Hallo Freunde, sagt mal, nehmen wir an, wir befinden uns im ersten Quadranten, also vorwärts antreibend, Strom und Spannung positiv. Wenn ich bei einer Gleichstrommaschine die Spannung umpole, dann ändere ich ja den Drehsinn, also das Drehmoment wird negativ, weil durch das Umpolen der Spannung der Strom auch negativ wird. Nun befinden wir uns nach dem Umpolen im 3. Quadranten, also Strom und Spannung negativ, heisst rückwärts antreiben. Doch wie komme ich zum Beispiel vom 1. Quadranten in den 2. Quadranten? Also quasi von : Strom-positiv Spannung-positiv zu: Strom-negativ Spannung- positiv? Geht das durch das reine Umpolen? VG
Hannes S. schrieb: > Strom-negativ > Spannung- positiv? Vom 1. in den 3 Quadranten gehts, wie Du schon richtig schreibst erst mal über den 2. Quadranten, also Drechrichtung positiv aber Drehmoment negativ. "Drehmoment negativ" bedingt einen negativen Strom, der aber nicht zwangsläufig durch eine äußere Spannung erzwungen werden muß, da die EMK der Maschine Dir diese Spannung netterweise (generatorischer Betrieb) schon zur Verfügung stellt. Es würde also reichen, einen äußeren Widerstand an die Maschine anzuschließen. Dies findet natürlich sein Ende, wenn die Drehzahl auf Null abgesunken ist und der Übergang in den dritten Quadranten erfolgt. Ganz grundsätzlich immer folgendes vor Augen haben: 1. und 3. Quadrant bedeutet motorischer Betrieb, 2. und 4. Quadrant generatorischer Betrieb. Nur für den motorischen Betrieb ist eine äußere Spannung zwingend notwendig, da ja elektrische Leistung in den Motor gebracht werden muß. Zum Verständnis hilft das Ersatzschaltbild der Gleichstrommaschine, bestehend aus der Reihenschaltung von Ankerwiderstand und EMK. Jörg PS: Bevor es jetzt Aufschreie gibt: Ja, auch im 2. und 4. Quadranten wird oft eine äußere Spannung angelegt, um das Bremsmoment zu erhöhen.
joergk schrieb: > Hannes S. schrieb: >> Strom-negativ >> Spannung- positiv? > > Vom 1. in den 3 Quadranten gehts, wie Du schon richtig schreibst erst > mal über den 2. Quadranten, also Drechrichtung positiv aber Drehmoment > negativ. > "Drehmoment negativ" bedingt einen negativen Strom, der aber nicht > zwangsläufig durch eine äußere Spannung erzwungen werden muß, da die EMK > der Maschine Dir diese Spannung netterweise (generatorischer Betrieb) > schon zur Verfügung stellt. Es würde also reichen, einen äußeren > Widerstand an die Maschine anzuschließen. Dies findet natürlich sein > Ende, wenn die Drehzahl auf Null abgesunken ist und der Übergang in den > dritten Quadranten erfolgt. > > Ganz grundsätzlich immer folgendes vor Augen haben: 1. und 3. Quadrant > bedeutet motorischer Betrieb, 2. und 4. Quadrant generatorischer > Betrieb. > Nur für den motorischen Betrieb ist eine äußere Spannung zwingend > notwendig, da ja elektrische Leistung in den Motor gebracht werden muß. > > Zum Verständnis hilft das Ersatzschaltbild der Gleichstrommaschine, > bestehend aus der Reihenschaltung von Ankerwiderstand und EMK. > > Jörg > > PS: Bevor es jetzt Aufschreie gibt: Ja, auch im 2. und 4. Quadranten > wird oft eine äußere Spannung angelegt, um das Bremsmoment zu erhöhen. Hallo Joerg, kannst du das nochmal verdeutlichen? "Drechrichtung positiv aber Drehmoment negativ"? Drehrichtung und Drehmoment ist doch das gleiche? Zumindest auf Hobbybastlerebene stellt man diese Dinge gleich. VG
Hannes S. schrieb: > kannst du das nochmal verdeutlichen? > "Drechrichtung positiv aber Drehmoment negativ"? Ein kleines Gedankenexperiment: Schließe an deinen Motor einen Zeiger an und lasse ihn Drehen. Schau von vorne drauf. Der Zeiger dreht im Uhrzeigersinn. Halte Deinen Finger auf die 6 Uhr Position und halte den Zeiger an. Wo spürst Du die Kraft? (M=F*l) An der rechten Fingerseite. Also definieren wir diese Moment als positives Moment. Jetzt den Motor abschalten und mit dem Finger drehen. Drehrichtung ist die selbe, aber Du musst den Zeiger schieben. (linke Fingerseite) -> M= -F*l => Negatives Drehmoment. Einmal schieben (+F)...einmal drücken (-F) ...willkommen in der Welt tschechischen Mechanik (und der Vorzeichenfehler...) ;) Mirko
MirkoB schrieb: > ...willkommen in der Welt tschechischen Mechanik Und wie ist das in Deutschland? :-))
Hallo, im ersten und dritten Quadrant ist der Motor treibend, im zweiten und vierten Quadranten ist der Motor eine Bremse. Entweder dynamisch oder für einen anderen Antrieb. Gruß DT.
> > Jetzt den Motor abschalten und mit dem Finger drehen. > Drehrichtung ist die selbe, aber Du musst den Zeiger schieben. (linke > Fingerseite) -> M= -F*l => Negatives Drehmoment. > > Einmal schieben (+F)...einmal drücken (-F) > > Ich bin zu dumm....Wenn ich den stillstehenden Motor andrehe, dann wirke ich doch in die selbe Kraft, um dasselbe Drehmoment wie vorher zu bekommen=??
Angenommen der Motor wird auf Drehzahl geregelt und dreht eine Kurbel mit 1 Umdrehung pro Sekunde. Nun nimmst Du die Kurbel und versuchst festzuhalten. Dann muss der Motor gegen deine Hand drücken. -> Ktraft positiv, motorisch Dann nimmst Du die Kurbel und versuchst schneller zu drehen. Dann muss der Motor an Deiner Hand ziehen. -> Kraft negativ, generatorisch DT.
Uiuiui.... und was ist wenn die Kurbel masselos ist und der Motor ungebremst (durch die Hand) dreht...? ...oder wenn sich die (schwere) Kurbel ohne Handhilfe dreht...? DuckUndWech ;)
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