Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Groundplane unter einem DC/DC?


von Karel M. (marsalek)


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Liebe Kollegen,

für ein empfindliches Messgerät (Ladungsempfindlicher Vorverstärker) 
habe ich die Spannungsversorgung mit zwei (1x für Analogteil, 1 x 
Digitalteil) 2 Watt DC/DC Wandlern Traco TDR2-WI gebaut. Unmittelbar an 
den Ein- sowie Ausgängen der DC/DC Wandler sind PI CLC Filter 10µF - 
2,2µH - 25µF - siehe Anhang. Weiter geht die Spannungsversorgung an 
Low-Nosie LDOs, aber die sind für die Diskussion nicht wichtig.

Mit einem Diferentialtastkopf messe/sehe ich an dem letzten Kondensator 
(C15/C16/C17)keine Umschaltspitzen des Wandlers, d.h. die PI-Filter sind 
richtig ausgelegt. Jedoch um die Platine Herum messe ich mit einer 
kleinen Spule am Tastkopf die scharfen Umschaltspitzen im 500 kHz-Takt. 
Diese induzieren sich in alle Leiterbahnen und sickern auch an den 
Eingang des Messgeräts :-(

Anscheinend habe ich die Masseführung um die DC/DC Wandler nicht richtig 
geroutet. Daher meine Fragen dazu:

1. Die beiden Kondensatoren des PI-Filters am Wandler-Ausgang (z.B. 
C7+C8) werden nicht mit der Massefläche verbunden, sondern über eigene 
Leiterbahn mit der Ausgangsmasse des Wandlers verbunden, oder? Damit 
leite ich die Spitzen zurück direkt in den Wandler.

2. Wird dann die Massefläche an den Ausgangspin des DC/DC Wandlers 
angeschlossen, oder eher dort, wo der letzte Kondensator des PI-Filters 
Masse hat?

3. Massefläche unter dem DC/DC Wandler: Auf der Platine habe ich 3 
Masseflächen: Eine mit Masse der Eingangs-Spannungsversorgung verbunden 
- die erstreckt sich bis unter die Eingangsseite der Wandler, und zwei 
(1x dig. + 1 x analog) im Moment mit den Ausgangsmassen der beiden DC/DC 
Wandler verbunden. Die Analog und Digitalmasseflächen verbinde ich unter 
dem Analog/Digitalwandler mit einer 4,7 µH Spule.

Was sonst soll ich beim Routen der Massen an den DC/DC Wandlern 
berücksichtigen?


Komischerweise sind die Umschaltspitzen der beiden DC/DC synchron. Liegt 
da ein Denkfehler vor? Der Prozessortakt kann es nicht sein, der 
AD-Wandler auch nicht :-( Tipps?

Danke für eure Hilfe
Karel

von Helge A. (besupreme)


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1. ja.

2. die zweite Möglichkeit.


3. GNDA/GNDD wird eher im Sternpunkt zwischen analoger und digitaler 
Signalverarbeitung direkt verbunden. Die Induktivität könnte eine 
unabsichtliche Einstreuung von Signalen in deine Analogtechnik bewirken. 
Sind C11/C12 sinnvoll? Da bin ich mir unsicher. Das hängt von der 
restlichen Schaltung ab.

--

Vielleicht synchronisieren sich deine beiden Schaltregler 
"unabsichtlich" entweder über Streufelder oder über Spitzen in der 
Versorgung. Immerhin hast du so den Vorteil, daß keine Schwebung 
entsteht.

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Wandler können auch direkt magnetisch abstrahlen. Auch die 
Induktivitäten können Störungen abgeben. Da hilf ggf. eine mehr oder 
weniger Geschlossene Abschirmung um den Wandler.

Die beiden Masse hinter den Wandlern sollte man an einer Stelle 
verbinden - das könnte etwa der ADC sein. Es kann aber auch eine 
gemeinsame Massefläche sein. Die Verbindung per Spule macht eher wenig 
Sinn.

Die Massefläche am Ausgang kommt an die Kondensatoren am Ausgang des 
Filters, nicht direkt an den Wandler.

