Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Querschnittsverringerung bei aufteilung


von Marco (Gast)


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Sehr geehrte Damen und Herren

Meine Frage bezieht sich auf die Querschnittsverringerung und die 
Vorschriften.

Es Handelt sich um eine Kochherdinstallation. Es gibt eine Zuleitung mit 
6mm2 dies geht auf klemmen und wird dann auf 4 Geräte aufgeteilt mit 
2.5mm2 jedes Gerät hat 6kW = 8.66 A ist das so zulässig den Querschnitt 
zu reduzieren?

                            |----Gerät 1
---LS 32 A----|             |----Gerät 2
---LS 32 A----------Klemmen-|----Gerät 3
---LS 32 A----|             |----Gerät 4


Auszug NIN
Eine Überlast- Kurzschluss- Schutzeinrichtung muss grundsätzlich an 
jeder Stelle angeordnet werden, an welcher eine Verringerung des 
Querschnitts der Leiter, der Arte der Verlegung oder des Aufbaus der 
Leitungen eine Minderung der Strombelastbarkeit der Leiter bedingt

Die Überlast-Schutzeinrichtung darf im Zuge der zu schützenden Leitungen 
angeordnet sein, wenn in diesem Leitungsabschnitt:
keine Verringerung des Querschnitts
keine ungünstigere Art der Verlegung
kein ungünstigerer Aufbau der Leitung
keine Abzweigungen oder Steckvorrichtungen vorhanden sind

und einem der beiden folgenden Fälle entspricht:

Der Leitungsabschnitt ist gegen Kurzschluss geschützt.
oder
Der Leitungsabschnitt ist <= 3 m. Die Leitung ist so ausgeführt, dass 
die Kurzschlussgefahr auf ein Minimum herabgesetzt ist und sich 
ausserdem in deren Nähe keine brennbaren Stoffe befinden.


Betriebsstrom <= Bemessungsstrom (LS) <= Strombelastbarkei
[ Ib <= In <= <= Iz ]

Vielen Dank im vorraus

von M. K. (sylaina)


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Marco schrieb:
> Es gibt eine Zuleitung mit
> 6mm2 dies geht auf klemmen und wird dann auf 4 Geräte aufgeteilt mit
> 2.5mm2 jedes Gerät hat 6kW = 8.66 A ist das so zulässig den Querschnitt
> zu reduzieren?

Das würde ich aber noch mal nachrechnen, da stimmt was nicht. An einer 
normalen SchukoSteckdose hat man 3,6 kW und die ist mit 16 A 
abgesichert. 6kW sollen 8,66 A entsprechen? Also liegt da eine Spannung 
von rund 700 V an? Was ist denn das für ein Netz?

Den Querschnitt so zu reduzieren ist zulässig. Das macht man praktisch 
an jeder Steckdose so.

: Bearbeitet durch User
von Michael K. (Gast)


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Marco schrieb:
> das so zulässig den Querschnitt
> zu reduzieren?

Gegenfrage:
Was passiert denn wenn eines der Geräte mit 2,5mm² Zuleitung ein 
klitzekleines bißchen weniger Strom verbrät als der Sicherungsautomat 
der 6mm² Zuleitung zur Auslösung braucht ?

Sagts Du dann den Hinterbliebenen: 'Auf Mikrocontroller.net haben die 
aber gesagt das das geht.'?

von Marco (Gast)


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Die 3.6 kW sind Wechselstrom

die Geräte werden 3-phasig betrieben

6kW/(400V*Wurzel3)=I

von M. K. (sylaina)


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Marco schrieb:
> Die 3.6 kW sind Wechselstrom
>
> die Geräte werden 3-phasig betrieben
>
> 6kW/(400V*Wurzel3)=I

Ist die Wurzel(3) nicht zuviel?

EDIT: Ich geh mal davon aus, dass es drehstromäßig weiter geht.

