Liebe Forenmitglieder, ich bräuchte einmal Eure Einschätzung: Unsere Küchenmikrowelle knackte in letzter Zeit etwas seltsam: "Anspannungsknacken" beim Betrieb - "Entspannungsknacken" nach dem Betrieb. (Typ: Sharp R-216, 800W, ca. 6 Jahre alt). Es hörte sich so an, als ob sich dort etwas hoch erhitzt. Stellt es Euch ein wenig so vor, wie das Knacken einer Herdplatte. Ich habe die Mikrowelle also 5 Minuten auf höchster Stufe mit Wassergläsern im Innenraum laufen lassen und dann schnell aufgeschraubt. Ergebnis: - das Magnetron mit seinen Kühlkörpern drum herum schien gut heiß zu sein (> 100 Grad). - die Bleche des relativ dicken Trafos darunter waren so heiß, daß man sie zwar kurz antippen, aber nicht richtig anfassen konnte. Während mir das Magnetron auf hohe Temperaturen ausgelegt zu sein scheint (nicht umsonst gibt's vermutlich in jeder Mikrowelle einen Ventilator), macht mich die Trafo-Temperatur doch ein wenig stutzig. Ich meine, daß neulich einmal etwas Brandgeruch aus der Mikrowelle herauskam - bei meinen gestrigen Versuchen war davon aber absolut nichts mehr zu sehen oder zu riechen (ich kann mich also auch geirrt haben). Was meint Ihr dazu? (insbesondere zur Trafotemperatur). Viele Grüße igel_igel
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Könnte durchaus im Rahmen des Normalen sein. p.s.: Ich hoffe, du bist dir im Klaren, dass die dort im Betrieb auftretenden Spannungen und Leistungen lebensgefährlich sind.
Yep, ich bin mir im Klaren, daß Messungen im laufenden Betrieb direkt in den Himmel führen.
Vorsicht, das ist kein Spaß. Kauf Dir lieber was Neues. Weder Trafo noch Magnetron wirst du reparieren können.
Python schrieb: > Vorsicht, das ist kein Spaß. > > Kauf Dir lieber was Neues. > Weder Trafo noch Magnetron wirst du reparieren können. Korrekt, weil's nicht kaputt ist. MOTs sind nicht für Dauerleistung gemacht bei Ca. 1kW auf so kleinem Raum!
Jörg Wunsch schrieb: > p.s.: Ich hoffe, du bist dir im Klaren, dass die dort im Betrieb > auftretenden Spannungen und Leistungen lebensgefährlich sind. Diese Antwort musste ja als erstes kommen ;-) Andreas S. schrieb: > Ich habe die Mikrowelle also 5 Minuten auf höchster Stufe Ich habe auch eine Sharp Mikrowelle mit 800W. Nach 5 Minuten unter Volllast, ist die Luft, die der Lüfter aus der Rückseite meines Gerätes pustet, noch nicht einmal leicht angewärmt. Dein Gerät ist sicher defekt.
Du hast ein Foto eingestellt, wo irgendwo 69°C gemessen wurden. Wo denn?
Ich hab' ne Idee: Mit einem Energie-Verbrauchsmesser kannst du prüfen, wie viel Strom das Gerät aufnimmt. Das würde ich mit der Angabe auf dem Typenschild vergleichen. Diese Messgeräte kannst du beim Energieversorger ausleihen, wenn du kein eigenes hast. Ich hatte mir mal eins gekauft, um den Kühlschrank zu prüfen.
Andreas S. schrieb: > ... direkt in den Himmel führen. Ist das sicher? Dann wäre das ein einfacher Weg. Oder kann es auch passieren, das man in der Hölle landet.
Andreas S. schrieb: > Ich habe die Mikrowelle also 5 Minuten auf höchster Stufe mit > Wassergläsern im Innenraum laufen lassen und dann schnell aufgeschraubt. 5 Min sind zu wenig. Garprozesse dauern in der Regel länger bei größeren Volumina. EIN Keramikbecher mit Wasser und einem Tee-Sack dauert schon > 2 Min. Also nicht repräsentativ. > Ich meine, daß neulich einmal etwas Brandgeruch aus der Mikrowelle > herauskam - bei meinen gestrigen Versuchen war davon aber absolut nichts > mehr zu sehen oder zu riechen (ich kann mich also auch geirrt haben). Brandgeruch? Den solltest du näher spezifizieren können. Weißt du, wo sich eure Katze jetzt aufhält?
