gedruckt werden sollen überhaupt aussehen, 
sollte es eine durchgehende, sich nicht kreuzende Linie sein?

Ich würde mich sehr über Ratschläge freuen.

von OldMan (Gast)


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Lena Windisch schrieb:
> Ist es prinzipiell möglich Temperaturen ab 70°C zu erzeugen, die von
> den Kupferbahnen auf

Das ist sehr einfach zu bewerkstelligen. Dazu brauchst Du nur ein 
Bügeleisen.
Nimm doppelseitige Leiterplatten. Dein Druckseite gestaltest Du, d.h. 
dort wird das Muster geätzt oder gefräst. Auf der Rückseite lässt Du das 
Kupfer komplett. Das dient als Wärmeleitfläche und verteilt die Wärme 
des Bügeleisens gleichmäßig.
Das Thermopapier auf eine Glasplatte, darauf die Platine mit dem Muster 
und dann mit dem Bügeleisen erhitzen. Voila!
Einfacher geht es nicht.

von foo (Gast)


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Lena Windisch schrieb:
> - Ist es prinzipiell möglich Temperaturen ab 70°C zu erzeugen, die von
> den Kupferbahnen auf
> der Leiterplattenoberfläche abgegeben werden können?
> - Wie könnte eine simple Umsetzung aussehen,

Nimm ein Bügeleisen.

von Juergen P. (optronik)


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Soll ein statisches oder variables Muster "gedruckt" werden?

Falls variabel braeuchte man eine Kurzschlussmatrix mit 
Durchkontaktierungen die die Waerme auf die Druckseite bringen.

von MaWin (Gast)


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Lena Windisch schrieb:
> Meine konkreten Fragen wären:
> - Ist es prinzipiell möglich Temperaturen ab 70°C zu erzeugen
> die von den Kupferbahnen auf der Leiterplattenoberfläche
> abgegeben werden können?

Ja.

> - Wie könnte eine simple Umsetzung aussehen

Dünne Leiterbahn, da es ein Punkt werden sollte also 2 dickere
Leiterbahnen, die jeweils angespitzt sich an einem Punkt treffen.

, welche Bauteile sind von Nöten bzw. wo kann ich
> leicht verständliche Informationen dazu finden?

Nirgends, kein Thermodrucker baut das so.
Das Problem ist nicht die Erwärmung, das Problem ist das abkühlen.

> - Elemente die auf die Platine aufgebracht werden, sollten sich
> möglichst am Rand oder auf der Rückseite befinden, damit das
> Thermopapier plan aufliegen kann und überhaupt "bedruckt" wird, geht
> das?

Man kann doppelseitig mit Leiterbahnen versehene Leiterplatten nehmen
und die Rückleitung auf der Rückseite machen, dann könnten die 
Heizpunkte am Rand liegen.

> - Wie können die Motive die gedruckt werden sollen überhaupt aussehen,
> sollte es eine durchgehende, sich nicht kreuzende Linie sein?

Normalerweise macht man einen Streifen von Punkten und zieht das Paier 
während des Druckens über die Punkte. Dadurch entstehen mehrere 
Punktreihen die zusammen eine Matrix bilden auf der man beliebiges 
drucken kann.

Wenn dir der Vorschub fehlt, kannst du nur ein Muster auf die 
Leiterplatte machen (z.B. dünne Leiterbahn spiralförmig) das Papier 
auflegen, die Leiterbahn heiss werden lassen und wieder abkühlen, und 
dann ein Papier mit eben dieser Spiralbahn bekommen.

Da die Wärme über die Kupferleitungen vom heissen Punkt abgeführt wird, 
wird man auf dem Papier auch die wegführenden Leiterbahnen als grauen 
Schatten sehen.

> Da ich Design studiere

Wie wäre es, einfach das so zu nehmen, wie es diejenigen, die sich mit 
der Materie auskennen, fertig als Thermodrucker gebaut haben ?

von Sebastian (Gast)


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Man sollte unterscheiden zwischen dem Aufbringen statischer Muster 
("Stempel"), was sich durch die unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit von 
Kupfer und Trägermaterial mit einer Beheizung von außen erreichen läßt, 
und einem gesteuerten Druckvorgang, möglicherweise durch Aufheizen der 
Leiterbahnen selbst.