Michael Knoelke schrieb:
> Gegenfrage:
> Was passiert denn wenn eines der Geräte mit 2,5mm² Zuleitung ein
> klitzekleines bißchen weniger Strom verbrät als der Sicherungsautomat
> der 6mm² Zuleitung zur Auslösung braucht ?

Gegengegenfrage:
Was passiert wenn mein Anschlusskabel für den Laptop (0.75 mm^2) ein 
klitzekleines bißchen weniger Strom verbrät als der Sicherungsautomat 
der 2,5mm^2 Zuleitung zur Auslösung braucht?

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (stefan_h22)


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> Gegengegenfrage:
> Was passiert wenn mein Anschlusskabel für den Laptop (0.75 mm^2) ein
> klitzekleines bißchen weniger Strom verbrät als der Sicherungsautomat
> der 2,5mm^2 Zuleitung zur Auslösung braucht?

Die sind aber doch meistens nochmal intern abgesichert. normalerweise 
ist bei jeder querschnittsveringerung neu abzusichern.

von Peter II (Gast)


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Marco schrieb:
> Der Leitungsabschnitt ist <= 3 m. Die Leitung ist so ausgeführt, dass
> die Kurzschlussgefahr auf ein Minimum herabgesetzt ist und sich
> ausserdem in deren Nähe keine brennbaren Stoffe befinden.

Wenn du das einhalten kannst, ist es zulässig sonst nicht.

von Marco (Gast)


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Jedes gerät ist mit einer 16 A feinsicherung ausgestattet.

über jeden 2.5mm2 Leiter fliesst ein Strom von 8.6 A der ausreichen 
würde ohne grosse Verluste.

aber normal wird so ausgelegt Verbraucher <= Sicherung <= Leitung

von Michael K. (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Gegengegenfrage:
> Was passiert wenn mein Anschlusskabel für den Laptop (0.75 mm^2) ein
> klitzekleines bißchen weniger Strom verbrät als der Sicherungsautomat
> der 2,5mm^2 Zuleitung zur Auslösung braucht?

Die netzteilinterne Sicherung kommt, oder die Feuerwehr und danach der 
Staatsanwalt zum Hersteller.
Die Zuleitung zum Netzteil hat ja einen Durchmesser der ausreicht den 
Sicherungsautomat der Steckdose auszulösen ohne abzubrennen.
Dünner als feste Verlegung ist dabei ok weil das Kabel frei verlegt wird 
und relativ kurz ist.
Wie dünn ist wiederum in den Normen geregelt.

Die Vorschriften sind doch völlig klar.
Entweder eine Sicherung die zu Leitung + Länge + Verlegeart passt, oder 
eine kurzschlussfeste Leitung die beim durchbrennen nicht ihre 
Isolierung aufbrennt.

Welchen nominalen Strom die Geräte ziehen ist völlig wurst, weil 
Sicherungen Leitungsschutz sind und eben den Fehlerfall absichern 
sollen.
Was im Fehlerfall fliesst weiß niemand weil es ja schliesslich ein 
Fehlerfall ist.

Marco schrieb:
> Jedes gerät ist mit einer 16 A feinsicherung ausgestattet.

Das ist wirklich toll, aber was passiert auf dem Weg dahin ?
Wahrscheinlich nix, aber wenn dann bist Du dran wenn Du Dich nicht an 
die vorgeschriebenen Kabelstärken hälst.

von Marco (Gast)


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Die 2.5mm2 Strecke ist vieleicht 50 cm. An dieser Stelle bin ich mir 
eben nicht sicher

-die Kurzschlussgefahr auf ein Minimum herabgesetzt ist-

Wie kann ich das überprüfen? bzw welche kriterien muss ich erfüllen?

von Peter II (Gast)


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Michael Knoelke schrieb:
> Die Vorschriften sind doch völlig klar.
> Entweder eine Sicherung die zu Leitung + Länge + Verlegeart passt, oder
> eine kurzschlussfeste Leitung die beim durchbrennen nicht ihre
> Isolierung aufbrennt.

scheinbar ja nicht. Sonst würde es diesen Satz ja nicht geben.

