Moin, Ich haett' gerne mal ein Problem - Unn zwar: Es gibt Schaltungen, mit denen man eine Impedanzanpassung fuer eine bestimmte Frequenz vornehmen kann; z.b. hier: http://home.sandiego.edu/~ekim/e194rfs01/jwmatcher/matcher2.html Laesst sich auch schoen selbst nachrechnen, indem man halt ein paar (ggf. auch komplexe) Gleichungen loest; hier z.B. eine Moeglichkeit: http://en.wikipedia.org/wiki/Impedance_matching#L-section Ich bezieh' mich jetzt mal auf die gegebenen Schaltungen mit nur 2 Reaktanzen und da auch nur die Tiefpassartigen: Damit kann ich z.b. einen rein reellen Abschlusswiderstand in einen anderen rein reellen Widerstand transformieren, bei genau einer Frequenz. Bei der Frequenz 0 wird der rein reelle Abschluss auch wieder rein reell; klaro passiver Tiefpass bei 0 Hz - was soll da auch sonst passieren. Ausgehend von so einer Schaltung, glaub' ich so ausm Bauch raus, koennte man auch 2 dieser Anpassglieder in Kette schalten, anders dimensionieren, und damit zB. eine Transformation eines reellen Abschlusses auf 2 verschieden grosse (oder von mir aus auch gleiche) reelle Widerstaende fuer 2 verschiedene (vorgegebene Frequenzen) erreichen (Sicherlich wirds da irgendwelche Einschraenkgungen bzgl. der erreichbaren Uebersetzungsverhaeltnisse geben). Noch allgemeiner: Mit N in Kette geschalteten LC Tiefpassgliedern koennte man eine rein reelle Widerstandstransformation bei N verschiedenen (oder N+1, wenn man die 1:1 Transformation 0 Hz mitzaehlt) Frequenzen auf N verschiedene reelle Werte erzielen. Die Anpassschaltung hat dann also so einen Teschebyscheff-1-artigen Frequenzgang; mit verschiedenen "Rippeln" im Durchlass um eben die Transformation zu erreichen. Nur: Das Berechnen der Werte fuer die L und C wird zu Fuss unangenehm laenglich. Kennt wer zufaellig einen Trick wie's leichter geht oder einen Ansatz mit Octave(oder Matlab) oder Spice oder sowas? Gruss WK
> Impedanzanpassung fuer eine bestimmte Frequenz > Bei der Frequenz 0 wird der rein reelle Abschluss auch wieder rein reell Das widerspricht sich, außer man will wirklich nur bei Gleichspannung (DC: f = 0) was anpassen. Machs nicht so kompliziert, erzähl einfach: Was soll denn nun bei deinen 2 Frequenzen mit/ohne DC herauskommen? Gähn.
Moin, Gunter schrieb: > Machs nicht so kompliziert, erzähl einfach: > Was soll denn nun bei deinen 2 Frequenzen mit/ohne DC > herauskommen? > OK, dann mit einem Beispiel mit konkreten Zahlen: Ich hab' also mein Anpassnetzwerk; Verschaltung als Tiefpass mit 3 Spulen und 3 Kondensatoren. An dessen Ausgang haengt eine reelle Last von 300 Ohm. Die soll durch das Anpassnetzwerk auf folgende Eingangwiderstaende bei folgenden Frequenzen transformiert werden: 0 Hz : 300 Ohm (Logo, was anderes geht auch nicht) 30 MHz : 120 Ohm 50 MHz : 100 Ohm 100 MHz : 75 Ohm Die Werte nur mal als Beispiel und weil ich mir vorstellen koennt', dass das dabei auch "vernuenftige" Werte fuer die einzelnen Bauteile rauskommen koennten. Haette ich jetzt nur die Forderungen: 0 Hz : 300 Ohm 30 MHz : 120 Ohm Dann koennt' ich das direkt ausrechnen: Parallel zu 300 Ohm kommt ein C mit 21.66pF; dazu in Reihe eine Spule mit 780nH; Fertig. So und jetzt das selbe mit hoeheren Ordnungen...Wie kann man's mit ertraeglichem Aufwand berechnen? Klarer? > Gähn. Yepp. Gruss WK
Also: Ein Anpassnetzwerk ist dafür da eine bestimmte Impendanz am Eingang auf einen anderen Wert am Ausgang zu Transformieren. Diese Anpassung ist aber Frequenzselektiv und kann nur in einer Richtung erfolgen. Durch eine mehrstufige Transformation erhöht man die Güte der gesamten Schaltung und wird Schmalbandiger - Das Verhältnis von Eingangsimpendanz zur Ausgangsimpendanz bestimmt die Güte der einzelnen Zwischenstufen. Wenn man das ganze zum Beispiel zwei Stufig ausführen möchte, berechnet man das erste L-Netzwerk so, das man mithilfe des ersten Netzwerkes die Impendanz auf einen Zwischenwert Transformiert. Diesen Wert benutzt man dann als Ein-(Aus)-gangs Wert der zweiten Stufe und Transformiert diese mithilfe der zweiten Stufe auf die Tatsächliche Ausgangsgröße des Gesamten Vierpols. Normalerweise ist eine solche Anpassung Frequenzselektiv und gilt nur für eine einzelne Freqeunz. Ich habe das Gefühl das du hiermit auf den Holzweg bist. Du kannst ja die L-Netzwerke mal für die einzelnen Fälle (=Frequenzen, Transformationsimpendanzen) berechnen und schauen wie die Werte der Bauteile streuen. Der gesamte Vierpol wird halt so berechnet das er für eine Freqeunz sich rein reell Verhält und den Eingang entsprechend auf dem Ausgang transformiert, für mich klingt es widersprüchlich das dies für x-beliege Freqeunzen möglich wäre. Spätestens bei der Zweiten Stufe bekommt du ein C in Reihe in deinen Netzwerk, wodurch du bei Z(f=0) ein "undefiniert" bekommst. (Das ganze Widerspricht auch der Funktion eines solchen L-Netzwerkes!)