Als Anhaltspunkt kann die Funktionsweise käuflicher Thermodruckzeilen 
dienen, hier ist das Trägermaterial Keramik, darauf befindet sich eine 
zeilenförmige Anordnung von Heizwiderständen in Dünnschichttechnik und 
Silikon drüber, damit das Papier daran vorbeigleiten kann.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lena Windisch schrieb:
> - Ist es prinzipiell möglich Temperaturen ab 70°C zu erzeugen, die von
> den Kupferbahnen auf der Leiterplattenoberfläche abgegeben werden
> können?
Man kann die Leiterbahn selbst als Heizelement nehmen....

> - Wie können die Motive die gedruckt werden sollen überhaupt aussehen
Meiner Meinung nach solltest du selber das festlegen.

> sollte es eine durchgehende, sich nicht kreuzende Linie sein?
Wie ist das gemeint? Sollte es genau so eine Linie sein?

: Bearbeitet durch Moderator
von 0815 (Gast)


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OldMan schrieb:
> Dein Druckseite gestaltest Du, d.h.
> dort wird das Muster geätzt oder gefräst. Auf der Rückseite lässt Du das
> Kupfer komplett. Das dient als Wärmeleitfläche und verteilt die Wärme
> des Bügeleisens gleichmäßig.
> Das Thermopapier auf eine Glasplatte, darauf die Platine mit dem Muster
> und dann mit dem Bügeleisen erhitzen. Voila!
> Einfacher geht es nicht.

Das geht auf keinen Fall, ja, es wäre fast schon ein negatives Abbild 
damit möglich. Die Kupfer-Bereiche, die sein Layout bilden, erwärmen 
sich etwas langsamer als die freien Zonen. Und für darunter liegendes, 
dünnes Papier ist keine besondere Wärmemenge nötig, also die Übertragung 
wird fast ausschließlich durch den Wärmetransport durch die Platine 
bestimmt.
Es bringt auch nichts, daß die Kupferinseln besser Wärme leiten können, 
wenn sie selbst nicht richtig erwärmt werden. Und nur die 35µ Distanz 
bringen thermisch auch keinen großen Unterschied. Zumal die 
Zwischenräume wie gesagt etwas schneller heiß werden.

Was ginge, aber schwieriger umzusetzen ist: die Platine erst erhitzen, 
und dann sehr kurz gegen das Thermopapier drücken. Dann kann man die 
deutlich bessere Wärmeleitung des Kupfers auch nutzen.

von 0815 (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Man kann die Leiterbahn selbst als Heizelement nehmen....

Aber nur, wenn sein Layout allein aus durchgängigen, voneinander 
isolierten Strichen besteht(Leiterbahnen). Sehr unwahrscheinlich, 
vielleicht möchte er z.B. ein Bild drucken? Dann bräuchte er tausende 
Dukos...

von OldMan (Gast)


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0815 schrieb:
> ja, es wäre fast schon ein negatives Abbild
> damit möglich.

Vielleicht möchte er das so? ;-)

von 0815 (Gast)


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OldMan schrieb:
> Vielleicht möchte er das so? ;-)

Falls ja, so muss er das Kupfer nur dick genug machen...umso besser 
klappt das ;-)

von Andreas D. (rackandboneman)


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Evtl könnte man sehr kleine SMD-Widerstände (0402, 1005...) als 
Heizelemente einsetzen? Dann würde sich als Trägermaterial natürlich 
eher eine 0.5mm (oder noch besser flexible) Leiterplatte die man auf 
einen Kühlkörper klebt eignen...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Mit erheblichem Kostenaufwand könnte man sogar eine Leiterplatte 
herstellen, die sowohl heiße als auch kalte Strukturen beinhaltet. 
Rückseitig wird die Leiterplatte dann mit einem Peltierelement gekühlt, 
dessen Kälte über eine Vielzahl von Durchkontaktierungen auf die 
Vorderseite gebracht wird. Für die Heizelemente verwendet man dann sehr 
dünne Leiterbahnen auf der Innenlage , die mit Sacklöchern an die 
Oberseite thermisch angebunden werden. Man muss das Muster auf der 
Oberseite dann eben aus vielen kleinen Inseln herstellen, um die 
Heizleitungen nicht kurzzuschließen. Damit mit das Muster der 
Durchkontaktierungen nicht sieht, wird die Leiterplatte gepluggt.