> Der Leitungsabschnitt ist <= 3 m. Die Leitung ist so ausgeführt, dass
> die Kurzschlussgefahr auf ein Minimum herabgesetzt ist und sich
> ausserdem in deren Nähe keine brennbaren Stoffe befinden.

damit ist es zulässig, wenn er die 3m einhalten kann.

von Michael K. (Gast)


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Peter II schrieb:
> damit ist es zulässig, wenn er die 3m einhalten kann.

Ok, ich verringe auf 0.000001mm² und das ist zulässig weil ich die 3m 
einhalte. Das ist gut zu wissen.

Wie gesagt sind die 16A Feinsicherungen Geräteschutz.
Die Leitungen werden einzig und ausschliesslich von den 32A Sicherungen 
geschützt wenn der Kurzschuss berets vor den 16A Sicherungen passiert.

Peter II schrieb:
> ausserdem in deren Nähe keine brennbaren Stoffe befinden.
PVC ist brennbar !

von Peter II (Gast)


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Michael Knoelke schrieb:
> Ok, ich verringe auf 0.000001mm² und das ist zulässig weil ich die 3m
> einhalte. Das ist gut zu wissen.

ja ist zulässig, wenn das gerät nicht mehr Strom brauch. Das macht ja 
schon wenn man den Spannungsprüfen an das Kabel hält, oder hast du 10mm² 
Leitungen im Spannungsprüfer?

> > ausserdem in deren Nähe keine brennbaren Stoffe befinden.
> PVC ist brennbar !

In der Nähe zu der Leitung - damit ist also nicht der Mantel gemeint.

von Marco (Gast)


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/*
Die Überlast-Schutzeinrichtung darf im Zuge der zu schützenden Leitungen
angeordnet sein, wenn in diesem Leitungsabschnitt:
keine Verringerung des Querschnitts
keine ungünstigere Art der Verlegung
kein ungünstigerer Aufbau der Leitung
keine Abzweigungen oder Steckvorrichtungen vorhanden sind
/*
und einem der beiden folgenden Fälle entspricht:

Der Leitungsabschnitt ist gegen Kurzschluss geschützt.
oder
Der Leitungsabschnitt ist <= 3 m. Die Leitung ist so ausgeführt, dass
die Kurzschlussgefahr auf ein Minimum herabgesetzt ist und sich
ausserdem in deren Nähe keine brennbaren Stoffe befinden.


mmh jetzt nochmal unten steht ja eiegentlich an jeder stelle eine 
Sicherung bei der eine querschnittsverringerung oder eine Minderung der 
Strombelastbarkeit der Leiter vorleigt ich würde doch die belastbarkeit 
mindern in dem momment wo ich den querschnitt verringere

Eine Überlast- Kurzschluss- Schutzeinrichtung muss grundsätzlich an
jeder Stelle angeordnet werden, an welcher eine Verringerung des
Querschnitts der Leiter, der Arte der Verlegung oder des Aufbaus der
Leitungen eine Minderung der Strombelastbarkeit der Leiter bedingt

Peter || was denkst du ist in diesem Fall doch eigentlich nicht zulässig 
(Es wird so aktuell gemacht und ich wollte es überprüfen)

von Peter II (Gast)


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Marco schrieb:
> Eine Überlast- Kurzschluss- Schutzeinrichtung muss grundsätzlich an
> jeder Stelle angeordnet werden, an welcher eine Verringerung des
> Querschnitts der Leiter, der Arte der Verlegung oder des Aufbaus der
> Leitungen eine Minderung der Strombelastbarkeit der Leiter bedingt

so ist das nicht richtig.

Wenn man z.b. 16A Sicherung verbaut und aber ein 10mm² Kabel verlegt und 
irgendwo dann auf 2,5mm² verringert ist das auch zulässig.