Edit: Letzter Absatz war nicht ganz richtig. Die gewünschte Characteristik bestimmt die Anordnung des Netzwerkes. Abhängig davon wäre auch theoretisch ein Wert bei Z(f=0) möglich - aber ohne Transformation.
Also 3 Spulen und 3 Kondensatoren, macht 6 Unbekannte. Dazu kommen 4 frequenzen, 4 Impedanzen. Dh das System hat noch gewisse Freiheitsgrade. Das System ist unterbestimmt. Trotzdem ist eine Loesung nicht zwingend moeglich. Man muss es auch bauen koennen. Und man moechte vielleicht die Uebertragungsfunktion stetig ableitbar haben. Daher berechnet man nicht interpolativ, sondern approximativ. Dh, die Loesung muss nicht durch die Punkte gehen, in der Naehe geht auch noch. Ich fuerchte, eien Ahnung in Mathe sollte man haben, einfach ein Tool anwerfen ist etwas wenig. Ich wuerd's selbst schreiben... bis man sich in etwas eingearbeitet hat...
Moin, Nachtaktiver schrieb: > Also: > > Ein Anpassnetzwerk ist dafür da eine bestimmte Impendanz am Eingang auf > ... > mithilfe der zweiten Stufe auf die Tatsächliche Ausgangsgröße des > Gesamten Vierpols. Yepp. Klar soweit. > > Normalerweise ist eine solche Anpassung Frequenzselektiv und gilt nur > für eine einzelne Freqeunz. Ich habe das Gefühl das du hiermit auf den <fussaufstampf> :-D ich wills aber fuer N Frequenzen, nicht nur fuer eine. Daher bin ich auch bereit mehr als ein L und ein C springen zu lassen, naemlich jeweils N Ls und Cs. > Der gesamte Vierpol wird halt so berechnet das er für eine Freqeunz sich > rein reell Verhält und den Eingang entsprechend auf dem Ausgang > transformiert, für mich klingt es widersprüchlich das dies für x-beliege > Freqeunzen möglich wäre. Spätestens bei der Zweiten Stufe bekommt du ein > C in Reihe in deinen Netzwerk, wodurch du bei Z(f=0) ein "undefiniert" > bekommst. > > (Das ganze Widerspricht auch der Funktion eines solchen L-Netzwerkes!) Seh' ich noch anders. Nochmal mein Beispiel im 3. Post: 300 Ohm werden durch ein Serien-C=21.66pF und ein parallel L=780nH bei einer Frequenz von 30 MHz also auf 120 Ohm transformiert. Schoene Anpassschaltung mit dem L und dem C. Jetzt setz' ich meinen Anpass-Hut ab und setz meinen Tschebyscheff-Hut auf und sag': Diese Anpassschaltung ist ein Tschebyscheff(Typ1, Ripple im Durchlass)-Filter 2. Ordnung. Ripple ist 10*log(300 Ohm/120 Ohm)=3.98 dB; Grenzfrequenz ist irgendwo ein bisschen ueber 30MHz. Einwaende? So, und jetzt koennt ich sagen: Ich konstruier' mir mal ein Tschebyscheff mit hoeherer Ordnung, z.b. 4; aber gleichem Ripple und fast gleicher Grenzfrequenz - also mit je 2 Spulen und Kondensatoren. Das hat dann 2 "Buckel" im Durchlassbereich, der eine noch wie vorher bei 30MHz, aber drunter ist dann noch ein Buckel. Und bei diesem Buckel setz' ich wieder meinen Anpasshut auf und sag: Da hab' ich eine 2. Frequenz, bei der das Anpassnetzwerk meine 300 Ohm auf 120 Ohm transformiert. Das Spiel koennt' ich noch mit hoeheren Ordnungen machen: Mehr Buckel-> Mehrfaches treffen der 120 Ohm... So - und jetzt seh' ich das mal nicht so eng wie beim Tschebyscheff, wo alle Buckel gleich hoch sind, sondern da koennte mal einer hoeher oder niedriger sein, und die Position (Frequenz) wuerd' ich auch gerne selbst bestimmen. Dafuer waere mir aber das Verhalten zwischen den Buckeln und im "Sperrbereich", also irgendwo oberhalb meiner hoechsten Frequenz voellig wumpe. Und jetzt fehlt mir halt "nur" noch eine aufwandsarme Rechenvorschrift, wie ich auf die L,C Werte komme, bei gegebenen Frequenzen/Widerstaenden. Fuer 2. Ordnung ist es kein Ding. Fuer 4. Ordnung werd' ich