Wenn man noch mehr Geld auszugeben bereit ist, versenkt man in der 
Leiterplatte kleine Heizwiderstände statt nur der Leiterbahnen. Dann 
könnte man auch mit höheren Spannungen und geringeren Strömen arbeiten. 
Statt dieser sehr teuren Technik genügen auch auch entsprechende 
Tiefenfräsungen von der Leiterplattenunterseite bis auf die (von oben 
gezählte) erste Innenlage. Die Heizwiderstände lötet man dann in die 
tiefengefrästen Bereiche.

Das ganze wäre dann aber kein Anfängerprojekt, da man sich schon mit der 
Fertigungstechnik des konkreten Leiterplattenherstellers auskennen muss. 
Und billig ist das schon gar nicht. Ich habe gerade für einen Kunden 
eine extrem komplexe Leiterplatte entwickelt, auf der so ziemlich alles 
integriert ist, was man so machen kann: 11 Lagen, Dickkupfer, Microvias, 
echte Sacklöcher, unechte Sacklöcher, Inlays, selektives Plugging, usw.. 
Da kosten ein paar Prototypen auch gleich einen satten fünfstelligen 
Betrag...

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Lena Windisch schrieb:
> - Ist es prinzipiell möglich Temperaturen ab 70°C zu erzeugen, die von
> den Kupferbahnen auf der Leiterplattenoberfläche abgegeben werden
> können?

Ja, da sind auch höhere Temperaturen möglich.

> - Wie könnte eine simple Umsetzung aussehen, welche Bauteile sind von
> Nöten bzw. wo kann ich
> leicht verständliche Informationen dazu finden?

Gar keine Bauteile, eine geätzte Platine reicht aus.

Beispiel:

http://www.thingiverse.com/thing:91403

von foo (Gast)


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Einfach ein altes Faxgerät nehmen.
Da ist ein Thermodruckkopf fast so breit wie das Papier drin, sowie 
alles an Elektronik und Mechanik um ein Bild aufs Thermopapier zu 
drucken.

von J. T. (chaoskind)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Rückseitig wird die Leiterplatte dann mit einem Peltierelement gekühlt,
> dessen Kälte über eine Vielzahl von Durchkontaktierungen auf die
> Vorderseite gebracht wird.

In den 70ern oder so in der Richtung, haben mal ein paar "kluge" Köpfe 
versucht, für ein Mikrotom(zum zuschneiden von Präparaten fürs 
Mikroskopieren) ein Kühlfokussierer zu bauen. Eiswürfel --> 
Parabolspiegel und dann die Kälte auf die Probe fokussieren.... Leider 
gibt es aber gar keine Kälte, und so hat das ganze nicht funktioniert.

Andersrum wird ein Schuh draus, die Wärme kann durch die Dukos zum 
weniger warmen, durchs Peltier gekühlte Gebiet fließen.

MfG Chaos

von Klaus (Gast)


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von Sabine M. (Gast)


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Erstmal vielen Dank für die Beiträge!
Das mit dem Bügeleisen funktioniert tatsächlich nicht.

Mein Ziel ist nicht ein dynamisches Bild zu drucken, wozu ein 
Thermodrucker
in der Lage wäre sondern ein statisches Motiv, man könnte auch "Stempel" 
dazu sagen.

Ich habe ein Testlayout gemacht (Anhang) und mit diesen Werten 
gerechnet.
Bei einer Leiterbahndicke von 35µm und eine Leiterbahnbreite von 1,4 mm 
brauche ich laut der Berechnung ca. 6A um 70-80 °C zu erreichen.
Klingt das realistisch?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Gar keine Bauteile, eine geätzte Platine reicht aus.
>
> Beispiel:
>
> http://www.thingiverse.com/thing:91403

- Welche Stromquelle brauche ich um die "Leiterbahnen" mit ausreichend 
Energie zu versorgen??
- Sollte sie regelbar sein?

- Könnte es von Vorteil sein, Basismaterial mit einer Schichtstärke von 
70µm
zu verwenden?

Eine ahnungslose Person wäre dankbar für verwertbare Hinweise. Danke

von MaWin (Gast)


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Lena Windisch schrieb:
> Klingt das realistisch?

Ja.

> Sollte sie regelbar sein?

Nicht unbedingt, man kann ja abschalten wenn es warm genug ist.

> - Könnte es von Vorteil sein, Basismaterial mit einer Schichtstärke von
> 70µm zu verwenden?