> Peter || was denkst du ist in diesem Fall doch eigentlich nicht zulässig
> (Es wird so aktuell gemacht und ich wollte es überprüfen)

wie lang und was für Kabel ist dann von der Klemmstelle zu den Geräten 
verlegt?

von MaWin (Gast)


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Peter II schrieb:
> Michael Knoelke schrieb:
>> Ok, ich verringe auf 0.000001mm² und das ist zulässig weil ich die 3m
>> einhalte. Das ist gut zu wissen.
>
> ja ist zulässig, wenn das gerät nicht mehr Strom brauch.

Nein, ist nicht zulässig, weil eine 230V~ Zuleitung einen 
Mindestquerschnitt von 0.75mm2 haben soll, auch wenn Chinesen das nicht 
wissen.
IM Gerät kann es dann dünner sein, sie Trafoprimärwicklungsdraht.

von MaWin (Gast)


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Marco schrieb:
> Wie kann ich das überprüfen? bzw welche kriterien muss ich erfüllen?

Normales Kabel (unter Putz) reicht, normales Zuleitungskabel auch, es 
sei denn, es läuft ungeschützt unter mechanischer Beanspruchung, 
beispielsweise auf dem Fussboden lang wo man drübergeht.

von Schleifenimpedanz (Gast)


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Warum hat hier eigentlich noch niemand mal das Wort Schleifenimpedanz 
benutzt?

von Peter II (Gast)


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MaWin schrieb:
> Normales Kabel (unter Putz) reicht, normales Zuleitungskabel auch, es
> sei denn, es läuft ungeschützt unter mechanischer Beanspruchung,
> beispielsweise auf dem Fussboden lang wo man drübergeht.

da bin ich mir nicht so sicher.

http://download.gep-h2o.de/Zertifikate/TUEV/GEP_Zwischenklemmkasten_Sicherungen.pdf
[...]
6.4.2.1
Die Schutzeinrichtung für den Schutz bei Kurzschluss darf im Zuge der zu 
schützenden Leitung
oder des zu schützenden Kabels versetzt werden, wenn der zwischen der 
Querschnittsverringerung oder
sonstigen Änderung einerseits und der Schutzeinricht
ung andererseits liegende Leitungsteil (oder Kabelteil)
gleichzeitig den folgenden drei Bedingungen genügt:
a) seine Länge beträgt nicht mehr als 3 m;
b) er ist so ausgeführt, dass die Gefahr eines Ku
rzschlusses auf ein Mindestmaß beschränkt ist;
Anmerkung: Diese Bedingung lässt sich z.B. durch eine Verstärkung des 
Schutzes der Leitung gegen äu-
ßere Einflüsse erfüllen.
c) er ist so ausgeführt, dass die Gefahr von Feuer
und Personenschäden auf ein Mindestmaß beschränkt
sind.
[...]

ein normales unterputz Kabel, ist nicht besonders Geschützt. Wenn es im 
Stahlpanzerrohr liegt ja.

von Peter II (Gast)


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Schleifenimpedanz schrieb:
> Warum hat hier eigentlich noch niemand mal das Wort Schleifenimpedanz
> benutzt?

weil es bei kurzen Anschluss Leitungen vernachlässigbar ist.

von Marco (Gast)


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Peter II schrieb:
> wie lang und was für Kabel ist dann von der Klemmstelle zu den Geräten
> verlegt?

einzel litze in einem glasseideschlauch geführt max 70 cm halogenfrei 
bis 155°C beständig

Die zul ist 6mm2 max 2m ölflex

Ich werde das ändern und den Querschnitt erhöhen auf 6mm2

von Peter II (Gast)


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Marco schrieb:
> einzel litze in einem glasseideschlauch geführt max 70 cm halogenfrei
> bis 155°C beständig

der mechanische Schutz wird also nicht so gut sein. Wenn man es in

http://www.fraenkische.com/de/FFMSS-2819,5618.html?back_seite=anlagen_metallschlaeuche_de

verlegt, hätte ich keine bedenken.

