Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Analoge Steuerung für ZD-522 Entlötgerät?


von Hobby-16 (Gast)


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Ich möchte eine einfache Temperatur-Steuerung für den ZD-522 aufbauen.
DAs ist ein Endlötgerät von Pollin. 24V 80W Desoldering Gun, so heist 
das Ding.
Ich hatte mich zuerst darauf verlassen das ich den mit dem Trafo vom 
ZD-931 versorgen könnte, aber
die Leistung reicht nicht aus.

Die ersten Überlegungen sind ja recht einfach, wie Schmitt-Trigger und 
Relays oder Triac.

NTC gesteuerte Schaltungen sind ja genug im Netz zu finden, 
Jedoch--------

der Thermowiederstand im Heizelement scheint gar kein Widerstand zu 
sein. Und hat die Eigenschaft seinen Widerstand zu erhöhen wie ein PTC. 
Ca 30 Ohm bei 300°C.

Der Lötkolben zur ZD-931 verhält sich genau so, das ich über dem 
Thermo-Sensor eine Spannung messen kann, in Abhängigkeit der Temperatur.

Ich bin mir sicher, das auch eine Thermospannung als Regelgröße in Frage 
kommen könnte, doch wie ist damit umzugehen???


Es wäre schön, wenn hier jemand meine Verwirrung Ordnen könnte.


Und wenn sich schon mal jemand einen Eigenen Regler gebaut hat, würde 
ich den gern nachbauen dürfen.


Ahoi von hier aus

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Hobby-16 schrieb:
> DAs ist ein Endlötgerät von Pollin. 24V 80W Desoldering Gun, so heist
> das Ding.

Genaugenommen ist das ein Ersatzteil für eine Entlötstation von 
Zhongdi, und wird nicht nur von Pollin, sondern auch Reichelt 
vertrieben.

Du hast eine ausreichend kräftige Pumpe, um Dir den Rest von 
ZD-915/ZD-985 selbstzubauen?

> Ich hatte mich zuerst darauf verlassen das ich den mit dem Trafo vom
> ZD-931 versorgen könnte, aber die Leistung reicht nicht aus.

Die hat 48 Watt, die Entlötpistole will aber mit 80 Watt beheizt werden.

von Oliver R. (orb)


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Hobby-16 schrieb:
> der Thermowiederstand im Heizelement scheint gar kein Widerstand zu
> sein. Und hat die Eigenschaft seinen Widerstand zu erhöhen wie ein PTC.

Da ist auch kein 'Thermowiderstand' sonder ein Thermoelement Typ J drin. 
Zur Auswertung kannst Du z.B. einen Messverstärker für einen Typ K 
nehmen und die Kennlinie umrechnen.
[Achtung Pfusch]
Für einen Lötkolben reicht aber auch ein genauer OP als Messverstärker 
und selbst ohne Kaltstellenkompensation ist eine Regelung hinzubekommen 
die besser ist als die der hochgelobten Wellerstationen ;-)
[/pfusch]

von Frank W. (frank_w)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Du hast eine ausreichend kräftige Pumpe, um Dir den Rest von
> ZD-915/ZD-985 selbstzubauen?

wo kann die kaufen?

Gruß Frank

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Frank Wa schrieb:
> wo kann die kaufen?

Dieser Verb kein Satz.

ZD-915 & Co. findet man bei diversen eBay-Händlern, oder auch bei 
diversen Amazon-Händlern.

In Kombination mit einer normalen Lötstation heißt das dann ZD-917 bzw. 
ZD-987 und wird u.a. von Reichelt vertrieben.

http://www.reichelt.de/?ARTICLE=90912

Der wesentliche Unterschied zwischen ZD-98x und ZD-91x scheint das 
Frontplattendesign zu sein.

von Hobby-16 (Gast)


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Herzlichen Dank.

Habe wider was gelernt.

Einen Messverstärker mit z.b. einem AD 620 zu entwickeln, das traue ich 
mir nicht zu. Bin kein Ingeneur, nur Bastler.

Wikipedia hat mir zum Thema Thermoelement deutlich gemacht, wo meine 
Grenzen liegen.

Also gibt es für mich nur eine Bastellösung.