Das wäre Unsinn, dann brauchst du 12A.

von Walter Braun (Gast)


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Das geht nur mit einer Mäanderfärmigen Struktur aus dünnen Leiterbahnen 
mit z.B. 0,3mm und einem wohldosierten, kurzen Stromstoß mit ca. 
0,2...0,5s Dauer bei einigen wenigen Ampere.

Durch die kurze Heizzeit wird nicht viel Energie eingebracht, so dass 
die Platine kalt bleibt und die Leiterbahn schnell wieder abkühlt.

In bereichen wo keine Wöärme entstehen soll, muss die Leiterbahn 
entsprechend verbreitert werden, z.B. 2mm.

von 0815 (Gast)


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Lena Windisch schrieb:
> Das mit dem Bügeleisen funktioniert tatsächlich nicht

Hast Du vielleicht gleich mal den Gegentest gemacht, also Platine auf 
dem Bügeleisen erst erwärmen, und dann sehr kurz auf das Papier drücken? 
Könnte evtl. auch umgekehrt leichter handhabbar sein, also Platine auf 
dem Bügeleisen dauerhaft liegen lassen, und nur das Papier kurz 
gegendrücken...
Mit 70µ würde das natürlich nochmal besser funktionieren.
Mit einer entsprechenden Mechanik könnte man so sicherlich recht fix 
etliche Seiten "bedrucken".


Walter Braun schrieb:
> kurzen Stromstoß

Das ginge zwar, aber dann halt immer nur für eine Seite, mit 
entsprechend langer Pause, damit sich die Platine nicht erhitzt.
Würde eher gleich die gesamte Platine erhitzen, und das Papier nur z.B. 
1 Sekunde gegendrücken...
Nur weil Leiterbahnen üblicherweise Ströme tragen, muss das in diesem 
Fall nicht das Optimum sein.
Das Erhitzen der gesamten Platine behält auch als grundsätzlichen 
Vorteil, daß jede Struktur machbar ist.

von Hendi (dg3hda) (Gast)


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Abschätzungsregeln:

1. Dünnere Leiterbahnen werden bei gleichem Strom heißer als dickere, 
damit kannst Du dein Rechenbeispiel skalieren.
2. Längere Strecke bedeutet proportional größere Spannung für gleichen 
Strom
3. Bei parallelen Leitern verteilt sich der Strom auf beide - rechne 
aber nicht direkt damit daß bei gleich lange, gleich dick definierten 
Leitern sich das ganze 50:50 aufteilt wegen Fertigungstoleranzen etc.

Deine maximal notwendige Spannung ergibt sich durch die Gesamtlänge 
deines längsten Motivs. Mit etwas Reserve, so 20%, bestellst Du dein 
Netzgerät.
Der notwendige Strom ergibt sich hauptsächlich durch deine dickste 
Leiterbahnbreite. Auch Reserve einkalkulieren für Auswahl des NG.

Je mehr Strom du durchbringst, desto schneller kann deine Leiterbahn auf 
Temperatur kommen. Und wenns geht, bestell Dir einen Kurzzeittimer, 
damit Du die Dauer des Strompuls reproduzierbar erzeugen kannst für ein 
einheitliches Druckbild.

Luxuriös: Ein programmierbares Netzteil wie das HP6632B, oft <200€ bei 
Ebay. Dort kannst Du Strom und Spannung vorwählen, und wenn Du die 
Steuerung mit einem PC machst, Zeit/Strom/Spannungs-Profile abnudeln 
mittels eines einfachen programmes.

Meine Referenz: Habe mal eine Leiterplatte mit integrierter Heizung für 
einen Thermostat gemacht.

von Walter Braun (Gast)


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Es macht keinen Sinn, die ganze Leiterplatte zu heizen, weil dann auf 
dem Thermopapier nur ein einziger großer Fleck entsteht.

Ziel ist doch, mit den Leiterbahnen punktuell die Hitze für das Bild zu 
erzeugen.

von 0815 (Gast)


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Walter Braun schrieb:
> Es macht keinen Sinn, die ganze Leiterplatte zu heizen, weil dann auf
> dem Thermopapier nur ein einziger großer Fleck entsteht.

Na wenn Du das sagst...

von Jobst M. (jobstens-de)


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Lena Windisch schrieb:
> Ich habe ein Testlayout gemacht (Anhang)

Dort wo kein Strich gezogen werden soll, kann man die Leiterbahn breiter 
machen. Ich würde versuchen, alle zu ziehenden Linien in Reihe zu 
verbinden, da dann der Strom in allen gleich ist.