> Ich werde das ändern und den Querschnitt erhöhen auf 6mm2
auch gut, aber ob man Einzelleitungen im Glasseideschlauch frei verlegen 
darf, bin ich mir nicht sicher. Oder ist das alles in einem Gerät?

von Marco (Gast)


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32A Sicherung sichert die leitung mit 6 mm2 gegen Kurzschluss
bei 2.5mm2 müsste die Sicherung mit 16A ausgeführt sein. Also ist im 
momment die Leitung nicht ausrechend geschütz

Wenn die Schutzeinrichtungen gegen Überlast und Kurzschluss für den 
geringeren Leitungs-querschnitt vom Zwischenklemmkasten der GEP 
Trinkwasser - Trennstation bis in den Schaltschrank, ab der Einspeisung 
sichergestellt sind, kann auf den Einbau von Schutzeinrichtungen in dem 
Zwischenklemmkasten verzichtet werden.

--> Demzufolge muss ich das Ändern und den Querschnitt erhöhen.

Gerne einen Kommentar wenn jemand etwas anderes denkt

Ansonsten vielen Dank für die Beteiligung

von Marco (Gast)


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Peter II schrieb:
> Oder ist das alles in einem Gerät?

ist nach IEC Normgerecht in einem Gerät verlegt. Benötigt aber wie ich 
noch gelesen habe einen Wartungsschalter sobald eine Steckvorrichtung > 
16A benutz wird

(nebenbei Peter die Steckvorrichtung zum Thema 2 Geräte 1-Phasig war 
nicht das Problem die vorzeitige neutralleiter entfernung ist ein 
Bauseitiges Problem gewesen und der Spannungwächter den ich gefunden 
hatte brauchte eine abfallzeit = 100 ms was nicht ausgereicht hätte um 
den Varistor bzw die Elektronik zu schützen)

von Peter II (Gast)


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Marco schrieb:
> ist nach IEC Normgerecht in einem Gerät verlegt.

dann ist doch die ganze Diskussion sinnlos. Wenn es ein gerät ist, dann 
gelten doch andere Normen. In (fast) jedem Gerät gibt es eine 
Querschnittverringerung (und wenn es nur die Leiterplatte ist).

von Marco (Gast)


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Peter II schrieb:
> dann ist doch die ganze Diskussion sinnlos. Wenn es ein gerät ist, dann
> gelten doch andere Normen. In (fast) jedem Gerät gibt es eine
> Querschnittverringerung (und wenn es nur die Leiterplatte ist).

ist Sie nicht die Strombelastbarkeit einer Leitung erhöht sich nicht in 
einem Gerätegehäuse.

Die Geräte Normen beziehen sich da jeweils auf die NIN oder in 
Deutschland auf die VDE Installations Vorschriften.

Zudem ist jedes PCB durch eine Sicherung gesichert und die Leiterbahnen 
auf den jeweils anliegenden Strom ausgelegt.

von MaWin (Gast)


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Marco schrieb:
> bei 2.5mm2 müsste die Sicherung mit 16A ausgeführt sein.

Nö, 20A

von Peter II (Gast)


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Marco schrieb:
> Zudem ist jedes PCB durch eine Sicherung gesichert und die Leiterbahnen
> auf den jeweils anliegenden Strom ausgelegt.

und was ist wenn die Sicherung auf dem PCB ist? Glaubst du dort ist die 
Kupferbahn mehre mm²?

Jede Deckenlampe an intern 0,75mm² und oft eine 16A Sicherung - dürfte 
ja auch nicht zulässig sein. Dort gibt es nicht mal eine 
Gerätesicherung.

von MaWin (Gast)


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Peter II schrieb:
> ein normales unterputz Kabel, ist nicht besonders Geschützt.

Doch, natürlich, durch den Putz.

Rohre braucht man nur überputz in Gegenden, bei denen mit Beschädigung 
zu rechnen ist. Also nicht in Versorgungsschächten oder so.

Früher wurde im Keller auch auf Putz verlegt, heute eher in 
Schutzrohren.