Auch mit den Kondensatoren C11 und C12 muss man vorsichtig sein. Beide 
zusammen sind eher kontraproduktiv - eher nur einer und der Punkt auf 
der Eingangsseite muss sehr gut gewählt sein.

von Karel M. (marsalek)


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Liebe Kollegen,

danke für eure Tipps!
1. & 2. sind jetzt schon geklärt.

zu 3.: wie soll ich die Masseflächen unter den DC/DC Wandlern routen? 
Wenn ich die Ausgangsmasse als Fläche unter den Wandlern habe, induziert 
sich magnetisch in die Massefläche HF störung, stimmt? Dann lieber die 
Eingangsmasse unter die Wandler? Oder gar keine Massefläche?

Die Kondensatoren C11/C12 leiten den HF-Müll zurück in die 
Versorgungsmasse ab. Die Kondensatoren stammen aus der AppNote von 
Traco. Bin aber dennoch für weitere Vorschläge dankbar!

Grüße
Karel

von Pandur S. (jetztnicht)


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Falls die Messung empfindlich ist, wuerde ich auch gleich Linearregler 
einplanen. Per Jumper waehlbar. Falls es denn nicht geht mit dem Traco.

von Karel M. (marsalek)


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Karel Marsalek schrieb:
> Weiter geht die Spannungsversorgung an
> Low-Nosie LDOs

Hallo,
die Linearregler sind schon auf der jetzigen Platine, sogar per Jumper 
wählbar ;-) Aber die steilen Spitzen können sie nicht wegbügeln, dafür 
sind die Regler zu langsam. Die Spitzen kommen wohl vom schlechten 
Layout.
Grüße
K.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ein Linearregler kann die Spitzen nie wegmachen. Schau dir mal die 
Frequenzkomponenten an. Es ist nicht der Dreiech, der durchkommt. 
Sondern die Spitze. Die ist von 50MHz aufwaerts. Wie ist die PSRR bei 
dieser Frequenz ? Genau. Null.
Wenn diese Spizen stoeren ... sollte man entweder einen lownoise 
Switcher verbauen, einen lownoise Switcher designen, oder gleich mit 
Linear beginnen.

Ja, Das layout ist auch wichtig.

von Helge A. (besupreme)


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Wenn alles nix hilft, kann der empfindliche Schaltungsteil in eine 
kleine Dose. Damit lassen sich Störungen dämpfen, die nit 
leitungsgebunden ankommen. Die Dosen gibts auch zum Auflöten auf die 
Platine.

von Nachtaktiver (Gast)


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Viel Text und bisher habe ich kein Layout gesehen - Wie siehts wirklich 
aus?

von Karel M. (marsalek)


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Helge A. schrieb:
> Wenn alles nix hilft, kann der empfindliche Schaltungsteil in eine
> kleine Dose. Damit lassen sich Störungen dämpfen, die nit
> leitungsgebunden ankommen. Die Dosen gibts auch zum Auflöten auf die
> Platine.

Hallo Helge,
für ein anderes Projekt bräuchte ich diese Dosen. Wo kann man sie 
kaufen? Wie heissen sie auf deutsch? Sind sie aus Weissblech?

Vielen Dank für den Tipp!
Karel

von Ulrich H. (lurchi)


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C11 und C12 sammeln je nach Layout auch viel HF-Müll von den Wandlern. 
Vor allen wenn die auf der Eingangsseite nicht direkt zusammen an einem 
Punkt sitzen hat man damit Störungen zwischen den beiden Massen auf der 
Ausgangsseite. Wenn überhaupt sollte nur einer der Kondensatoren dran 
sein und da ist der Anschlusspunkt sehr wichtig, denn damit wird das 
Gleichtaktsignal festgelegt. So wie im Plan direkt am Eingang des 
Wandlers ist eine recht schlechte Position.

Ein Linearregler selber hat für die hohen Frequenzen nicht viel PSRR, 
aber zusammen mit dem Ausgangskondensator des Reglers ist das PSRR ggf. 
gar nicht so schlecht, auch wenn das Regler IC nur wie ein Widerstand 
wirkt.

