Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OPV Schaltung, einmal invertieren einmal nicht. Standardvorgehen?


von Gerald M. (gerald_m17)


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Hallo zusammen,

ich hätte mal eine kurze Frage wie man so etwas standardmäßig macht.
Ich habe den Instrumentenverstärker AD8428, der mir mit einem fixed Gain 
von 2000 meine Messbrücke verstärkt.
Dieses Signal soll einmal invertiert und einmal nichtinvertiert um den 
Faktor drei verstärkt werden (Und noch ein kleiner Tiefpass bei 2Mhz 
dazwischen).
Es gibt ja nun verschiedene Möglichkeiten:
1. Schalte ich nach dem AD8428 den Tiefpassfilter relativ niederohmig 
und zweige danach auf beide OPVs ab?
2. bekommt jede Leitung einen TPFilter (wie im Bild)
3. erst um Faktor drei verstärken und dann dieses Signal mit dem zweiten 
OPV einfach invertieren?
4. Passen die Werte in den Rückkopplungen (Natürlich nicht das 
Verhältnis, sondern die Größenordnung, da ich ja im Besten Fall auch 
schnelle Schwingungen habe dachte ich, ich sollte eher kleinere 
Widerstände nehmen als die üblichen 1k-100k Ohm)

So wie der Schaltplan im Anhang ist, wäre eigentlich meine erste Wahl. 
Ist aber eher eine Gefühlssache.

von ArnoR (Gast)


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Gerald M. schrieb:
> So wie der Schaltplan im Anhang ist, wäre eigentlich meine erste Wahl.

Der wird so aber nicht funktionieren, weil der invertierende Verstärker 
ein Oszillator ist (du kannst C17 nicht an den Summationspunkt des OPV 
anschließen).

Ob die 2MHz-TP wirklich nötig sind würde ich mir nochmal überlegen. 
Beide Verstärker haben jeweils etwa 3,3MHz Bandbreite, du hast also 
schon einen 2MHz-TP 2.Ordnung in der Schaltung.

Ansonsten ist die Schaltung schon richtig. Das Hintereinanderschalten 
von invertierendem und nichtinvertierendem Verstärker würde ich wegen 
der unterschiedlichen Signallaufzeiten und des höheren Rauschens, 
Offsets usw. nicht machen.

von Gerald M. (gerald_m17)


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Hoppla, ja, danke dir. Das hätte ich komplett übersehen.
Kommt davon wenn man seine eigene Schaltung kopiert -_-"
Natürlich wie im Anhang

: Bearbeitet durch User
von Jay (Gast)


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Beispiel:

http://www.ti.com/lsds/ti/amplifiers-linear/fully-differential-amplifier-products.page

Gibt es auch von anderen Anbietern. Man beachte das "fully 
differential".

Hintergrund:

http://www.ti.com/lit/an/sloa054d/sloa054d.pdf

von Gerald M. (gerald_m17)


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OK, danke auch dir. Bin gerade am lesen, ist sehr interessant (fully 
differential hatte ich noch nie genutzt)
Doch ich sollte vielleicht erwähnen, dass es hier nicht um eine 
symmetrische Datenübertragung geht. Vielmehr brauche ich einfach beide 
Signale unabhängig voneinander. Das Nichtinvertierte Signal wird 
aufgezeichnet, und soll eben durch das nicht invertieren nicht 
verfälscht werden.
Das invertierte Signal benötige ich, wenn ich nach dem Signal regeln 
will, da, aus welchen Gründen auch immer, die Eingangsstufe meines 
Controllers (gekauft) invertiert ist.

Der Vorteil der fully differential Amplifiers ist für mich, soweit ich 
das richtig verstehe, also kein Vorteil mehr.

von Alex (Gast)


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Viel Spass mit deinem Vorhaben. Wenn du da nicht tierisch aufpasst 
bekommst du sowieso eine Mitkopplung / Sender. Alternativ fängst du dir 
irgend einen Langwellensender etc. ein, den du verstärkst. Da wird es 
deinem Regler nie langweilig...

von Gerald M. (gerald_m17)


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Der Regler hat auch einen Lockin. Falls irgendwelche unerwünschten 
Frequenzen rein kommen ist das nicht ganz so tragisch. Es geht 
hauptsächlich um die Signalstärke, da der Lockin nicht sehr stark 
verstärkt.
Natürlich versuche ich diese zu vermeiden, aber der aktuelle Probeaufbau 
funktioniert auch ganz gut, und da liegen die koaxkabel auch über 3 
meter quer über den Arbeitsplatz (und da ist nur das um Faktor 100 
vorverstärkte Signal drauf, nicht wie jetzt das komplett verstärkte)

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