Auch ein Anschlusskabel zu einem Gerät bis 3m darf einfach so in der 
Gegend rumliegen, ohne daß man von besonderer Gefahr ausgeht. Erst wenn 
es mit Gaffertape fest geklebt unter dem Teppich langläuft, ist mit 
mechanischer Beschädigung zu rechnen.

von Peter II (Gast)


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MaWin schrieb:
> Peter II schrieb:
>> ein normales unterputz Kabel, ist nicht besonders Geschützt.
>
> Doch, natürlich, durch den Putz.

es ist aber nicht sichtbar und kann angebohrt.

von M. K. (sylaina)


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Marco schrieb:
> ist Sie nicht die Strombelastbarkeit einer Leitung erhöht sich nicht in
> einem Gerätegehäuse.

Da hast du recht, Marco. Es gibt nur einen kleinen Haken an deiner 
Geschichte: Die 32A Sicherung soll nur das 6 mm^2 Kabel zu den Klemmen 
schützen. Die Kabel mit denen die Geräte angeschlossen werden, müssen 
nicht mehr durch die Sicherungsautomaten geschützt werden. Bestenfalls 
ist das angeschlossene Gerät durch eine Feinsicherung geschützt. Diese 
Feinsicherung hat aber nicht die Aufgabe, dass Anschlusskabel zu 
schützen.

von MaWin (Gast)


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Peter II schrieb:
> es ist aber nicht sichtbar und kann angebohrt.

Und ?

Kann ein Rohr auch.

von Marco (Gast)


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Die 32A Sicherung Schütz die Verbindung Anschlussstecker --> Klemme, 
sollte aber auch die Verbindung danach Schützen bis zur Elektronik, da 
die Sicherung 16A für die jeweilige Elektronik und was danach kommt 
schützt.

nochmal zur Erinnerung


Dieses Stück muss im Kurzschluss die Belastung und Auslösezeit Der 
Sicherung stand halten bis diese Auslösst ( Die 2.5mm^2 entstehen im 
einzell Gerät durch den Wärmebelastungsfaktor und kgh bei einer Häufung 
von 4)
                              |
 SK-----|Anschlussleitung--|Leitung intern
                           |----------------16A Gerät 1
---LS 32 A                 |----------------16A Gerät 2
---LS 32 A----------Klemmen|----------------16A Gerät 3
---LS 32 A                 |----------------16A Gerät 4
                   |-----Gehäuse-----------------------|

von P. W. (deneriel)


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Ich würde sagen dass das schon geht, habe dafür aber keine 
Normengrundlage.

Da die Leitungsstrecke kurz ist wird die Leitung sich zwar bei 
Kurzschluss stärker erwärmen, es handelt sich aber um keine Dauerlast. 
Die maximale Betriebstemperatur von Kupferadern von 70° in der 
Installation bezieht sich aber auf die dauerhafte Einwirkung.
Solange das vorgeschaltete Sicherungselement ausreichend schnell 
abschalten kann, der Kurzschlussstrom also ausreichend hoch ist, sollte 
das gehen.

Beispiele:
An meinem Schweißgerät ist vom Hersteller nur eine 4x2.5qmm Zuleitung 
mit 5pol. CEE 32A-Stecker montiert. Die zu erwartende Last im 
Normbetrieb liegt bei maximal 19A und das auch nicht dauerhaft, dafür 
reicht die Leitung halt aus.
Auch in E-Verteilern wird das gerne gemacht und die Verdrahtungsbrücken 
eine Stufe kleiner ausgeführt. Ist auch nen Unterschied ob man da 16qmm 
oder 10qmm durchwürgen muss (bzw. 6qmm statt 10). Begründung ist auch 
hier mW die kurze Leitungslänge.

Das geht in deinem Fall natürlich nur bei festem Anschluss. Denn eine 
Absicherung von Steckdosen mit mehr als dem Nennstrom ist ganz klar 
nicht zulässig.

von M. K. (sylaina)


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Marco schrieb:
> Die 32A Sicherung Schütz die Verbindung Anschlussstecker --> Klemme,
> sollte aber auch die Verbindung danach Schützen bis zur Elektronik, da
> die Sicherung 16A für die jeweilige Elektronik und was danach kommt
> schützt.

