Ich wollte mir eine Vorrichtung bauen, um kleine Drähte (Cu, Ni) zu Verschweißen. Ich habe einen ziemlich großen ca. 1,5 KVA Netztrafo(U-Joch, Wicklungen verteilt auf die beiden Schenkel des Jochs), der über eine Sekundärwicklung aus Cu-Flachband verfügt(1 Lage aus ja ca. 10 Wdg.) und die sich auch über die beiden Wickelkörper verteilt. Die Sekundärspannung erscheint mir dennoch derzeit zu hoch, also dachte ich daran, die noch abzuwickeln, um auf eine noch niedrigere Spannung zu kommen. Dann habe ich aber eine grundsätzliche Frage: beim Punktschweißen wird doch gepulst, wenn ich mich nicht irre, also kein Dauerstrom? Könnte ich beispielsweise primär einen Elko aufladen auf ca. 325 V (1,414 * 234V), und den über die Primärwicklung entladen, gesteuert über einen Kontakt, der gekoppelt ist mit dem Andruck der Schweißzange? Beim Loslassen der Zange, wird der Elko wieder aufgeladen (Thyristor oder Relais?) Die Zange müßte sowas wie Wolfram-Elektroden haben und vielleicht aus Pertinax hergestellt sein. Als "Draht" für die Sekundärwicklung und Zuführung zur Zange könnte man Autobatteriekabel oder Cu-Litzenband nehmen. Ideen? Grüße Christoph
Beim Punkschweissen werden hohe Ströme und nicht hohe Spannungen benötigt. Nur ein ausreichender Stromfluss erwärmt das zu schweissende Material. Wie willst du ein Werkstück unter Spannung bearbeiten ohne dein Leben zu gefährden? Eben mit Kleinspannung!
Guest schrieb: > Beim Punkschweissen werden hohe Ströme und nicht hohe Spannungen > benötigt. > Nur ein ausreichender Stromfluss erwärmt das zu schweissende Material. > Wie willst du ein Werkstück unter Spannung bearbeiten ohne dein Leben zu > gefährden? Eben mit Kleinspannung! Verstehe Deinen Einwand nicht. Wegen der hohen Ströme, die benötigt werden, verwende ich doch gerade einen Transformator. Die Frage ging jetzt i.d. Hauptsache ums Pulsen oder Dauerstrom. Daß der Trafo sekundärseitig geerdet ist (PE) ist doch auch selbstverständlich. Und der Primärstrom wird entsprechend transformiert mit dem Übersetzungsverhältnis N:1, während die Spannung mit 1:N heruntertransformiert wird. Grüße Christoph P.S. Ach so, Du vermutetest, ich wollte mit der Schweißzange direkt den Primärstrom schalten. Nein, nein, natürlich nicht, das hast Du falsch verstanden. An der Zange befindet sich ein Schalter, oder meinetwegen ein Fußschalter, den ich auslöse, wenn ich das Schweißgut fest genug zusammendrücke.
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Christoph Kukulies schrieb: > beim Punktschweißen wird doch gepulst Na ja, klar ist das ein Stromstoss von ca. 1 Sekunde. Die Spannung von deinem Trafo muss zusammenbrechen können, es muss also ein strombegrenzter Streufeldtrafo sein. Dann ist die Leerlaufspannung letztlich egal, meist so 50V um Oxidschichten durchbrechen zu können. Aber entscheidender für die Haltbarkeit der Schweissverbindung ist, dass erst die Metalle locker aufeinander liegen (hoher Übergangswiderstand) dann kommt der Strom, dann werden die geschmolzen glühend heissen Teile aufeinandergepresst, dann fliesst immer noch hoher Strom aber wenig Spannungsabfall also Leistung, dann wird der Strom zurückgenommen damit die Schweissstelle langsam abkühlt (annealing) und dann der Strom abgeschaltet und der Druck weggenommen. Es ist also mehr als bloss ein Impuls. Wurde früher aber auch mit einfachen Schützen primärseitig gemacht und Vorwiderstand. http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.21.0