Peter Xuang schrieb: > Garprozesse dauern in der Regel länger bei größeren Volumina. Aber nicht bei maximaler Leistung, sondern typischerweise im Teillastbetrieb. Reinhard ## schrieb: > Diese Antwort musste ja als erstes kommen ;-) Nein, ich hab sie als zweites geschrieben. ;)
Super - die Lektüre Eurer Antworten hat nicht nur Spaß gemacht, sondern war dazu auch noch sehr erhellend - besonders Reinhardt's Vergleich mit seinem Zwillingsgerät (kannst Du mir netterweise noch den Typ posten?). Die Messung mit dem Thermometer auf dem Bild fand ca. 2 Minuten nach der Abschaltung statt - ich habe völlig unprofessionell einfach den Fühler in die Kühlrippen der Magnetrons geschoben. Die vorgeschlagene Leistungsmessung mache ich morgen - das ist sicherlich auch eine gute Idee. Gruß Igel_igel
> ich habe völlig unprofessionell einfach den Fühler > in die Kühlrippen der Magnetrons geschoben. Aber du bezweifelst, ob die Temperatur des Transformators in ordnung ist. Dann miss doch mal dort nach.
70 Grad sollTe eine Trafowicklung mit der richtigen? Isolation gerade noch aushalten. Wenn Du außen schon 69 Grad misst, dann werden drin wohl einige Grad mehr sein! Wenn ich den kleinen Trafo sehe und 800W lese, dann frage ich mich schon wo die sind...
oszi40 schrieb: > 70 Grad sollTe eine Trafowicklung mit der richtigen? Isolation gerade > noch aushalten. Die Wicklung sollte eher 120 oder 130 °C aushalten, aber 70 °C am (recht gut gekühlten) Kern erscheinen dennoch schon grenzwertig.
Andreas S. schrieb: > - das Magnetron mit seinen Kühlkörpern drum herum schien > gut heiß zu sein (> 100 Grad). Was so sein muss. Kathodenheizung und hoher Leistung geschuldet. Andreas S. schrieb: > - die Bleche des relativ dicken Trafos darunter waren so heiß, > daß man sie zwar kurz antippen, aber nicht richtig anfassen konnte. Also ca. 60° Ok. Etwas viel nach 5min kann aber ok sein. Bei Trafo Schluss würde sich die Bude binnen 20sek. mit beißendem Qualm füllen. Erreicht die Mikrowelle noch die Leistung, d.h. Garzeiten die Du erwartest ? Wenn ja, lass es wie es ist. Bei Nein, schau Dir die beiden HV Dioden an die zwischen Trafo und Kondensator (ovales Blechgehäuse) liegen. Das ist eine Spannungsverdopplung. http://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsverdoppler#Greinacher-Schaltung Die Vorwärtsspannung der Dioden beträgt ein paar Volt sind also mit Diodentest am Multimeter nicht zu messen. Der Kondensator SOLLTE über einen integrierten Widerstand binnen Minuten entladen werden. Ich würde aber nicht mein Leben darauf verwetten das dem so ist sonder vorsichtig zu Werke gehen.
Hallo Leute, also: Die Anschlußleistung laut Sharp Manual beträgt 1,18 kW. Mein Leistungsmeßgerät (Billigteil von Reichelt: Modell KD-302) misst 1,26 kW bei eingeschalteter Mikrowelle in höchster Stufe mit 3 Gläsern Wasser im Garraum. Ich denke, daß paßt. Nach 4-Minuten Testlauf auf Full-Power habe ich innerhalb von 1 Minute alles aufgeschraubt und konnte diesmal bedenkenlos meinen Finger aufs Trafoblech legen. Es schien mir subjektiv etwas "kühler" als gestern - hier mag allerdings auch der psychologische Effekt vom Typ "ich will kein Geld für eine neue MW ausgeben" mitspielen. Die Leistung der MW ist auch noch okay, weshalb ich die Dioden nicht geprüft habe (@Michael K.: danke trotzdem für diesen wirklich interessanten Hinweis! Schaltung habe ich verstanden). Allerdings bläst der Lüfter im Betrieb nach wie vor leicht erwärmte Luft (vielleicht 40 Grad) hinten aus den Lüftungsschlitzen - das paßt nicht ganz zu Reinhard's Sharp-Mikrowelle, die ja mausekühl bleibt (ich verstehe dann nicht, warum Sharp einen dicken Lüfter in die Dinger einbaut). Aber vielleicht hat Reinhard ja ein ganz anderes Modell - wer weiß. Und diejenige Fraktion unter Euch, die sich offenbar mit Trafos richtig gut auskennt (Danke an Jörg und Oszi40 für Ihre Einschätzung) hat mich zuversichtlich gestimmt, daß vielleicht doch alles im grünen Bereich liegt. Fazit: Meine Frau und ich, wir haben soeben den Mikrowellen-Einkaufsbummel abgeblasen - wir werden das Dingen die nächsten Tage vermutlich unter strenger Aufsicht betreiben und wenn die Hütte dann noch nicht abgebrannt ist, kommt der Sticker "alles paletti" auf das Gerät. Danke für Eure Hilfe - Ihr wart mal wieder super! Viele Grüße igel_igel PS: einen habe ich noch: wie heiß darf so ein Magnetron werden?
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Andreas S. schrieb: > PS: einen habe ich noch: wie heiß darf so ein Magnetron werden? Vermutlich so weit, dass die Curie-Temperatur des Magneten nicht überschritten wird. ;-) Im Ernst: die Teile ringsum, insbesondere so sie aus Polymermaterial bestehen, werden letztlich die maximal zulässige Temperatur eher limitieren als das Magnetron selbst.