Bei manchen der Wandler hat man auch störende Gleichtaktstörungen (gegen 
die ggf. C11,C12 wirken sollen), dann lohnt ggf. auch eine Drossel am 
Masse Anschluss des Wandlers.

von Nachtaktiver (Gast)


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Die Dosen werden unter anderen auch als "Abschirmgehäuse" verkauft.

http://katalog.we-online.de/de/pbs/WE-SHC

von Helge A. (besupreme)


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Gibts zum Beispiel bei 
http://hollandshielding.com/Products-22-PCB%20shielding , ich kenn die 
Dinger unter EMI shield, EMI can, Abschirmgehäuse. Manche Versender 
haben bzw. hatten ein paar im Programm.

von Kai K. (klaas)


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Das Gesamtkonzept ist Murks. Du schaffst mit C11, C12, L6 und anderen 
parasitären Induktivitäten und Streukapazitäten ungewollte 
Resonanzkreise, in die die Switcher ordentlich "Dampf" reinblasen. 
Dadurch werden die Massen verseucht, noch bevor die 
Versorgungsspannungen die Schaltung erreichen. Das dürften auch die 
Störungen sein, die du im Oszi siehst, eine wild schwingende 
Masseführung.

C11 und C12 für sich alleine sind schon in Ordnung um die 
Gleichtaktstörungen am Ausgang zum Eingang zurückzuführen, wenn denn 
Eingang und Ausgang galvanisch getrennt sein sollen. Hier sollten die 
Verbindungen äußerst kurz sein. Parallelschaltung von mehreren 
identischen Caps können unerwünschte Induktivitäten weiter reduzieren. 
Jeder Millimemter zählt. Am besten wählst du zwei Masseflächen, eine für 
die Eingangsmassen und eine für die Ausgangsmassen und führst beide 
Masseflächen unter den Switchern nahe zusammen. Dann verbindest du sie 
über C11 und C12 mit kürzesten Verbindungen. Die beiden Switcher müssen 
dazu natürlich auch direkt nebeneindander liegen.

Die Pi-Filter referenzierst du auch auf die Masseflächen, legst den 
jeweiligen Massepunkt aber zusätzlich noch möglichst direkt an den 
jeweiligen Massepin der Switcher.

Beide Eingangsmassen hängen an der gemeinsamen Eingangsmassefläche und 
beide Ausgangsmassen an der gemeinsamen Ausgangsmassefläche. Damit ist 
das Optimum erreicht, denn eine bessere Masseverbindung als die 
Verwendung einer Massefläche wirst du nicht finden. Switcher gelten als 
HF-Bauteile und profitieren vom Konzept der "radio frequency plane".


Das Trennen von digitaler Masse und analoger Masse (auf der 
Ausgangseite) gilt heute als überholt. Diese beiden Massen sehen sich 
sowieso über parasitäre Wege und lassen sich nicht wirklich trennen. 
Viel wichtiger ist, die Masserückströme in der Anwendung unter Kontrolle 
zu bekommen. Also räumliche Trennung von analogen und digitalen 
Masseströmen in der gemischt analog/digitalen Schaltung und konsequente 
Verdrosselung aller Versorgungsleitungen, analoger wie digitaler.

von Karel M. (marsalek)


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Liebe Kollegen,

vielen Dank für eure konstruktiven Beiträge! Die PCB-Abschirmgehäusen 
von Würth habe ich auch bei Farnell gefunden:
http://de.farnell.com/webapp/wcs/stores/servlet/Search?catalogId=15001&langId=-3&storeId=10161&st=abschirmgeh%C3%A4use&pageSize=25&showResults=true

An Kai:
C11 & C12 verstanden, direkt unter die Switcher, sie verbinden die 
IN/OUT Masseflächen.

PI-Filter: kurze Leiterbahnen zu den Switcher-Masse Pins.

Kai Klaas schrieb:
> konsequente
> Verdrosselung aller Versorgungsleitungen, analoger wie digitaler

Heisst es nicht nur ein 10µ Kerko + 100nF Kerko an "jeden IC", sondern 
davor noch eine Ferritperle wie z.B. BLM21AG102SN1 (1 kOhm bei 100 MHz)? 
Muss man dabei im Layout den Massepin des jeweiligen ICs (und ggf. die 
Last) direkt (nicht über Groundplane) mit der Masse des 
Pufferkondensators verbinden?

Grüße
Karel

von Kai K. (klaas)


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>C11 & C12 verstanden, direkt unter die Switcher, sie verbinden die
>IN/OUT Masseflächen.