wahrscheinlich noch auf DIN-A4 Karopapier hinkriegen, aber bei 3. bis Nter Ordnung seh' ich leichte Probleme... Differentialknilch schrieb: > Daher berechnet man nicht interpolativ, sondern approximativ. Dh, die > Loesung muss nicht durch die Punkte gehen, in der Naehe geht auch noch. Ich glaub', das geht analytisch und auch exakt durch die Punkte. Zumindest wenn man keine zu grossen Faxen bei den Forderungen macht; also mein obiges Beispiel sollte da funktionieren. Die Uebertragungsfunktion ist immer ein Bruch mit Zaehler- und Nennerpolynom. Dank Passivitaet von L und C kanns auch nicht anfangen zu schwingen, d.h. Pole und Nullstellen sind da, wo sie hingehoeren. > Ich fuerchte, eien Ahnung in Mathe sollte man haben, einfach ein Tool > anwerfen ist etwas wenig. Naja, das werden erst recht laengliche komplexe Brueche, die man in Re und Im aufsplitten darf und am Schluss wirds ein Gleichungssystem Nter Ordnung geben, was sich im Normalfall loesen lassen wird. Aber das ist die Holzhammer-Methode und auf Karopapier fuer hoehere Ordnungen nicht praktikabel. Schoen waer's "wenn's da auch was von Ratiopharm gaeb" - > Ich wuerd's selbst schreiben... bis man sich in etwas eingearbeitet > hat... Ich halt' dich nicht davon ab... :-D Gruss WK
Früher (TM) hat man für diese Berechnungen ein Smith-Diagramm benutzt.
Moin, Christoph Kessler (db1uq) schrieb: > Früher (TM) hat man für diese Berechnungen ein Smith-Diagramm > benutzt. Das taet' ich glatt auch heute noch hernehmen, aber ich weiss da nicht, wie ich das dann fuer mehrere Frequenzen gleichzeitig malen kann... Gruss WK
Christoph Kessler (db1uq) schrieb: > Früher (TM) hat man für diese Berechnungen ein Smith-Diagramm benutzt. Zirkel nicht vergessen. derguteweka schrieb: > aber ich weiss da nicht, > wie ich das dann fuer mehrere Frequenzen gleichzeitig malen kann Due Betriebsgüte hinreichend niedrig wählen, z.B. QL=6, und dann sehen, wo man landet.
Moin, foo schrieb: > Due Betriebsgüte hinreichend niedrig wählen, z.B. QL=6, und dann sehen, > wo man landet. Ich vermute mal, da will ich nicht landen. Die Anpassung soll/muss nicht breitbandig sein, sondern nur bei bestimmten, vorgegebenen Frequenzen. Das kann dann auch jeweils sehr schmalbandig sein. Gruss WK
Moin, Hier mal eine Idee, wo ich ungefaehr hin will - vielleicht sagt ein Bild mehr als 1000 Worte... Ich hab' mir hier http://www-users.cs.york.ac.uk/~fisher/lcfilter/ mal einen Tschebyschefftiefpass 8. Kajuete mit 100MHz Grenzfrequenz, 3dB Ripple und 75 Ohm rechnen lassen. Das Ergebnis in ein File gepackt und ngspice drauf losgelassen.
1 | matching network |
2 | |
3 | v1 1 0 ac 1 |
4 | r1 1 2 75 |
5 | l1 2 3 421n |
6 | c1 3 0 16.4p |
7 | l2 3 4 555n |
8 | c2 4 0 17.2p |
9 | l3 4 5 561n |
10 | c3 5 0 17.0p |
11 | l4 5 6 537n |
12 | c4 6 0 12.9p |
13 | |
14 | r2 6 0 436 |
15 | |
16 | .ac dec 500 1Meg 300Meg |
Dann mal die Eingangsimpedanz ueber die Frequenz; getrennt nach Imaginaer- und Realteil malen lassen. Da kann man jetzt schoen erkennen, dass zB. bei ganz niedrigen Frequenzen die Impedanz logischerweise gegen den Wert von r2 strebt. Weiterhin kann man sehen, dass der Imaginaerteil fuer 7 Frequenzen 0 wird. (ca. 20MHz: ca. 75 Ohm; ca. 42MHz: ca. 400 Ohm; ca. 55Mhz: ca. 75 Ohm; ca. 77Mhz: ca. 300 Ohm; usw...) Sprich: So eine Transformation, wie ich mir's vorstell, ist prinzipiell moeglich. Bloss wuerd' ichs eben ganz gerne rueckwaerts rechenen koennen: Ausgehend von Frequenzen und Widerstaenden dann die Werte fuer Ln und Cn. Gruss WK
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