Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 12 Servos + Atmega328 Stromversorgung


von Imre (Gast)


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Hallo,

ich habe einen Hexapod konstruiert, der durch einen Arduino Uno 
angesteuert wird. Die 12 Servos habe ich mit einer externen Stromquelle 
versorgt (4xAA Akkus); das Arduino Board ebenfalls mit 4xAA Akkus. Dies 
Funktioniert auch prima. Ich wollte nun versuchen beide über eine 
Stromquelle zu versorgen indem ich nicht das ganze Arduino Board 
verbaute, sondern eine Arduino Standalone Schaltung baute. Das heißt ich 
versorgte die 12 Servos als auch den Atmega328 mit 4xAA Akkus. Beim 
Testen konnte ich nur maximal 5 Servos betreiben, beim 6. spielten sie 
verrückt. Daraus schloss ich, dass der Atmega328 mit zu wenig Strom 
versorgt wird. Deswegen nahm ich statt 4 5 AA Akkus (IC ist direkt ohne 
Spannungsregler an die Stromquelle angeschlossen). Dadurch konnte ich 
zwei Servos mehr betreiben.
Meine Frage: Gibt es eine Lösung mit der ich alle 12 Servos und den 
Atmega328 betreiben kann, aber nur 4-5 AA Akkus verwende? (Habs schon 
mit dem Spannungsregler L7805 versucht, ging aber nicht)
Danke im voraus.

von c-hater (Gast)


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Imre schrieb:

> Meine Frage: Gibt es eine Lösung mit der ich alle 12 Servos und den
> Atmega328 betreiben kann, aber nur 4-5 AA Akkus verwende?

Ob es eine Lösung geben kann und wie die dann aussehen muß, hängt 
schlicht und einfach davon ab, wieviel Strom die Servos maximal ziehen. 
Diese Angabe hast du aber clevererweise für dich behalten...

von SoMacheIchs (Gast)


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Die Servos erzeugen extreme, hochfrequente Spannungseinbrüche. Damit 
diese nicht bis zum MC kommen hilft es vielleicht, die Akkuspannung über 
eine Diode mit nachgeschaltetem 50uF Kondensator zum Spannungsregler des 
MC zu schicken. Die 50uF Spannungsstütze kann wegen der Diode nicht von 
den Servos entladen werden und der MC wird nicht gestört.

von Noch einer (Gast)


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> IC ist direkt ohne Spannungsregler an die Stromquelle angeschlossen

Mutig. Bei den Störungen, die so ein Servo verbreitet, braucht man immer 
Drossel/Widerstand und Elko in der Spannungsversorgung.

von Imre (Gast)


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Bei einem einzelnen Servo entstand unter starker Belastung 0,45A. Bei 
einer parallel Schaltung sollte das insgesammt 12x0,45A sein.

von Gerald B. (gerald_b)


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Wie hast du das Ganze verdrahtet? 1x dünnen Klingeldraht vom Akku weg 
und dann teilt sich das Ganze auf? Das wäre schon mal Mist! Wenn die 
Spannung auf Grund der dünnen Leitung einbricht, hast du effektiv 
weniger Spannung zur Verfügung und du bekommst Probleme mit Störungen. 
Also vom Akku weg 2,5 Quadrat verkabeln und von dort sternförmig zu den 
einzelnen Servos gehen. Mit der Rückschlagdiode und dem Elko für den µC, 
das ist ebenfalls eine gute Idee. Wobei ich da mit dem Elko großzügiger 
wäre. Falls durch die Anlaufströme die Spannung mal extrem einbricht, 
schaden auch 1000µF keinesfalls. Und ein 100n KerKo parallel gehört 
ohnehin zur Grundschaltung. Mit einem 7805 kannst du hier nichts reißen, 
da der 7805 mindestens 3,5V Spannungsabfall braucht um überhaupt etwas 
stabilisieren zu können. Einbrüche kann er trotzdem nicht abfangen, das 
kann nur ein Pufferelko.
Um zu testen, was Akku und Verkabelung so hergibt, besorge dir ein paar 
fette Widerstände, so das du auf 5-6A kurzzeitig fließen lassen kannst. 
Das wäre dann der Worst Case, wenn alle 12 Servos mal laufen. Den 
erforderlichen Widerstandswert kannst du dir anhend der Zellenzahl und 
dem ohmschen Gesetz selber ausrechnen. Wird so um 1 Ohm rum sein. Klemme 
den Widerstand an und miss, wie hoch die Spannung am Knotenpunkt und am 
Prozessor ist. Danach klemme den Widerstand direkt an den Akku und miss 
nochmal die Spannung. Dann siehst du schon, ob der Akku in die Knie 
geht, oder du zu dünn/lang verkabelt hast. Wenn der Akku der Übeltäter 
ist, stelle sicher, das alle Zellen i.o. sind und nicht da schon eine 
nen Hau weg hat. Man kann zur Erhöhung der Kapazität und der Ströme auch 
Zellen parallel schalten. Aber nur bei gleichem Ladezustand. Nicht, das 
einer voll und einer leer ist und da riesige Umladeströme fließen und es 
Rauchzeichen gibt.