Genau.

>PI-Filter: kurze Leiterbahnen zu den Switcher-Masse Pins.

Vergiß das Wort "Leiterbahn" im Zusammenhang mit Masseverbindungen. Die 
Bauteile gehen immer direkt auf die Massefläche, mit Wärmefallen 
natürlich. Die Pi-Filter werden eben in unmittelbarer Nähe der Switcher 
angeordnet und die Masserückströme sollen möglichst kurze Strecken 
zurücklegen zum jeweiligen Massepin. Aber das entlang, bzw. innerhalb 
einer Massefläche und nicht über eine Leiterbahn.

>Heisst es nicht nur ein 10µ Kerko + 100nF Kerko an "jeden IC", sondern
>davor noch eine Ferritperle wie z.B. BLM21AG102SN1 (1 kOhm bei 100 MHz)?

Ja, an jedem Chip sitzt ein PI-Filter in der Versorgungsspannung. Das 
hat mir geholfen 50nV große Signale in einer schnellen, gemischt 
analog/digitalen Schaltung zu verarbeiten. Als Ferrit nehme ich diese 
hier, wenn es 0805 sein soll:

http://katalog.we-online.de/pbs/datasheet/742792040.pdf

Aber bitte keine Parallelschaltung von unterschiedlichen Caps verwenden, 
wenn da kein ausreichendes ESR (wie in Elkos) vorhanden ist um 
Resonanzen zu bedämpfen. Ein einzelner keramischer 10µF/X7R/0805 Highcap 
ist völlig ausreichend zur Entkopplung. Er hat beides, hohe Kapazität 
und niedrige Induktivität. Da braucht es kein Paralleleschalten, wie man 
es in der Vergangenheit machen mußte. Wenn du denn unbedingt etwas 
parallelschalten willst, dann nimm zwei gleiche Caps. Das gilt auch und 
erst Recht für dein Pi-Filter.

>Muss man dabei im Layout den Massepin des jeweiligen ICs (und ggf. die
>Last) direkt (nicht über Groundplane) mit der Masse des
>Pufferkondensators verbinden?

Die durchgehende Massefläche ist die beste Masseverbindung, die du 
erreichen kannst. Deswegen werden die Entkoppelcaps am besten direkt am 
Versogungsspannungspin angeschlossen und der Masseanschluß geht dann 
direkt auf die Massefläche, an dem auch der Massepin des Chips 
angeschlossen ist. Zwsichen den beiden Massepins gibts es dann zwar 
einen Abstand, aber dort hast du dafür auch die niederohmige und 
niederinduktive Massefläche. Besser geht es einfach physikalisch nicht.

Bei LC-Filtern muß man immer auch die Resonanzen im Auge behalten, wenn 
ein ausreichendes ESR fehlt. Über den Daumen sind rund SQRT(2L/C) nötig 
um eine Resonanz zu unterdrücken. Bei 4,7µH und 25µF wären das rund 
0,6R. Es kann also sinnvoll sein, der Drossel einen kleinen Widerstand 
in Serie zu schalten. Alternativ könnte man für den 25µ Cap auch einen 
Elko nehmen. Diesem muß dann natürlich noch ein guter Kerko 
parallelgeschaltet werden.

Für die Drossel im Pi-Filter bei den Switchern kann man auch einen 
5-Loch-Ferrit verwenden. Die haben überagende Dämpfungseigenschaften, 
weil die Wicklungskapazität fast völlig fehlt.

von Karel M. (marsalek)


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Lieber Kai,

danke für Deine nette Hilfe und für den Tipp auf die Ferritperlen!
Die 5-Loch Ferrite Würth SUKW kenne ich aus einem anderen Thread hier 
:-).


Kai Klaas schrieb:
>>PI-Filter: kurze Leiterbahnen zu den Switcher-Masse Pins.
>
> Vergiß das Wort "Leiterbahn" im Zusammenhang mit Masseverbindungen. Die
> Bauteile gehen immer direkt auf die Massefläche, mit Wärmefallen
> natürlich. Die Pi-Filter werden eben in unmittelbarer Nähe der Switcher
> angeordnet und die Masserückströme sollen möglichst kurze Strecken
> zurücklegen zum jeweiligen Massepin. Aber das entlang, bzw. innerhalb
> einer Massefläche und nicht über eine Leiterbahn.


