Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Maximal mögliche DC-Spannung aus 9 V AC


von noips (Gast)


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Hallo zusammen,

ich stehe vor der Frage, welchen DC-Spannungspegel ich aus einer 
AC-Spannung von 9 V (mit Trafo aus 230 V Netzspannung 
runtertransformiert) maximal rausbekomme. Stimmen diese Überlegungen:

Sinus 9V führt nach Gleichrichtung zu 9*Wurzel(2)= 12,7 V Spitzenwert


um geschätzt 3 V wird die geglättete Spannung zwischen den Wellen 
absinken:

12,7V - 3V = 9,7V


ca. 2V Abstand zwischen Ein- und Ausgang des Spannungsreglers:

9,7V - 2V = 7,7V DC am Ausgang noch erreichbar.


Passt es ungefähr oder habe ich einen Denkfehler?

von Peter II (Gast)


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noips schrieb:
> um geschätzt 3 V wird die geglättete Spannung zwischen den Wellen
> absinken:

warum sollt sie immer absinken?

Das absinken ist abhängig vom Strom und den kennen wir nicht.

von noips (Gast)


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OK, verstehe, je nach Laststrom wird die Spannung entweder noch mehr als 
3 V absinken oder aber fast gar nicht. Danke für den Hinweis!

Und sonst, stimmt die Überlegung?

von MRc (Gast)


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die Spannung kann praktisch beliebig hoch werden, keine Stromentnahme 
vorrausgesetzt (Stichwort Villard-Schaltung)

von noips (Gast)


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Ich betrachte nur folgenden Aufbau:

Gleichrichtung -> Glättung -> Stabilisierung mit analogem 
Spannungsregler

von Joachim B. (jar)


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noips schrieb:
> ca. 2V Abstand zwischen Ein- und Ausgang des Spannungsreglers:
>
> 9,7V - 2V = 7,7V DC am Ausgang noch erreichbar.

du vergisst die Schwellspannung der Dioden 2x 0,7V des Gleichrichters, 2 
sind immer im Spiel
und mit 2V für den Regler rechnen ist entweder zuviel oder zuwenig

einige Regler brauchen 3V andere low drop 0,2V bis 0,5V

also immer alle Bauteile genauer begucken für eine Abschätzung und 
selbst dann sind es nur Schätzungen.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Vor allem bei kleinen Trafos muss man beachten das die Spannung erst bei 
Nennlast der Nennspannung entspricht. Vor allem kleine Trafos haben im 
Leerlauf schon mal 30% mehr an Spannung.

Wie weit die Spannung am Elko einbricht hängt von der Größe des Elkos 
ab, das kann auch weniger als 3 V werden - nur die rund 1,5 V Verlust am 
Gleichrichter sind weitgehend unabhängig davon.

von noips (Gast)


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Danke für die Hinweise!

Stimmt, mein Denkfehler, ideale Gleichrichtung gibt es nicht.

Spannungsdifferenz am Regler wird je nach Bauteil genauer 
berücksichtigt, Danke!

Gibt es weitere unberücksichtigte Sachen?

von noips (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Vor allem bei kleinen Trafos muss man beachten das die Spannung erst bei
> Nennlast der Nennspannung entspricht. Vor allem kleine Trafos haben im
> Leerlauf schon mal 30% mehr an Spannung.

Oh, danke für den Hinweis. Das habe ich gar nicht gewusst.

von Joachim B. (jar)


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Ulrich H. schrieb:
> Vor allem kleine Trafos haben im
> Leerlauf schon mal 30% mehr an Spannung.

und dann gibt es die Trafos die unter Nennlast nicht mal die 
Nennspannung erreichen, es wird immer gerne nach oben gelogen, wie beim 
Normbenzinverbrauch (dort lügen sie gerne nach unten).

Gleichrichterdioden weichen auch gerne mal ab, siehe Kennlinien, das 
kann bis über 1V pro Diode gehen, je nach Spannungsfestigkeit koppeln 
die intern schon mal 2 oder mehr Dioden in Reihe.

Ich nehme gerne 380V Brücken, spart Platz in den Sortimentskisten, kann 
die ja auch für 30V nutzen, aber muss immer bedenken das evtl. mehr 
Schwellspannung im Spiel ist.

: Bearbeitet durch User
von Linksammler (Gast)


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noips schrieb:
> Stimmt, mein Denkfehler, ideale Gleichrichtung gibt es nicht.

Man kommt mit FETs aber ziemlich nah dran. => LT4320

Also 9V AC + Trafo-Überspannung - "wenige milliohm"*Stromentnahme - 
wenige hundert mV für Low-Drop-Regler.

von Andrew T. (marsufant)


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noips schrieb:
> Danke für die Hinweise!
>
> Stimmt, mein Denkfehler, ideale Gleichrichtung gibt es nicht.
>
> Spannungsdifferenz am Regler wird je nach Bauteil genauer
> berücksichtigt, Danke!
>
> Gibt es weitere unberücksichtigte Sachen?


Ja. Du köntest bei:

> Ich betrachte nur folgenden Aufbau:

> Gleichrichtung -> Glättung -> Stabilisierung mit analogem
> Spannungsregler


ein Verdopplergleichrichtung nutzen. Also 2 Dioden, 2 Elkos.
Somit sind ca. 24V DC im Leerlauf möglich.

Ob das letztlich Sinn macht, kommt auf Deinen Leistungs- bzw. 
Strombedarf an. Darüber hast Du bisher nix gesagt.  Siehe:

> je nach Laststrom

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