Danke für den Link. Streufeld: müßte sogar möglich sein, könnte das Joch öffnen (Luftspalt). Dann ginge also auch ein Wechselstrom und Kondensatorentladung würde nicht in Frage kommen. Da hätte ich ja auch keinen konstanten Strom über ca. 1 s, wie Du den Schweißvorgang beschreibst. Nun gut, ich könnte mal experimentieren. Im Moment nur Gedankenexperimente. Primär: Timergesteuertes Triac? Grüße Christoph
MaWin schrieb: > Die Spannung von deinem Trafo muss zusammenbrechen können, es muss also > ein strombegrenzter Streufeldtrafo sein. Das kann auch ein normaler kurzschlussfest weich gewickelter Transformator leisten. Findet man z.B. auch in Sägebandschweißgeräten, die ich im Fokus habe. Eine Punktschweißzange für den Karrosseriebau ist auch nichts anderes als ein normaler Trafo. Weich gewickelt heißt nichts anderes, dass Primär-und Sekundärwicklung über den Eisenkern getrennt gebaut sind, also getrennte Spulen haben. > Dann ist die Leerlaufspannung letztlich egal, meist so 50V um > Oxidschichten durchbrechen zu können. Beim Punktschweißen braucht man keine hohen Schweißspannungen. Hier reichen so 2-3 Volt, typ. sind 2,5V. An Strömen sind aber 200 - 2000 Ampere nötig bzw.üblich. Problem wird also sein, so hohe Ströme zu beherrschen und variabel zu machen. Christoph Kukulies schrieb: > Ich wollte mir eine Vorrichtung bauen, um kleine Drähte (Cu, Ni) zu > Verschweißen. Bei solchen Anforderungen werden große Ströme nicht viel bringen denn dabei würden deine Drähte wohl verdampfen. Zahnärzte, Dentallabore und Optiker benutzen Geräte die für solche filigranen Anforderungen konzipiert sind. Christoph Kukulies schrieb: > Die Zange müßte sowas wie Wolfram-Elektroden haben und vielleicht aus > Pertinax hergestellt sein. Da nimmt man Flach- oder Rundkupfer, die gegeneinander isoliert sind. Als Elektroden kommen entweder Messing- oder Kupferelektroden zum Einsatz. Wolfram sind beim WIG-Schweißen üblich, aber da hat man auch Argon-Gas, welches die Elektroden kühlt. Christoph Kukulies schrieb: > Die > Sekundärspannung erscheint mir dennoch derzeit zu hoch, also dachte ich > daran, die noch abzuwickeln, um auf eine noch niedrigere Spannung zu > kommen. Dann würde ich vorher ermitteln wie hoch die Spannung pro Windung bei der Sekundärwicklung ist. Christoph Kukulies schrieb: > beim Punktschweißen wird doch gepulst, wenn ich mich nicht irre, also > kein Dauerstrom? In aller Regel wird beim Punktschweißung der Schweißstrom mit der Schweißzeit gekoppelt, je nach dem, was man schweißen will. Gepulst wird da nichts. Christoph Kukulies schrieb: > Könnte ich beispielsweise primär einen Elko aufladen auf ca. 325 V > (1,414 * 234V), und den über die Primärwicklung entladen, gesteuert über > einen Kontakt, der gekoppelt ist mit dem Andruck der Schweißzange? Beim > Loslassen der Zange, wird der Elko wieder aufgeladen (Thyristor oder > Relais?) Das würde nur gehen, wenn man mit Gleichspannung arbeiten würde. Bei Wechselspannung würde nur der Xc vom Elko wirken und eine Phasenverschiebung erzeugen, was dann aber auch auf die Spannung Auswirkung hätte und die soll ja möglichst konstant bleiben. Ich hab aber Bedenken, dass das Zusammenspiel von Induktivität und Kapazität so einfach zu beherrschen sein wird. Christoph Kukulies schrieb: > Als "Draht" für die Sekundärwicklung und Zuführung zur Zange könnte man > Autobatteriekabel oder Cu-Litzenband nehmen. Wenn der Kupferquerschnitt zur Stromstärke passt, kann man das machen, aber dazu muss man erst mal wissen, welche Stromstärke man braucht. Im Moment versuche ich mal ein Schweißgerät mit Streufeldtransformator so um zu bauen, dass die Sekundärwicklung 500-1500 Ampere bei 2,5 Volt leisten kann. Das Gerät hab ich zwar schon gekauft, muss aber noch geliefert werden. Also im Moment mehr Theorie als Praxis.
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