Hallo, für die Schnittstelle zwischen zwei Geräten möchte ich einen (nicht invertierenden) buffer/driver IC dazwischen setzen. Die Signale sollen also trotzdem 1-zu-1 übergeben werden. Normalerweise gäbe es nur einen Sender und einen Empfänger. Nun habe ich den IC SN74LV07A gesehen. Er hat open-drain Ausgänge: http://www.ti.com/product/sn74lv07a Ich überlege gerade, ob ich besser diesen nehme. Somit könnte eine bidirektionale Schnittstelle bauen (man weiß ja nie was später nützlich wäre). Was aber ist der Nachteil von open-drain? Warum baut man sie nicht einfach immer ein (abgesehen vom zusätzlich benötigten pull-up)? Außerdem verwirrt mich ein wenig diese Angabe: "Latch-Up Performance Exceeds 100 mA" Ist das normal, dass der Strom so hoch ist?
G. schrieb: > Was aber ist der Nachteil von open-drain? Warum baut man sie nicht > einfach immer ein (abgesehen vom zusätzlich benötigten pull-up)? Die steigende Flanke sieht nicht allzugut aus... Sprich: bei höheren Datenraten ist man schnell am Limit. Stromverbrauch ist bei L-Pegel höher als bei push/pull-Betrieb. Wie so oft: Vorteile erkauft man sich mit Nachteilen anderswo.
G. schrieb: > Was aber ist der Nachteil von open-drain? Warum baut man sie nicht > einfach immer ein (abgesehen vom zusätzlich benötigten pull-up)? Eigentlich sind open drain/open collector Ausgänge super. Man baut den Ausgang in die Sendeschaltung und am Empfänger sittz am Schmitt-Trigger-Eingang einen pull up nach VCC. So kann kein Strom von einem Gerät zum anderen fliessen, wenn entweder der Sender aus ist oder der Empfänger aus ist (und beide zumindest über Masse verbunden sind). So wurde centronics mal definiert und hat super funktioniert, hohe Datenrate auf langer 25m Leitung weil überwiegend über den Strom definiert. Dann kam IBM, hat das Prinzip beim PC nicht verstanden, und einen Centronics Ausgang als LPT mit 74LS244 gebaut die kein open collector sind sondern ein totem pole, also eine Spannung liefern. Dann kamen so merkwürdige Effekte, daß die LEDs am Drucker leuchteten obwohl der Drucker aus war, wenn man den PC einschaltete, weil der Drucker über die Eingänge plötzlich Spannung aus dem PC zog, und bei 2 Meter Kabel gab es schon mal Probleme. Ausserdem hat IBM den falschen Stecker genommen. So viel Blödheit muss man mal auf einem Haufen haben. Die open drain des 74LV07 sind fast so gut und lassen sich ebenso verwenden, mit pull up (so 1k bis 330R) auf der Empfängerseite, weil diese Chips keine Schutzdiode vom Ausgang nach VCC haben, sondern eine 7V Z-Diode vom Ausgang nach Masse, also auch nicht leiten für Querströme wenn man das Gerät ausschaltet. Allerdings halten sie nur 7V aus, bei mehr Spannung fliesst Strom und wenn der über 100mA geht, geht der Chip kaputt. Da war ein 7407 robuster, was bei Steckern ja nicht ganz unwichtig ist wegen ESD und ähnlichem. > Außerdem verwirrt mich ein wenig diese Angabe: "Latch-Up Performance > Exceeds 100 mA" Ist das normal, dass der Strom so hoch ist? Und wenn am Ausgang doch mehr als 7V anliegen, dann fliesst ein Strom vom Ausgang in das Gerät, und wenn der Strom 100mA übersteigt, geht der Chip kaputt. Freu dich, daß es wenigstens 100mA sind, normale ICs halten eher nur 40mA aus. Es geht um den Strom im Fehlerfall.
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