Ich verstehe, was Du meinst. Die Kondensatoren sollen auf die 
Massefläche :-) ABER: Wenn die Masserückströme der Kondensatoren im PI 
Filter über die Massefläche sausen, wird die Massefläche als ganze 
gestört. Wenn ich diese zwei Kondensatoren über eigene (kurzeste) 
Leiterbahnen an den GND-Pin des Switchers anschliesse, bleibt die 
Massefläche doch sauberer? Was meinst Du, wäre es so nicht sauberer?

Für den PI-Filter vor "jedem IC" in der Schaltung: Passt dann 
10µ/0805/X7R + der 600 Ohm Würth Ferrit + nochmal 10µ X7R? Die 600 Ohm 
Würth WE-CBF Ferrite haben 0.15 Ohm Serienwiderstand und ungefähr 1,6 µH 
(10 Ohm bei 1 MHz), das würde bei z.B. 10 µF Kondensator SQRT(2*1,6/10) 
= 0,57 Ohm zur Dämpfung zusätzlich benötigen. Stimmt?

Nochmal vielen Dank für die Diskussion!
Karel

von Kai K. (klaas)


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>Ich verstehe, was Du meinst. Die Kondensatoren sollen auf die
>Massefläche :-) ABER: Wenn die Masserückströme der Kondensatoren im PI
>Filter über die Massefläche sausen, wird die Massefläche als ganze
>gestört. Wenn ich diese zwei Kondensatoren über eigene (kurzeste)
>Leiterbahnen an den GND-Pin des Switchers anschliesse, bleibt die
>Massefläche doch sauberer? Was meinst Du, wäre es so nicht sauberer?

Masseleiterbahnen sind immer Scheisse, weil sie die Induktivität im 
Vergleich zur durchgehenden Massefläche drastisch vergrößern. Was nützt 
dir die 1nH ESL der SMD-Caps, wenn dann nochmal 5nH von der 
Masseleiterbahn dazukommen? Das ruiniert dir die Dämpfung. Die 
Versorgungsspannung ist jetzt unzureichend gefiltert und wird auf dem 
Weg bis zur Schaltung wieder strahlen.

Außerdem: Dort wo du Platz schaffen mußt für die Masseleiterbahnen geht 
das auf Kosten der Massefläche. Sie ist dort unterbrochen und 
zerstückelt und verliert ihre überragenden Eigenschaften. Das machst du 
noch zwei drei Mal und dann kannst du die Massefläche auch gleich ganz 
weglassen.

Klar kommen auf der durchgehenden Masefläche auch Spannungsabfälle 
zustande. Aber dich interessiert ja nicht das Massepotential direkt am 
Switcher, sondern in deiner analog/digitalen Schaltung. Von den 
Masseströmen im Pi-Filter bei den Switchern ist dort nichts mehr zu 
sehen. Aber eine verschlechterte Siebung der Versorgungsspannungen 
würdest du feststellen.

>Für den PI-Filter vor "jedem IC" in der Schaltung: Passt dann
>10µ/0805/X7R + der 600 Ohm Würth Ferrit + nochmal 10µ X7R? Die 600 Ohm
>Würth WE-CBF Ferrite haben 0.15 Ohm Serienwiderstand und ungefähr 1,6 µH
>(10 Ohm bei 1 MHz), das würde bei z.B. 10 µF Kondensator SQRT(2*1,6/10)
>= 0,57 Ohm zur Dämpfung zusätzlich benötigen. Stimmt?

Ja, das kommt hin. Ich nehme grundsätzlich 2R2...4R7 in den lokalen 
Pi-Filtern, weil ich auch noch bei niedrigeren Frequenzen Dämpfung haben 
möchte.

Wie gesagt, diese lokalen Pi-Filter sind wirklich nur in kritischen 
analog/digitalen Schaltungen notwendig, wenn du beispielsweise mehrere 
ADCs oder DACs hast und ein einzelner, zentraler Verbindungspunkt von 
analoger und digitaler Masse direkt bei einem ADC bzw. DAC garnicht 
möglich ist.

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