Was ich aber mit Sicherheit weiß, ist, das ich einen kompletten 
Messverstärker auf dem Tisch stehen habe und damit lässt sich doch was 
anfangen. Nur eben nicht so wie der da steht.

Stärkerer Trafo und Diac ist erst mal wichtig.

Um eine Pumpe werde ich mir als letztes Gedanken machen.

Weitere Vorschläge, ob es nicht noch ein IC gibt, welches das alles in 
einem vereint, in analoger Technik, immer her damit.

Ahoi von hier aus.

von Harald W. (wilhelms)


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Hobby-16 schrieb:

> Also gibt es für mich nur eine Bastellösung.

M.W. hat Dein Kolben eine 24V-Wicklung. Also schalte einen 24V/80W
Trafo davor und davor einen "für Niederspannungshalogenlampen
geeigneten" Dimmer. Dann brauchst Du nur noch eine Vacuumpumpe.
Gruss
Harald

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> Also schalte einen 24V/80W Trafo davor und davor
> einen "für Niederspannungshalogenlampen geeigneten" Dimmer.

Die Heizung eines Lötkolbens ist etwas recht träges, da genügt ein 
simpler Zweipunkt-Regler mit Ein- und Ausschalten der 
Versorgungsspannung.

Die gute alte Magnastat hat das auch so gemacht, nur den Schalter nicht 
elektronisch, sondern thermomagnetisch angesteuert.

Wenn das alle paar Sekunden geschieht, reicht das völlig, um den 
Lötkolben auf Temperatur zu halten.

Ein Dimmer aber ist Overkill, und vor allem: Wie wird die Verbindung 
aus Auswertung des Temperaturfühlers und dem Dimmer hergestellt?

von Harald W. (wilhelms)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Ein Dimmer aber ist Overkill, und vor allem: Wie wird die Verbindung
> aus Auswertung des Temperaturfühlers und dem Dimmer hergestellt?

Eine solche Steuerung kann auch ein Bastler mit geringen
Elektrotechnikkenntnissen zusammenbauen. Eine echte Regelung
eher nicht und die ist m.E. für Entlötung auch nicht ganz
so wichtig. Eine Temperatur*anzeige* mit dem eingebautem
Thermoelement wäre zwar "nice to have", aber entweder teuer
oder erhöhter Bastelaufwand.
Gruss
Harald

von Hobby-16 (Gast)


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Meinen Dank für weitere Vorschläge und Hinweise.

Zur Zeit suche ich einen Passenden Triac, der den Strom auch aushalten 
kann.

Habe hier im Moment einen BTA16-600BW, den ich mit dem passenden Trafo 
ausprobiere. Die Kühlung des BTA ist, wie ich festgestellt habe, recht 
wichtig.
Und nicht nur für den. In der ZD-931 ist ein BT136-600E eingebaut.
Dieser Lächerliche Kühler der darin verbaut ist............. . Im 
normalen Betrieb ist der schon 108°C warm. Beim Aufheizen heizen BT136 
und Lötkolben um die Wette. 193°C gemessen.
Das kann so nicht bleiben.

Ich habe ohnehin vor, den BT136 gegen den BTA von St zu tauschen. Aber 
ich bin mir noch nicht sicher, ob ich auch den Zündstrom herbringen 
kann.
Aus den Datenblättern werde ich noch nicht so recht schlau.

Kann hier jemand Helfen? Der BTA von ST zündet bei etwa 18mA, wenn Er 
kalt ist. Warm sehr viel früher, 8,7mA bei 80°C.

Ach ja, Herr Rufus Τ. Firefly:

Stell doch mal eine simple Zweipunktregelung vor. Du scheinst ja genau 
zu wissen was Du machen möchtest. Es muss aber Funktionieren! Bei so 
kleinen Spannungen im Mikrovolt-Bereich ist Rauschen, etwas das ich 
nicht in den Griff bekomme. Jedenfalls nicht so einfach und schon gar 
nicht ohne Hilfe.

Aber wir werden von Dir lesen und dann werden wir es Wissen!

