Guten Tag, ich habe mir viele Schaltpläne zu aktiven Elektroden angesehen. Es ist so, dass das Signal (Spannung) nach einer ableitenden Fläche (leitendes Metall) meist einen 200k Widerstand ausgeliefert ist. Inwiefern ist das sinnvoll? Ich meine, das Signal ist doch schon extrem klein, was hat ein Widerstand (vor allem 200k) da für einen Sinn? Das erschließt sich mir einfach nicht, ich hoffe ihr könnt helfen :-) Danke PS. die Metallstreben sind die ableitende Fläche und diese werden dann via 200k Widerstand und Kondensator zum OpAmp geleitet. Die Schaltung begreife ich, jedoch nicht die Logik hinter einem solchen (großen) Widerstand. MFG
Also ich hab zwar gerade keinen Schaltplan zur Hand. Aber wenn ich was von OpAmp lese, kann es sein dass der Widerstand zur Verstärkerschaltung gehört und man mit ihm den Verstärkungsfaktor einstellt.
Nixkönner schrieb: > Ich meine, das Signal ist doch schon extrem > klein, was hat ein Widerstand (vor allem 200k) da für einen Sinn? Das > erschließt sich mir einfach nicht, ich hoffe ihr könnt helfen :-) > Danke Schutz gegen Spannungspitzen fuer den OP Eingang.
Nixkönner schrieb: > hier beispielsweise. Dual OpAmp TLC272. Da ist ein Schutzwiderstand für den OPV. Das sagt auch die Bezeichnung aus: R_prot (wie "protection")
okay, danke. Meint ihr, dass der zu groß gewählt ist? Bzw, geht da auch ein kleinerer? MFG
Nixkönner schrieb: > okay, danke. Meint ihr, dass der zu groß gewählt ist? Bzw, geht da > auch > ein kleinerer? MFG Warum willst du ihn kleiner machen? Dann hast du nur weniger Schutz, sonst nichts. Die Schaltung wird nicht empfindlicher dadurch. Der OPV hat so einen hohen Eingangswiderstand, da spielen 200k am Eingang überhaupt keine Rolle.
npn schrieb: > Warum willst du ihn kleiner machen? Weil die abgeleitete Spannung extrem gering ist (100µV wenn's hoch kommt)
Nixkönner schrieb: > npn schrieb: >> Warum willst du ihn kleiner machen? > > Weil die abgeleitete Spannung extrem gering ist (100µV wenn's hoch > kommt) Dann rechne mal aus, welcher Spannungsabfall an dem Widerstand entsteht. Es kommt immer auf das Verhältnis zum Signal drauf an.
Nixkönner schrieb: > npn schrieb: >> Warum willst du ihn kleiner machen? > > Weil die abgeleitete Spannung extrem gering ist (100µV wenn's hoch > kommt) Dazu habe ich ja bereits was geschrieben. Im Datenblatt steht: > High Input impedance . . . 10^12 Ω Typ Das ist 5 Millionen mal mehr als die 200k am Eingang! Das heißt, es fließt faktisch (fast) kein Strom in den Eingang und demzufolge hat ein Vorwiderstand auch keinen Spannungsabfall.
Hallo Nixkönner, 200kOhm sieht für Dich erst mal viel aus. Es ist aber nicht der absolute Wert wichtig, sondern wie groß ist er im Vergleich zum Eingangswiderstand der nachfolgenden Schaltung. Und da dieser viel viel großer ist, verhält sich der 200kOhm Widerstand praktisch wie ein Stück Draht. Diese paar 100kOhm spielen noch keine Rolle.
Was kann man mit dem Gerät messen? Wozu ist es nützlich? Holger
Okay, also danke euch, jetzt check ich das auch. Vielen Dank. Holger Weiß schrieb: > Was kann man mit dem Gerät messen? Wozu ist es nützlich? Hallo, Holger du wirkst interessiert, ich werde es kurz erläutern: Mithilfe dieser Elektrode kann man, wenn man ihn bspw. an einen Differenzverstärker (OpAmp) anschließt und anschließend bestimmte HPF und LPF (50Hz, etc..) herausfiltert, die Muskelspannung messen. Unter deiner Haut kommt es zu Aktionspotentialen, die, wenn der Muskel arbeitet, abgeleitet werden können. MfG
Dann ist der Widerstand eher dazu da, den Inhaber des Muskels vor einer defekten Elektronik zu schützen.
thomas s schrieb: > Dann ist der Widerstand eher dazu da, den Inhaber des Muskels vor einer > defekten Elektronik zu schützen. Auch, villeicht. Eher wuerde ich das als ESD Schutz-massnahme verstehen wollen. Genau weis ich das nicht, wuerde aber annehmen fuer den Fall das, die max. GS-Spannung der FETs des Eingangsdiffverst. oder einem davon ueberschritten wird und es zum Gate-Source Durchbruch kommt. (lt. abs. MAX-Spec. input current +/- 5mA) Dann 'greift' der, anders kann der Eingangsstrom ja garnicht diese Groesse anehmen, erst wenn GSmax eines der FETs ueberschritten wird.
thomas s schrieb: > Dann ist der Widerstand eher dazu da, den Inhaber des Muskels vor > einer > defekten Elektronik zu schützen. Na, ich glaube dass die Vorschriften zu Medizingeräten als Patientenschutz ehr was anderes vorsehen als nur einen 200K Längswiderstand. Ob es zur Begrenzung der Eingangsspannung zweckmäßig wäre glaube ich auch nicht. Dazu fehlen Schutzdioden und eine ohmsche Last am Eingang. Bei anliegen statischer Ladung am Widerstand stellt die 200K längs keinen Schutz dar. Dazu müsste man schon parallel mit einer ohmschen Last und ein paar Schutzdioden daherkommen.
DD4DA schrieb: > Ob es zur Begrenzung der Eingangsspannung zweckmäßig > wäre glaube ich auch nicht. > Dazu fehlen Schutzdioden und eine ohmsche Last am Eingang. Ist wohl im TLC272 eingebaut: ------- electrostatic discharge protection The TLC272 and TLC277 incorporate an internal electrostatic discharge (ESD) protection circuit that prevents functional failures at voltages up to 2000 V as tested under MIL-STD-883C, Method 3015.2. Care should be exercised, however, when handling these devices as exposure to ESD may result in the degradation of the device parametric performance. The protection circuit also causes the input bias currents to be temperature dependent and have the characteristics of a reverse-biased diode. -------
Die 200k sind ein Kompromiss zwischen Schutz (zuvor erklärt) und Offsetfehler. Der Input bias current kann im ungünstigsten Fall bei 25°C 60pA betragen, das ergibt eine Fehlerspannung von 12uA an 200k. Die geht aber völlig in der Input offset voltage von einigen mV dieses OPs unter. Für eine reine DC Auswertung der Signalgröße (100uV) also wäre der OP also weniger geeignet. Da wird in weiteren Schaltungsteilen noch einiges kommen, schau mal in den EKG Threads.
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