Das Magnetron eines Amerikanischen 2KW 3D-Radars (Sichtweite ca. 350km) wurde nicht heiß, weil es mit demineralisiertem Wasser gekühlt wurde. Nun könnte man nachsehen, welchen Wirkungsgrad solch eine Sendetechnik hat(te). Aber scheinbar geht es hier wieder nur um Angst-Temperaturen anstatt um technische Fakten - Ich finde meine Katze nicht wieder, weil es mal nach Brand gerochen hat.
Mal geschaut, ob der Lüfter vielleicht durch Staub etc. in seiner Drehfreudigkeit eingeschränkt ist? Der Wirkungsgrad eines Magnetrons liegt im Bestfall bei ca. 60%, d.h. bei 1.26kW Leistungsaufnahme werden ca. 500W in Wärme umgesetzt. Je nach Art und Position des Garguts kann er auch deutlich schlechter sein. Dass die ausgeblasene Luft leicht warm ist, sollte also normal sein.
Andreas S. schrieb: > Allerdings bläst der Lüfter im Betrieb nach wie vor leicht erwärmte Luft > (vielleicht 40 Grad) hinten aus den Lüftungsschlitzen wenn die Luft kalt bleibt, dann ist die Mikrowelle kaputt!!! soweit normal, auch dass das Gehäuse gut handwarm wird ist normal, den Lüfter könnte man allerdings mal abstauben wenn das Gehäuse eh schon offen ist Peter Xuang schrieb: > Das Magnetron eines Amerikanischen 2KW 3D-Radars (Sichtweite ca. 350km) > wurde nicht heiß, weil es mit demineralisiertem Wasser gekühlt wurde. ...so eine Wasserkühlung ist nicht mit den kleinen Kühlblechen eines Mikrowellenmagnetrons zu vergleichen. Jörg Wunsch schrieb: > oszi40 schrieb: >> 70 Grad sollTe eine Trafowicklung mit der richtigen? Isolation gerade >> noch aushalten. > > Die Wicklung sollte eher 120 oder 130 °C aushalten, aber 70 °C am > (recht gut gekühlten) Kern erscheinen dennoch schon grenzwertig. so eine Mikrowelle ist nicht für längeren Dauerbetrieb mit Volllast gebaut, schlimmstenfalls schaltet der Übertemperaturschutz im Trafo die Mikrowelle aus. Die 70° sind in Anbetracht der nach ökonomischen Gesichtspunkten optimierten Auslegung des Trafos daher nicht gefährlich.
Schreiber schrieb: >> Das Magnetron eines Amerikanischen 2KW 3D-Radars (Sichtweite ca. 350km) >> wurde nicht heiß, weil es mit demineralisiertem Wasser gekühlt wurde. Dann ist aber keine HF des Magnetrons an das Wasser herangekommen. Gerade die Tatsache wird ja bei den Mikrowellenöfen genutzt, dass sich Wasser im HF-Feld wegen seiner Dipoleigenschaft besonders gut erhitzen lässt, Keramik (Teller) oder Glas dabei kalt bleiben.
QPeter R. Du hast natürlich Recht. Mein Einwand bezog sich nur auf das Gejammer des TOs, der zwar Temperaturen an seinem Magnetron gemessen hat, aber in keinster Weise eine Energiebilanz vorweisen konnte.
Die 70 Grad hat er am magentron gemessen, nicht am Transformator ! >> Du hast ein Foto eingestellt, wo irgendwo 69°C gemessen wurden. Wo denn? > ich habe ... einfach den Fühler in die Kühlrippen der Magnetrons geschoben.
Stefan Us schrieb: > Die 70 Grad hat er am magentron gemessen, nicht am Transformator ! Das war damals aber noch nicht so klar geäußert.
>> Die 70 Grad hat er am magentron gemessen, nicht am Transformator ! > Das war damals aber noch nicht so klar geäußert. Für aufmerksame Leser schon. Schau nochmal genau nach, wann wir diese Information erhalten haben und wann die ersten Leute die 70°C mit dem Transformator vebunden haben. Wie Lemminge: Einer macht es vor und alle anderen laufen hinterher.
Stefan Us schrieb: > Für aufmerksame Leser schon. So? Das Eingangsposting zeigt das Thermometer mit seinen 69 °C (ohne dass erkennbar wäre, wo genau die Messstelle ist), und enthält diese Bemerkungen: Andreas S. schrieb: > Während mir das Magnetron auf hohe Temperaturen ausgelegt zu sein > scheint (nicht umsonst gibt's vermutlich in jeder Mikrowelle einen > Ventilator), macht mich die Trafo-Temperatur doch ein wenig stutzig. [...] > Was meint Ihr dazu? (insbesondere zur Trafotemperatur). Da lag der Schluss doch nun wirklich nahe, dass die 69 °C am Trafo gemessen worden wären. Andere als Lemminge zu beschimpfen ist dann, wenn alle Fakten mal auf dem Tisch liegen, natürlich einfach.
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