Ahoi von hier aus

von Hobby-16 (Gast)


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Lieber Harald Wilhelms

So was in der Art hat mir auch schon vor geschwebt. Nur habe ich im 
Ganzen Haushalt nicht einen einzigen DIAC. Nein auch nicht in der Wand 
eingebaut.

Ich möchte gern Deine Vorschläge lesen.
Wahre die Funktion des Diak nicht irgend wie einfach nachzubilden?


Ach ja, jedem sollte wohl klar sein, das ich die Spannung auf der 
Sekundären Seite des Trafos regeln werde......., ÄÄÄhh, werde ich?

OK, den Gedanken werde ich noch für mich behalten.


Aber lieber Harrald, von Dir möchte ich gern mehr wissen.

danke dafür

von Hobby-16 (Gast)


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Nun habe ich meine Lösung gefunden und umgesetzt.

Die ZD-931 hat ja alles was so zum Löten und Steuern schon eingebaut.

Zuerst musste ich einen Stärkeren Trafo einbauen, der auch den 
notwendigen Strom
herbringen kann. Das dieses Trum 250VA geringfügig Größer baut, musste 
ich das Gehäuse ausräumen und alles was so übersteht heraus fräsen. Auch 
am Trafo selbst, musste alles weg, was über den Kern herausragte.
Die Befestigung des Selben, war ebenfalls einfach. 2K Kleber war da 
hilfreich.

Allerdings liefert der Trafo nur 24V! Da aber der 7805 auf der 
Steuerplatine nur mit einfacher Diode versorgt wird, habe ich den Elko 
im Eingang gegen einen mit 50V ausgetauscht. 12V Anzapfung ist nun 
überflüssig und der 7805 wird auch nicht zu warm und der Rest der 
Steuerung ist wie Sie war.

Blieb noch der Umstand zu lösen, das der Verbaute Triac nur 4A 
zulässigen Dauerstrom verträgt.
Die Heizung jedoch gern mehr als 10A (Kalt) 6,5A bei 350°C Temperatur 
haben möchte, war ich doch ein wenig in der Klemme.
Der BT136-600E scheint da recht großzügig zu sein, und mit Hilfe eines 
Großen Kühlers (für P4) konnte ich erste Versuche anstellen.
Ein anderer Triac, ein BTA-600BW Versprach da doch Abhilfe, jedoch 
wollte dieser ein wenig mehr Strom am Gate sehen konnte den aber so 
nicht zur Verfügung stellen. Der Versuch ergab, dass nur einen Halbwelle 
geschaltet wurde und die Verlustleistung recht hoch war.

Ich kam auf die Idee, beide Triac als Darlington zu verschalten und 
begab mich auf die Suche, wie man das anstellen kann und was dabei 
beachtet werden sollte.

ST-MicroEl war mir da eine Hilfe mit der AN302 worin auf der Figure 9 
genau die Schaltung gezeigt wird die ich brauchte.
Es wird hier gezeigt wie man einen Empfindlichen mit einem Standard 
Triac verschaltet, was in meinem Fall zur Lösung geführt hat.
Kaum Verlustleistung und sauberes Schaltverhalten.

Es hat mich allerdings mehrere Tage Studium gekostet das Problem mit dem 
Triac zu lösen.

Komme ich zur Absaugvorrichtung.
Ich hatte mir aus gleichem Hause eine Pumpe bestellt die den Job recht 
gut macht.
Sicher, das Ding hat keinen Stutzen an den man nun den Schlauch so 
aufstecken kann, aber das kann man lösen.
Jedoch ist meine derzeitige Anordnung dem Versuchsstadium noch nicht 
entwachsen. Sicher bringt die Luftpumpe ihre Leistung, ist aber nicht so 
auf Saugen konstruiert. Und der Betrieb mit 16V bekommt der auch nicht 
so gut.
Aber ich habe durchaus brauchbare Ergebnisse erzielen können und  mein 
Platinen-Vorrat ist deutlich geschrumpft. Und das war ja mein 
Hauptsächliches Ziel.

Aber was eine Pumpe nicht auf Dauer bewältigt, das können wohl 3 
bewerkstelligen auf Standard Spannung. Mal sehen und dann werde ich 
wissen.

Ich berichte gern weiter.


Ahoi von hier aus

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