Nein, die 32A Sicherung hat lediglich die Leitung zu schützen, es heißt 
ja auch explizit Leitungsschutzautomat und nicht etwa 
Elektroschutzautomat oder ähnliches. Die Sicherungen im Sicherungskasten 
sollen nur die verlegten Kabel schützen. Die angeschlossenen Geräte 
müssen sich selbst schützen, das gilt auch für das Anschlusskabel.

von Kater brummt- phänomenal ! (Gast)


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Marco schrieb:
> nochmal zur Erinnerung
>
> Dieses Stück muss im Kurzschluss die Belastung und Auslösezeit Der
> Sicherung stand halten bis diese Auslösst

Das ist der Punkt, der noch nicht genau betrachtet wurde. Hier kommt 
wirklich die weiter oben eingeworfene Schleifenimpedanz ins Spiel. Aber 
der Reihe nach:

Die VDE 0100 Abschnitt 434.2 schreibt Folgendes: "Eine Einrichtung, die 
den Schutz bei Kurzschluss sicherstellt, muss an dem Punkt angeordnet 
werden, an dem eine Reduzierung des Querschnitts der Leiter oder eine 
andere Änderung erfolgt, die zu einer Änderung der 
Kurzschlussstrombelastbarkeit der Leiter führt, ausgenommen, wenn 
434.2.1, 434.2.2 oder 434.3 zur Anwendung kommt."

Die Kurzschlussbelastbarkeit eines Leiters liegt aber weit höher als sie 
sich aus der Zuordnung der Schutzeinrichtung nach Überlast (siehe VDE 
0298 Teil 4) ergibt.
Wir müssen hier also deutlich zwischen Überlast und Kurzschluss 
unterscheiden.
Wenn eine Überlast der 2.5 qmm Leitung durch ein nachgeschaltetes 
Überstromschutzelement ausgeschlossen wird, muß man nur noch nachweisen, 
daß die 2,5 qmm Leitung einen nachgelagerten Kurzschluß schadlos 
überstehen wird, dh. die vorgelagerte Sicherung/LS den Kurzschluß 
schnell genug abschaltet.

Man schaue nun die Gleichung Abschnitt 434.5.2 der VDE 0100-430:2010-10

t = (k* S / I)^2

mit K = Materialkonstante* ; S = Querschnitt = 2,5 qmm
und I = einpoliger Kurzschlußstrom = Funktion der Schleifenimpedanz 
(aha!)
* z.B. K für PVC = 115 A sqrt(S)/mm^2 (Glasseide weiß ich jetzt nicht)

Wenn man die Schleifenimpedanz nicht zur Hand hat, kann man rechnen:

I =  0.8 * U0 / 2R

wobei R = Widerstand der einfachen Leiterlänge des betrachteten 
Stromkreises <NICHT NUR des kurzen Leiterstückes> -und wegen der 
erwärmten Leitung hier rho = 0,027 Ohm mm^2/m

und hat überschlägig den einpol. Kurzschlußstrom. Damit in
die erste Gleichung und man erhält die Zeit, innerhalb derer die 
vorgelagerte Sicherung auslösen muß. Zum Schluß die Auslösezeit der 
Sicherung anhand der bekannten Kennlinien bestimmen.

Im schlimmsten Falle (dreipoliger KS) verdoppelt sich der Wert von I und 
man rechnet I = 0.8 * U0 / R

Sind die obigen Bedingungen erfüllt, steht einer Verlegung mit 2.5 qmm 
über eine kurze Strecke also nichts im Wege.



Hups; Schon wieder lang  ...  so, ins Bett ° =^--^= °  CHR-RRRR!

von Kater brummt- phänomenal ! (Gast)


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Kater brummt- phänomenal ! schrieb:
> Die VDE 0100 Abschnitt 434.2 schreibt Folgendes: "Eine Einrichtung, die

Uuups, soll natürlich heißen VDE 0100-430 Abschnitt 434.2

=^oo^=  RR?

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