Gruß

Jobst

von Sabine M. (Gast)


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Hendi (dg3hda) schrieb:
> Deine maximal notwendige Spannung ergibt sich durch die Gesamtlänge
> deines längsten Motivs. Mit etwas Reserve, so 20%, bestellst Du dein
> Netzgerät.

Was für eine Art von Netzgerät würdest du mir denn empfehlen?
Im Idealfall sollte es für mehrere unterschiedliche Motive funktionieren 
und die einzelnen Platinen sollten mit nicht zu großem Aufwand 
ausgetauscht werden können.
In dem Fall wäre eine regelbare Stromquelle doch von Vorteil, oder?

Hendi (dg3hda) schrieb:
> Luxuriös: Ein programmierbares Netzteil wie das HP6632B, oft <200€

Das klingt vielversprechend. Im Moment mag aber noch nicht so viel Geld 
in dieses Projekt investieren, da es noch zu unausgereift ist.

Das mit dem Bügeleisen, ist eine nette Idee, aber letztendlich auch 
nicht
das was ich mir vorstelle. Die Platine soll die Wärme von sich aus 
abstrahlen und nicht von einer anderen Wärmequelle erhitzt werden.

von Hendi (dg3hda) (Gast)


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Empfehlung: Eines mit einstellbarer Ausgangsspannung und einstellbarer 
Strombegrenzung, was gebrauchtes von Ebay (Statron, Gossen und HP 
besitze ich selber, zur Neuware aus China würde ich so nicht raten aber 
vielleicht gibts auch da etwas gutes). "Sicher ausreichenden" maximalen 
Strom und Spannung kann ich Dir nicht sagen, weil ich deine Motive nicht 
kenne.

Die mir bekannten Stromquellen sind eher für Meßzwecke und haben daher 
hohe Preise.

Im Anhang siehst Du meinen Probedruck - das ist eine vergoldete 
Kupferbahn, ca. 1 Ohm Gesamtwiderstand, die Leiterbahnbreite sind 8mil 
in engen, raumfüllenden Kurven.

Das Netzgerät war auf 5V, 5A eingestellt, Dauer des Strompuls etwa 8s.

"Gedruckt" habe ich auf eine alte Busfahrkarte die auf einem 
Elastomer-Untergrund (genauer gesagt ESD-Ableitmatte) lag was das ganze 
schön andrückte, den Stempel (Eine meiner beheizten Platinen eben mit 
diesem raumfüllenden Muster auf der Rückseite) habe ich einfach von Hand 
aufgedrückt.

"Schön" ist der Druck ja nur am Rand, aber das ist Prozessoptimierung - 
kürzere Heizzeit würde verhindern daß die Umgebung der Leiterbahn allzu 
warm wird etc.

Im Extremfall, wenn Du dich gar nicht rantraust, schick mir deine 
Stempel und ich sage dir was Du für die existierenden brauchst =)

Gruß

Hendi

von Hendi (dg3hda) (Gast)


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Ach, jetzt wo das Netzgerät schonmal an war wollte ich es dann doch 
wissen... das sind jetzt ca. 2s, weiterhin 5V/5A max.

Gruß
Hendi

von Wolle G. (wolleg)


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mal ein ganz andere Betrachtung.
Warum soll das Muster, das Bild auf Thermopapier gedruckt werden?
Wenn man sich z.B. die Kassenzettel ansieht, welche auf Thermopapier 
gedruckt wurden, dann kann man nach einem Jahr nichts mehr lesen.
Schwarz/weiß druck hält auf Normalpapier wesentlich länger.
Also warum Thermodruck? Hab da etwas überlesen?

von 0815 (Gast)


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Hendi (dg3hda) schrieb:
> "Schön" ist der Druck ja nur am Rand, aber das ist Prozessoptimierung

Nicht wirklich. Die Mitte ist deshalb viel heißer, weil dort deutlich 
weniger Wärmeabfuhr möglich ist, als am Rand. Um das zu verhindern, 
müsste man einen sehr kurzen, starken Stromstoß durch die Bahn jagen. 
Aber das höchstens alle 5 Minuten oder so. Ist doch Ulk.