von Marcus W. (marcusaw)


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Ich wusste garnicht, dass der ATMega (ohne Spannungsregler) eine 
Operation Voltage von 5x1,5V = 7,5V aushält... Ich finde das schon sehr 
mutig und naiv, einfach mal nach "try and error" Batterien 
dazuzustöpseln.

Laut Datenblatt hat er eine Operation Voltage vvon 1.8-5.5V, dass du ihn 
noch nicht gegrillt hast liegt nur an deiner d..., pardont - 
"unwissenheit", dass du den kompletten Stromkreis überlastet hast und 
die Spannung eingebrochen ist.

Hol dir einen ordentlichen Step-Down-Converter und einige Kondensatoren 
zur Spannungsstabilisierung, ein paar Dioden und betreibe den Stromkreis 
vor den Step-Down mit z.B. 7,5V - 9V und nach dem Stepdown mit genau 5V. 
Dann kannst du auch 20 Servos anschließen und musst nicht mit einem 
Stecken im Nebel stochern.

von Imre (Gast)


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Danke für die Antworten. Muss ich eine bestimmte Diode benutzen?

von Marcus W. (marcusaw)


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: Bearbeitet durch User
von Imre (Gast)


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Danke!

von c-hater (Gast)


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Imre schrieb:

> Bei einem einzelnen Servo entstand unter starker Belastung 0,45A. Bei
> einer parallel Schaltung sollte das insgesammt 12x0,45A sein.

Über 5 Ampere aus AA-Akkus? Wenn das nicht gerade hochstromfähige 
NiCd-Akkus sind, kannst du das wohl vergessen. Nicht nur, daß es auch 
mit aufwendigen Entkopplungsmaßnahmen nahezu unmöglich sein wird, einen 
5V-µC daran zuverlässig mitzubetreiben, auch die Akkus werden sehr 
schnell kaputt gehen.

von Werner M. (Gast)


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Marcus W. schrieb:
> Ich wusste garnicht, dass der ATMega (ohne Spannungsregler) eine
> Operation Voltage von 5x1,5V = 7,5V aushält...

Dann guck dir mal den Schaltplan vom Arduino Uno an. Auf dem Board ist 
noch mehr als ein ATmega16U2 drauf, z.B. die Diode D1, der Kondensator 
PC1 und der Spannungsregler U1.

von Grrr (Gast)


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Imre schrieb:
> Beim
> Testen konnte ich nur maximal 5 Servos betreiben, beim 6. spielten sie
> verrückt. Daraus schloss ich, dass der Atmega328 mit zu wenig Strom
> versorgt wird.

Kann sein, muss nicht. Wenn den Servos kurzzeitig der Saft ausgeht, weil 
die Stromspitzen Deine Spannungsversorgung zu stark belasten, schmiert 
der Controller im Servo selbst ab und verursacht u.U. extreme 
Drehwinkelsprünge. Da muss der Hauptcontroller noch gar nichts dazutun.

von Marcus W. (Gast)


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@Werner M:

Imre schrieb:
> ... indem ich nicht das ganze Arduino Board verbaute, sondern eine Arduino
> Standalone Schaltung baute. Das heißt ich versorgte die 12 Servos als
> auch den Atmega328 mit 4xAA Akkus.

Hier ist ein bisschen Lesekompetenz gefragt.

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