Dicke Leiterbahnen dort, wo nicht gedruckt werden soll, führen wiederum 
zu starker Wärmeabfuhr an der Stelle, wo die Bahn wieder dünner wird. 
Also die "Randschärfe" würde dort z.B. 1cm betragen...
Aus technischer Sicht ist nichts so optimal wie die Platine gleichmäßig 
zu erhitzen, und dann kurz anzudrücken. Damit ist jedes Muster in 
perfekter Qualität möglich, und auch schnell hintereinander.

Nur weil es irgendwie cool ist, mit direkt beheizten Leiterbahnen zu 
drucken, sollte man nicht mehrere Einbußen bei der Qualität akzeptieren.

von Nase (Gast)


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Hallo,
grundsätzlich sollte das was du möchtest gut möglich sein.
Dabei ist es so, daß die Leiterbahn, also die dargestellte Linie
möglichst dünn ist. Das hat den Vorteil, daß es a) schneller geht, und 
b) der Rest sich weniger schnell aufheizt.
Wenn man dann das Ganze noch als Fräsung ausführt, steigert daß die 
Temperaturdifferenz zwischen den warmen und kalten Teilen der Platine, 
und damit quasi auch die Dynamik des Druckes. Das Thermopapier 
ordentlich andrücken (mit einer Schicht aus Silikon oder festem Gummi, 
wegen der Isolierung nach hinten, auf einem festen Träger) und dann mit 
den Heizstromstößen in Höhe und Zeit ein gutes Druckbild 
herausexperimentieren.
Was Du dazu brauchst ist ein regelbares Netzteil und ein zeitgesteuerten 
Schalter.
Viel Erfolg, dein Vorhaben geht und lässt sich auch recht einfach 
umsetzen.
Grüße

Uwe

von X4U (Gast)


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Was haltet ihr von der Idee die Leiterbahnen zu vernickeln und das ganze 
dann induktiv zu heizen?

von Daniel (Gast)


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Zum Netzteil:

Ich werfe mal das HCS 3202 für 145 Euro in den Raum. Kann über den PC 
gesteuert werden. Deckt mit bis zu 36V bzw. bzw 10A einen breiten 
Bereich ab.

Ich habe sowohl ein HCS 3202 als auch ein Agilent 6632B.
Das 6632B ist auf fast drei Nachkommastellen genau, aber das ist hier 
doch unnötig.

Gruß
Daniel

von MaWin (Gast)


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wolle g. schrieb:
> Warum soll das Muster, das Bild auf Thermopapier gedruckt werden?

Z.B. damit man den bedruckten Parkschein ins Auto legen kann. Da ist so 
ein Thermostreifenspender im Wagen sinnvoll

von Jobst M. (jobstens-de)


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MaWin schrieb:
> Z.B. damit man den bedruckten Parkschein ins Auto legen kann. Da ist so
> ein Thermostreifenspender im Wagen sinnvoll

Vielleicht kann man die sogar verkaufen? **duck*

Gruß

Jobst

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Eigentlich total umweltfreundlich. Verblassen lassen und dann 
wiederbedrucken.

von John Doe (Gast)


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Mal probiert Platine mit fixierten Papier in die Mikrowelle kurz zu tun?
Oder auf den Induktionsherd?

von Hendi (dg3hda) (Gast)


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Daniel schrieb:
> Ich werfe mal das HCS 3202 für 145 Euro in den Raum. Kann über den PC
> gesteuert werden. Deckt mit bis zu 36V bzw. bzw 10A einen breiten
> Bereich ab.

Klingt wirklich passend!

0815 schrieb:
> Nur weil es irgendwie cool ist, mit direkt beheizten Leiterbahnen zu
> drucken, sollte man nicht mehrere Einbußen bei der Qualität akzeptieren.

Wer sagt denn das es nicht das gewünschte ist?

Nase schrieb:
> Was Du dazu brauchst ist ein regelbares Netzteil und ein zeitgesteuerten
> Schalter.

Wie schon von mir vorgeschlagen. Ein Kurzzeittimer 0-10s in 0.1s Stufen 
dürfte ausreichen. Eventuell noch eine Umschaltmöglichkeit falls 
unterschiedliche Bahnen mit unterschiedlichen Parametern nacheinander 
beheizt werden sollen.

Hendi

von Wolle G. (wolleg)


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Abdul K. schrieb:
> Eigentlich total umweltfreundlich. Verblassen lassen und dann
> wiederbedrucken.

Aha... gute Idee.

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